FSV Gütersloh 2009

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FSV Gütersloh 2009

Ehrgeizige „Fohlenelf“ vom Niederrhein zu Gast in der Tönnies-Arena

Duell zwischen dem FSV Gütersloh und Borussia Mönchengladbach in der Saison 2023/24. (Foto: Boris Kessler / FSV Gütersloh 2009)

Wenn auf ein Zweitligateam der Begriff „Fahrstuhlmannschaft“ zutrifft, dann auf Borussia Mönchengladbach. Seit dem erstmaligen Einzug ins Unterhaus im Jahre 2011 wechselten die „Fohlen“ mehrfach die Spielklassen. Sie stiegen zweimal in die Bundesliga auf (2016 und 2018), stiegen jeweils als Tabellenletzter aber sofort wieder in die 2. Liga ab und mussten zweimal sogar runter in die Drittklassigkeit. Seit 2023 ist der Traditionsklub vom Niederrhein, der 1995 in den Frauenfußball einstieg, wieder zweitklassig. In der vergangenen Saison erreichte das Team mit Rang neun (31 Punkte) souverän das mit „Klassenerhalt“ bewusst niedrig angesetzte Saisonziel. Der FSV Gütersloh leistete dazu keinen Beitrag, denn er gewann das Hinspiel in der Tönnies-Arena mit 4:0 und das Rückspiel in Gladbach mit 2:1. Für die Saison 2024/2025 hat Trainer Jonas Spengler (30), der im Sommer 2022 nach Mönchengladbach wechselte und dort bis zum 30. Juni 2026 unter Vertrag steht, ein etwas ehrgeizigeres Ziel ausgegeben: „Wir wollen wieder einstellig bleiben und unsere Vorjahresplatzierung verbessern.“ Dazu verschlankte er in Zusammenarbeit mit der seit einem Jahr hauptamtlich als Koordinatorin tätigen Tanja Baumann den Kader, indem einige Spielerinnen an die zweite Mannschaft, die mit dem FSV Gütersloh II in der Regionalliga West spielt, abgetreten wurden. Zudem verließen Selma Fohrer (SC Fortuna Köln), Leonie Köpp (SGS Essen), Sarah Schmitz (vereinslos), Mizuho Kato (Schalke 04) und Tina Lingsch (1. FFC Recklinghausen) den Verein. Im Gegenzug stießen aus der eigenen U17, die 2024 den deutschen Meistertitel gewann, Alina Abdii und Torhüterin Lea Egbers fest zum Kader hinzu. Gleiches gilt für Maresa Arici und Kiki Scholten, die bereits in der Vorsaison einige Einsätze in der 2. Frauen-Bundesliga verzeichneten. Zweimal bedienten sich die Gladbacherinnen beim aus der Bundesliga abgestiegenen und in die Landesliga zurückgestuften MSV Duisburg: Während die 20-jährige Torhüterin Jil Frehse erst ein Spiel absolvierte, avancierte die 34-jährige Mittelfeldspielerin Yvonne Zielinski (290 Spiele in Bundesliga, 2. Liga und DFB-Pokal) sofort zur Führungskraft. Zielinski gehörte auch zu denen, die im DFB-Pokal für Furore sorgten. Nach einem 5:0-Auftaktsieg beim Landesligisten SV Eintracht Leipzig-Süd warf der VfL in der 2. Runde den Bundesligisten 1. FC Köln mit 9:8 nach Elfmeterschießen aus dem Wettbewerb. Im Achtelfinale am 23. November kommt nun mit der SGS Essen der nächste Erstligist ins Rheydter Grenzlandstadion. In der Liga erwiesen sich die Gladbacherinnen mit Siegen über Andernach (2:1), Meppen (1:0) und Freiburg II als ebenso heimstark wie der FSV Gütersloh. Zuletzt gab es mit dem 2:4 gegen den VfL Bochum die erste Schlappe auf eigenem Platz. Auswärts gelang aber – auch das eine Parallele zu unserem Team – noch kein Erfolg. Immerhin gab es außer Niederlagen in Sand (2:6), Nürnberg (1:1) und Hamburg (0:2) ein 0:0-Unentschieden in Ingolstadt. Mit zehn Punkten und einem Torverhältnis von 12:15 belegt der VfL den 10. Tabellenplatz. Die Partie zwischen dem FSV Gütersloh und Borussia Mönchengladbach wird am kommenden Sonntag, den 3. November um 14:00 Uhr in der Tönnies-Arena stattfinden. Tickets für die Begegnung sind weiterhin über unseren Onlineticketshop sowie an der Tageskasse erhältlich.

Gizem Kılıç im Porträt: Ballverliebte Angreiferin mit sozialem Engagement

FSV-Angreiferin Gizem Kılıç (Foto: Boris Kessler / FSV Gütersloh 2009)

Das hätten nicht viele so gemacht: Als der FSV Gütersloh in Meppen mit 0:5 zurücklag und in der 86. Minute ein langer Ball bei Gizem Kılıç landete, zog die 24-Jährige für alle überraschend vom linken Strafraumeck aus mit links ab. Tatsächlich senkte sich der gut getroffene Ball zum 1:5 im langen Eck und der Neuzugang bejubelte (angesichts des Spielstands natürlich etwas zurückhaltend) ihren ersten Treffer in der 2. Frauen-Bundesliga. „Das tat gut, vor allem, weil ich noch nicht viel Spielzeit hatte“, sagt die Stürmerin. In acht Partien wurde sie bisher viermal eingewechselt und stand insgesamt 111 Minuten auf dem Platz. Vor einem halben Jahr spielte Gizem Kılıç noch für den FC Iserlohn in der Westfalenliga. In den zwölf Spielen, die sie seit Ende Februar für den Vizemeister absolvierte, traf sie neun Mal. Schon vorher aber stand sie im Fokus des letztjährigen FSV-Trainers Sammy Messalkhi, der ihr einen Wechsel nach Gütersloh schmackhaft machte. Sie wagte den Sprung über zwei Klassen und hat ihn nicht bereut: „Anfangs hatte ich mit mir selbst zu kämpfen, weil mir das Selbstvertrauen fehlte. Aber dank der Mannschaft habe ich das in den Griff bekommen.“ Geholfen habe ihr die offene Aufnahme im Team: „Hier kann ich so sein, wie ich bin.“ Dass das nicht selbstverständlich ist, weiß sie: „Ich bin ein bisschen verrückt, leicht durch den Wind, laut und verpeilt“, lacht sie. Und gibt gleich noch ein emotionales Statement über ihre Mitspielerinnen beim FSV ab: „Ich liebe die Mädels über alles.“ Ihr wahres Herz aber gehört dem Fußball. „Fußball ist meine Leidenschaft, meine Liebe“, sagte sie im März in einem der zahlreichen Interviews, Studiobesuche und Beiträge, die der Westdeutsche Rundfunk (WDR) im Zusammenhang mit der Euro 2024 mit ihr produziert hat. Die Deutsch-Türkin ist in ihrer Heimatstadt Dortmund so etwas wie eine Vorzeigefußballerin. Schon 2017, als 16-Jährige, stand sie im Rampenlicht. In einer Aktion des Portals „fussball.de“ erhielt sie sowohl von der Öffentlichkeit als auch von einer Fachjury (unter anderem mit Stefan Kuntz) die meisten Stimmen und wurde zu Deutschlands Amateurfußballerin des Jahres 2016 gewählt. Warum? „Vielleicht weil ich in einer Saison 148 Tore geschossen hatte“, erinnert sie sich. Der Gütersloher Hermann Korfmacher, damals noch Präsident des Westdeutschen Fußballverbandes (WDFV), und der seinerzeitige DFB-Vize Rainer Koch überreichten ihr den Preis. Aktiv war Gizem Kılıç seinerzeit noch für das in der Kreisliga B spielende Frauenteam des Stadtteilvereins SF Ay Yildiz Derne. Die Leidenschaft für ihren Sport war schon früh entbrannt. „Ich hatte immer den Ball am Fuß, und sei es auf dem Weg zum Supermarkt“, schildert sie ihre Kindheitserinnerungen: „Und noch bevor ich in einen Verein gegangen bin, konnte ich den Ball bis zu 256 Mal hochhalten.“ Ihr Talent war spätestens mit der Preisverleihung 2017 jedem bekannt. Die Nominierung für die U18-Westfalenauswahl folgte rasch, und beim Länderpokalwettbewerb in Duisburg spielte sie zusammen mit Lena Oberdorf, Sjoeke Nüsken und Sophia Kleinherne für das FLVW-Team. Verbandssportlehrerin Kathrin Peter hätte sie gerne auch in eine DFB-Auswahl weitergereicht. „Dafür hätte ich im Winter den Verein wechseln müssen, weil der DFB keine Kreisligaspielerin nominieren wollte. Aber das hat mir mein Verein leider nicht weitergeleitet.“ So erfolgte der Wechsel zum Regionalligisten VfL Bochum erst im Sommer 2018 und ohne eine Berufung in ein nationales U-Team. Mit 22 Treffern wurde sie in Bochum auf Anhieb Top-Scorerin, und der Traum, später einmal in der Bundesliga zu spielen, schien gar nicht so unrealistisch, zumal sie auch in der folgenden Saison 2019/2020 treffsicher war. „Und dann kam Corona“, beschreibt Gizem Kılıç rückblickend das „Break“ in ihrer Karriere. Immer wieder (und bis heute) machte ihr auch eine Innenbandverletzung im linken Knie zu schaffen, die sie häufig zu längeren Pausen zwang. Es folgten bis zum Juni 2023 drei weitere Jahre beim VfL in der Regionalliga und in der Westfalenligareserve, unterbrochen von ein paar Monaten beim Regionalligisten 1. FFC Recklinghausen. Als sich dann die Möglichkeit ergab, in die Türkei zu gehen und für Galatasaray Istanbul zu spielen, wagte Gizem Kılıç den Schritt. Nach vier Monaten und ein paar Freundschaftsspielen schlug sie das Vertragsangebot von Galatasaray aus und brach das Abenteuer ab. „Ich wollte in Dortmund ein Studium der Erziehungswissenschaften beginnen und konnte das nicht online machen. Und wenn ich in der Türkei studiert hätte, wäre es mit der Anerkennung in Deutschland schwer geworden, weil die Türkei nicht in der EU ist. Das Risiko war mir zu hoch.“ Nach der Rückkehr heuerte sie in der Winterpause beim FC Iserlohn an. Vielleicht war es das Glück des FSV Gütersloh, dass die Mannschaft trotz der neun Kılıç-Tore den angestrebten Aufstieg in die Regionalliga knapp verpasste. So war der Wechsel in die Tönnies-Arena noch ein Stück weit verlockender. Fußball findet für Gizem Kılıç aber nicht nur bei ihren Ligaspielen im gegnerischen Strafraum statt. Vor Aufnahme ihres Studiums arbeitete sie vier Jahre lang als Helferin an einer Dortmunder Schule und brachte Fünft- und Sechstklässlern neben Deutsch auch Fußball bei. Seit acht Jahren ist sie zudem als Schiedsrichterin im Einsatz, die höchste Spielklassenebene war bisher die C-Junioren Regionalliga. „Weil wir selbst sonntags spielen, kann ich leider nur an Samstagen pfeifen“, bedauert sie. Der Job als Spielleiterin hat zu einer interessanten Selbstbeobachtung geführt: „Wenn ich pfeife, bin ich eine ganz andere Persönlichkeit. Dann kann ich die Kommentare der Trainer viel besser wegstecken.“ Eine Herzensangelegenheit ist ihr das Engagement in der Nordstadtliga, einem offenen Trainings- und Spielangebot für Kinder und Jugendliche in dem Bezirk nördlich der Dortmunder City. Auch der Borsigplatz gehört zu diesem Viertel, ein multikultureller Schmelztigel mit vielen Problemlagen. Die Nordstadtliga ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Jugendamt Dortmund, der AWO Streetwork sowie dem Fan Projekt Dortmund e.V. und ist ein Leuchtturmprojekt der BVB-Stiftung „Leuchte auf“. Die gebürtige Dortmunderin Gizem Kılıç ist mit ihrem Vater Erdogan, ihrer Mutter Perihan sowie einem älteren Bruder und einer älteren Schwester selbst in der Nordstadt aufgewachsen und kennt die schwierigen Verhältnisse in dem sozialen Brennpunkt. So weit es sich nicht mit Terminen beim FSV überschneidet, engagiert sie sich ehrenamtlich als Betreuerin bei den freien Trainingsangeboten und spielt manchmal noch in einem der Nordstadtliga-Teams mit. „Durch den Fußball wollen wir den Jugendlichen… Gizem Kılıç im Porträt: Ballverliebte Angreiferin mit sozialem Engagement weiterlesen

FSV Gütersloh nutzt Länderspielpause für Testspiel gegen PEC Zwolle

FSV-Angreiferin Lucy Wisniewski im Duell gegen den SV Meppen. (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Der FSV Gütersloh wird die bevorstehende Länderspielpause für ein Testspiel nutzen. Das Team von FSV-Cheftrainer Daniel Fröhlich empfängt am Freitag, den 25. Oktober den niederländischen Erstligisten PEC Zwolle in der heimischen Tönnies-Arena. Der Anstoß erfolgt um 18 Uhr.

Auswärtsmisere des FSV Gütersloh geht beim 1:5 in Meppen weiter

Gizem Kılıç erzielte den einzigen FSV-Treffer bei der Niederlage in Meppen. (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Der FSV Gütersloh bleibt ein gern gesehener Gast in der 2. Frauen-Bundesliga – und er macht seine Tore weiterhin auf fremden Plätzen weit auf. Am Sonntag kassierte das Team von Daniel Fröhlich mit dem 1:5 beim SV Meppen die vierte Niederlage im vierten Auswärtsspiel, und nach dem 0:6 in Hamburg sowie dem 2:5 in München fiel sie erneut happig aus. „Ja, man muss realistischerweise von Abstiegskampf sprechen“, sagte unser Cheftrainer mit Blick auf die erneut enttäuschende Leistung. In der Tabelle fiel der FSV zwar lediglich um einen Platz auf Rang neun zurück. Der Vorsprung vor der Abstiegszone beträgt nach dem 8. Spieltag jedoch nur noch zwei Punkte. Vor 511 Zuschauern in der Hänsch-Arena erwischten die Gütersloherinnen den besseren Start. Jacqueline Baumgärtel schoss in der 4. Minute vom rechten Torraumeck aus nur knapp am langen Pfosten vorbei, und Marie Schröder verschenkte drei Minuten später einen Überzahlangriff mit einem Pass in Meppener Abwehrbeine. Das druckvolle Pressing im 4-3-3 sorgte immer wieder für schnelle Ballgewinne. „Dann muss man aber auch mal das Tor machen“, war Daniel Fröhlich nicht zufrieden mit der zählbaren Ausbeute. Unser Coach hatte die Anfangself gegenüber dem 1:0-Heimsieg über Andernach auf zwei Positionen geändert: Für die muskulär angeschlagene Melanie Schuster spielte Lea Bultmann im defensiven Mittelfeld an, und anstelle von Katharina Rädeker lief Ronja Leubner als Offensivkraft auf. Schon nach neun Minuten aber war die Zu-Null-Strategie des FSV abermals Makulatur. Ein verlorener Zweikampf vor dem Strafraum ermöglichte dem SV Meppen eine Hereingabe vom rechten Flügel. In der Mitte kam weder Torhüterin Janne Krumme noch eine SVM-Stürmerin an den Ball, der zum langen Pfosten durchrutschte. Dort konnte Finja Kappmeier die unbemerkt in ihrem Rücken lauernde Ayleen Seyen nicht daran hindern, zum 1:0 zu vollenden. Zunehmend übernahmen jetzt die Gastgeberinnen das Kommando gegen kaum noch griffige Gäste und erspielten sich vornehmlich über die linke Gütersloher Abwehrseite eine Chance nach der anderen. Zweimal blockte Kappmeier in höchster Not (15., 28.), zweimal zielten Nina Kossen (25.) und Lea Mauly (42.) knapp vorbei, und bei einem Schuss von Laura Bröring (32.) rettete die Latte. „Defensive hat viel mit Einstellung und Konzentration zu tun, und da haben wir aktuell Probleme“, beobachtete Daniel Fröhlich und nahm kein Blatt vor den Mund: „Bei den ersten beiden Toren verteidigen wir grottenschlecht.“ Dass es zur Pause aus Sicht des FSV nur 0:2 stand, war insofern ein glücklicher Umstand. Lena Maria Göppel hatte in der 43. Minute einen hoch durch den Torraum fliegenden Eckball gegen die zu passive Chiara Tappe eingeköpft. „Der Eckball ist acht Jahre in der Luft und kommt hinter dem zweiten Pfosten runter, wo wir vorher eine klare Eins-zu-Eins-Zuteilung hatten“, grantelte der FSV-Coach. Ein besseres Resultat wäre möglich gewesen, wenn Marie Schröder bei aussichtsreichen Kontersituationen (etwa in der 17. Minute) mehr Zug zum Tor bewiesen hätte. In der 35. Minute hatte die Stürmerin Pech mit einem Schuss ans Lattenkreuz. Die von unserem Trainerteam nach einer halben Stunde vorgenommene Umstellung – die von Linda Preuß als Linksverteidigerin abgelöste Celia Baum wurde zur Mittelstürmerin – verpuffte nahezu wirkungslos. In der zweiten Halbzeit legten die zuvor in sechs Spielen erst sieben Mal erfolgreichen Meppenerinnen eine optimale Effektivität an den Tag: Aus drei Chancen machten sie drei Tore. Erst bekam der FSV einen Eckball am kurzen Pfosten nicht geklärt, so dass er Nina Rolfes ans Bein und von dort zum 3:0 ins Netz sprang (49.). Dann leistete sich die als Linksverteidigerin eingewechselte Katharina Rädeker ein überflüssiges Dribbling gegen die ungarische Nationalspielerin Virag Nagy, das mit dem 4:0 durch Ayleen Seyhen bestraft wurde (65.). Und in der 78. Minute bedankte sich Akana Miyoshi dafür, dass sie von Rechtsverteidigerin Lea Bartling auf dem Weg nach innen nur begleitet aber nicht attackiert wurde und netzte via Innenpfosten zum 5:0 ein. Dazwischen gab es ein gewisses Bemühen einzelner FSV-Spielerinnen, aber keinen kollektiven Aufschrei und keine mannschaftliche Gegenwehr gegen die erneute Klatsche. Ein abgeblockter Schuss von Jacqueline Baumgärtel (68.) war die einzige Gütersloher Torchance, bevor Gizem Kilic in der 86. Minute mit dem Anschlusstreffer zum 5:1 immerhin ein offensives Lebenszeichen sendete. Die Angreiferin wagte nach einem langen Ball von Merle Hokamp vom linken Strafraumeck aus einen sehenswertem Linksschuss, der sich tatsächlich ins lange Eck senkte. Merle Hokamp wurde anschließend zusammen mit Janna Krumme direkt zum Düsseldorfer Flughafen gefahren. Mit dem U19-Nationalteam flogen sie nach Portugal, wo Länderspiele gegen Norwegen und die Niederlande auf dem Programm stehen. Rechtzeitig zum nächsten Ligaspiel des FSV Gütersloh am 3. November gegen Borussia Mönchengladbach werden sie zurück sein. In ihrer Abwesenheit muss sich das Team deutlich straffen und auf den Kampf um den Klassenerhalt einschwören. Dass Kapitänin Sarah Rolle nach dem Abpfiff im Kreis auf dem Rasen noch vor Daniel Fröhlich das Wort ergriff, kann als gutes Zeichen gewertet werden. SV Meppen: Farwick – Bleil (71. Steenwijk), Göppel, Rolfes, Zimmer – Licina (81. Hohm) – Kossen, Mauly – Nagy (81. Castrellon), Bröring (57. Preuß), Seyen (71. Miyoshi). Im Aufgebot: Bos (Tw). FSV Gütersloh: Krumme – Kappmeier (62. Bartling), Tappe (46. Stojan), Hokamp, Baum (62. Rädeker) – Tellenbröker – Bultmann (62. Kilic), Leubner (75. Wisniewski) – Schröder, Baumgärtel, Preuß. Im Aufgebot: Schuster, Rolle (Tw). Schiedsrichterin: Jacqueline Herrmann (Hamburg). Gelbe Karten: Kossen, Hohm – Bultmann, Preuß. Chancen: 10:4 (7:2); Ecken: 6:4 (3:1). Tore: 1:0 (9.) Seyen, 2:0 43.) Göppel, 3:0 (49.) Rolfes, 4:0 (65.) Seyen, 5:0 (78.) Miyoshi, 5:1 (86.) Kilic.

FSV Gütersloh setzt in Meppen auf positiven Trend

FSV-Angreiferin Marie Schröder im Zweitligaduell gegen die SG 99 Andernach. (Foto: Boris Kessler / FSV Gütersloh 2009)

Fünf Punkte Rückstand auf einen Aufstiegsplatz, drei Zähler Vorsprung vor der Abstiegszone – der Blick auf die Tabelle der 2. Frauen-Bundesliga legt nahe, dass der FSV Gütersloh seinen Fokus aktuell auf die Absicherung nach unten legen muss. Das kann das Team von Daniel Fröhlich allerdings mit frischem Aufwind tun, denn der 1:0-Heimsieg über die SG 99 Andernach hat den FSV auf den 8. Tabellenplatz gehievt. „Ich hoffe, dass wir den Bock umgestoßen haben“, sagt unser zuvor von drei Niederlagen in Folge und insgesamt 17 Gegentreffern zum Handeln gezwungener Cheftrainer. Ein weiter „Dreier“ am Sonntag beim SV Meppen könnte eine positive Trendwende manifestieren. Anstoß auf dem Rasenplatz in der Hänsch-Arena ist um 14 Uhr. Auch wenn Meppen mit acht Punkten einen Rang hinter Gütersloh rangiert, ist Daniel Fröhlich die Schwere der Aufgabe bewusst. „Sie hätten die beiden letzten Spiele auch gewinnen können“, lautet seine Einschätzung zum 1:1 gegen Bayern München II und zum 0:0 gegen Andernach: „Sie lassen offensiv relativ viel liegen“, beobachtet er das Grundmanko der Emsländerinnen. Allerdings weist das Torverhältnis von 7:6 nach sechs Spielen auf eine große Defensivstärke hin. Trainiert wird der SV Meppen seit Saisonbeginn von Thomas Pfannkuch (54), der zuvor fünf Jahre Co-Trainer der deutschen U20-Frauen war. Er soll den Klub nach Platz drei im Vorjahr zum dritten Mal in die Bundesliga führen, wo 2023 und 2021 jeweils der sofortige Abstieg in die 2. Liga erfolgte. Neben Nina Zimmer (21) gehört neuerdings mit der aus der „Zweiten“ hochgezogenen Lara Hohm (26) eine weitere Ex-Gütersloherin zum Kader. In dem sind die ungarische Nationalspielerin Virag Nagy (23, Sampdoria Genua), Lea Mauly (25, Austria Wien), Sonja Lux (20, USA) und Sarah Preuß (18, Frankfurt II) vier externen Neuzugänge. Der fünfte, Maren Haberäcker (27) vom Ligakonkurrenten SV Weinberg, fällt wegen eines Kreuzbandrisses vorerst aus. Die personelle Lage beim FSV Gütersloh hat sich gegenüber den letzten Wochen etwas verbessert. Lediglich Shpresa Aradini (Kreuzbandriss) und die absprachegemäß wegen eines Kurzurlaubs fehlende Nele Schmidt stehen Daniel Fröhlich am Sonntag nicht zur Verfügung. Mit Innenverteidigerin Lilly Stojan sowie Mittelfeldspielerin Ronja Leubner sind zwei leicht verletzt gewesene Stammkräfte am Mittwoch ins Training zurückgekehrt. „Beide sind Kandidatinnen für die Startelf“, erklärte der FSV-Coach, der sich aber erst kurzfristig entscheiden will. Besprochen ist, dass Janne Krumme erneut im Tor steht. Und weil Daniel Fröhlich gegen Andernach mit den Startelf-Debüts von Chiara Tappe und Katharina Rädeker zufrieden war, sind auch sie wieder mit in der „Verlosung“.

FSV-Verteidigerin Merle Hokamp wird mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold ausgezeichnet

Merle Hokamp vom FSV Gütersloh erhält die Fritz-Walter-Medaille in Gold. (Foto: FSV Gütersloh 2009)

Der FSV Gütersloh freut sich, bekanntgeben zu dürfen, dass Verteidigerin Merle Hokamp vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold in der Kategorie der U17-Juniorinnen ausgezeichnet wird. Die Ehrung wird im Rahmen einer feierlichen Zeremonie stattfinden, deren Termin der DFB noch bekannt geben wird. Diese prestigeträchtige Auszeichnung unterstreicht Hokamps herausragende Entwicklung auf und abseits des Fußballplatzes. Merle Hokamp hat sich in der Zweitligamannschaft des FSV Gütersloh zu einer festen Größe etabliert und spielt als Stammspielerin eine tragende Rolle in der Defensive. Neben ihren starken Leistungen im Verein überzeugte sie auch in den Junioren-Nationalmannschaften: Hokamp hat bereits Länderspiele für die deutsche U15, U16 und U17 bestritten und gehört nun zum Kader der U19-Nationalmannschaft. In der diesjährigen Verleihung verwies sie zwei Spielerinnen des FC Bayern München II auf die Plätze: Greta Hünten erhält die Fritz-Walter-Medaille in Silber und Laila Portella in Bronze. Damit sicherte sich Hokamp die Goldmedaille in einem äußerst starken Teilnehmerfeld. „Wir freuen uns sehr, dass Merles außergewöhnliches Talent und ihre Entwicklung mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold gewürdigt wird. Die Auszeichnung ist ein verdienter Lohn für ihre harte Arbeit,“ sagt FSV-Geschäftsführer Michael Horstkötter. „Wir sind unglaublich stolz auf Merle und freuen uns sehr, dass ihre Leistungen auch auf nationaler Ebene so hoch anerkannt werden.“ Die Fritz-Walter-Medaille wird seit 2005 vom DFB in Gold, Silber und Bronze an die besten Nachwuchsspieler*innen des Jahres verliehen. Seit 2009 erfolgt dies in Kooperation mit der Fritz-Walter-Stiftung. Merle Hokamp ist bereits die vierte Spielerin des FSV Gütersloh, die mit dieser Medaille geehrt wird. Zuvor erhielten Lina Magull (2012, Silber), Nina Ehegötz (2015, Silber) und Sophia Kleinherne (2015, Bronze) die prestigeträchtige Auszeichnung. Der gesamte FSV Gütersloh gratuliert Merle Hokamp herzlich zu diesem großen Erfolg und wir sind stolz, sie in unseren Reihen zu haben.

Aktion „Girls can KiK“ beim FSV Gütersloh wird zum großen Erfolg

Die Teilnehmerinnen des "Girls can KiK" Fußballcamp. (Foto: Boris Kessler / FSV Gütersloh 2009)

Der FSV Gütersloh war am Sonntag Gastgeber für das Trainingscamp „Girls can KiK“. In der Saison 2024/2025 organisiert Sporttotal gemeinsam mit KiK, Deutschlands größtem Textildiscounter und offiziellem „Presenting Partner“ der 2. Frauen-Bundesliga, sowie der Fußballschule Grenzland ein Fußballcamp für Mädchen. Das Camp findet bei den Vereinen der 2. Frauen-Bundesliga statt und ist jeweils an ein Heimspiel des gastgebenden Klubs gekoppelt. Nun fand es vor der Partie des FSV Gütersloh gegen die SG 99 Andernach in der Tönnies-Arena statt, wo alle Beteiligten trotz kaltem Starkwind beste Voraussetzungen für eine äußerst gelungene Aktion vorfanden. Unter der professionellen Regie der Trainer Dirk van der Koelen und Sinan Kolcu von der Fußballschule Grenzland kamen 20 Mädchen zwischen 9 und 13 Jahren in den Genuss eines abwechslungsreichen Programms. Absolviert wurden kindgerechte, aber durchaus schon anspruchsvolle balltechnische Übungs- und Spielformen. Ein Highlight war dabei die Speedmessanlage zur Ermittlung der Schussgeschwindigkeit. Natürlich waren die Kids von KiK kostenlos mit einem einheitlichen Fußball-Outfit und einer Trinkflasche ausgestattet worden. Auch für kostenfreie Verpflegung war gesorgt worden, und die Kinder und ihre Eltern erhielten kostenlosen Eintritt zum Zweitligaspiel. Im Anschluss an das gut zweistündige Training wurden die Mädchen von einem Besuch von drei Spielerinnen des FSV Gütersloh überrascht. Julia Gärtner, Lilly Stojan und Ronja Leubner gaben den Kindern und ihren Eltern in einer lebhaften Frage- und Antwortrunde einen Einblick in ihren persönlichen Werdegang sowie ihre Vorlieben und ihren Alltag als Fußballerinnen. Ganz besonders leuchteten die Augen der Camp-Teilnehmerinnen, als sie an den Händen der Spielerinnen beider Teams zum Zweitligaspiel ins Stadion einlaufen durften. Zu der guten Stimmung passte, dass der FSV Gütersloh die Partie gegen die SG 99 Andernach mit 1:0 gewann. Die gut gelaunten Siegerinnen standen nach dem Abpfiff für Autogramme und Fotos zur Verfügung. Das Fazit: Die Aktion „Girls can KiK“ war für alle Beteiligten ein großer Erfolg.

Der FSV und der FC Gütersloh erhalten den „Stern des Sports“

(Von links) Hans Feuß (Kreissportbund - Jury), Helmut Delker (FC Gütersloh), Nadine Brunnert (Volksbank), Sebastian Kmoch (FSV Gütersloh), Michael Kolm (Volksbank), Marcel Rotthaus (FCG) und Chris Punnakkattu Daniel (FSV). (Foto: Volksbank in Ostwestfalen eG)

Der FSV und der FC Gütersloh sind mit dem „Stern des Sports“ ausgezeichnet worden. Beide Vereine hatten sich mit der geplanten Verschmelzung für den Wettbewerb beworben, der jedes Jahr von den Volksbanken, Raiffeisenbanken und dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) ausgeschrieben wird. Der FSV und der FCG reagieren mit ihrem Vorhaben auf die steigenden Anforderungen der Verbände im Frauenfußball. Unter dem Dach des FC Gütersloh soll künftig gemeinsam den leistungsorientierten Fußball in Gütersloh im Frauen-, Männer und Jugendbereich gefördert und sichergestellt werden. Der FCG und der FSV bedanken sich recht herzlich für den „Stern des Sports“. Die bronzene Auszeichnung ist auf Kreisebene mit 1500 Euro dotiert. Sie ermöglicht beiden Vereinen die Teilnahme auf Landesebene, wo der silberne „Stern des Sports“ vergeben wird. Die Landessieger wiederum nehmen an der Auszeichnung in Gold auf Bundesebene teil. Deren Sieger werden seit 2004 vom Bundeskanzler oder Bundespräsidenten geehrt. „Ich finde die Initiative top. So wird Boden bereitet, dass der Sport sein gesellschaftliches Engagement fortführen und die Sportlerinnen und Sportler weiter für ihre Erfolge trainieren können. Mit dem Geld lässt sich schon etwas anfangen“, sagte Landrat Sven Georg Adenauer unlängst bei der Preisübergabe in der Filiale der Volksbank Delbrück-Rietberg in Neuenkirchen. Mit Platz zwei – dotiert mit 1000 Euro – ehrte die Jury, zu der neben Adenauer Hans Feuß, Vorsitzender des Kreissportbundes und „Glocke“-Redakteur Stefan Herzog gehören, den RSV Borgholzhausen und damit ebenfalls einen Zusammenschluss von Vereinen. Nach langer Vorbereitung sind der TV Jahn Borgholzhausen, der TuS Solbad Ravensberg, LC Solbad Ravensberg und der TuS Ravensberg zum RSV Borgholzhausen fusioniert. Platz drei und 500 Euro gingen an den Delbrücker SC für sein langjähriges Engagement mit dem Titel „Fußball für Jedermann“ mit insgesamt 29 Jugendmannschaften, davon zwei Inklusionsgruppen für Kinder mit Handicap.

FSV Gütersloh landet 1:0-Befreiungsschlag gegen Andernach

FSV-Verteidigerin Chiara Tappe im Zweitligaduell gegen die SG 99 Andernach. (Foto: Boris Kessler / FSV Gütersloh 2009)

Puh, das Aufatmen war gefühlt weit über die Tönnies-Arena hinaus hörbar. Mit einem 1:0-Heimsieg über die SG 99 Andernach durchbrach der FSV Gütersloh die von drei Niederlagen in Folge gebildete Abwärtsspirale in der 2. Frauen-Bundesliga. Jacqueline Baumgärtel erzielte das Tor des Tages in der 27. Minute. Weil die Gastgeberinnen zahlreiche Chancen auf den zweiten Treffer ausließen, mussten die Spielerinnen bis zum Schluss um den verdienten „Dreier“ zittern. Cheftrainer Daniel Fröhlich war das aber relativ egal: „So ein Sieg tut nach drei Niederlagen natürlich gut.“ Und er tat dem FSV Gütersloh auch in der Tabelle gut: Beim Anpfiff um 14 Uhr belegte das Team mit Rang 12 einen Abstiegsplatz – beim Abpfiff nach 94 Spielminuten war er um vier Plätze auf Rang acht geklettert. Um die Chance auf den dritten Saisonsieg zu vergrößern, war das Trainerteam des FSV Gütersloh ein gewisses Aufstellungsrisiko eingegangen. Angesichts von 17 Gegentoren setzte Daniel Fröhlich nicht nur Kapitänin und Torhüterin Sarah Rolle auf die Bank, sondern auch Abwehrspielerin Nele Schmidt und Mittelfeldspielerin Lea Bultmann. Darüber hinaus fehlten mit Innenverteidigerin Lilly Stojan und Mittelfeldangreiferin Ronja Leubner zwei etablierte Stammkräfte wegen Verletzungen. Dass gegenüber der vorausgegangenen 2:5-Niederlage in München zudem Stürmerin Lucy Wisniewski nicht zur Anfangself gehörte, war auch der Tatsache geschuldet, dass die 16-Jährige tags zuvor im DFB-Pokalspiel die U17 verstärkt hatte. Im Zuge der Umstellungen feierte im Tor die 17-jährige Janne Krumme ihr Zweitligadebüt, und als Innenverteidigerin stand Chiara Tappe (21) ebenso erstmals in der Startformation wie Außenstürmerin Katharina Rädeker (19). „Am Ende beurteilt man solche Maßnahmen immer vom Ergebnis her“, sagte Daniel Fröhlich und attestierte allen drei eine gute Leistung. Das Lob für Chiara Tappe versah er zurecht mit einem Sternchen, den sie strahlte bei ihrem fehlerfreien Auftritt eine Ruhe und Souveränität aus, als hätte sie bislang nicht nur drei Kurzeinsätze gehabt. Und U19-Nationalkeeperin Janne Krumme half mit einigen beherzten Zugriffen, dass der FSV erstmals in dieser Saison hinten die Null hielt. Mit Lea Bartling (20) freute sich übrigens nach ihrer Einwechslung in der Schlussphase eine weitere Gütersloherin über ihren ersten Einsatz in der 2. Bundesliga. Nicht nur das personelle Konzept des Trainerteams, sondern auch das taktische Konzept ging auf. Der mit drei schnellen Stürmerinnen angreifende FSV stellte die Hintermannschaft der SG Andernach immer wieder vor große Probleme. Nachdem der erste final durchgespielte Angriff in der 25. Minute noch mit einem erfolglosen Abschluss von Marie Schröder geendet war, brachte zwei Minuten später der nächste schnelle Vorstoß die 1:0-Führung. Jacqueline Baumgärtel passte Schröder den Weg in den linken Strafraum frei, rückte nach und wurde mit einer Hereingabe bedient, bei der sie den Ball ins leere Tor schieben konnte. Es war der fünfte Saisontreffer für die 22-Jährige, die damit die Torjägerliste der 2. Liga anführt. „Wir hätten schon in der ersten Halbzeit das 2:0 nachlegen müssen“, haderte Daniel Fröhlich später etwas mit der Chancenverwertung. Tatsächlich blieb auch nach der dritten Top-Möglichkeit der Torjubel aus, weil sich in der 44. Minute irgendein Abwehrbein dem Schuss von Linda Preuß in den Weg stellte. Positiv war, dass der FSV vor der Pause hinten nichts anbrennen ließ. Unter der Führung der als Kapitänin ins Team zurückgekehrten Maren Tellenbröker begann die Defensive schon im vorderen Mittelfeld und zog sich mit energischer Zweikampfführung durchs gesamte Team durch. Die einzige gefährliche Situation bereinigte Chiara Tappe, als sie in der 38. Minute einen Schuss von Lisa Kossmann zur Ecke ablenkte. „Alle haben alles rausgehauen und kämpferisch alles gegeben“, lobte Co-Trainer Rainer Borgmeier den „Fighting-Spirit“ der Gütersloherinnen. Gleichzeitig fühlten die FSV-Frauen mit den Gästen aus Andernach mit, die in der 30. Minute ihre erfahrene Sturmspitze verloren: Ohne gefoult worden zu sein verletzte sich Antonia Hornberg (33) bei einem Zweikampf schwer am linken Fuß und musste ins Krankenhaus transportiert werden. Hatte das Spiel in den ersten 45 Minuten dank der spielerischen Stärke des FSV gutes Zweitliganiveau, entwickelte sich der zweite Durchgang zu einem von vielen technischen Fehlern und gegenseitig raschen Ballverlusten geprägten Kellerduell. Andernach kam in der 60. Minute nach einem völlig irregulären Eckstoß zur großen Ausgleichsmöglichkeit; Finja Kappmeier rettete auf der Torlinie. Zehn Minuten später war Janne Krumme im engen Clinch mit Sarah Klyta beherzt zur Stelle. „Wir mussten bangen, dass Andernach nochmal irgendwie in den Strafraum kommt“, beschrieb Daniel Fröhlich seine Sorgen am Spielfeldrand. Weil es gut ausging, konnte der Trainer darüber hinwegsehen, dass Linda Preuß in der 70. Minute (nach einem tollen Bultmann-Steilpass), Jacqueline Baumgärtel in der 84. Minute (leider mit links) und in der 88. Minute (SG-Keeperin Laura van der Laan wehrt ab) sowie Celina Baum (im Nachschuss) große Möglichkeiten ausließen, das Zittern vorzeitig zu beenden. Wahrscheinlich wäre unserem Cheftrainer dann sogar die Gelbe Karte erspart geblieben, die ihm Schiedsrichterin Sarah Willms (Oldenburg) in der 90. Minute zeigte, weil Fröhlich zu stark gegen die vierminütige Nachspielzeit protestiert hatte. Den entsprechenden Obolus in die Mannschaftskasse entrichten muss auch Rainer Borgmeier. Er hatte sich in der 74. Minute über eine höchst zweifelhafte Abseitsentscheidung aufgeregt, ohne die Baumgärtel freie Bahn auf das Andernacher Tor gehabt hätte. Zu den 150 Zuschauern, die sich über den kleinen Befreiungsschlag ihres FSV freute, gehörte auch Shpresa Aradini. Die 30-Jährige humpelte zehn Tage nach ihrer erfolgreichen Kreuzbandoperation auf Krücken in die Tönnies-Arena. Dort sah sie erstmals auch die kleine Ella, die kürzlich geborene Tochter der langjährigen Zweitligaspielerinnen Katrin und Lena Lückel. Eine Abordnung der 2. Mannschaft um Janina Sauer überreichte den Eltern nicht etwa einen kleinen Fußball, sondern eine große, aus Windeln gebildete „Torte“. FSV Gütersloh: Krumme – Kappmeier, Tappe, Hokamp, Baum – Schuster – Tellenbröker, Preuß (89. Bartling) – Schröder, Baumgärtel (90.+3 Schmidt), Rädeker (68. Bultmann). Im Aufgebot: Wisniewski, Kilic, Zitzer, Rolle (Tw). SG 99 Andernach: van der Laan – Müller, Hisenaj, Weingarz – Engels (83. Dillenburg), Reifenberg (68. Leipelt), Krump, Pfeiffer – Wäschenbach, Kossmann – Hornberg (36. Klyta). Im Aufgebot: Recht, Schulz, Krupp (Tw). Schiedsrichterin: Sarah Willms (Oldenburg) Gelbe Karte: Borgmeier, Fröhlich – Weingarz. Tor: 1:0 Baumgärtel (27.).

FSV-Cheftrainer Daniel Fröhlich kündigt personelle Änderungen an

FSV Gütersloh (Foto: Boris Kessler / FSV Gütersloh 2009)

Jetzt ist eine Reaktion gefragt: Nach drei Niederlagen hintereinander, die letzten beiden gegen zuvor punktlose Gegner, will sich der FSV Gütersloh vor eigenem Publikum aus einem tendenziellen Abwärtsstrudel befreien. Am Sonntag um 14 Uhr empfängt das Team von Cheftrainer Daniel Fröhlich die SG 99 Andernach. Es ist am 7. Spieltag der 2. Frauen-Bundesliga auch ein Match gegen die tabellarische Abstiegsgefahr: Als Elfter (6 Punkte) geht es für den FSV darum, den als Zwölfter (5 Punkte) anreisenden Gast aus Rheinland-Pfalz nicht in die gesicherte Zone vorbeiziehen zu lassen. Bevor unser Trainerteam das Team auf den neuen Gegner einstellte, galt es, die 2:5-Enttäuschung vom vergangenen Sonntag in München gründlich aufzuarbeiten. „Es hat deutlich länger gedauert als gewöhnlich“, berichtete Daniel Fröhlich von einer 75-minütigen Videoanalyse am Mittwoch. Und auch in vielen Gesprächen machte der Coach den Spielerinnen klar, dass sie angesichts von bislang 17 Gegentoren vor allem ein anderes Defensivverhalten an den Tag legen müssen. Diesmal belässt es unser Cheftrainer aber nicht nur bei Appellen, sondern er kündigte auch mehrere personelle Veränderungen an. Alles verriet er nicht, manches deutete er an, („Chiara Tappe wäre eine Option“), aber auf einer Position hat er sich festgelegt: Kapitänin Sarah Rolle, die auch in München nicht ganz fehlerfrei agierte, muss ihren Platz zwischen den Pfosten räumen. „Die nächsten beiden Spiele wird Janne Krumme im Tor stehen“, erklärte Fröhlich. Was die personellen Voraussetzungen angeht, halten sich Hoffnungen und Befürchtungen die Waage. Maren Tellenbröker, als Stabilitätsfaktor im defensiven Mittelfeld in den letzten Spielen schmerzlich vermisst, ist nach längerer Coronapause am Donnerstag ins Training zurückgekehrt und ist zumindest eine Option für die Bank. Krankheitsbedingt aussetzen musste dagegen Stürmerin Jacqueline Baumgärtel. Bei ihr besteht aber ebenso Hoffnung auf rechtzeitige Genesung wie bei Ronja Leubner, die im Training umgeknickt ist. Beide sind mit jeweils vier Treffern die erfolgreichsten Torschützinnen des FSV Gütersloh. Sie würden auf eine der stärksten Abwehrreihen der 2. Liga treffen: Die SG Andernach kassierte in sechs Spielen erst sieben Treffer – schoss allerdings auch nur drei Tore. Die Bilanz gegen die „Bäckermädchen“, wie die Fußballerinnen aus Andernach genannt werden, ist negativ. Von acht Spielen gewann der FSV nur zwei, verlor aber drei. Beim letzten Aufeinandertreffen ging er aber als Sieger vom Platz: Im Sommer gewannen die Gütersloherinnen das Vorbereitungsturnier um den Steka-Cup und schalteten dabei im Halbfinale die SG 99 Andernach aus. Torschützin beim 1:0-Sieg war Maren Tellenbröker.

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