Die B-Juniorinnen des FSV Gütersloh beendeten die Hinrunde der Bundesliga West/Südwest auf dem 4. Tabellenplatz. Eine Woche nach dem enttäuschenden 1:2 beim Kellerkind TSV Schott Mainz unterlag das Team von Christian Franz-Pohlmann auch bei der damit auf Rang drei vorgerückten SGS Essen mit 0:2. „Ich kann mich nicht erinnern, dass eine U-17 des FSV mal zwei Spiele hintereinander verloren hat“, schrieb der Coach der erneuten Niederlage sogar eine historische Dimension zu.
In einer insgesamt chancenarmen Partie auf dem Kunstrasenplatz an der Ardelhütte stellte die SGS Essen in der ersten Halbzeit das bessere Team, profitierte aber bei den beiden Toren von individuellen Fehlern auf Gütersloher Seite. Beim 0:1 in der 25. Minute fabrizierte Luna Schoemann nach guter Balleroberung auf dem Flügel mit dem Außenrist einen zu kurzen Rückpass auf Luisa Pösentrup. Beim Rettungsversuch der Torhüterin prallte der Ball zum Gegner, der dank des siebten Saisontreffers von Rieke Sterner in Führung ging. Dass der FSV in diesem Moment in Unterzahl agierte, weil Kapitänin Johanna Burholz wegen starkem Nasenbluten behandelt wurde, begünstigte den Gegentreffer. Ungünstig war natürlich auch, dass unser Team mit Finja Kappmeier auf eine der Leistungsträgerinnen verzichten musste, die sich ebenso wie Emily Kiske am Vorabend mit Fieber abgemeldet hatte. Beim 0:2 nur fünf Minuten später patzte die FSV-Abwehr bei einem langen Ball in den Strafraum, niemand stieg zum Kopfball hoch, und Essens Maia Kamper Rodrigues bedankte sich.
Christian Franz-Pohlmann stellte vom 3-5-2 auf 4-4-2 um. Vor allem aber kam das Team nach einer entsprechenden Ansprache mit einer mutigeren Einstellung aus der Halbzeitkabine. „Es war dann quasi ein Spiel auf ein Tor, wir hatten eine Ballbesitzquote von 70 Prozent und haben es richtig gut gemacht“, stellte „CFP“ fest. Auch die Einwechselspielerinnen erhöhten die Qualität. Doch im vorderen Drittel und im Abschluss war der FSV nicht zwingend genug. „Es fehlte die letzte Zielstrebigkeit und die Gier“, bedauert der Coach. Und keine der drei Topchancen wurden genutzt: Joyce Schüttelhöfer scheiterte an der Essener Keeperin, Christin Schweißinger jagte den Ball aus 16 Metern über das Tor, und Hanna Krohne schoss aus kurzer Distanz vorbei.
Die mangelnde Durchschlagskraft in der Offensive ist für den Trainer der Hauptgrund, warum es für den FSV Gütersloh als amtierenden Meister in dieser Saison wohl nicht wieder für Platz eins reichen wird. „Wenn wir unter die ersten drei kommen, wäre das in Ordnung“, gibt Christian Franz-Pohlmann als tabellarisches Ziel für die Rückrunde aus. Während Spitzenreiter Bayer Leverkusen (27 Punkte, 40:4 Tore) eine Klasse für sich darstellt, steht beim FSV (16 Punkte) nach neun Spielen nur ein eher bescheidenes Torverhältnis von 18:11. Deswegen warnt der Coach auch davor, das nächste Spiel auf die leichte Schulter zu nehmen: Zum Rückrundenauftakt, der unserer U17 das vierte Auswärtsspiel in Folge beschert, tritt der FSV am Samstag, 3. Dezember, beim Tabellenletzten FC Speyer an. Im Hinspiel gab es nur dank eines Nachspielzeit-Treffers von Finja Kappmeier einen 3:2-Sieg.
FSV Gütersloh: Pösentrup – Wicke, Ebert, Schoemann (41. Naccarato), Burholz, Abendroth (59. Schweißinger) – Nünning, Heisinger, Willeke – Duran (59. Schüttelhöfer), Krohne.