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FSV-Verteidigerin Nele Schmidt: Sportlich und beruflich auf neuen Wegen

Wir haben was gegen Rassismus. Fußball verein(t) gegen Rassismus. (© Deutscher Fußball-Bund)

Nein, eine Torjägerin ist Nele Schmidt ganz bestimmt nicht. „Ich habe eigentlich immer in der Defensive gespielt“, sagt die 22-Jährige. In den letzten sechs Jahren hat sie insgesamt nur drei Treffer erzielt. Vielleicht gerade deshalb kann sie sich an einen Moment in der Tönnies-Arena so gut erinnern. Vor sechs Monaten, am 5. März, senkte sich in der 36. Minute ein als Flanke gedachter Ball via Lattenunterkante hinter Keeperin Isabell Mischke im Tor. Es war das 1:0 für den VfL Bochum im Regionalligaduell beim FSV Gütersloh II, das der Titelkandidat später mit 2:0 gewann. Dass die Tönnies-Arena für Nele Schmidt schon kurz danach ihr sportliches Zuhause werden würde, war da noch nicht abzusehen. Inzwischen hat die Verteidigerin hier viele, viele Trainingseinheiten und fünf Heimspiele für den FSV Gütersloh absolviert.

Das private Zuhause der in Witten geborenen Frau ist die 25.000-Einwohner-Stadt Sprockhövel, im südlichen Ruhrgebiet zwischen Bochum und Wuppertal gelegen. Genau genommen steht das Elternhaus, in dem sie mit zwei älteren Brüdern aufwuchs, in Obersprockhövel. „Ich mag nicht in Großstädten wohnen und lebe gerne auf auf dem Dorf“, sagt Nele Schmidt. Hier begann als Vierjährige ihre Karriere. Zum Fußball kam sie nicht etwa über den Vater, der dem Karatesport frönt, oder über die Mutter, die auf Reitturnieren erfolgreich ist – und auch nicht über die Fußball spielenden Brüder. Ein Vater von Freunden, mit denen sie als kleines Kind spielte, war Trainer im SC Obersprockhövel und bahnte ihr den Weg zum Training. Sie blieb der Sportart treu, auch wenn sie zwischendurch bei der DLRG eine gute Schwimmerin wurde. Bis zum B-Juniorinnenalter reifte sie in Jungenteams ihres lediglich in der Kreisliga spielenden Heimatvereins zum Talent heran. Dass der VfL Bochum auf sie aufmerksam wurde und sie 2016 als 15-Jährige für sein in der Bundesliga spielendes U17-Mädchenteam verpflichtete, war folgerichtig.

Mit der Karriere ging es aber nicht etwa steil bergauf. Im zweiten U17-Jahr, die Mädchen des VfL waren abgestiegen, kam sie zwar bereits zu zwei Einsätzen bei den in der Regionalliga spielenden Bochumer Frauen. Doch das Angebot der SGS Essen, zu den in die 2. Bundesliga aufgestiegenen U20-Frauen zu wechseln, war sportlich verlockend. „Es war ein sehr lehrreiches Jahr“, blickt Nele Schmidt ohne Begeisterung auf die Saison 2018/2019 zurück. Eine in der Halle erlittene Knieverletzung und das Abitur am Gymnasium in Hattingen-Holthausen bremsten sie mehr als gedacht und es kam nicht zum erhofften ersten Zweitligaeinsatz. Die Rückkehr nach Bochum („Irgendwie hängt mein Herz am VfL“), war auch eine Entscheidung für den Beruf. Schmidt absolvierte eine dreijährige Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin und arbeitete anschließend für ein Jahr in der Anästhesie der Bochumer Augusta-Klinik. „Das hat mir wirklich Spaß gemacht“, sagt sie.

Trotzdem entschied sie sich in diesem Jahr für einen Berufswechsel. Zur Debatte stand auch ein Medizinstudium, doch die Wahl fiel auf die Polizei. Am 1. September begann sie ein Duales Studium an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung in Hagen. Dort findet blockweise das fachtheoretische Studium statt, während die berufspraktische Ausbildung in Selm erfolgt. Das ermöglicht es Nele Schmidt, weiter daheim zu wohnen, was ihr auch wegen der engen Verbundenheit mit ihrer 87-jährigen Oma wichtig ist. „Sie war für mich immer ein sehr guter Pol, sie kann die Dinge gut aus mehreren Blickwinkeln betrachten.“ Außerdem schätzt sie noch etwas an ihr: „Oma ist eine wirklich gute Köchin, und auch ich koche sehr gerne.“

Zu dem beruflichen kam im Sommer dieses Jahres dann auch der sportliche Wechsel. Nachdem sie in den letzten beiden Serien mit 24 und 27 Einsätzen zur Stammspielerin beim VfL Bochum geworden war, wollte sie noch einmal den Sprung zu einem Zweitligisten wagen. „Wann, wenn nicht jetzt“, habe sie sich gesagt. Bei einem Probetraining beim FSV Gütersloh spürte sie zwar deutlich den Klassenunterschied („Die Qualität war sehr hoch“), aber das Team und das Drumherum überzeugte sie derart, dass sie die Überlegung verwarf, sich auch bei anderen Klubs vorzustellen. Und obwohl sie immer schon sehr ehrgeizig gewesen sei („Wenn ich mir ein Ziel setze, möchte ich es auch erreichen“), ging sie „mit einem Mordsrespekt“ zum ersten Training: „Ich wusste ja, dass hier einige sind, die richtig gut Fußball spielen können.“ Gedacht hatte sie, über Kurzeinsätze in das Team hineinzuwachsen. In der Vorbereitung keimte dann die Hoffnung auf, mehr Spielanteile zu bekommen. Tatsächlich avancierte Nele Schmidt sofort zur Stammspielerin, die in sieben von acht Spielen mit der Startelf auflief und bislang die viertmeisten Einsatzminuten aufweist. „Ich bin glücklich, dass es so ist“, sagt sie. Auch wenn die Doppelbelastung von Ausbildung und Leistungssport groß ist – zum Training bildet sie eine Fahrgemeinschaft mit Lilly Stojan und Demi Pagel – verschwendet sie zum jetzigen Zeitpunkt natürlich keinen Gedanken daran, sich nach Ablauf ihres Einjahresvertrages schon wieder zu verabschieden: „Ich fühle mich sehr wohl hier.“

Als glückliche Konstellation erwies sich beim FSV die Neubesetzung der Innenverteidigung mit Nele Schmidt und Merle Hokamp. „Wir verstehen uns fast schon blind“, so die 22-Jährige, die über ihre junge Mitspielerin sagt: „Man merkt ihr die 16 Jahre nicht an, sie spielt wie eine erfahrene Fußballerin.“ Und während sie versucht, Hokamp gelegentlich mit Kommandos zu unterstützen, glaubt sie andersherum: „Merle kann mir mit ihrer Ruhe ganz viel beibringen.“ Wohin der Weg ihres Team in dieser so erfolgreich begonnenen Saison noch führt, kann der Fan von Nationalspielerin Giulia Gwinn („Ich mag ihre positive Ausstrahlung und die leichtfüßige Art Fußball zu spielen“) nicht voraussagen. Aber die Defensivspezialistin setzt auf Offensive, ohne das Wort Aufstieg in den Mund zu nehmen: „Ich hoffe, dass wir weiterhin oben mitspielen können und es bis zum Schluss offen halten können.“

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