Die Ergebniskrise des FSV Gütersloh in der 2. Frauenfußball-Bundesliga hält an. Das Team von Britta Hainke und Sammy Messalkhi verlor am Sonntag beim SC Sand mit 0:2 und bleibt damit seit fünf Spielen ohne Sieg. Dabei gelang lediglich mit dem 1:1 vor zwei Wochen in Frankfurt ein Punktgewinn. In der Tabelle fiel der FSV auf Rang sieben zurück. Der Rückstand auf die Konkurrenten um den zweiten Aufstiegsplatz hinter dem designierten Meister RB Leipzig wuchs auf sieben (SG Andernach) beziehungsweise vier Punkte (1. FC Nürnberg) an. Auf dem 520 Kilometer von der heimischen Tönnies-Arena entfernten Rasenplatz in Willstätt (Ortenaukreis) war aber nicht nur das Ergebnis, sondern auch die Leistung des FSV Gütersloh insgesamt enttäuschend. Gegen den mit Abstiegssorgen in die Winterpause gegangenen SC Sand knüpfte unser Team nicht an die guten Aspekte bei der vorausgegangenen 0:4-Heimniederlage gegen Leipzig an. In der Offensive wirkte das Team einfallslos. Dem viel zu selten in die Tiefe reichenden Angriffsspiel entsprang in 90 Minuten nur eine einzige hochkarätige Torchance: Nach einem schönen Steckpass von Celina Baum wurde der aus spitzem Winkel von Jacqueline Baumgärtel aufs Tor gezirkelte Ball durch Jenna Zuniga von der Torlinie gekratzt (47.). Ansonsten gab es nur noch zwei Möglichkeiten für Baum (25., Schuss über das Tor) und Shpresa Aradini (31., Ball zur Ecke abgelenkt). Bezeichnenderweise gehörten beide Szenen in die 1. Halbzeit, als die Gütersloher auf der offenen Sportanlage von kräftigem Rückenwind unterstützt wurden. Defensiv, aber auch in der Spieleröffnung wirkte sich das verletzungsbedingte Fehlen von Maren Tellenbröker (Knieprobleme) stärker aus als befürchtet. An ihrer Stelle besetzte Ronja Leubner im situativen Wechselspiel mit Paula Reimann die Position sechs. Anstelle von Marah Tayeh nominierte das Trainerteam diesmal Demi Pagel als Außenverteidigerin. Zudem kehrte die gegen Leipzig auf der Bank gestartete Hedda Wahle in die Innenverteidigung zurück, wo sie im ersten Saisonteil überzeugt hatte. Wenige Tage nach ihrem 18. Geburtstag unterlief aber ausgerechnet ihr der in der 55. Minute zum 0:1 führende Patzer. Bei einem eigentlich harmlosen Sander Zuspielversuch schlug Wahle unmittelbar vor dem Strafraum ein Luftloch, wodurch ihre Gegenspielerin Emma Loving mit dem Ball in den Strafraum eindringen konnte. Die 24-jährige US-Amerikanerin, in der Winterpause als eine von drei Ausländerinnen vom SC Sand nachverpflichtet, ließ Sarah Rolle mit einem 14-Meter-Schuss keine Chance. Alle Versuche der FSV-Coaches, mit offensiven Wechseln, der Umstellung auf eine Dreierabwehrkette und personellen Umpositionierungen eine Wende zu erzwingen, waren nicht von Erfolg gekrönt. Positiv war immerhin, dass die 16-jährige Finja Kappmeier, nach 74 Minuten für die abermals glücklose Ex-Sanderin Leonie Kreil eingewechselt, zu ihrem ersten Einsatz im Zweitliga-Frauenteam kam. Der späte 2:0-Treffer von Cindy König (89.), die ein Laufduell gegen Anna Höfker gewann und aus 16 Metern einnetzte, war verdient. Die deutlich offensivstärkeren Gastgeberinnen hatten sich nämlich durch König (34., 48.) und Roque (78.) bereits zuvor drei Top-Chancen herausgespielt, sie aber nicht genutzt. Britta Hainke war mit dem Auftritt ihres Teams in der 1. Halbzeit nicht unzufrieden, auch wenn sie die fehlende Torgefahr bemängelte: „Aber wir haben gut gepresst, sind über außen häufig nach vorne durchgekommen und haben bis auf eine Situation hinten nichts zugelassen.“ Dass die Gütersloherinnen nach dem Rückstand jedoch zu keinem Abschluss und auch keiner aussichtsreichen Strafraumszene mehr kamen, fand die Trainerin natürlich unbefriedigend. Eine echte Krise sieht sie jedoch nicht: „Wir müssen uns da wieder reinkämpfen, dann werden wir auch wieder Spiele gewinnen“, fordert und glaubt sie. Die nächste Chance dazu besteht am Sonntag, 5. März, wenn sich um 11 Uhr der SC Freiburg II in der Tönnies-Arena vorstellt. Der Tabellenzehnte trotzte am 14. Spieltag der favorisierten SG 99 Andernach ein stolzes 3:3 ab. FSV Gütersloh: Rolle – Pagel (64. Stojan), Höfker, Wahle (73. Gomulka), Deppe – Leubner – Reimann, Aradini – Baumgärtel (84. Strothmann), Kreil (73. Kappmeier), Baum (84. Tayeh). SC Sand: Busse – Walaschewski (90.+5 Braun), Zuninga, Bohnen, Kuru (83. Schuldt), Stulin (46. McGovern, 53. Roque), Evels, Griß, Gaugigl, Loving, König. Schiedsrichterin: Selina Menzel (Stutensee). Gelbe Karten: Loving, Bohnen – Baum, Stojan. Zuschauer: 240. Tore: 1:0 (55.) Loving, 2:0 (89.) König.