Der 1. FFC Turbine Potsdam hat das Gütersloher Hallenmasters 2025 um den Keystone Sports Cup gewonnen. Der Nachwuchs des Bundesligaklubs gewann das von vielen als inoffizielle deutsche Meisterschaft der B-Juniorinnen bezeichnete Turnier durch einen 2:1-Sieg im Finale über den ausrichtenden FSV Gütersloh und sicherte sich den Keystone Sports Cup. „Es war wieder einmal eine großartige Veranstaltung“, schwärmte Landrat Sven-Georg Adenauer bei der stimmungsvollen Siegerehrung von dem dreitätigen Budenzauber, bevor er als Schirmherr den von ihm gestifteten Pokal im Konfettiregen an die Siegerinnen überreichte. 20 Teams aus acht Bundesländern hatten seit Freitag in der schönen Innenstadt-Sporthalle in 82 Partien um die Trophäe gekämpft. Erstmals fungierte Keystone Sports, eine der führenden Agenturen für Sportstipendien in den USA und langjähriger Partner des FSV Gütersloh, als Titelsponsor. „Eine Veranstaltung auf exzellentem Niveau“, fasste Malte Voigt, Head of Recruitment von Keystone Sports, das sportliche und organisatorische Level in einem Statement zusammen. Michael Horstkötter war Teil eines sechsköpfigen Kernteams, das über Wochen und Monate hinweg den Einsatz von knapp 70 ehrenamtlichen Mitarbeitern koordinierte. Den Geschäftsführer des Ausrichters freute besonders, dass sich mit dem 1. FFC Turbine Potsdam und dem FSV Gütersloh zwei reine Frauenfußballvereine für das Endspiel qualifizierten. Und während viele Teilnehmer die Übernachtung in Hotels bevorzugten, hatten die Finalisten beide Nächte in Klassenräumen des Städtischen Gymnasiums gut überstanden.
Die ebenso hochkarätige wie prominente Besetzung sorgte dafür, dass schon in der Qualifikationsrunde einige Mitfavoriten ihre Ambitionen auf den Titel begraben mussten. So schafften es die Teams der SGS Essen, des VfB Stuttgart , des FC Ingolstadt und des FSV Mainz 05 nicht in das A-Hauptrunde der zehn besten Teams. Auch im B-Turnier wurden indes alle Plätze ausgespielt, und am Ende gewann Essen das Endspiel gegen Stuttgart mit 3:2. Im A-Turnier ging es vor allem in der Gruppe A2 ausgesprochen eng zu. Hier entschieden erst die letzten Partien über den Einzug ins Halbfinale. Durch einen 1:0-Sieg über die TSG 1899 Hoffenheim (6 Punkte) sicherte sich der VfL Wolfsburg (7 Punkte) das begehrte Ticket, während das Team Rot des FSV Gütersloh durch einen 5:2-Triumph über Arminia Bielefeld mit ebenfalls 7 Punkten als Gruppenerster ins Semifinale einzog. In der Gruppe A1 gab sich Turbine Potsdam mit vier Siegen in vier Spielen keine Blöße und nahm als Gruppensieger den SC Freiburg (6 Punkte) als Zweiter mit in die Überkreuzspiele der Top-4. Das junge Team von Borussia Mönchengladbach, amtierender deutscher U17-Meister und letztjähriger Turniersieger, musste sich diesmal mit Platz neun im A-Turnier zufrieden geben. Vorjahresfinalist Bayer 04 Leverkusen finishte auf Rang sieben.
Im ersten Halbfinale sicherte Maya Wisznewski dem FSV Gütersloh die erste Endspielteilnahme seit 2017. Nachdem es zum Ablauf der zehnminütigen Spielzeit 1:1 gestanden hatte, parierte die Torhüterin zwei von fünf Neunmetern des SC Freiburg, während auf der Gegenseite Pauline Hummler „nur“ einen Schuss abwehrte. Turbine Potsdam blieb im zweiten Halbfinale auf der Siegerstraße und gewann durch einen Treffer von Nicky Manuela Rohloff mit 1:0 gegen den VfL Wolfsburg. Ebenso knapp unterlagen die Wölfinnen im „kleinen Finale“ um Platz drei dem SC Freiburg, für den Lara Kaufmehl den 1:0-Siegtreffer erzielte. Interessant: Im März treffen beide Teams im Viertelfinale des DFB-Pokals für U17-Juniorinnen aufeinander.
Natürlich träumten die Mädels des FSV Gütersloh und ihr Anhang auf der vollbesetzten Tribüne davon, neun Jahre nach dem letzten Erfolg in 2016 (übrigens mit 4:2 n.N. gegen Potsdam) den Pott wieder in den eigenen Trophäenschrank stellen zu können. Doch die von Johannes Brunzlow trainierten „Turbinchen“ setzten ihre makellosen Turnierbilanz die Krone auf und gewannen mit 2:1. Shirley Rießner und Johanna Bobbe sorgten mit einem Doppelschlag in der 7. Minute für eine 2:0-Führung. Kapitänin Anna-Sophie Schindler verkürzte für die Gastgeberinnen rasch auf 2:1, doch zu weiteren Treffern reichte es für das Team von Trainer Lukas Jäschke nicht mehr. Es war nach 2008, 2011 und 2013 der vierte Hallenmasters-Triumph für den Klub aus der brandenburgischen Landeshauptstadt. Für das Siegerteam bedankte sich Paula Scharras über das Hallenmikrofon bei den Organisatoren. Um den Hals baumelte ihr dabei die goldfarbene Medaille, die den Potsdamerinnen zuvor von Merle Hokamp umgehängt worden war.
Eine andere aktuelle U19-Nationalspielerin des FSV Gütersloh, Keeperin Janne Krumme, hatte die Trophäe an die beste Torhüterin des Turniers überreicht. Sie ging an Julyetta Christ vom FC Carl Zeiss Jena. Die Torjägerkanone holte sich Eriona Krasniqi von der SGS Essen, die zehn Mal erfolgreich war. Zur besten Spielerin wurde mit Madita Röhrl die Kapitänin der TSG 1899 Hoffenheim gekürt.
Die Finalteams
1.FFC Turbine Potsdam: Jolina Pfeiler, Paula Scharras, Nele Poschmann, Larissa Bemme, Shirley Rießner, Pia Pantel, Lilly Wedler, Sara Victoria Augsten, Johanna Bobbe, Hanna Lohne, Nicky Manuela Rohloff, Finja Liebe.
FSV Gütersloh: Maya Wisznewski, Anna Stockmann, Juliane Mainka, Anna-Sophie Schindler, Hannah Leßner, Lucy Wisniewski, Merle Rohden, Johanna Braune, Greta Hohensee, Janna Koerdt, Lena Latton.
Weitere Informationen
Alle Ergebnisse, Torschützinnen und Statistiken des Turniers sind unter https://tournify.de/live/gthm25 verfügbar.