Die Temperaturen waren erstmals in dieser Saison auf dem Nullpunkt, aber die Stimmung in der Tönnies-Arena war deutlich im Plusbereich. Britta Hainke jedenfalls bezeichnete die Partie des FSV Gütersloh gegen Bayer Leverkusen II, mit der unsere Frauen am Samstag die Pause in der 2. Liga überbrückten, als „richtig guten Test.“ Auch das Ergebnis schmeckte der Trainerin, denn ihr Team besiegte den Spitzenreiter der Regionalliga mit 3:0. Kleiner Wermutstropfen für die Gäste aus dem Rheinland: Eine Spielerin musste nach einem Zusammenprall mit der eigenen Torhüterin mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ins Krankenhaus.
Im Aufgebot des Tabellenzweiten der 2. Liga fehlten einige Stammspielerinnen (Kreil, Rolle, Leubner, Pagel) wegen Urlaub sowie die weiterhin erkrankte Paula Reimann. Das war aber nicht der Grund, warum der FSV eine Elf in ungewohnter Konstellation ins Rennen schickte. „Wir wollen den Spielerinnen, die bislang weniger Einsatzzeiten hatten, Spielpraxis verschaffen,“ so Hainke. So bildete vor Torhüterin Katharina Jäger mit Madita Sommer und Jacqueline Manteas über 90 Minuten eine neues Duo die Innenverteidigung. Rechts in der Abwehrkette setzten die Trainer über die gesamte Spielzeit die Umschulung der gelernten Stürmerin Jennifer Moses zur Außenverteidigerin fort. Und im offensiven Mittelfeld kam Finnja Schriek in vollem Umfang zum Zuge. „Alle haben es gut gemacht“, so Hainkes pauschales Lob. Weil noch nicht alle Möglichkeiten final ausgespielt wurden, etwa bei zwei schönen Vorstößen von Linksverteidigerin Marah Tayeh, und weil Lena Strothmann die erste Top-Chance vergab, blieb es bei einer 1:0-Pausenführung. Maren Tellenbröker reagierte in der 23. Minute am schnellsten, als nach einer Hereingabe der Ball im Leverkusener Strafraum herumlag.
Die 2. Halbzeit war wegen eines verbesserten Spiels in die Tiefe deutlich chancenreicher, allerdings mangelte es hier (Höfker) und da (Aradini) an der Qualität im Abschluss. Jacqueline Manteas blieb es vorbehalten, nach einer Ecke und einem auf der Linie abgewehrtem Kopfball von Anna Höfker den zweiten Nachschuss zum 2:0 zu verwerten (49.). Das 3:0 erzielte in der 73. Minute Thandie Reinkensmeie mit einem schnörkellosen Linksschuss aus 16 Metern. Die 22-Jährige, wegen der Freigabeverweigerung des Westfalenligisten SV Kutenhausen-Todtenhausen erst seit dem 1. November für den FSV Gütersloh spielberechtigt und bislang zweimal in der „Zweiten“ eingesetzt, beeindruckte mit ihrer Schnelligkeit und ihrer mutigen Spielweise. „Wir haben sie ganz klar im Blick, ich bin mal gespannt“, kann sich Britta Hainke vorstellen, die Angreiferin demnächst auch in der 2. Liga einzusetzen. In den Trainingsbetrieb der „Ersten“ ist Reinkensmeier ohnehin fest integriert.
Das Training zur Vorbereitung auf das nächste Punktspiel findet in der nächsten Woche nicht auf dem Kunstrasen in der Rhedaer Tönnies-Arena statt, sondern im Gütersloher Sportzentrum Ost. Der Grund: Die Partie beim FC Bayern München II wird am Sonntag, 27. November, 11 Uhr, im Sportpark Aschheim auf einem Rasenplatz ausgetragen.
FSV Gütersloh: Jäger – Moses, Sommer, Manteas, Tayeh – Baum (65. Reinkensmeier), Tellenbröker (46. Höfker), Deppe (65. Wahle), Schriek – Baumgärtel (46. Aradini), Strothmann (46. Jahn).