Acht Wochen nach dem letzten Hinrundenspiel beginnt in der 2. Frauen-Bundesliga an diesem Wochenende die Rückrunde. Dem FSV Gütersloh beschert das eine der längsten Busfahrten in dieser Saison: Am Sonntag um 14 Uhr gastiert das Team von Cheftrainer Daniel Fröhlich nach einer 470 Kilometer langen Anreise in der baden-württembergischen Gemeinde Willstätt beim SC Sand. Es ist das Duell zweier Teams, für die die Spielzeit bisher nicht nach Wunsch verlief. Der FSV sammelte in den ersten 13 Spielen nur 13 Punkte und rangiert auf Rang elf; der Vorsprung vor der Abstiegszone beträgt vier Punkte. Der ebenfalls mit höheren Ambitionen gestartete SC Sand belegt mit 18 Punkten den 7. Tabellenplatz. Aufschlussreich ist das jeweilige Torverhältnis: Während die Gütersloherinnen (20:34) in der Hinrunde die schlechteste Defensive der 2. Liga stellten, verfügten die hinten ebenfalls nicht sattelfesten Gastgeberinnen (31:25) bislang über die stärkste Offensive. Abzuwarten bleibt, welche Auswirkungen die beiderseitigen personellen Veränderungen in der Winterpause auf die Zahlen haben. Der FSV musste mit Jacqueline Baumgärtel die beste Torschützin der Liga (9 Treffer) zum 1. FC Nürnberg ziehen lassen. Dafür wurden mit USA-Rückkehrerin Demi Pagel sowie Paula Weber (FC Iserlohn) und Hanna Krohne (TSV Jahn Calden) drei neue Spielerinnen mit Offensivpotenzial verpflichtet. Auch der SC Sand verlor die beste Torschützin: Die Ex-Gütersloherin Leonie Kreil (6 Treffer) wechselte zum Bundesligisten FC Carl Zeiss Jena. Zudem verließen die US-Amerikanerin Jenna Zuniga (zurück in die Heimat) sowie Gina Ebels, die nach Österreich zum SCR Altach wechselte, den Verein. Trainer Alexander Fischinger setzt auf die neu vom österreichischen Erstligisten Linzer ASK verpflichtete tschechische Verteidigerin Tereza Kubickova und hofft ansonsten, die Lücken mit Spielerinnen aus der zweiten Reihe schließen zu können. Wenn der Bröskamp-Bus am Samstag um 9.30 Uhr an der Tönnies-Arena gen Süden startet, werden zahlreiche Spielerinnen nicht mit an Bord sein. Celina Baum ist nach der gelbroten Karte aus dem Hinrundenfinale gegen Union Berlin (1:3) gesperrt. Zudem stehen neben der langzeitverletzten Shpresa Aradini noch Ronja Leubner und Marie Schröder (verletzt), die privat verhinderte Sarah Rolle sowie die erkrankten Olivia Zitzer, Leandra Kammermann, Leah Blome und Julia Gärtner nicht zur Verfügung. Daniel Fröhlich („Wir kriegen die Bank schon noch voll“) ist dennoch optimistisch. „Den Großteil der Vorbereitung haben wir mit diesem Aufgebot bestritten und haben das ganz gut hingekriegt.“ Insbesondere der gute Auftritt vor zwei Wochen beim knappen 0:2-Test gegen den Bundesligisten SGS Essen stimmt ihn und das Team zuversichtlich. Und niemand hätte etwas dagegen, wenn wie beim 3:1-Hinspielsieg auch auf dem Naturrasenplatz in Willstätt etwas Zählbares herausspringt. Ein gutes Omen ist vielleicht der Ablauf der Hinreise: Zwischenstation mit einer kurzen Auflockerungseinheit macht der FSV Gütersloh nämlich erneut in Windhagen (Westerwald), wo er bereits Anfang November auf der Tour nach Freiburg anhielt. Die Partie in Breisgau endete bekanntlich mit einem 3:0-Erfolg.