Viel größer hätten die Dimensionen für drei „Big Points“ unseres Perspektivteams kaum sein können. Im Aachener Tivoli, dem Kultstadion im Sportpark Soers, gewann der FSV Gütersloh II am Sonntag das Duell mit dem TSV Alemannia. Zwar blieben einige Plätze in der 32.960 Menschen fassenden Arena leer – offiziell verfolgten 86 Zuschauer die Partie – doch das Erlebnis für unser Team war genauso groß wie die Freude über den Triumph. Und beim Blick auf die Tabelle der Regionalliga West ging die Stimmung noch einmal in die Höhe: Nach dem dritten Sieg im fünften Spiel belegt unsere „Zweite“ mit stolzen zehn Punkten hinter den Top-Favoriten VfL Bochum und Fortuna Köln (je zwölf) den 3. Platz. „Der Druck auf die Erste wächst“, scherzte Stürmerin Biggi Schmücker angesichts des Höhenflugs. Die 36-Jährige kann die Momentaufnahme realistisch einschätzen, weiß aber auch: „Weil es für Aachen als Aufsteiger auch um den Klassenerhalt geht, sind die Punkte für uns besonders wertvoll.“
Sportlich bezahlt machte sich für das Team von Noah Henneböhle, dass man schon tags zuvor angereist und eine Übernachtung im Hotel gewählt hatte. „Wir haben gut ausgeschlafen und ausgiebig gefrühstückt“, beschrieb der Trainer die Vorteile der kurzen Anreise zur Spielstätte. Natürlich nutzten die Spielerinnen zahlreich die Gelegenheit, ihren ersten Auftritt im Tivoli fotografisch zu dokumentieren. „Das war schon ein Hammer, in so einem Ding zu spielen“, war auch Henneböhle beeindruckt. Spätestens mit dem Anpfiff fokussierte sich der FSV, bei denen neben der privat verhinderten Lena Lückel auch noch Johanna Burholz und Laura Nünning kurzfristig wegen Krankheit ausgefallen waren, aber nur noch auf das Geschehen auf dem Rasen. Und schon nach drei Minuten brachte die aufgerückte Innenverteidigerin Chiara Tappe die Gütersloherinnen unter Mithilfe der Aachener Torhüterin mit einem Schuss von der linken Strafraumgrenze aus mit 1:0 in Führung.
Das 0:2 in der 18. Minute erzielte Katharina Rädecker, indem sie den Ball nach einem auf den ersten Pfosten gezirkelten Eckstoß von Julia Gärtner mit dem Kopf ins kurze Eck beförderte. Und auch der dritte Treffer in der 65. Minute entsprang einer Ecke. Diesmal holte sich Kapitänin Laura Ostenfelder den „Assist“, und Chiara Tappe war am zweiten Pfosten als Torschützin zur Stelle. „Der Sieg war verdient, aber es war nicht so entspannt, wie es das Ergebnis vermuten lässt“, schilderte Biggi Schmücker die Innensicht. Weil der FSV etwas den Zugriff verlor und der Schiedsrichter die körperliche Spielweise der Gastgeberinnen durchgehen ließ, gab es in der Schlussphase auch hektische Momente. Spätestens als der Unparteiische abpfiff und unser Spielerinnen den Sieg feierten, waren auch die Trommeln verstummt, mit der die Aachener Fans in den „Echo-Wänden“ des Tivoli für Lärm gesorgt hatten.
Weiter geht es für unser Perspektivteam mit einem Kontrastprogramm, was das „Stadion“ angeht: Das nächste Spiel findet am Sonntag, 1. Oktober, um 13 Uhr auf dem Rasenplatz im Sportzentrum Ost statt. Zu Gast ist der Tabellenvierte VfR SW Warbeyen.
FSV Gütersloh II: Seggelmann – T. Rother (81. Ludwigt), Tappe, Zitzer, Büttner (46. Welpott) – Rädeker (78. Nitsch), Ostenfelder, Kammermann, Gärtner (71. Schmidt) – C. Rother, Schmücker. Im Aufgebot: Lintel (Tw).