Als ungeschlagener Tabellenführer trat der FSV Gütersloh am vergangenen Sonntag beim sieglosen Schlusslicht FC Ingolstadt an und hoffte auf den nächsten „Dreier“. Doch die scheinbar einfache Rechnung ging nicht auf. Unser Team kassierte mit 1:2 die erste Niederlage und fiel in der Tabelle auf Rang drei zurück. „Warum haben wir dieses Spiel bloß verloren?“, fragte sich Britta Hainke auch noch tags drauf nach der Videoansicht der entscheidenden Szenen. Die Cheftrainerin gab aber selbst die Antworten: „Die erste Halbzeit war von uns leider etwas behäbig. Wir haben nicht so viele Kilometer abgerissen wie sonst.“ Außerdem: „Es fehlte die Zweikampfhärte.“ Und zusammenfassend: „Ingolstadt wollte es einfach mehr als wir.“ Ärgerlich war die Niederlage auch, weil der FSV in puncto Quantität und Qualität ein klares Chancenplus hatte. Dass mit der erkrankten Paula Reimann die erfolgreichste Torschützin fehlte, mochte Hainke nicht als Ausrede dafür gelten lassen, dass die frühen Abschlüsse von Ronja Leubner (6.) und Celina Baum (8.) nicht saßen. Selbst das Gegentor aus der 25. Minute zum 0:1-Rückstand sei nicht entscheidend gewesen, befand die FSV-Trainerin. „Das kann passieren“, sagte sie, obwohl die Entstehung umstritten war: Aus einer „unberechtigten Ecke“ (Hainke) entstand ein Handelfmeter, weil Anna Höfker der Ball aus kurzer Distanz an den Arm geschossen wurde. Sarah Rolle warf sich zwar in die richtige Ecke, aber der Schuss von Lisa Ebert war zu hart und zu platziert. Es ging mit einem 1:1-Gleichstand in die Pause, weil Hedda Wahle in der 44. Minute einen 25-Meter-Freistoß in prächtiger Manier in den Winkel des Ingolstädter Tores zirkelte. Die Pause nutzten unsere Trainer Sammy Messalkhi und Britta Hainke zu einem personellen Wechsel auf der rechten Außenbahn (Demi Pagel für Marah Tayeh) und zu einem Appell an die Laufbereitschaft. Tatsächlich hatte der FSV in der 2. Halbzeit mehrfach den Führungstreffer auf dem Fuß. Die größte in der 52. Minute, als Shpresa Aradini nach einer Flanke von Lena Strothmann aus sechs Metern ganz frei zum Schuss kam, den Ball aber über die Latte des verwaisten Ingolstädter Tores bugsierte. Leonie Kreil scheiterte in der 61. Minute mit einem starken 20-Meter-Versuch an 04-Keeperin Franziska Maier. Und die kurz zuvor für Baum eingewechselte Jacqueline Baumgärtel traf in der 67. Minute nach einer Kreil-Hereingabe nur das Außennetz. Dass unsere Torhüterin Sarah Rolle in der 75. Minute beim 2:1-Siegtreffer des FC Ingolstadt den Kürzeren zog, passte ins Gesamtbild dieser Partie: Die Kapitänin kam bei einem Freistoß von der rechten Abwehrseite nicht rechtzeitig in die kurze Ecke, und der von Paula Vidovic getretene Ball schlug knapp unter der Latte ein. „Zum Glück haben wir im Heimspiel gegen den 1. FC Köln II gleich die Chance, es besser zu machen“, richtete Britta Hainke den Blick rasch wieder nach vorne. Anstoß gegen das neue Schlusslicht der 2. Liga in der Tönnies-Arena ist am Sonntag, 6. November, um 14 Uhr. FSV Gütersloh: Rolle – Tayeh (46. Pagel), Höfker, Wahle, Deppe – Leubner (73.) Moses, Tellenbröker, Aradini (81. Stojan) – Baum (58. Baumgärtel), Kreil, Strothmann (81. Manteas. Im Aufgebot: Schriek, Jäger (Tw). Tore: 1:0 (25.) Ebert, 1:1 (45.) Wahle, 2:1 (75.) Vidovic.