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FSV Gütersloh 2009

Fußballfest mit Gänsehaut-Momenten

Wir haben was gegen Rassismus. Fußball verein(t) gegen Rassismus. (© Deutscher Fußball-Bund)

Eine halbe Stunde lang war der FSV Gütersloh auf dem Weg zu einer Sensation, denn er führte verdientermaßen mit 1:0. Nach 90 Minuten aber musste sich unser Team dem deutschen Meister VfL Wolfsburg im Zweitrundenspiel des DFB-Pokalwettbewerbs mit 2:8 geschlagen geben. Während der Titelverteidiger also auch im 41. Pokalspiel hintereinander triumphierte, blieb dem Zweitligisten als stolzer Trost, dem haushohen Favoriten lange Zeit starke Gegenwehr geleistet zu haben. Beide Teams begeisterten vor der Rekordkulisse von 2.039 Zuschauern in der Tönnies-Arena, wo der FSV ein perfektes Fußballfest organisiert hatte. Am Ende sammelten Gewinner und Verlierer mit ihren Auftritten wertvolle Sympathiepunkte für ihren Verein und für den Frauenfußball.

Das Vorspiel

Marina Hegering gab sich als Star zum Anfassen. Die Nationalspielerin, die sich im EM-Finale eine Fußverletzung zugezogen hatte und noch nicht wieder einsatzbereit ist, erfüllte den Einlaufkindern von Blau-Weiß Gütersloh auf der Tribüne jeden Autogrammwunsch und stand für unzählige Selfies zur Verfügung. Ralf Kellermann und Markus Graskamp,  die Sportlichen Leiter der beiden Kontrahenten, erläuterten im öffentlichen Interview auf dem Rasen die Ambitionen ihrer Klubs. Schon die Aufstellung  von VfL-Trainer Tommy Stroot zeigte, wie ernst der Bundesligist das erste Pflichtspiel der neuen Saison nahm: Er nominierte eine ausschließlich aus Nationalspielerinnen bestehende Anfangself. Von den gesunden deutschen Vize-Europameisterinnen fehlte lediglich Svenja Huth im Kader. „Das ist volle Granate“, kommentierte Graskamp, der früher mit Kellermann zusammen beim SV Lippstadt in einem Team gespielt hatte, das Personal des Gegners.

Der Spielverlauf

„Plötzlich geht der Puls auf 180.“ So kommentierte hinterher Lena Oberdorf den überraschenden Rückstand der Wolfsburgerinnen in der 2. Minute. Leonie Kreil nutzte eine Leichtsinnigkeit von Torhüterin Merle Frohms, luchste ihr den Ball ab und bediente Jacqueline Baumgärtel per Hacke. Die 20-Jährige belohnte ihr Team mit dem 1:0 für das mutige Anlaufen. „Da habe ich Gänsehaut gekriegt“, gestand FSV-Trainerin Britta Hainke später. Ihr Team rührte keineswegs Beton an, sondern setzte im 4-3-3 weitere Nadelstiche mit den drei Stürmerinnen Baumgärtel, Kreil und Strothmann. Glück hatte der VfL, dass Schiedsrichterin Nadine Westerhoff in der 10. Minute nicht auf Elfmeter entschied, als Kathrin Hendrich eine Flanke von Shpresa Aradini mit dem Arm abwehrte. Auch so bekam der FSV aber die Top-Chance, die Führung zu erhöhen, doch Lena Strothmann missglückte in der 22. Minute nach einem steilem Zuspiel von Kreil der erste Kontakt etwas, so dass Nationalkeeperin Frohms vor ihr an den Ball kam. Die Gäste benötigten lange, um sich auf den Zweitligisten einzustellen und zu Torchancen zu kommen. Das lag auch an dem geschickten Gütersloher Schachzug, die schnelle Angreiferin Celina Baum als Rechtsverteidigerin gegen die pfeilschnelle Jule Brandt zu stellen. Dann aber bissen die Wölfinnen doch eiskalt zu: Die Niederländerinnen Jill Roord (32.) und Dominique Janssen (34.) sowie Alexandra Popp (35.) sorgten schlagartig für einen 1:3-Halbzeitstand.

Der nächste Torjubel kam wieder aus dem Gütersloher Fanblock auf der ausverkauften Westtribüne. Ronja Leubner („Genauso haben wir das im Abschlusstraining einstudiert“) lief aus dem rechten Mittelfeld perfekt ein und schob das glänzende Diagonalzuspiel von Linksverteidigerin Emilia Deppe zum 2:3 über die Torlinie. Zwei Gegentore bekommt der VfL Wolfsburg selbst in der Bundesliga nicht häufig eingeschenkt. Doch kaum hatte Stadionsprecherin Theresa Supe die Tormusik ausklingen lassen, gelang den Gästen das Re-Break: Alexandra Popp, die in der ersten Halbzeit von den FSV-Innenverteidigerinnen Anna Höfker und Hedda Wahle recht gut abgemeldete VfL-Sturmspitze, erhöhte nach einer Hereingabe von Rechtsaußen Tabea Waßmuth auf 2:4 (53.). Die Kapitänin des deutschen Nationalteams stillte ihren Torhunger dann erst wieder in der Schlussphase (83., 85.). Die Niederländerin Lynn Wilms (87.) und die Polin Ewa Pajor (90.) machten dann sogar einen Wolfsburger Kantersieg perfekt. Vorausgegangen war den recht einfach herausgespielten Treffern  ein Dreierwechsel beim FSV, denn die Trainer Britta Hainke und Sammy Messalkhi wollten möglichst vielen ihrer Spielerinnen aktive Teilhabe an diesem Highlight zukommen lassen. Bemerkbar machte sich am Ende aber auch der Kräfteverschleiß bei den aufopferungsvoll kämpfenden Gütersloherinnen. Dass Dominique Janssen in der 55. Minute einen Foulelfmeter an den Pfosten zimmerte, den Nachschuss regelwidrig direkt verwandelte und der Treffer deswegen nicht zählte, geriet angesichts des klaren Resultats zur Randnotiz.

Das Nachspiel

Während die Anhänger beider Lager ihre Teams feierten und die TV- und Printjournalisten mit Gesprächspartnern bedient wurden, warteten die Fans auf den Kontakt zu ihren Idolen. Und sie wurden nicht enttäuscht. Mit welcher Geduld und Freundlichkeit das „Wolfsrudel“ alle Wünsche erfüllte – allen voran Alexandra Popp und Lena Oberdorf – war beeindruckend. Und dass das gesamte Event in einer absolut positiven Stimmung und einer friedlichen Atmosphäre stattfand, versteht sich fast von selbst – schließlich handelt es sich um Frauenfußball. Nirgendwo anders wäre auch eine Szene denkbar, wie sie sich nach dem Schlusspfiff auf dem Rasen abspielte: Nachdem die FSV-Trainer ihre Spielerinnen für die Leistung gelobt hatten, trat auch noch der Gütersloher Bürgermeister Nobby Morkes in den Kreis und sprach dem gesamten Team seine Hochachtung aus.

Die Statistik

FSV Gütersloh: Rolle – Baum (62. Reimann), Höfker, Wahle, Deppe – Leubner (77. Gomulka), Tellenbröker (77. Moses), Aradini (77. Pagel) – Baumgärtel, Kreil, Strothmann (24. Tayeh). Im Aufgebot: Sommer, Zitzer, Manteas, Mischke (Tw).

VfL Wolfsburg: Frohms – Wedemeyer, Hendrich, Janssen (61. Wilms), Rauch – Oberdorf (61. Demann), Lattwein (70. Blomqvist) – Waßmuth (70. Jonsdottir), Roord, Brand (78. Pajor) – Popp. Im Aufgebot: Wolter, Kassen (Tw).

Tore: 1:0 (2.) Baumgärtel, 1:1 (32.) Roord, 1:2 (34.) Janssen, 1:3 (35.) Popp, 2:3 (50.) Leubner, 2:4 (53.) Popp, 2:5 (83.) Popp, 2:6 (85.) Popp, 2:7 (87.) Wilms, 2:8 (89.) Pajor.

Gelbe Karte: – / Wedemeyer.

Schiedsrichterin: Nadine Westerhoff (Castrop-Rauxel).

Zuschauende: 2.039.

Die Stimmen

Britta Hainke (FSV-Trainerin): „Bis zur 70. Minute haben wir das wirklich super gemacht, und das, obwohl uns der frühe Ausfall von Lena Strothmann weh getan hat. Sie hat in einem Zweikampf einen Stoß abbekommen und klagte über Atemprobleme, die jetzt aber wieder behoben sind. Insgesamt muss ich sagen: So kann es weitergehen – nicht mit dem Ergebnis, sondern mit der Zuschauermenge. Ich hoffe tatsächlich, dass viele wiederkommen und uns auch in der 2. Liga sehen wollen.“

Tommy Stroot (VfL-Trainer): „Man muss die Gütersloherinnen loben für die Leistung in der 1. Halbzeit und auch für Phasen in der 2. Halbzeit. Sie haben aus ihren Möglichkeiten das Beste gemacht, das finde ich bemerkenswert. Überhaupt leistet der FSV Gütersloh ganz wichtige Arbeit für den Frauenfußball. Er ist auf diesem Niveau einer der wenigen reinen Frauenfußballvereine und bringt immer wieder große Talente heraus. Zum frühen Rückstand muss ich sagen: Da hat uns der mutige Zweitligist sofort an einem kleinen wunden Punkt gepackt, denn nach so einer Länderspielpause können wir noch gar nicht eingespielt sein. So etwas wirft uns aber nicht mehr aus dem Sattel. Wir wussten, dass wir 88 Minuten Zeit haben, um das ohne Probleme zu drehen.“

Celina Baum (FSV-Spielerin): „Am Ende sind wir leider etwas eingebrochen und haben Geschenke an Wolfsburg verteilt.“

Leonie Kreil (FSV-Stürmerin): „Ich glaube schon, dass uns Wolfsburg etwas unterschätzt hat. Wir spielen in einer anderen Liga und sind vergleichsweise ein No-Name-Verein. Leider haben wir in der Schlussphase zu viele Gegentore kassiert.“

Markus Graskamp (FSV-Sportchef): „Dass der VfL Wolfsburg von Anfang an so eine Elf aufgeboten hat, werte ich ein Stück weit auch als Respekt vor dem, was wir hier auf die Beine gestellt haben.“

Ronja Leubner (FSV-Torschützin): „Als die Wolfsburgerinnen beim Aufwärmen auf den Platz kamen, war es ganz schlimm, da wurden die Beine ziemlich weich. Aber mit dem Anpfiff war das verschwunden. Nach der 1:0-Führung hatten wir ja noch einige Steckbälle, und wenn wir den Handelfmeter kriegen, kommt Wolfsburg vielleicht ins Schwimmen. Am Ende war die Kraft leider aufgebraucht.“

Alexandra Popp (VfL-Kapitänin): „Wir sind trotz des klaren Sieges nicht ganz zufrieden. In der 1. Halbzeit haben wir den Gütersloherinnen viel zu viele Möglichkeiten gegeben, hinter unsere Kette zu spielen, was sie auch gut gemacht haben. In der 2. Halbzeit haben wir die Räume genutzt und die Müdigkeit der Gütersloherinnen – die waren ordentlich am pumpen. Was hier vom FSV Gütersloh aus diesem Spiel gemacht wurde, fand ich mega. Schön war, dass es sehr fair zur Sache ging und wir nicht ausgebuht, sondern dass unsere Tore auch bejubelt wurden – das macht den Frauenfußball aus.“

Jacqueline Baumgärtel (FSV-Torschützin): „Wir waren viel besser als 2:8, das Ergebnis tut weh. Unsere starke Leistung erkläre ich damit, dass wir uns unheimlich auf dieses Spiel gefreut haben, wir hatten richtig Bock und waren voll fokussiert. Und es hat mega Spaß gemacht, allein schon wegen dieser unglaublichen Kulisse.“

Sarah Rolle (FSV-Kapitänin): „Wir konnten Wolfsburg mit unserem 1:0 und dem Anschlusstreffer zum 2:3 ganz schön ins Schwitzen bringen. Mit einer 2:4-Niederlage wären wir super zufrieden gewesen – acht Gegentreffer tun schon weh. Trotzdem sind wir stolz, so dagegengehalten zu haben. Insgesamt war es ein genialer Gegner und für uns ein genialer Tag.“

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