FSV Gütersloh 2009

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FSV Gütersloh 2009

Jetzt online: Kabinengeflüster 2024/25 – Die Ausgabe 3

Kabinengeflüster - Saison 2024/25 - Ausgabe 3

FSV trotzt Personalproblemen und holt mit 1:1 in Frankfurt einen Punkt

Shpresa Aradini in der Zweitligapartie bei Eintracht Frankfurt II. (Foto: Chris Punnakkattu Daniel / FSV Gütersloh 2009)

Der FSV Gütersloh ist mit einem Teilerfolg in die Rückrunde der 2. Frauen-Bundesliga gestartet. Bei Eintracht Frankfurt II erreichte das Team am Sonntag ein 1:1-Unentschieden und behauptete damit den 8. Tabellenplatz vor den punktgleichen Gastgeberinnen. Der Rückstand auf einen Aufstiegsplatz blieb bei sieben Punkten konstant, der Vorsprung vor der Abstiegszone verringerte sich jedoch auf sechs Zähler. Das Statement von Cheftrainerin Britta Hainke fiel positiv aus: „Es ging darum, nach den drei Niederlagen zum Ende der Hinrunde den Trend zu stoppen und gut in den zweiten Saisonteil zu kommen – das haben wir geschafft. Das Remis ist leistungsgerecht, und auswärts einen Punkt zu holen, ist im Prinzip immer gut.“ Zu der positiven Bewertung Hainkes trug auch bei, dass der FSV in Frankfurt nicht nur auf die erkälteten Leistungsträgerinnen Merle Hokamp und Ronja Leubner verzichten musste. Mit Hedda Wahle fiel eine weitere Stammspielerin wegen eines Infekts aus. So war das Trainerteam gezwungen, mit Celina Baum eine Rechtsverteidigerin aufzustellen, die nach einer Handoperation nur das letzte von sechs Vorbereitungsspielen hatte absolvieren können. Und Maren Tellenbröker, die nach wochenlanger Pause erst seit zwei Wochen wieder im Training ist und gerade mal 45 Minuten Testspielpraxis sammeln konnte, musst im 4-2-3-1-System gleich wieder von Anfang an auf der Position sechs ran. Hier hatte sie in Emilia Deppe eine Partnerin, die in der Hinrunde einen Stammplatz als Linksverteidigerin hatte. Es war wohl auch der Personalsituation geschuldet, dass der FSV Gütersloh in der ersten Halbzeit nur schwer ins Spiel nach vorne fand. Wenn überhaupt, kam der Ball über Mittelfeld-Freistöße oder lange Diagonalschläge in den Frankfurter Strafraum, ohne dass dadurch Torgefahr entstand. Zwei Versuche von Lena Strothmann und Emilia Deppe, die beide das Ziel deutlich verfehlten, waren zunächst die gesamte offensive Ausbeute. Dass dennoch zwei Gütersloher Chancen in der Statistik verbucht wurden, hatte man derben Patzern des Gegners zu verdanken. Erst nahm Shpresa Aradini ein Ballgeschenk von Lisa Berger an und leitete es in den Torraum zu Lena Strothmann weiter, die aber nicht zum Abschluss kam (12.). Dann spielte Eintracht-Verteidigerin Tomke Schneider einen Querpass in hinterster Linie direkt in die Füße von Lena Strothmann, die den Ball aus 30 Metern über Lina Altenburg hinweg – aber leider auch hoch über den Kasten der Eintracht-Keeperin bugsierte. Auf der Gegenseite musste der FSV mehrere brenzlige Situationen überstehen, um mit einem 0:0 die Pause zu kommen: Paula Reimann rettete auf der Linie (15.). Linda Preuß klärte im letzten Moment zur Ecke (16.). Torhüterin Sarah Rolle war bei einem Kurzdistanz-Schuss von Marlene Wild auf den kurzen Pfosten per Fußabwehr zur Stelle (28.). Einen Schuss von Paulina Platner aus 15 Metern lenkte die am Boden liegende Mitspielerin Jonna Brengel über das Tor (29.). Elena Mühlemann köpfte den Ball nach einer Ecke aufs Tornetz (33.). Und bei der Frankfurter Topchance in der 43. Minute stellte sich erst Finja Kappmeier bei einem Platner-Schuss beherzt in den Weg, bevor Sarah Rolle den Ball beim Nachstocherer von Anna Aehling auf der Torlinie zu fassen kriegte. Die Ex-Gütersloherin war neben der später eingewechselten Sophie Nachtigall eine von zwei Spielerinnen aus dem Bundesligakader, auf die Eintracht-Trainerin Fritzy Kromp zurückgriff. „Wir haben sehr gut Widerstand geleistet und uns gewehrt“, schwärmte Britta Hainke vom leidenschaftlichen Defensiveinsatz ihres Teams. Nach der Pause wurde der FSV im Offensivpressing mutiger und entschlossener. Maren Tellenbröker (54.), Shpresa Aradini (55.) und Marie Schröder (56.) kamen zu guten Abschlussaktionen, mit denen sie die Unsicherheiten der Frankfurter Abwehrkette schürten. Der 0:1-Rückstand in der 60. Minute kam insofern überraschend. Nach einem Foul von Celina Baum an Marlene Wild, für das die Gütersloherin die fünfte gelbe Karte erhielt, sendete die Frankfurterin den Ball von der linken Außenseite in den FSV-Strafraum. Hier ging die insgesamt starke Finja Kappmeier zwar erfolgreich zum Kopfballduell, konnte den Ball aber nicht entscheidend klären. Die aufgerückte Innenverteidigerin Tomke Schneider nahm den Ball mit links volley und hämmerte ihn unhaltbar in die Maschen. Unser Team ließ aber keinerlei Schockwirkung erkennen, blieb weiter am Drücker und wurde rasch mit dem Ausgleichstreffer von Maren Tellenbröker belohnt (64.). Linda Preuß hatte ein schlechtes Zuspiel von Keeperin Altenburg auf Anna Aehling abgefangen und von der linken Torauslinie aus Shpresa Aradini im Strafraum angespielt. Die drehte sich und legte den Ball dann ab für Tellenbröker, die aus 15 Metern mit einem statten Flachschuss ins linke Eck ihren vierten Saisontreffer erzielte. Fast wäre Shpresa Aradini in der 69. Minute nach der ersten und einzigen Gütersloher Ecke sogar der Führungstreffer gelungen, doch Altenburg stand richtig. In der Folge wollten die Spielerinnen und die Trainerinnen beider Teams den „Dreier“. Im intensiven Schlagabtausch kam aber weder hüben noch drüben ein hochkarätiger Abschluss zustande. Der lautstarke Gütersloher 1-Mann-Fanklub im Stadion am Brentanobad musste nur noch einmal die Luft anhalten, als Celina Baum in der 78. Minute mit starkem Einsatz Jonna Brengel im vorletzten Moment am Schuss hinderte. Nach der Länderspielpause, die er mit einem Freundschaftsspiel gegen den Regionalligisten SGS Essen II überbrückt (Sonntag, 25. Februar, 15 Uhr), geht es für den FSV Gütersloh in der 2. Liga mit einem Heimspiel gegen den Tabellenzehnten SV 67 Weinberg weiter. Anstoß in der Tönnies-Arena ist am Sonntag, 3. März, um 11 Uhr. Eintracht Frankfurt II: Altenburg – Aehling, Schneider, Berger, E. Wallrabenstein (89. Preuss) – Mühlemann, Berg (67. Nachtigall), Platner, Wild – Brengel (79. Wiesner), Limani. Im Aufgebot: Rust, Matjevic, Carneiro, Domazet, Janek (Tw). FSV Gütersloh: Rolle – Baum, Schmidt, Reimann, Kappmeier – Tellenbröker, Deppe – Schröder (84. Stojan), Aradini, Preuß (77. Bultmann) – Strothmann (67. Baumgärtel). Im Aufgebot: Kammermann, Schuster, Pagel, Blome (Tw). Tore: 1:0 (60.) Schneider, 1:1 (64.) Tellenbröker. Chancen: 7:4 (6:2) Ecken: 7:1 (5:0) Schiedsrichterin: Alessia Jochum (Riegelsberg/Saarland). Gelbe Karten: Platner, Nachtigall – Baum.

FSV Gütersloh rechnet sich für den Rückrundenstart in Frankfurt etwas aus

Intensiver Fight in der 2. Frauen-Bundesliga: Hedda Wahle im Hindrundenspiel gegen Eintracht Frankfurt II. (Foto: Boris Kessler / FSV Gütersloh 2009)

Neun Wochen nach dem Ende der Hinrunde startet der FSV Gütersloh am Sonntag in die Rückrunde der 2. Frauen-Bundesliga. Um 14 Uhr wird im Stadion am Brentanobad die Partie bei Eintracht Frankfurt II angepfiffen. Dabei handelt es sich um ein Duell zweier punktgleicher Teams: Der FSV belegt mit 19 Zählern und 26:19 Toren den achten Tabellenplatz, während die Gastgeberinnen mit einem Torverhältnis von 18:18 Rang neun belegen. Im Winter hat es beim FSV Gütersloh personelle Entwicklungen in einer Dimension gegeben, die Britta Hainke als „ungewöhnlich“ bezeichnet: „Ich habe es noch nicht erlebt, dass sich der Kader dermaßen verändert“, so die Cheftrainerin angesichts der Verschiebungen. Mit Johanna Burholz, Finja Schriek, Laura Nünning, Cisel Akgül und Hanna Hamdi wechselten gleich fünf Spielerinnen, die bisher oben trainierten, aber aus diversen Gründen nur selten in der 2. Liga zum Einsatz kamen, in das in der Regionalliga um den Klassenerhalt kämpfenden Perspektivteam. Dafür rückten mit Leandra Kammermann und Katharina Rädeker zwei Stammkräfte der „Zweiten“ in die „Erste“ auf. Zudem verstärkt mit Linda Preuß eine Neuverpflichtung unser Zweitligateam. Die 25-jährige Mittelfeldspielerin löste ihren Vertrag beim SV Meppen auf und kam mit der Erfahrung von 36 Bundesligaspielen und 78 Zweitligapartien nach Gütersloh. „Sie hat die notwendige Physis, verschiebt und bewegt sich gut und geht auch in die Zonen, in denen man Tore erzielen kann“, nennt Britta Hainke einige Vorzüge der Lehramtsstudentin aus Münster. Apropos Physis: Mit Claudia Kramer kümmert sich seit Januar eine neue Athletiktrainerin um die Fitness des Aufgebots. In das kehrten im Laufe der Vorbereitung nicht nur einige der Spielerinnen zurück, die zum Ende der Hinrunde für einen nicht kompensierbaren Krankenstand gesorgt hatten – eine der Ursachen für die drei Niederlagen zum Jahresende. Auch Paula Reimann sowie zwei Wochen vor Rückrundenbeginn auch Maren Tellenbröker stiegen nach mehrwöchiger Pause wieder ins volle Training ein. Dort befindet sich ebenfalls wieder Melanie Schuster, die neun Monate nach ihrem Achillessehnenriss aber nichts übereilen will. Um ein neues Kapitel länger wird die Leidensgeschichte von Josefine Neß. Nachdem die langwierigen Knieprobleme überstanden sind, hat die 21-Jährige ein Infekt erwischt, in dessen Folge der Verdacht auf eine Herzmuskelentzündung besteht und zu einem Belastungsverbot führt. Zusammengefasst ist Britta Hainke überzeugt: „Unser jetziger Kader ist nicht schlechter als der zu Saisonbeginn.“ Der gute Saisonstart mit drei Siegen in den ersten drei Spielen ist allen noch in guter Erinnerung. Daran anzuknüpfen ist das Ziel. „Die Liga ist super eng“, sagt Britta Hainke. Weil den FSV vom Aufstiegsplatz sieben Punkte und vom Abstiegsplatz acht Punkte trennen, kommt dem Spiel in Frankfurt richtungweisende Bedeutung zu. Realistischerweise liest unsere Cheftrainerin die Tabelle von oben und von unten: „Starten wir gut in die Rückrunde, ist vieles möglich, vielleicht auch weit vorne. Verlieren wir, rückt der Abstiegskampf näher.“ Auf jeden Fall rechnet sie sich für Frankfurt etwas aus. „Wenn wir das Gute aus allen Testspielen über 90 Minuten auf den Platz bringen, werden wir das Spiel gewinnen“, ist Hainke überzeugt. Tatsächlich gab es in jedem der sechs Spiele starke Phasen, und beim finalen 7:0-Sieg über den Nord-Regionalligisten FC Jesteburg-Bendestorf klappte es auch mit dem Toreschießen. Allerdings gibt es aktuell wieder neue erkältungsbedingte Personalprobleme: Mit Merle Hokamp fällt das 17-jährige Top-Talent aus, das zuletzt mit Erfolg aus der Innenverteidigung auf die Position sechs gewechselt war. Und mit Ronja Leubner wird eine weitere Mittelfeldspielerin fehlen, die Trainer Sammy Messalkhi als „Gewinnerin der Vorbereitung“ bezeichnet hatte. „Wir haben Alternativen“, sagt Britta Hainke und nennt die Namen von Paula Reimann, Lea Bultmann und Lilly Stojan, ohne sich in die Karten schauen zu lassen. Nach einem Abschlusstraining am Samstagvormittag in der Tönnies-Arena macht sich das Team auf die Reise nach Frankfurt. Dort wartet mit dem Team von Trainerin Fritzy Kromp ein Gegner, der die Hinrunde mit zwei Siegen beim Spitzenreiter SC Sand (2:0) und gegen den FC Bayern München II (1:0) beendete und im Winter drei neue Spielerinnen verpflichtete. Die kroatische Nationalspielerin Lucia Domazet (20) kam von ZNK Split. Franziska Jaser (28) sammelte in München, Freiburg und Bremen Bundesligaerfahrung. Und die Schweizerin Elena Mühlemann (20) wechselte vom 1. FC Nürnberg, mit dem sie in der Vorsaison knapp vor dem FSV Gütersloh in die Bundesliga aufgestiegen war. „Die wollen mehr“, kommentiert Britta Hainke die Frankfurter Personalien. Befolgt ihr Team die Marschroute („Galligkeit gegen den Ball, nach vorne verteidigen, dem Gegner keinen Raum geben“) sieht unsere Cheftrainerin dennoch gute Chancen, Punkte mit auf die Rückreise nach Ostwestfalen zu nehmen.

FSV Gütersloh feiert mit 2:0-Sieg über Frankfurt gelungenen Saisonstart

Jubel bei den Spielerinnen nach der 1:0-Führung durch Maren Tellenbröker. (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Na, wenn das kein gelungener Saisonstart ist. Mit 2:0 gewann der FSV Gütersloh sein Auftaktspiel in der 2. Frauenfußball-Bundesliga gegen die U20 von Eintracht Frankfurt und feierte damit den ersten „Dreier“ der neuen Spielzeit. Zur Stadionhymne „Sweet Caroline“ applaudierten die 207 Zuschauer*innen in der Tönnies-Arena den Siegerinnen, die sich im Mai mit einem Erfolg in gleicher Höhe über den gleichen Gegner als Tabellendritter aus der alten Saison verabschiedet hatten. Diesmal erzielten Maren Tellenbröker (10.) und Hedda Wahle (16.) die Treffer zu einem verdienten Zu-Null-Triumph, um den die Gütersloherinnen am Ende allerdings beherzt kämpfen mussten. „Es war hinten heraus etwas glücklich“, gab Cheftrainerin Britta Hainke zu. „Wir sind gut gestartet, das ist die Hauptsache“, kommentierte Trainer Sammy Messalkhi das Endergebnis. Die FSV-Coaches sahen sich durch den Spielverlauf und das Resultat vor allem auch in ihrer Personalentscheidung für die Innenverteidigung bestätigt. Mit der erst 16-jährigen Merle Hokamp (SC Wiedenbrück) und der 22-jährigen Nele Schmidt (VfL Bochum) bildeten zwei Neuzugänge das Pärchen in der Viererkette vor Torhüterin Sarah Rolle. Beide gestatteten der Eintracht in der ersten Halbzeit nur eine einzige Torchance (7.), hatten ansonsten aber alles mit beeindruckender Souveränität und Laufstärke im Griff. „Sie hat gespielt, als ob sie nie etwas anders gemacht hätte“, konstatierte auch die Frankfurter Trainerin Fritzy Kromp ihrem früheren DFB-Schützling Hokamp eine großartige Leistung bei ihrem Zweitligadebüt. „Sie ist halt ein Top-Talent“, schwärmte Kromp fast schon von der U16-Nationalspielerin. Die gab zu, nicht mit ihrer Aufstellung gerechnet zu haben und daher mit großer innerer Nervosität in die Partie gestartet zu sein. Zu sehen war davon nach außen nichts. Auch Nele Schmidt hätte nicht unbedingt auf ihren Einsatz in der Startelf gewettet, freute sich aber umso mehr über die gelungene Premiere. „In der ersten Halbzeit waren wir klar die bessere Mannschaft“, bezeichnete sie den Sieg als „nicht unverdient“, gestand aber ein: „Am Ende sind wir in der Defensive etwas unter Druck geraten.“ Sie selbst hielt trotz Krämpfen in der Schlussphase eisern durch. Bei schwüler 27-Grad-Hitze, die Schiedsrichterin Celina Sophie Böhm (Barendorf) zu zwei Trinkpausen veranlasste, war die Offensive des FSV Gütersloh sofort auf Betriebstemperatur. Die unerhört spielfreudige Stürmerin Lena Strothmann war an beiden Toren beteiligt. Erst leitete sie mit einem weiten Einwurf, den Shpresa Aradini und Ronja Leubner mit gewonnenen Kopfballduellen verlängerten, das 1:0 ein, das Maren Tellenbröker mit einem unhaltbaren Schuss aus zehn Metern erzielte. Vor dem 2:0 öffnete Strothmann das Spiel mit einem klugen Querpass in den freien Raum auf den rechten Flügel. Celina Baum leitete den Ball auf Ronja Leubner weiter, die im Strafraum erst Eintracht-Verteidigerin Emily Wallrabenstein tunnelte, dann aber mit ihrem Linksschuss an Keeperin Lina Altenburg scheiterte. Beim Abpraller schaltete Hedda Wahle am schnellsten und schob das Leder aus fünf Metern in die Maschen. Es ging mit dieser ungefährdeten Führung in die Halbzeitpause, weil eine Bogenlampe von Emilia Deppe von Altenburg noch knapp über die Latte gelenkt wurde (29.) und der anschließende Eckball von Wahle um Zentimeter am langen Pfosten vorbei segelte. Zur zweiten Halbzeit lief die Eintracht ohne die Ex-Gütersloherin Nina Neumann auf. Die am Spieltag 25 Jahre alt gewordene Angreiferin blieb in der Kabine. Zwar musste FSV-Kapitänin Rolle anfänglich einen Distanzschuss von Katharina Rust sicher entschärfen (50.), doch dann drängten die Gastgeberinnen mit Macht auf die vorzeitige Entscheidung. Von Erfolg gekrönt war das allerdings nicht. Erst wurde ein Hokamp-Kopfball ganz knapp zur Ecke abgefälscht (51.), dann prallte der Ball nach einem Linksschuss von Celina Baum vom linken Innenpfosten vor der Torlinie her, um neben dem rechten Pfosten ins Aus zu kullern (53.). Schließlich sprang auch bei zwei Top-Möglichkeiten von Marie Schröder nichts Zählbares heraus. Frei vor Lina Altenburg scheiterte die 24-Jährige in der 66. Minute aus acht Metern an der Eintracht Keeperin. Zwei Angriffe später schloss der Neuzugang aus der eigenen „Zweiten“ zu überhastet ab, statt im Laufduell mit Cecile Carneiro nach innen zu ziehen. Gegen eine zunehmend ins Schwimmen geratene und von Wechseln unorganisierter gewordene Hintermannschaft des FSV konnte das nie aufgebende Eintracht-Team mit wachsender Zweikampfstärke bis zum Abpfiff auf den Anschlusstreffer hoffen. „Wir haben uns nicht belohnt“, bedauerte Fritzy Kromp. Die Frankfurter Trainerin war „sehr, sehr zufrieden damit, wie meine Spielerinnen den Schock des frühen 0:2-Rückstands aufgenommen haben.“ Insgesamt bezeichnete die 38-Jährige Fußball-Lehrerin („Wir mussten uns hier bei großer Hitze auf Kunstrasen gegen eine gestandene Frauenmannschaft behaupten“) die Partie für den Talentschuppen des Champions-League-Klubs als „lehrreich“. Auch Britta Hainke wird ihre Lehren aus dem Verlauf der Begegnung ziehen: „Ich hätte nach der ersten Halbzeit nie gedacht, dass wir am Ende so in Schwierigkeiten kommen könnten.“ Es überwog aber klar der Stolz und die Freude über den Erfolg: „Erstes Spiel, drei Punkte – das ist erstmal das, was zählt.“ Fast mit einem Schmunzeln nahm die 55-Jährige aber sofort wieder das Verbesserungspotenzial in den Blick: „Es wäre ja komisch, wenn wir nichts mehr zu arbeiten hätten.“ FSV Gütersloh: Rolle – Baum, Schmidt, Hokamp, Deppe – Tellenbröker – Leubner (80. Kappmeier), Wahle (71. Bultmann) – Aradini (61. Baumgärtel) – Schröder (80. Pagel), Strothmann (80. Hamdi). Im Aufgebot: Stojan, Osigus (Tw), Blome (Tw). Eintracht Frankfurt II: Altenburg – Wiesner, Rust, E. Wallrabenstein, Carneiro – Platner (78. Khalifa) – Zimmermann, Limani (63. Rueckert) – Neumann (46. Stanti), Berg, Wild. Im Aufgebot: Grund, Voth, Janek (Tw). Schiedsrichterin: Celina Sophie Böhm (Barendorf). Zuschauer: 207. Ecken: 5:4 (1:1); Chancen: 7:5 (4:1). Tore: 1:0 (10.) Maren Tellenbröker, 2:0 (16.) Hedda Wahle.

2. Frauen-Bundesliga LIVE: FSV Gütersloh – Eintracht Frankfurt II

FSV Gütersloh LIVE auf sporttotal.tv (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Die 2. Frauen-Bundesliga LIVE auf SPORTTOTAL: Ab der Saison 2023/24 werden alle 182 Partien der zweithöchsten Spielklasse des deutschen Frauenfußball über das Portal sporttotal.tv öffentlich und kostenlos gestreamt. Außerdem sind die Spiele auch bei der Deutschen Telekom, TV-Partner der Google Pixel Frauen-Bundesliga, über die Plattformen magentasport.de und die MagentaSport mobile und Smart TV Apps zu sehen. Erstmalig in der Geschichte der Liga werden alle Spiele zudem kommentiert übertragen. Der FSV Gütersloh wünscht viel Vergnügen bei unserer Partie gegen Eintracht Frankfurt II am heutigen Sonntag, 20. August 2023 um 14:00 Uhr. Livestream | FSV Gütersloh – Eintracht Frankfurt II

Ab sofort als 3D-Flipbook abrufbar: Unser FSV-Kabinengeflüster Ausgabe 1

Unser Stadionmagazin „Kabinengeflüster“ ist ein MUSS für jeden Besucher unserer Heimspiele. Spannende Hintergrundstorys und Interviews, wichtige Infos zu den Gastmannschaften, Berichte über das Abschneiden unserer diversen Mannschaften und vieles mehr gehören zum Lesestoff des „Kabinengeflüsters“. Wir wünschen euch viel Spaß beim Durchstöbern des neusten „Kabinengeflüsters“. Die gedruckte Ausgabe erhaltet ihr selbstverständlich weiterhin bei unserem Heimspiel am kommenden Sonntag. „Kabinengeflüster“ | Ausgabe 1 – Saison 2023/24

Eintracht Frankfurt II: Ein alter Bekannter mit vielen neuen (bekannten) Gesichtern

Wiedersehen in der Tönnies-Areana: Shpresa Aradini und Team empfangen am ersten Spieltag Eintracht Frankfurt II. (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

„Es wird also langsam Zeit für den ersten Gütersloher Sieg über den Talentschuppen des Champions-League-Klubs vom Main.“ So stand es am 29. Mai im „Kabinengeflüster“ anlässlich des vierten Aufeinandertreffens zwischen dem FSV und Eintracht Frankfurt II, nachdem es in den drei Begegnungen zuvor bei zwei Niederlagen nur zu einem Unentschieden gereicht hatte. Und die Gütersloherinnen hatten den Text wohl gut gelesen, denn sie gewannen das letzte Spiel der Saison 2022/2023 mit 2:0. Vor 750 Zuschauern erzielten Jacqueline Baumgärtel (21.) und Shpresa Aradini (52.) die Tre er zum hoch verdienten Erfolg. Das Publikum in der Tönnies-Arena war begeistert und honorierte die großartige Leistung mit Standing Ovations. Während der FSV als Dritter knapp den Bundesliga-Aufstieg verpasste, hatten die Frankfurterinnen erst eine Woche zuvor den Klassenerhalt perfekt gemacht. Am Ende einer durchwachsenen Saison, die im März ohne Nennung von Gründen die Trennung von Trainer Stefan von Martinez sowie Co-Trainer Christopher Schneider beinhaltete, landete das interimsweise von Torwarttrainer Andreas Arr-You sowie Co-Trainer Carlos Pereira übernommene Team mit 34 Punkten auf Rang neun. Mit der Neubesetzung der Trainerposten setzte die Eintracht ein doppeltes Ausrufezeichen. Friederike („Fritzy“) Kromp wurde neue Cheftrainerin und übernahm die neu geschaffene Stelle der Nachwuchskoordinatorin. Die 38-Jährige war langjährige Trainerin von DFB-Nachwuchsteams und während der WM als Expertin für das ZDF tätig. Neue Co-Trainerin ist mit Julia Simic (34) eine frühere Nationalspielerin, die auch Kromps Assistentin beim DFB war und beim Bezahlsender Sky als Expertin an der Seite von Lothar Matthäus eingesetzt wird. Bei der Kaderschmiede ließ Fritzy Kromp ihre Kontakte spielen. Mit Tessa Zimmermann (15, Turbine Potsdam), Mia Rodach (16, TSG Hoffenheim) und Marlene Wild (19, Bayern München II) lotste sie drei frühere U-Nationalspielerinnen nach Frankfurt. Außerdem reaktivierte sie als Führungskraft für die U20 die erfahrene Valentina Limani. Die 26-Jährige spielte zuletzt in der Frankfurter „Dritten“ (Regionalliga), verzeichnete in früheren Jahren aber Einsätze in der Bundesliga (2) und der 2. Liga (104). Zudem rückten einige Spielerinnen aus der eigenen U17 in den Zweitligakader auf. Zu kompensieren gilt es unter anderem den Wechsel von Loreen Bender zu Bayer 04 Leverkusen sowie die Weitergabe von Sophie Nachtigall und Jella Veit ans eigene Bundesligateam. Ihre neue Tätigkeit beschrieb Fritzy Kromp anlässlich des Trainingsauftakts in Frankfurt am 9. Juli: „Unsere klare Aufgabe ist es, die Spielerinnen individuell und im Team weiterzuentwickeln und sie bei ihren nächsten Schritten zu begleiten. Wir haben Spielerinnen, die ihre ersten Zweitligaschritte machen werden, andere sind schon mehrere Saisons dabei und schielen in Richtung Bundesligakader. Was alle Spielerinnen verbindet, ist dass sie sehr ambitioniert sind und wir sie ganzheitlich ausbilden und begleiten wollen, um ihre Ziele bei uns zu erreichen.“

FSV startet mit einem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt in die neue Saison der 2. Frauen-Bundesliga

FSV-Mittelfeldspielerin Ronja Leubner (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Der FSV Gütersloh wird mit einem Heimspiel in die neue Saison der 2. Frauen-Bundesliga starten. Dabei kommt es am ersten Spieltag zu einer Neuauflage des Saisonfinales der vergangenen Saison: Mit der zweiten Mannschaft von Eintracht Frankfurt wird am 19./20. August ein attraktiver Gegner in der Tönnies Arena gastieren. Dies geht aus dem Rahmenspielplan hervor, den der Deutsche Fußball-Bund (DFB) heute veröffentlicht hat. Somit wird der FSV zum Saisonauftakt auf das hochtalentierte Perspektivteam aus Frankfurt treffen, welches erstmals ein Pflichtspiel unter der Leitung des neuen Trainerduos Friederike „Fritzy“ Kromp und Julia Šimić bestreiten wird. Die Hinrunden-Duelle gegen die beiden Absteiger aus der vergangenen Saison der FLYERALARM Frauen-Bundesliga werden ebenfalls an heimischer Spielstätte stattfinden. Am 5. Spieltag kommt es zum Aufeinandertreffen mit einer der erfolgreichsten deutschen und europäischen Frauenfußballmannschaften überhaupt, dem 1. FFC Turbine Potsdam. Vier Spieltage später wird mit dem SV Meppen auch der zweite Absteiger die Reise nach Ostwestfalen antreten. Die 2. Frauen-Bundesliga wird nach dem 13. Spieltag (Sonntag, 17. Dezember) in die traditionelle Winterpause gehen und am Sonntag, 18. Februar 2024 mit der Rückrunde fortgesetzt. Der letzte Spieltag soll am Sonntag, 26. Mai 2024 stattfinden. Der finale Spielplan mit den Anstosszeiten wird am Ende des Monats durch den DFB bekannt gegeben. 2. Frauen-Bundesliga 2023/24 – Spiele des FSV Gütersloh 2009 Hinrunde Sa./So. 19./20.08.2023 | FSV Gütersloh 2009 – Eintracht Frankfurt II So. 27.08.2023 | SV 67 Weinberg – FSV Gütersloh 2009 So. 03.09.2023 | FSV Gütersloh 2009 – TSG 1899 Hoffenheim II So. 17.09.2023 | VfL Wolfsburg II – FSV Gütersloh 2009 So. 01.10.2023 | FSV Gütersloh 2009 – 1. FFC Turbine Potsdam So. 08.10.2023 | SG Andernach – FSV Gütersloh 2009 So. 15.10.2023 | FSV Gütersloh 2009 – Borussia Mönchengladbach So. 22.10.2023 | FC Ingolstadt 04 – FSV Gütersloh 2009 So. 05.11.2023 | FSV Gütersloh 2009 – SV Meppen So. 12.11.2023 | FC Carl Zeiss Jena – FSV Gütersloh 2009 Sa./So. 18./19.11.2023 | FSV Gütersloh 2009 – SC Sand So. 10.12.2023 | FC Bayern München II – FSV Gütersloh 2009 So. 17.12.2023 | FSV Gütersloh 2009 – Hamburger SV Rückrunde So. 18.02.2024 | Eintracht Frankfurt II – FSV Gütersloh 2009 So. 03.03.2024 | FSV Gütersloh 2009 – SV 67 Weinberg So. 10.03.2024 | TSG 1899 Hoffenheim II – FSV Gütersloh 2009 So. 17.03.2024 | FSV Gütersloh 2009 – VfL Wolfsburg II So. 24.03.2024 | 1. FFC Turbine Potsdam – FSV Gütersloh 2009 So. 31.03.2024 | FSV Gütersloh 2009 – SG Andernach So. 14.04.2024 | Borussia Mönchengladbach – FSV Gütersloh 2009 So. 21.04.2024 | FSV Gütersloh 2009 – FC Ingolstadt 04 So. 28.04.2024 | SV Meppen – FSV Gütersloh 2009 So. 05.05.2024 | FSV Gütersloh 2009 – FC Carl Zeiss Jena So. 12.05.2024 | SC Sand – FSV Gütersloh 2009 So. 19.05.2024 | FSV Gütersloh 2009 – FC Bayern München II So. 26.05.2024 | Hamburger SV – FSV Gütersloh 2009

Stimmen zum Saisonfinale zwischen dem FSV Gütersloh und Eintracht Frankfurt II

Ronja Leubner im Zweitligaduell gegen Eintracht Frankfurt II. (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Britta Hainke (Cheftrainerin): „Ich hatte nicht damit gerechnet, dass Nürnberg sich das im letzten Spiel noch nehmen lässt. Und wer weiß, wofür es gut ist, dass wir noch ein Jahr in der 2. Liga spielen. Die Bundesliga ist nämlich brutal hart, ein echtes Brett – ich habe das mit Herford dreimal miterlebt. Und die 2. Liga ist auch sehr attraktiv. Vielleicht gewinnen wir – nachdem wir schon in dieser Saison einen neuen Rekord aufgestellt haben – noch mehr Zuschauer dazu. Wenn man sieht, wie gut sich bei uns einige Mädels entwickelt haben, ich nenne nur mal beispielhaft Anna Höfker, Ronja Leubner, Hedda Wahle, Emilia Deppe und Demi Pagel oder Maren Tellenbröker als neue Sechserin, dann haben wir die Rolle als Ausbildungsverein hervorragend ausgefüllt.“ Sammy Messalkhi (Trainer): „Am Ende hat es nicht gereicht, weil die anderen einen Punkt besser waren – von daher Gratulation an Nürnberg. Wir haben eine mega Saison gespielt und sind voll zufrieden. Ich denke, dass die 2. Liga im nächsten Jahr noch stärker wird, denn es kommen zwei Hochkaräter aus der Bundesliga runter. Trotzdem wollen wir versuchen, unsere Punktzahl zu toppen.“ Michael Horstkötter (Geschäftsführer): „Damit, dass war eine derart gute Saison spielen, war nicht zu rechnen gewesen. Leider haben wir mit der Heimniederlage gegen Ingolstadt drei entscheidende Punkte liegen lassen. Mich hat aber ungemein beeindruckt, dass die Mädels die Saison danach nicht abgehakt haben, sondern eine Serie von sechs Siegen hingelegt haben, die uns dieses spannende Finale noch beschert hat.“ Chris Punnakkattu Daniel (Strategischer Berater & Leiter Medien/Kommunikation): „Wir haben eine unfassbar starke Saison gespielt, auf die wir allesamt stolz sein können. Natürlich haben wir noch ein wenig gehofft, dass wir den großen Coup landen können, aber am Ende hat es nicht sein sollen. Ich bin unfassbar stolz auf unsere Mannschaft und unsere Saison in der 2. Frauen-Bundesliga. Es gibt keinerlei Grund traurig zu sein. Wir haben in dieser Saison beste Werbung für den Frauenfußball made in OWL gemacht. Wir gratulieren dem 1. FC Nürnberg zum Aufstieg in die FLYERALARM Frauen-Bundesliga.“ Shpresa Aradini (Torschützin): „Natürlich ist auch Enttäuschung da, bei mir auf jeden Fall. Aber wenn man ehrlich ist, hätte vor dieser Saison kein Mensch gedacht, dass wir als Mannschaft so schnell zusammenfinden, in der Tabelle so weit oben stehen und so gut zusammen Fußball spielen. Jetzt heißt es für die nächste Saison: Auf ein Neues!“ Jacqueline Baumgärtel (Torjägerin): „Wir haben heute gewonnen und wir haben eine super Saison gespielt – warum sollten wir traurig sein?“ Emilia Deppe (Verteidigerin): „Dafür, dass es vor der Saison hieß, wir würden gegen den Abstieg spielen, ist es richtig gut gelaufen. Niemand kann also ernsthaft enttäuscht sein. Der Aufstieg wäre nur das I-Tüpfelchen gewesen.“ Maren Tellenbröker (Defensiv-Spezialistin): „Die Freude überwiegt ganz klar, denn wir haben eine super Saison gespielt, auf die wir richtig stolz sein können. Und was die Kreuzbandriss-Befürchtung von letzter Woche in Leipzig angeht: Mein Knie ist völlig schmerzfrei.“ Hedda Wahle (Allrounderin): „Toll, was der Verein aus diesem letzten Spiel gemacht hat. Und wir haben gezeigt, dass wir gut Fußball spielen können. Ich finde wir können super stolz auf diese Saison sein. Dass wir jetzt sechs Spiele hintereinander gewonnen haben, ist natürlich klasse. Wir als Team hatten uns aber vor allem ein internes Ziel für die letzten vier Spiele gesetzt. In der Hinrunde haben wir gegen diese Gegner nämlich nur einen einzigen Punkt geholt, und jetzt haben wir gegen Hoffenheim, Wolfsburg, Leipzig und Frankfurt die volle Ausbeute erreicht.“ Ronja Leubner (Mittelfeldspielerin): „Die Enttäuschung, ‚nur‘ Dritter geworden und nicht aufgestiegen sein, hält sich in Grenzen. Uns war vorher klar, dass wir in diesem letzten Spiel nichts zu verlieren haben. Dann eben nächstes Jahr . . .“ Jacqueline Manteas (Abwehrspielerin): „Eigentlich sollte es ja nur um den Klassenerhalt gehen. Jetzt können wir selbstbewusst sagen, dass wir eines der besten Teams der 2. Liga sind.“ Anna Höfker (Verteidigerin): „Wenn man 51 Punkte geholt hat und am Ende nur einen Punkt vom Aufstieg entfernt ist, dann kann man als Team super stolz sein auf die Leistung in dieser Saison. Und wie gut wir heute nach vorne gespielt haben, wie sauber wir die Bälle in die Räume gespielt haben, das hat mich fast schon staunen lassen.“

FSV Gütersloh feiert auch ohne „Fußballwunder“ ein großartiges Saisonfinale

Jubel nach der 1:0 Führung durch Jacqueline Baumgärtel. (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Das erhoffte „Wunder von Gütersloh“ blieb aus – und das obwohl der FSV seinen Teil in begeisternder Form beisteuerte. Doch weil auch der 1. FC Nürnberg im letzten Saisonspiel der 2. Liga seine Hausaufgaben erledigte, mussten unsere Fußballerinnen im Kampf um den Aufstieg in die Bundesliga dem Club aus Franken den Vortritt lassen. Während der FSV Gütersloh sein Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt II mit 2:0 gewann, setzte sich Nürnberg mit 3:0 gegen die mit nur zwei Ersatz-Feldspielerinnen angetretene U20 der TSG Hoffenheim durch und verteidigte damit den 2. Tabellenplatz. Am Ende fehlte unserem Team ein Punkt, um zusammen mit Meister RB Leipzig in die Beletage des deutschen Frauenfußballs aufzusteigen. Nach kurzer Traurigkeit war in der Tönnies-Arena aber keine Spur von Enttäuschung zu spüren. Mit Standing Ovations feierten die 750 Zuschauer ihre Mannschaft, die ihr starkes Saisonfinale mit einer großartigen Leistung und dem sechsten Sieg in Folge krönte. Mit 51 Punkten erreichte der FSV eine Erfolgsquote wie noch nie in all den Jahren der eingleisigen 2. Liga. „Und in der nächsten Saison wollten wir diese Marke toppen“, kündigte Trainer Sammy Messalkhi kurz nach der ersten Sektdusche gleich einen neuen Angriff auf die Bundesliga an. Die Geschichte der letzten 90 Saisonminuten ist rasch erzählt, denn es spielte fast nur eine Mannschaft – die des FSV Gütersloh. Bei einem Chancenverhältnis von 13:3 passt ledigich das „knappe“ Ergebnis von 2:0 nicht. „Wir hätten schon nach 20 Minuten 3:0 führen können“, schnalzte auch Cheftrainerin Britta Hainke angesichts des von Präzision und Tempo geprägten offensiven Feuerwerks ihrer Spielerinnen mit der Zunge. Angefangen von einem fulminanten Pfostenschuss von Linksverteidigerin Emilia Deppe (12.) erspielten sich die Gütersloherinnen vor allem in der ersten Halbzeit eine Chance nach der anderen. Die 1:0-Führung, erzielt von Jacqueline Baumgärtel mit ihrem 14. Saisontreffer nach einem tollen Zuspiel der bärenstarken Celina Baum, war nicht wirklich beruhigend. So musste Kapitänin Sarah Rolle im FSV-Tor kurz vor dem Pausenpfiff ihre Extraklasse beweisen, um gegen die frei auf sie zustürmende Johanna Berg den Ausgleich zu verhindern. Als aber schon zum Auftakt des zweiten Durchgangs Shpresa Aradini nach einer Ecke schnell schaltete und das 2:0 markierte (52.), war die Vorentscheidung gefallen. Die lautstarke Unterstützung von der Tribüne, wo mit der 106-fachen Nationalspielerin Lena Goeßling eine Ex-Gütersloherin ebenso begeistert war, wie der Gütersloher Bürgermeister Nobby Morkes und Sportdezernent Henning Matthes, ließ aber nicht nach. Und selbst als sich abzeichnete, dass der überzeugende Heimsieg nicht zum Aufstieg reichen würde, weil der 1. FC Nürnberg mit Treffern in der 18., 60. und 72. Minute klar auf Siegerkurs war, peitschte das Publikum den FSV in außergewöhnlicher Form weiter nach vorne. Besonders laut brandete der Applaus in der 78. Minute auf, als Anna Höfker das Feld verließ. Die 22-jährige aus der Westfalenliga gekommene Innenverteidigerin war eine der Entdeckungen dieser Saison. Sie wechselt aus beruflichen Gründen nach Berlin, wo sie sich dem Regionalligameister FC Viktoria anschließt. Höfker war vor dem Anpfiff vom Sportlichen Leiter Markus Graskamp ebenso mit warmen Worten und Blumen verabschiedet worden wie Leonie Kreil, Jacqueline Manteas, Isabell Mischke, Katharina Jäger, Pamela Jahn und Madita Sommer. Auch Lisa Gomulka wird den FSV Gütersloh verlassen. Nahezu alle Spielerinnen, auch die nach ihrem Achillessehnenriss mit Krücken zur Bank gehumpelte Melanie Schuster, werden ab dem 8. Juni mit auf Mannschaftsfahrt nach Holland gehen. Vorher, am 1. Juni, nimmt ein FSV-Team noch an einem Kleinfeldturnier in der Essener Innenstadt teil. FSV Gütersloh: Rolle – Baum, Höfker (78. Manteas), Reimann, Deppe – Tellenbröker – Leubner, Aradini (83. Stojan), Wahle (61. Pagel) – Baumgärtel (83. Kappmeier), Strothmann (61. Kreil). Im Aufgebot: Jahn, Zitzer, Schriek, Mischke (Tw). Eintracht Frankfurt II: Altenburg (84. Reiß) – Rust, Priesnitz (71. Wallrabenstein), Veit, Sinclair – Wiesner (61. Stanti), Berg, Platner, Reuter (71. Preuss) – Bender (61. Neumann) – Khalifa. Im Aufgebot: Schneider, Janek, Hochstadt. Schiedsrichterin: Franziska Wildfeuer (Lübeck). Zuschauer: 750.

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