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FSV Gütersloh 2009

Zwei Platzverweise und nur ein Punkt für die „Zweite“ im Regionalliga-Kellerduell

Wir haben was gegen Rassismus. Fußball verein(t) gegen Rassismus. (© Deutscher Fußball-Bund)

Der Kampf um den Klassenerhalt in der Regionalliga spitzt sich für unser Perspektivteam immer mehr zu. „Es wird bis zum Ende spannend bleiben“, prophezeit Mark Oliver Stricker. Der Trainer bleibt aber optimistisch: „Wenn wir weiter unsere Leistung bringen und personell stabil bleiben, werden wir es schaffen.“ Dass Stricker diese Aussage nach dem 15. Spieltag machte, an dem sich (fast) alles gegen den FSV Gütersloh II verschworen zu haben schien, zeugt von der Entschlossenheit in seinem Team und im Umfeld. Unter äußert unglücklichen Umständen musste sich der FSV im Kellerduell beim Schlusslicht FV Mönchengladbach nämlich mit einem 3:3 zufrieden geben, während die Konkurrenz aus Siegen, Recklinghausen und Warbeyen zu teilweise überraschenden Siegen und Punktgewinnen kamen. Als Tabellenzwölfter belegt das Stricker-Team einen Abstiegsplatz. Der Rückstand auf Spoho Köln beträgt zwar nur zwei Punkte, doch die anderen drei Rivalen sind vorerst um fünf, sechs und sieben Zähler enteilt.

Die Vorzeichen für einen rundum erfolgreichen Gütersloher Auftritt auf dem Kunstrasenplatz im Campus Rheydt standen nicht gut. Mit Lena Lückel, Svenja Hörenbaum, Marie Schröder, Leni Welpott, Madita Sommer und Olivia Zitzer standen „Mo“ Stricker gleich sechs Kräfte nicht zur Verfügung, die eine Woche zuvor beim 0:2 gegen Bochum noch zur Startformation gehört hatten. „Das können wir spielerisch nicht verkraften“, war dem Coach klar. Verteidigerin Ida Ludwigt musste als Ersatztorhüterin deklariert werden. Das verbliebene Aufgebot warf seine kämpferischen und Qualitäten aber voll in die Waagschale und sorgte dafür, dass unsere „Zweite“ durchaus auf einen „Dreier“ hoffen durfte. Warum daraus nichts wurde, brachte Stricker in einer Kurzfassung zum Ausdruck: „Da war ein Schiedsrichter auf dem Spielfeld, der in fast jeder Entscheidung eine eigene Sicht auf die Dinge hatte.“ Aus seiner Sicht verweigerte Fabian Slomka (Essen) dem FSV erst die fällige Sanktion (Rot) nach einer „Notbremse“ und später einen Foulelfmeter. Außerdem fand Stricker die Rote Karte für Chiara Tappe (90.+5) sowie die Gelbroten Platzverweise für Carolin Rother (47.) sowie eine Gladbacherin (89.) völlig unberechtigt. Der Gütersloher Coach nahm aber auch seine Spielerinnen nicht aus der Kritik aus: „Wir hätten uns besser auf diesen Schiedsrichter einstellen können.“

Rot sah Tappe nach einem defensiven Zweikampf, bei dem sie Ball und Gegnerin traf. „Es war ein Freistoß, aber maximal Gelb“, entrüstete sich der FSV-Trainer. Gelbrot sah die bereits zurecht verwarnte Rother wegen einer angeblichen „Schwalbe“ im Gladbacher Strafraum. „Es gab einen Kontakt. Man hätte Elfmeter geben können aber nicht unbedingt müssen – aber eine Schwalbe war es auf gar keinen Fall“, so Strickers Sichtweise. Vielleicht hätte der Unparteiische Carolin Rother auf dem Kieker gehabt, weil die sich in der 1. Halbzeit kräftig beschwert hatte, nachdem ein klares Halten nicht mit dem fälligen Elfmeter bestraft worden war. Immerhin konnte der FSV in der 38. Minute die passende Antwort geben, als ein Foul an Thandie Reinkensmeier von Slomka nicht als Notbremse gewertet wurde: Pamela Jahn jagte den Freistoß zum 2:2 direkt in die Maschen. Zuvor war Gladbach nach einer Ecke durch Alina Eick mit 1:0 in Führung gegangen (6.). Reinkensmeier glich nach Vorarbeit von Laura Ostenfelder aus (20.), doch Eick brachte ihr Team wieder in Front (29.) nachdem gleich vier Gütersloherinnen sie nicht hatten stoppen oder abdrängen können.

In Unterzahl verlegte sich der FSV in der 2. Halbzeit darauf, ein Abwehrbollwerk aufzubauen und aus einem 4-4-1 oder sogar 5-3-1 Nadelstiche nach vorne zu setzen. Tatsächlich glückte Chiara Tappe in der 65. Minute mit einem schönen Heber über die Gladbacher Keeperin Michelle Marie Wassenhoven hinweg der 3:2-Führungstreffer. Den brachte das Team aber nicht ganz über die Zeit, weil Gladbach es in der 84. Minute ausnutzte, dass Tina Rother etwas zu weit aus dem Abwehrzentrum nach vorne gerückt war. Maya Ebels stand nach einer Flanke frei und erzielte den 3:3-Ausgleich. Einer starken Parade von Torhüterin Isabelle Mischke in der letzten Minute der kurioserweise auf acht Minuten verlängerten Nachspielzeit war es zu verdanken, dass die Gütersloherinnen immerhin einen Punkt mit nach Hause nahmen. „Ein dickes Kompliment ans gesamte Team“, würdigte Mark Oliver Stricker den Kampfgeist:„Leider wurden wir nicht mit einem Sieg belohnt.“

Mit besserem Personal hofft die „Zweite“ am Sonntag, 26. März, auf eine Überraschung. Zu Gast im Sportzentrum Ost ist der Tabellenvierte Fortuna Köln. Vielleicht kann dann sogar – sechs Monate nach der Geburt ihrer Tochter und wenige Tage vor ihrem 26. Geburtstag – Zweitligaspielerin Melanie Schuster ihr Comeback geben.

FSV Gütersloh: Mischke – T. Rother, Tappe, Jahn, Büttner – C. Rother – Reinkensmeier, Ostenfelder, Gärtner (78. Kammermann) – Meier (79. Rädeker), Schmücker.

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