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FSV Gütersloh 2009

FSV Gütersloh meldet sich mit 2:1-Sieg im Aufstiegsrennen zurück

Wir haben was gegen Rassismus. Fußball verein(t) gegen Rassismus. (© Deutscher Fußball-Bund)

Mit einem leidenschaftlichen Auftritt haben die Zweitliga-Fußballerinnen des FSV Gütersloh ihre Ergebniskrise beendet und sich im Rennen um den Bundesliga-Aufstieg zurückgemeldet. Nach fünf sieglosen Partien triumphierte das Team von Britta Hainke und Sammy Messalkhi im Heimspiel gegen die U20 des SC Freiburg mit 2:1 und behauptete damit seinen Tabellenplatz in der Verfolgergruppe. „Ein ganz wichtiger Sieg“, stellte der FSV-Vorsitzende Sebastian Kmoch sofort mit dem Schlusspfiff in der Tönnies-Arena fest. Durch die gleichzeitige 1:2-Heimniederlage des 1. FC Nürnberg gegen souveränen Spitzenreiter RB Leipzig verringerte sich der Gütersloher Rückstand auf den zweiten Aufstiegslatz auf nur noch einen Punkt. Die als Tabellenzweiter fünf Zähler entfernte SG 99 Andernach, die gegen den Rangdritten FC Bayern München II nicht über ein 0:0 hinauskam, hatte Mitte der Woche offiziell erklärt, keinen Antrag auf Zulassung zur Bundesliga zu stellen. Der Klub aus der „Bäckerjungenstadt“ begründete das mit unzureichenden infrastrukturellen und personellen Voraussetzungen.

Die von kurzzeitigen Hagelschauern begleitete Partie gegen Freiburg begann mit einem Nackenschlag für den FSV. Paula Reimann ließ sich in der 3. Minute in hinterster Linie den Ball von Charlotte Schmit wegstibitzen. Sury Pallotta konnte alleine Richtung Strafraum davonziehen und ließ Sarah Rolle im FSV-Kasten keine Chance. Der 0:1-Rückstand brachte die Gütersloherinnen aber nur kurz aus dem Konzept, dann gaben sie – angefeuert von den Einlaufkindern der JSG Kloster-Stift aus Kirchlengern – den Ton an. Dabei erwies es sich als guter Schachzug, die zuletzt als Außenverteidigerin eingesetzte Celina Baum wieder gemeinsam mit Jacqueline Baumgärtel als Sturmspitze einzusetzen. Leicht hinter den beiden griff bei ihrem ersten Startelfeinsatz in dieser Saison die für Leonie Kreil nominierte Lisa Gomulka an. Mit langen Bällen hinter die Freiburger Abwehrkette sorgte der FSV ein ums andere Mal für Gefahr im gegnerischen Strafraum. Der Ausgleich in der 18. Minute war überfällig, denn er entsprang dem bereits sechsten Eckstoß. Von Hedda Wahle in den Fünfmeterraum geschlagen stieg Anna Höfker innerhalb einer Traube von Spielerinnen am höchsten und köpfte den Ball zum 1:1 ins Netz.

Mit einer beeindruckenden Entschlossenheit in den Zweikämpfen legten die Gastgeberinnen die Grundlage für spielerisch starke Aktionen. Das Highlight der gesamten Partie sorgte in der 27. Minute für die 2:1-Führung. Einer Direktkombination über Reimann und Gomulka auf dem linken Flügel entsprang eine Hereingabe von Demi Pagel, die Shpresa Aradini in der Mitte mit einer herrlichen Drehung perfekt verarbeitete und der Freiburger Keeperin Rebecca Adamczy keine Chance ließ. Mit ihrem zweiten Saisontreffer krönte Aradini eine ihrer besten Saisonleistungen. „In der ersten Halbzeit waren wir klar besser“, fasste Britta Hainke den ersten Spielabschnitt zusammen. In dem hatten zwar auch die Gäste aus dem Breisgau gefährliche Abschlüsse, aber die pfeilschnelle Jacqueline Baumgärtel ließ bei ihren Vorstößen in den Freiburger Strafraum zwei Hochkaräter aus.

Im zweiten Abschnitt warf der Talentschuppen des Bundesligisten mit zunehmender Spielzeit alles nach vorne, um den Ausgleich zu erzwingen. Zweimal, in der 73. Minute nach einem Fehlpass von Anna Höfker und in der 86. Minute, musste FSV-Torhüterin Sarah Rolle auch ihr ganzes Können aufbieten, um einen weiteren Gegentreffer zu verhindern. Das Chancenplus lag mit 5:2 jedoch auch in diesem Abschnitt auf Seiten der Gütersloherinnen. Erst zirkelte Hedda Wahle einen 40-Meter-Freistoß frech auf das Freiburger Tornetz (55.), dann scheiterten Celina Baum (72.) und Jacqueline Baumgärtel (76.) an SCF-Keeperin Adamczyk sowie am Pfosten. „Es fehlte das 3:1“, erklärte Britta Hainke, warum ihr Team in der Schlussphase etwas hektisch wurde und den Sieg mit aller Leidenschaft verteidigen musste. Demi Pagel bezahlte das in der Schlussphase nach einem heftigen Crash an der Seitenauslinie mit einer Gehirnerschütterung, die ihr einen liegenden Abtransport durch die Stadionsanitäter bescherte.

„Wir haben es unnötig spannend gemacht“, bedauerte Anna Höfker, die eine herausragende Leistung als Innenverteidigerin lieferte. „Es war eine Kampfleistung von der ersten bis zur letzten Minute“, stellte die 22-Jährige heraus. Die Belohnung war verdient. „Es ist geil, mal wieder gewonnen zu haben – vor allem nach einem Rückstand“, sagte Höfker, bevor sie sich mit der Mannschaft von den Zuschauern feiern ließ. Zu denen, die den Beifall besonders verdient hatten, gehörte auch Celina Baum, die mit läuferischem und zweikämpferischen Einsatz ein Vorbild war. „Wir haben uns in der Kabine gut gepusht“, berichtete die aus dem Innenleben. Als Vorteil für den FSV erwies sich auch, dass Maren Tellenbröker nach ihrer Zwangspause in Sand wegen Knieproblemen auf der Position sechs wieder zur Verfügung stand und den verletzungsbedingten Ausfall von Ronja Leubner kompensieren konnte. Gelungen war zudem der Schachzug des Trainerteams, Emilia Deppe gezielt auf die Freiburger Außenstürmerin Anna Rotzinger anzusetzen, die im Spielverlauf mehr und mehr abgemeldet war.

„Andernach kann kommen“, lautete die Quintessenz von Kapitänin Sarah Rolle nach dem emotionalen Befreiungsschlag. Tatsächlich hat der FSV Gütersloh am kommenden Sonntag, 12. März, schon wieder ein Heimspiel. Anpfiff in der Tönnies-Arena ist dann um 14 Uhr.

FSV Gütersloh: Rolle – Deppe, Höfker, Wahle (81. Tayeh), Pagel (79. Stojan) – Tellenbröker – Reimann, Aradini – Baumgärtel, Gomulka (64. Kreil), Baum.
Im Aufgebot: Manteas, Schriek, Strothmann, Zitzer, Jäger (Tw).

SC Freiburg II: Adamczyk – Schwer, Bantle, Ezebinyuo, Schaer – Lorenz – Schmit (75. Heck), Thoma (59. Fischer) – Bianchi (85. Fockers), Pallotta, Rotzinger.

Schiedsrichterin: Anna-Lena Heidenreich (Bad Schwartau).

Gelbe Karte: Deppe.

Ecken: 7:6 (6:4).

Chancen: 11:6 (6:4).

Tore: 0:1 (3.) Pallotta, 1:1 (18.) Höfker, 2:1 (27.) Aradini.

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