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FSV Gütersloh 2009

2:1-Heimsieg über Ingolstadt kommt FSV-Trainerin Britta Hainke teuer zu stehen

Wir haben was gegen Rassismus. Fußball verein(t) gegen Rassismus. (© Deutscher Fußball-Bund)

Als Cheftrainerin Britta Hainke nach dem Schlusspfiff im Mannschaftskreis jede ihrer Spielerinnen abklatschte, zog sogar ein leichtes Schneegestöber über die Tönnies-Arena. Wenig später schien wieder die Sonne. „Ähnlich war unser Spiel“, beschrieb Verteidigerin Nele Schmidt den Verlauf dieser April-Partie, in der die Schönwetterphasen beim FSV Gütersloh deutlich überwogen. Mit einem verdienten 2:1-Sieg über den FC Ingolstadt stockten die Rot-Weißen ihr Punktekonto in der 2. Frauen-Bundesliga um drei weitere Zähler auf und untermauerten damit als Tabellensiebter ihren Platz in der oberen Tabellenhälfte. Und weil mit dem Erfolg gleichzeitig zwei Kriterien des intern für die letzten Saisonspiele verabredeten „Belohnungskatalogs“ erfüllt wurden, musste Hainke doppelt liefern: Zum einen den für jeden Sieg versprochenen trainingsfreien Montag, zum anderen 20 Euro in die Mannschaftskasse für das Erreichen der 40-Tore-Marke. „Eigentlich haben wir diese Challenges nicht nötig, weil die Motivation ohnehin hoch ist, aber wir freuen uns natürlich“, sagte Nele Schmidt.

Die 23-Jährige war eine der etablierten Kräfte, die bei Spielbeginn auf der Bank hatten Platz nehmen müssen. Auch Melanie Schuster, Marie Schröder und Linda Preuß saßen wie eine Woche zuvor beim 2:1-Sieg in Mönchengladbach dort, wo sich mit Finja Kappmeier und Lena Strothmann zudem zwei weitere Spielerinnen mit früherem Stammspielerstatus wiederfanden. „Wir haben lange über die Aufstellung geredet“, berichtete Britta Hainke von einem intensiven Austausch mit ihrem Kollegen Sammy Messalkhi. Die Devise für die Endphase der Saison laute: „Wir stellen nach Trainingsleistung auf, vergangene Spiele zählen weniger.“

Das personelle Konzept schien aufzugehen, denn in der ersten halben Stunde dominierte der FSV die Partie klar und erstürmte sich gute Tormöglichkeiten. Lea Bultmann, die den Ball am Elfmeterpunkt nach einem hohen Zuspiel von Emilia Deppe nicht richtig traf (8.), und Maren Tellenbröker (33.), die nach einer Ecke von Paula Reimann aus kurzer Distanz über die Latte köpfte, hatten sogar Hochkaräter. Paula Reimann (9.) und Shpresa Aradini (12.) konnten Halbchancen nicht verwerten. Als der Gütersloher Elan anschließend etwas nachließ, kamen die zuvor mehrfach ins Abseits gestellten Gäste zu ihrer ersten Möglichkeit: Bei dem Flachschuss von Pija Reiniger in der 39. Minute tauchte FSV-Keeperin Sarah Rolle zwar ab, kam aber nicht an den knapp neben den Pfosten gehenden Ball heran. Und kurz vor der Pause verhinderte Lilly Stojan mit einem erfolgreichen Fußspitzen-Tackling gegen Reiniger in höchster Not einen möglichen Rückstand.

Zur zweiten Halbzeit brachten die FSV-Coaches ihr Bankpotenzial doppelt zur Geltung: Für Lilly Stojan kam Nele Schmidt als Rechtsverteidigerin, und für Jaqueline Baumgärtel stürmte nun Marie Schröder auf dem rechten Flügel. Zwar kam der als Neunter noch um einen zweifelsfreien Klassenerhalt kämpfende FCI in der 54. Minute zu seiner größten Konterchance; die von der starken Katharina Krist in Szene gesetzte Pija Reininger lief frei in den Gütersloher Strafraum, zögerte jedoch zu lange mit dem Abschluss. Aber zunehmend waren wieder die Gastgeberinnen am Drücker. Nachdem Maren Tellenbröker mit einem Kopfball (51.) und Celina Baum (58.) mit der Volleyabnahme einer Schmidt-Flanke gescheitert waren, benötigte der FSV allerdings einen derben Patzer der Ingolstädter Torhüterin, um in der 64. Minute in Führung zu gehen. Paula Reimann hatte aus gut 16 Metern einen im Prinzip ungefährlichen Aufsetzer produziert, doch Anna-Lena Daum ließ den Ball ins Netz kullern.

Ein Sonntagsschuss der türkischen Nationalspielerin Melike Pekel (oder war es doch eine verunglückte Flanke vom rechten Flügel aus?) verhalf den Gästen in der 70. Minute zum 1:1-Ausgleich. Das weckte jedoch den offensiven Kampfgeist unseres Teams, für das nun Melanie Schuster in die Innenverteidigung eingewechselt und Ronja Leubner nach vorne geschoben worden war. Drei Top-Chancen prägten die Schlussviertelstunde. Erst landete ein Schröder-Kopfball knapp neben dem Pfosten (75.), dann wurde ein korrekter Treffer von Celina Baum (77.) wegen einer angeblich regelwidrigen Attacke gegen FCI-Torhüterin Daum von Schiedsrichterin Lara Wolf (Wilhelmshaven) nicht anerkannt. Somit blieb es Marie („Curly“) Schröder vorbehalten, in der 80. Minute per Konter den Siegtreffer zu erzielen. Im Anschluss an die erste und einzige Ingolstädter Ecke übersprintete die 24-Jährige nach einem Zucker-Steilpass von Ronja Leubner die FCI-Abwehrkette und schob den Ball cool aus 12 Metern flach ins lange Eck. Es war ihr fünftes Saisontor. Den einzigen Wermutstropfen im bald darauf folgenden Gütersloher Siegesjubel bildete die Verletzung von Celina Baum. Die Stürmerin war in der 78. Minute mit dem linken Fuß schmerzhaft umgeknickt und musste humpelnd vom Platz geleitet werden.

Wann gewinnt der FSV endlich auch mal wieder gegen einen der Top-Klubs der 2. Liga? „Ich hoffe schon am nächsten Wochenende“, antwortete Marie Schröder und richtete den Blick damit auf die Partie am Sonntag, 28. April, beim sechs Punkte voraus liegenden Tabellendritten SV Meppen.

FSV Gütersloh: Rolle – Stojan (46. Schmidt), Hokamp, Leubner (86. Preuß), Deppe – Tellenbröker, Reimann – Bultmann (73. Schuster) – Baumgärtel (46. Schröder), Baum (78. Pagel), Aradini. Im Aufgebot: Strothmann, Kappmeier, Blome (Tw).

FC Ingolstadt: Daum – Suttner, Ebert, Fritz, Wolski – Stiglmaier, Böhm – Krist (71. Penzkofer), Slipcevic, Pekel (82. Schäfer) – Reininger (76. Vidovic). Im Aufgebot: Vilena Y Scheffler, Zani, Heigl, Maier (Tw).

Schiedsrichterin: Lara Wolf (Wilhelmshaven).

Zuschauer: 205.

Tore: 1:0 (64.) Reimann, 1:1 (70.) Pekel, 2:1 (80.) Schröder.

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