Gewünscht hatte sich Matthias Kaiser, Teammanager des FSV Gütersloh II, für seinen 56. Geburtstag ein Drei-Punkte-Geschenk. Doch als er am Sonntag die Edimedien-Arena in Bielefeld verließ, stand er diesbezüglich mit leeren Händen da. Sein Team unterlag den Gastgeberinnen des DSC Arminia mit 2:3 und verpasste zum dritten Mal hintereinander einen Punktgewinn im Abstiegskampf. Vier Spiele vor Saisonende blieb die Lage damit potenziell bedrohlich für das mit 19 Punkten auf Rang zehn verharrende Perspektivteam des FSV: Nach Lage der Dinge reicht dieser Tabellenplatz zum Klassenerhalt. Wenn Borussia Mönchengladbach dem Abstiegs aus der 2. Frauen-Bundesliga entgeht, wäre auch Platz elf, den aktuell Alemannia Aachen (19 Punkte) innehat, sicher. Und wenn zusätzlich der designierte Meister VfL Bochum über die Relegation den Aufstieg in Liga zwei schafft, wäre selbst der 12. Platz, aktuell von Vorwärts Spoho Köln mit 13 Punkten belegt, ausreichend. Sollten aber sowohl Mönchengladbach als auch Bochum nächste Saison in der Regionalliga spielen, ist Platz elf ein Abstiegsplatz. Zusätzlich Sorge bereitet den Abstiegskandidaten der Regionalliga die Ungewissheit, wie es beim MSV Duisburg weitergeht. Nachdem der Abstieg aus der Bundesliga feststeht und auch die Männer des MSV vor dem Absturz aus der 3. Liga stehen, gibt es Befürchtungen, dass die Frauen nicht in der 2. Liga, sondern gleich eine Stufe tiefer in der Regionalliga an den Start gehen könnten. Vielleicht waren die FSV-Spielerinnen an der Bielefelder Postheide zu sehr mit dieser Situation beschäftigt, jedenfalls verschliefen sie die Anfangsviertelstunde und ergaben sich dem Druck der Arminia. Jocelyn Hampel präsentierte dem FSV schon in der 5. Minute die Quittung, als sie nach einem feinen Doppelpass im Mittelfeld frei auf Janina Sauer zulief und unserer Torhüterin keine Chance ließ. Die Gütersloherinnen fingen sich, spielten bis zur Pause mindestens auf Augenhöhe mit, gingen aber dennoch mit einem 0:1-Rückstand in die Pause. Durchgang zwei begann aber ebenso wie die erste Halbzeit – mit einer Schläfrigkeit des FSV. Hinzu kam eine unglückliche Aktion von Janina Sauer, die in der 49. Minute nach einer Ecke unter Bedrängnis hoch stieg, sich den Ball aber selbst zum 0:2 ins Tor lenkte. Als Samantha Kühne in der 66. Minute zum dritten Mal für den Tabellensechsten traf, „schien die Messe gelesen“, wie Matthias Kaiser schilderte. Der Anschlusstreffer von Chiara Tappe in der 78. Minute, erzielt nach einer Ecke, weckte leise Hoffnungen, die am Leben blieben, weil Jocelyn Hampel in der 87. Minute nur das Lattenkreuz traf. Und als Birgitta Schmücker in der vierten Minute der Nachspielzeit auf 2:3 verkürzte, kam sogar noch einmal Hektik auf. Zwei finale Ecken verhalfen dem FSV aber nicht mehr zum Ausgleich. Weiter geht es für das von Noah Henneböhle trainierte Perspektivteam am Sonntag, 28. April. Um 13 Uhr gastiert dann der Tabellenachte 1. FFC Recklinghausen in der Tönnies-Arena. „Ich hate das für machbar“, hat Matthias Kaiser Hoffnung auf ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk. FSV Gütersloh II: Sauer – T. Rother (90.+2 Welpott), Tappe, Zitzer, Nünning – Kammermann, Burholz (61. Löffler), Gärtner (83. Schmidt) – Reinkensmeier (46. Ludwigt), Menzel (61. Schmücker), Rädeker. Im Aufgebot: Nitsch, Büttner, Seggelmann (Tw).