Eine Woche nach dem Sieg über den Spitzenreiter VfR SW Warbeyen musste unser Perspektivteam erkennen, dass Bestleistung und Bestbesetzung vonnöten sind, um in der Regionalliga mit den „Großen“ mitzuhalten: Bei Bayer Leverkusen II kassierte der FSV Gütersloh II eine 1:4-Niederlage. Während die Reserve des Bundesligisten auf den zweiten Platz kletterte, hängt unsere „Zweite“ auf Rang neun fest. Die aktuelle Tabelle ist im übrigen kurios: Die ersten acht Klubs haben nach dem 11. Spieltag sämtlich 20, 19 oder 18 Punkte auf dem Konto und sind potenzielle Aufstiegskandidaten. Beim FSV (13 Punkte) beginnt die von sechs Teams belegte Abstiegszone. Dabei durften sich die Gütersloher, die nach dem erfolgreichen Intermezzo von Katrin Lückel wieder von Trainer Mark Oliver Stricker gecoacht wurde, zwischenzeitlich Hoffnung auf ein kleines Polster im Kampf um den Klassenerhalt machen. Auf dem Kunstrasenplatz in Schlebusch ging das Team nämlich früh mit 1:0 in Führung. „Ein richtig guter Spielzug“, schwärmte Teammanager Matthias Kaiser von dem Angriff in der 7. Minute, den Thandie Reinkensmeier mit einem herrlichen Schnittstellenpass scharf gemacht hatte. Katharina Rädeker lief perfekt ein, ließ Torhüterin Michelle Düppengießer mit der Antäuschung eines Schusses geschickt aussteigen und schob den Ball cool ins Bayer-Tor. Bis zur 20. Minute gab der FSV den Ton an, dann übernahm Leverkusen das Kommando. „Wir haben uns komplett den Schneid abkaufen lassen“, bedauerte Kaiser. Während sich bei den Gastgeberinnen der Einsatz der Wiedenbrückerin Lisanne Gräwe aus dem Bundesligakader bezahlt machte, konnte unsere Equipe den Ausfall von Lena Lückel (Prüfung) und Svenja Hörenbaum (Polizeidienst) nicht wettmachen. Zudem gab es in der Partie zahlreiche Verletzungsprobleme. Erst bekam Olivia Zitzer einen Schlag auf den Oberschenkel, der mit dazu beitrug, dass sie vor dem 1:1 durch Juliana Luisa Höfer (41.) dem Ball hinter die Viererkette nicht nachsetzen konnte. Zwei Minuten später war Torhüterin Janina Sauer auch beim 1:2 machtlos, das nach ähnlichem Muster von Selin Disli erzielt wurde. Die Hoffnungen auf eine Wende sanken, nachdem zur Pause auch Rädeker wegen Knieproblemen in der Kabine bleiben musste. Nun trug Anabel Herick zusammen mit der erstmals spielberechtigten Reinkensmeier die Angriffshoffnungen. Mit dem 1:3 in der 48. Minute erneut durch Disli war die Messe aber im Prinzip gelesen. „Die heben den Ball laufen lassen und hatten uns total im Griff“, stellte Matthias Kaiser fest. Zwar hatte Julia Gärtner noch zwei aussichtsreiche Situationen, kam aber nicht erfolgreich zum Abschluss. Sonja Aha sorgte nach 67 Minuten für den 1:4-Endstand. „Mo“ Stricker wechselte mit Vanessa Mahne noch ein 16-jähriges Talent für die Schlussphase ein, doch der FSV musste die Partie zu zehnt beenden. Als die Ersatzbank schon leer war, humpelte Laura Ostenfelder mit einer Knieverletzung vom Feld, die durchaus Schlimmes befürchten lässt. „Hoffentlich ist es kein Kreuzbandriss“, sagte Kaiser. Weiter geht es für unsere „Zweite“ am Sonntag, 13. November um 13 Uhr in der Tönnies-Arena. Mit den Sportfreunden Siegen stellt sich ein Team vor, das als Tabellenelfter (12 Punkte) zu den direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt zählt. FSV Gütersloh: Sauer – T. Rother, Sommer, Zitzer (46. Ludwigt), Kammermann – Jahn (55. Löffler), Ostenfelder – Reinkensmeier, Tappe, Gärtner (73. Mahne) – Rädeker (46. Herick).