Merle Hokamp, Fußballerin des Zweitligisten FSV Gütersloh, hat ihre internationale Erfolgsbilanz ausgebaut. Mit dem deutschen U19-Nationalteam gewann die 17-Jährige am Dienstag in Duisburg auch das dritte Spiel der ersten EM-Qualifikationsrunde. Nach Siegen über den Kosovo (5:0) und Griechenland (3:0) sicherte sich die DFB-Auswahl mit einem 5:1-Triumph über Dänemark den Gruppensieg. Um sich für die im Juni in Polen stattfindende Endrunde der U19-Europameisterschaft zu qualifizieren, muss sich Deutschland Anfang April noch in der zweiten Qualifikationsphase gegen drei andere Nationen durchsetzen.
Merle Hokamp war neben Torhüterin Thea Farwick (SV Meppen) und Emma Memminger (Eintracht Frankfurt) eine von nur drei Spielerinnen, die in jeder Partie über 90 Minuten auf dem Platz standen. Am Dienstag trug sie als Innenverteidigerin mit großer Übersicht, einer makellosen Zweikampfbilanz und einer herausragenden Passquote zur besten deutschen Leistung des Turniers in Duisburg bei. Einige Male imponierte sie auch mit ihren unaufhaltsamen offensiven Antritten. „Das war eine überragende erste Halbzeit von uns, dort haben wir dem Gegner defensiv kaum Luft zum Atmen gelassen. Danach haben wir es souverän runtergespielt“, schwärmte DFB-Trainer Michael Urbansky. Vor 187 Zuschauern im Waldstadion, darunter DFB-Sportdirektorin Nia Künzer und die Assistenztrainerinnen der A-Nationalmannschaft Maren Meinert und Saskia Bartusiak, lag das deutsche Team schon zur Pause mit 4:0 vorne. Estrella Merino Gonzalez von Bayer Leverkusen (7., 39.), Marina Scholz vom 1. FC Nürnberg (24.) und Melina Krüger vom Hamburger SV (32.) hatten die Treffer erzielt. Zwei Minuten nach dem Anschlusstreffer von Dänemark (51.) stellte Delice Boboy (Bayer Leverkusen) per Foulelfmeter den alten Abstand wieder her. Coach Urbansky zeigte sich sehr angetan von dem Auftritt: „Mir gefällt insbesondere die Art und Weise, wie wir Fußball spielen – wir haben einen erneuten Schritt in der Entwicklung gemacht.“
Für Merle Hokamp, die während des Turniers als angehende Abiturientin des Städtischen Gymnasiums Gütersloh noch zwei Klausuren schreiben musste, war es bereits das neunte U19-Länderspiel. „Ja, es hat sich gut angefühlt“, lautete ihre Zufriedenheit mit der eigenen und der mannschaftlichen Leistung. Die ebenfalls zum deutschen U19-Aufgebot gehörende Janne Krumme, 17-jährige Torhüterin des FSV Gütersloh, kam nicht zum Einsatz und feuerte das Team von der Tribüne aus an. Für beide Zweitligaspielerinnen geht das Fußballprogramm bereits am Sonntag weiter, wenn sie mit dem FSV beim Tabellenführer 1. FC Nürnberg gastieren.