Auf die Plätze, fertig, los – der Saisonstart für die Regionalliga-Fußballerinnen des FSV Gütersloh steht unmittelbar bevor. Am Sonntag bestreitet das Team von Cheftrainer Mark Oliver Stricker das erste Pflichtspiel der Serie 2025/2026. Im DFB-Pokalwettbewerb empfängt der FSV um 14 Uhr in der Tönnies-Arena mit dem 1. FC Magdeburg einen Konkurrenten aus der Regionalliga Nordost. Der Sieger dieser neu eingeführten Qualifikationspartie zieht in die erste Hauptrunde ein. Während die Gütersloherinnen aufgrund ihrer letztjährigen Zugehörigkeit zur 2. Frauen-Bundesliga teilnahmeberechtigt sind, haben sich die Magdeburgerinnen durch den Gewinn des Landespokals von Sachsen-Anhalt qualifiziert.
Für die neue „Erste“ des FSV Gütersloh endet damit eine zehnwöchige Vorbereitungsphase, die im Juli durch zwei Wochen Pause unterbrochen war. Stricker blickt auf einen, wie er selbst sagt, „durchwachsenen“ Verlauf zurück, denn zahlreiche Urlaube führten zu Abwesenheiten, so dass nur selten mit nahezu voller Kaderstärkte trainiert werden konnte. Das schlug sich auch in den Testspielen nieder. Auf eine 0:1-Niederlage gegen den Herforder SV folgte ein 0:0 gegen die Spvg. Aurich. Beim Turnier in Bielefeld gab es einen 1:0-Erfolg über Hannover 96 und eine 1:2-Niederlage gegen Ligakonkurrent Arminia. „Es wird eine schwierige Saison, wir werden in jedem Spiel der Außenseiter sein“, bleibt der FSV-Coach seiner Linie aus dem Vorjahr treu. Vor der Spielzeit 24/25 hatte er seinem Regionalligateam nach außen hin nur eine 1-Prozent-Chance eingeräumt, doch das Team überraschte ihn mit starken Auftritten und der frühzeitigen Sicherung des Klassenerhalts.
Natürlich gibt sich der 53-Jährige auch diesmal nicht kampflos geschlagen. „Wir müssen wieder über die Mentalität kommen“, erinnert er an die große Trumpfkarte der letzten Saison. Gut, dass ein Großteil des Regionalliga-Aufgebots dem Verein die Treue gehalten hat, zudem rückten zahlreiche talentierte Juniorinnen in den Kader auf. „Körperlich ist die Umstellung schon relativ groß, weil es schneller und körperlicher zur Sache geht,“ gesteht mit Pauline Pfeiffer eine der letztjährigen U17-Spielerinnen. „Aber spielerisch können wir mithalten“, gibt sich U16-Nationalspielerin Greta Hohensee selbstbewusst, den Sprung zu bewältigen. Unterstützung erhalten die Youngster von einer der Routiniers. „Gerade aus der U17 sind ziemlich starke Spielerinnen hochgekommen“, weiß die letztjährige Kapitänin Tina Rother, die – ganz ihrem Naturell entsprechend – sogar etwas höhere Ambitionen formuliert als der Trainer: „Ich glaube, wir werden eine gute Saison spielen. Ziel ist es, frühzeitig den Klassenerhalt zu schaffen und dann in der oberen Hälfte mitzuspielen.“
Erstmal aber steht die Herausforderung „DFB-Pokal“ an – für die 28-jährige Rother eine Premiere. „Ich habe natürlich Bock darauf, das Ding zu rocken und das Spiel zu gewinnen“, sagt sie. Alles andere als Neuland betritt Lena Meynert. Die frühere Bundesligaspielerin ist bereits 21 Mal im DFB-Pokal aufgelaufen. „Mit meinen früheren Vereinen haben wir das eine oder andere Mal gezeigt, dass man für Überraschungen sorgen kann. Es ist immer ein Alles oder Nichts, es macht unheimlich Spaß – also ich freue mich schon sehr darauf“, sagt die 31-Jährige. Getoppt wird ihre Expertise noch von Urgestein Birgitta Schmücker, die seit 2006 in Gütersloh Fußball spielt. Die 38-Jährige verfügt sogar über eine spezielle Pokal-Erfahrung mit Magdeburg, denn sie war schon am 28. September 2014 dabei, als der FSV den Magdeburger FFC in der 2. Runde mit 9:1 aus der Tönnies-Arena schoss; Schmücker erzielte damals den Treffer zum 6:1. Eine Wiederholung dieses Resultats wäre jetzt viel zu hoch gegriffen. Unserem Team würde schon ein Ergebnis reichen, wie im letzten Aufeinandertreffen beider Klubs in der 2. Bundesliga Nord, in der der 2023 mit dem 1. FC Magdeburg verschmolzene FFC sechs Jahre lang spielte: Am 15. März 2015 gab es in der Tönnies-Arena einen 1:0-Sieg.
Das Trainerteam des FSV Gütersloh hat sich auf jeden Fall gewissenhaft auf die Partie gegen die Equipe von Coach Nico Koch (35) vorbereitet. Matthias Kaiser nahm den Gegner bei einem Blitzturnier in Magdeburg unter die Lupe. „Da kommt einiges auf uns zu. Wir müssen clever agieren, um unsere Stärken einzubringen – Magdeburg ist für mich Favorit“, sagt Mark Oliver Stricker. Im gleichen Atemzug kündigt der FSV-Coach an: „Nichtsdestotrotz werden wir auch Elfmeter üben, um auf alles vorbereitet zu sein. Unabhängig vom Ergebnis ist für mich wichtig, dass wir unseren Zuschauern das Minimum bieten, dass wir fighten und zeigen, dass wir das Spiel gewinnen wollen.“
Tickets für die Play-off-Partie im DFB-Pokal der Frauen sind weiterhin über den Onlineticketshop des FSV Gütersloh sowie am Spieltag an der Tageskasse erhältlich.