Der Kampf um den Klassenerhalt in der 2. Frauen-Bundesliga spitzt sich für den FSV Gütersloh immer mehr zu. Am Sonntag verlor unser Team beim Aufstiegskandidaten VfL Bochum mit 0:3. Die sechste Niederlage in Folge hat zugleich drastische Konsequenzen für die Tabelle: Mit nur 13 Punkten aus 16 Spielen belegt der FSV als Zwölfter nun den ersten von drei Abstiegsplätzen. Zum Glück liegen die drei davor platzierten Konkurrenten SV Weinberg (14), FC Bayern München II (15) und FC Ingolstadt (16) in Reichweite. „Wir haben zuletzt gegen die Top-Klubs gespielt, jetzt geht es gegen Teams unseres Kalibers“, schöpft Cheftrainer Daniel Fröhlich Hoffnung aus dem Spielplan. Das nächste Match am 9. März in der Tönnies-Arena gegen Weinberg ist dabei fast schon ein Sechs-Punkte-Spiel.
Auf dem Rasenplatz im Schatten des Bochumer Vonovia Ruhrstadions konnte Fröhlich immerhin auf die fraglich gewesenen Abwehrkräfte Nele Schmidt und Lilly Stojan zurückgreifen. Er musste aber mit Merle Hokamp eine der Leistungsträgerinnen in seinem ohnehin dezimierten Aufgebot ersetzen. Bei der U19-Nationalspielerin haben sich die Beschwerden in der Leistengegend durch ihre beiden Länderspieleinsätze in Spanien leider verschärft. Für sie kehrte Finja Kappmeier in die Startelf zurück, der im Angriff diesmal Gizem Kilic statt Katharina Rädeker angehörte. Der FSV begann recht gut und hatte durch Chiara Tappe auch rasch eine gute Kopfballchance. Ab Mitte der ersten Halbzeit übernahm jedoch der VfL das Kommando und ging in der 32. Minute durch Anna Marques verdientermaßen mit 1:0 in Führung. Die portugiesische U19-Nationalspielerin verwerte einen Schnittstellenpass von Anna Moczarksi eiskalt. Fast hätte Dörthe Hoppius bei zwei Top-Chancen in der 34. Minute (Pfosten) und 36. Minute bereits vor der Pause erhöht. Vom FSV ging nur noch einmal echte Torgefahr aus, doch Demi Pagel kam in der 39. Minute nach einem Steckpass von Maren Tellenbröker einen Schritt zu spät gegen VfL-Keeperin Kari Närdemann.
Daniel Fröhlich und Co-Trainer Rainer Borgmeyer reagierten mit der Umstellung vom 4-4-2 auf ein 3-4-3 und starten mit Pauline Berning sowie Kathi Rädeker als frische Stürmerinnen in die zweite Halbzeit. Der ebenfalls im 3-4-3 formierte VfL Bochum hatte nun Probleme mit der deutlich druckvolleren Herangehensweise der Gütersloherinnen. Unmittelbar nachdem Janne Krumme einen Kopfball von Antonia Haase pariert hatte (55.), wäre Pauline Berning nach einer Flanke von Nele Schmidt fast der Ausgleich geglückt. Abwehrspielerin Sarah Freutel beförderte den Ball kurz vor der Torlinie aber noch zur Ecke. Mitten in dieser Drangphase des FSV schlugen die effizienten Gastgeberinnen ein zweites Mal zu. Nach einer zunächst abgewehrten Hereingabe von Freutel war es wieder Anna Marques, die in der 63. Minute das 2:0 erzielte. Es war der neunte Saisontreffer der 18-Jährigen. Für unser Team reichte es trotz allem läuferischen und kämpferischen Einsatz auch im weiteren Spielverlauf nicht zum ersten Zweitligator im Kalenderjahr 2025. Celina Baum (75.) und Linda Preuß (89.) scheiterten mit Schüssen an VfL-Schlussfrau Närdemann. Die jubelte am Ende über einen 3:0-Erfolg ihres auf Rang vier gekletterten Teams, weil Dörthe Hoppius in der 87. Minute mit einem 16-Meter-Flachschuss erfolgreich war. „Die Leistung in der zweiten Halbzeit war wirklich in Ordnung“, ging Daniel Fröhlich mit seinen enttäuschten Spielerinnen nicht hart ins Gericht. Allen aber ist bewusst, dass mindestens im Spiel nach vorne dringend etwas passieren muss, damit der Klassenerhalt erreicht wird.
FSV Gütersloh: Krumme – Schmidt (85. Wisniewski), Tappe, Stojan, Kappmeier – Pagel (46. Rädeker), Schuster, Tellenbröker (74. Preuß), Weber (71. Krohne) – Baum, Kılıç (46. Berning). Im Aufgebot: Weinhold, Bultmann, Rolle (Tw)