FSV Gütersloh 2009

#MitEuchFürEuch

Offizielle Internetseite des FSV Gütersloh 2009 | Spitzenfußball aus Ostwestfalen

#NichtOhneMeineMädels

FSV Gütersloh 2009

Starker FSV Gütersloh verpasst in Unterzahl Bonuspunkt gegen Union Berlin

FSV-Angreiferin Jacqueline Baumgärtel im Zweitligaduell gegen den 1. FC Union Berlin. (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Wieder bravourös gekämpft, stark verteidigt und diesmal auch offensiv Akzente gesetzt – doch erneut blieb die Leistung des FSV Gütersloh unbelohnt. Eine Woche nach der 1:2-Niederlage beim Spitzenreiter 1. FC Nürnberg unterlagen unser Zweitligafußballerinnen zum Abschluss der Hinrunde dem Tabellenzweiten 1. FC Union Berlin mit 1:3. Zwar fiel das Team von Daniel Fröhlich damit um einen Rang auf Platz elf zurück, doch der Abstand zur direkt dahinter folgenden Abstiegszone blieb bei vier Punkten. „Wir hätten mehr verdient gehabt“, fand unser Cheftrainer im Anschluss an eine Partie, die auch wegen umstrittener Entscheidungen von Schiedsrichterin Paula Mayer (Elversberg) äußerst unglücklich endete. Die erste fällte die Unparteiische in der 54. Minute, als sie Celina Baum mit Gelb-Rot vom Platz schickte. Die seit der 45. Minute verwarnte Rechtsverteidigerin hatte kurz hinter der Mittellinie die Berlinerin Judith Steinert mit Körpereinsatz regelwidrig gestoppt. „Da hätte es aus meiner Sicht auch eine letzte Ermahnung getan“, urteilte Daniel Fröhlich. In Unterzahl musste Offensivspielerin Preuß die Baum-Position übernehmen, über die elf Minuten später der Berliner Führungstreffer durch Lisa Heiseler zum 1:2 eingeleitet wurde. Auch beim zweiten Knackpunkt spielte die Schiedsrichterin eine Schlüsselrolle. In der 80. Minute köpfte Chiara Tappe den Ball im Anschluss an eine von Melanie Schuster getretene Ecke zum vermeintlichen 2:2 ins Tor, doch Mayer meinte, eine regelwidrige Behinderung der Berliner Torhüterin Cara Bösl durch Lea Bultmann gesehen zu haben und erkannte den Treffer nicht an. Noch während sie mit den aufgerückten Gütersloherinnen darüber diskutierte, ließ sie den von Bösel blitzschnell ausgeführten Freistoß laufen, der 15 Sekunden später zum 1:3 durch Dina Orschmann führte. Vorausgegangen war eine erste Halbzeit, in der sich der FSV vor 150 Zuschauern in der Tönnies-Arena ganz auf die Defensive fokussierte und in der 30. Minute nach einer Ecke das 0:1 durch Anna Weiß kassierte. Ausgeglichen – und das nicht nur vom Ergebnis her – wurde die Partie sofort mit Beginn der zweiten Halbzeit. Celina Baum erpresste den Ball auf dem rechten Flügel, bediente in der Mitte Jacqueline Baumgärtel, und die Top-Torjägerin der 2. Liga erzielte nach 14 Sekunden mit dem 1:1 ins kurze Eck ihren neunten Saisontreffer. Fast hätte Maren Tellenbröker mit einem Distanzschuss in der 50. Minute sogar die Führung für die nun viel mutiger agierenden Gütersloherinnen erzielt. Mutig blieb das beherzt fightende Team auch in Unterzahl und erspielte sich für den zweiten Durchgang sogar ein Chancenplus. Schon vor dem nicht anerkannten Tappe-Treffer besaß der FSV zweimal die Chance zum 2:2-Ausgleich. Erst warf sich Union-Keeperin Bösl bei einem Konter erfolgreich Jacqueline Baumgärtel vor die Füße (74.), dann wehrte Heiseler einen Schuss von Pauline Berning auf der Torlinie ab (78.). Nach dem bitteren 1:3 war die Partie indes gelaufen. Aus Sicht des FSV blieb nur noch zu notieren, dass mit Charlotte Weinhold ab der 86. Minute eine aus der „Zweiten“ hochgezogene Spielerin ihr Zweitligadebüt feierte. FSV Gütersloh: Rolle – Baum, Schmidt, Hokamp, Kappmeier – Preuß (73. Tappe), Tellenbröker, Schuster, Bultmann (86. Weinhold) – Baumgärtel (86. Kilic), Berning (86. Rädeker). Im Aufgebot: Kammermann, Krumme (Tw). Union Berlin: Bösl – Sakar, Weiß, Becker, Steinert – Frank (88. Niesler) – Orschmann (88. Trojahn), Moratiou, Halverkamps (78. Blaschka) – Janez (60. Reissner), Heiseler (88. Rurack). Schiedsrichterin: Paula Mayer (Elversberg); Gelbrote Karte: Baum (54.); Gelbe Karten: Kilic – Frank, Orschmann. Ecken: 3:4 (0:1); Chancen: 6:8 (0:4). Tore: 0:1 (30.) Weiß, 1:1 (46.) Baumgärtel, 1:2 (65.) Heiseler, 1:3 (80.) Orschmann.

FSV Gütersloh bleibt in Nürnberg ohne Belohnung für starke kämpferische Leistung

FSV-Mittelfeldspielerin Maren Tellenbröker in der Zweitligapartie beim 1. FC Nürnberg. (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Im Kampf um „Bonuspunkte“ für den Klassenerhalt schrammte der FSV Gütersloh nur ganz knapp an einer Überraschung vorbei. Beim Zweitliga-Spitzenreiter 1. FC Nürnberg brachten die Gütersloherinnen ihre frühe Führung nicht ins Ziel, sondern verloren durch einen Treffer in der 82. Minute mit 1:2. „Kämpferisch hätten wir definitiv einen Punkt verdient gehabt“, urteilte Cheftrainer Daniel Fröhlich, nach einer Partie, in der sein Team eine ganz andere läuferische Bereitschaft und ein ganz anderes Zweikampfverhalten an den Tag legte, als vor drei Wochen beim 0:6-Heimdebakel gegen den FC Ingolstadt. Die Belohnung blieb leider aus, aber die befürchtete Bestrafung zum Glück auch: Weil die drei Tabellenletzten allesamt verloren, wahrte der FSV als Tabellenzehnter den Vorsprung von vier Punkten vor einem Abstiegsplatz. Vergrößern kann er ihn möglicherweise, wenn ihm im Hinrundenfinale am Sonntag, 15. Dezember, in der heimischen Tönnies-Arena ein (Teil-)Erfolg über den Tabellenzweiten 1. FC Union Berlin gelingt. Dass die Stimmung in der FSV-Delegation trotz der prekären Tabellensituation schon auf der Hinreise am Samstag prächtig war, lag auch an einer Überraschung. Ohne dass die Spielerinnen und der Trainerstab davon wussten, war die verletzte Shpresa Aradini in den Bröskamp-Bus „geschmuggelt“ worden. Als sie nach ein paar Autobahn-Kilometern plötzlich aus dem WC trat, wurde es laut. Mit der 30-Jährigen, deren motivierender Teamspirit auf und neben dem Platz fehlt, war das Abschlusstraining beim Zwischenstopp im nordhessischen Guxhagen trotz ernsthafter Arbeitshaltung ein Vergnügen. Für manchen war auch überraschend, mit welcher Anfangself der FSV am Sonntag in Nürnberg auf den Max-Morlock-Platz auflief. Anstelle von Nele Schmidt (gelbgesperrt), Linda Preuß und Gizem Kilic waren diesmal Lea Bultmann und Celina Baum nominiert – und auch die aus der „Zweiten“ hochgezogene Pauline Berning. „Die Qualität sprach für sie“, erklärte Daniel Fröhlich, warum er die 23-Jährige, die ihr letztes von 44 Zweitligaspielen vor drei Jahren bestritten und danach ihre Karriere wegen mehrerer Ermüdungsbrüche im Fuß lange unterbrochen hatte, als hängende Sturmspitze neben Jacqueline Baumgärtel ins Rennen schickte. Die Partie lief gerade mal 28 Sekunden und acht Ballkontakte, da schockte der FSV Gütersloh die Gastgeberinnen mit dem 1:0-Führungstreffer. Finja Kappmeier hatte aus der eigenen Hälfte heraus einen flachen Steilpass mit perfektem Timing in den halblinken Raum hinter die Nürnberger Abwehrkette gespielt. Jacqueline Baumgärtel war schneller als FCN-Verteidigerin Annelie Thöle und schob den Ball eiskalt an Keeperin Hannah Etzold vorbei ins lange Eck – ihr achter Saisontreffer. Diese Führung hielt bis zur 64. Minute an, obwohl der Spitzenreiter schon vorher mehrere Möglichkeiten zum Ausgleich hatte. Erst vergab Nastassja Lein einen Hochkaräter (9.), dann zeigte Torhüterin Sarah Rolle ihre Klasse bei Kopfbällen von Klara Svensson Senelius (19.) und Medina Desic (35.). Aus dem Spiel heraus ließ der kompakt verteidigende FSV kaum gegnerische Chancen zu, aber bei Ecken und Freistoß-Hereingaben wurde Nürnberg immer gefährlich. „Leider haben wir es nicht geschafft, ein zweites Tor nachzulegen“, bedauerte Daniel Fröhlich. Dabei hatte der Coach vor allem die Szene aus der 32. Minute im Blick, als Pauline Berning nach einer Flanke von Celina Baum aus 14 Metern mit links stark abschloss, FCN-Keeperin Etzold aber glänzend reagierte. Direkt anschließend hatte nach der von Merle Hokamp getretenen Ecke auch Lilly Stojan noch eine Kopfballchance – auch hier war Etzold zur Stelle. In der zweiten Halbzeit musste der FSV erst wieder zwei Nürnberger Ecken überstehen (Stojan klärt auf der Linie, Thöle köpft auf die Latte), bevor ihm in der 48. Minute eine Chance geraubt wurde. Der sauber ausschauende Ballklau von Pauline Berning gegen Thöle an der Strafraumgrenze wurde von Schiedsrichterin Theresa Hug umstritten als Foul gewertet. Mit der in der 55. Minute erfolgten Auswechslung von Jacqueline Baumgärtel, die nach fast dreiwöchiger verletzungsbedingter Trainingspause keine Kraft mehr hatte, war dem FSV seine schärfste Konteroption genommen. Deswegen ging es nach dem 1:1-Ausgleich durch Medina Desic (64.), natürlich nach einer Ecke, fast nur noch darum, den einen Remis-Punkt zu verteidigen. Außer einem 18-Meter-Versuch von Lea Bultmann (67.), der das Tor weit verfehlte, kam der FSV zu keinem Abschluss mit Aussicht auf eine erneute Führung. Und als die montenegrinische Nationalspielerin Desic in der 82. Minute eine Flanke von Nastasja Lein zum 2:1 für Nürnberg einköpfte, ahnte man schon, dass die Gütersloherinnen leer ausgehen würden. Daniel Fröhlich gab danach zwar Innenverteidigerin Merle Hokamp fürs Mittelfeld frei, und mit Gizem Kilic kam die einzige auf der Bank noch verfügbare Stürmerin in die Partie. Doch mehr als ein problemlos gehaltener 22-Meter-Schuss war für die Gäste nicht drin. Immerhin – und auch das ist ein Fortschritt – brach der FSV nach dem Rückstand nicht auseinander. Weil Chiara Tappe (87.) und Sarah Rolle (88.) noch zweimal beherzt einschritten, kassierte man in der Schlussphase keinen weiteren Gegentreffer mehr. 1. FC Nürnberg: Etzold – Svensson Senelius, Thöle, Steck – Meroni, Guttenberger, Brengel (87. Brunmair), Salfelder (41. Scholz) – Mai (73. Bauereisen) – Desic, Lein (90.+2 Mailbeck). Im Aufgebot: Felix, Kerim-Lindland, Krammer (Tw). FSV Gütersloh: Rolle – Baum, Stojan, Hokamp, Kappmeier (84. Tappe) – Leubner (77. Preuß), Tellenbröker, Schuster, Bultmann (84. Kilic) – Berning, Baumgärtel (55. Rädeker). Im Aufgebot: Zitzer, Krumme (Tw). Schiedsrichterin: Theresa Hug (Schramberg). Gelbe Karten: Lein, Steck, Ostendorp (Trainer) – Baum. Zuschauer: 654. Ecken: 9:2 (4:2); Chancen: 8:3 (4:3). Tore: 0:1 (1.) Baumgärtel, 1:1 (64.) Desic, 2:1 (82.) Desic.

FSV Gütersloh landet 3:0-Befreiungsschlag in Freiburg

Baut ihr Torkonto weiter aus: FSV-Angreiferin Jacqueline Baumgärtel. (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Auswärtsfluch besiegt und kein Gegentor kassiert: Der FSV Gütersloh hat am Sonntag mit dem 3:0-Sieg in Freiburg einen wendepunktreifen Auftritt hingelegt. Nach vier zum Teil deftigen Niederlagen feierten die Fußballerinnen bei der Bundesligareserve des Sportclubs den ersten Sieg in der Fremde, und erstmals hielt das Team auch auswärts hinten die Null. „Ein hoch verdienter und ein wichtiger Sieg“, befand Rainer Borgmeier mit Hinweis auf die vorherige Negativbilanz und mit Blick auf die Tabelle der 2. Frauen-Bundesliga. Hier verbesserte sich der FSV mit nunmehr 13 Punkten von Rang zehn auf Platz sieben und hat nun sechs Zähler Vorsprung vor der Abstiegszone. Unser Co-Trainer hatte im Freiburger Möslestadion das Sagen, weil Daniel Fröhlich wegen der im Heimspiel gegen Mönchengladbach eingehandelten Gelbroten Karte gesperrt war. Von seinem rund 50 Meter von der Bank entfernten Tribünensitz beobachtete der Cheftrainer, wie der FSV einen Klassenunterschied auf den Platz zauberte und ein hochkarätiges Chancenplus von 14:3 herausspielte. „Eigentlich hätten wir die Partie mindestens mit 6:0 oder 7:0 gewinnen müssen“, sagte denn auch der frühere Stürmer Rainer Borgmeier, ohne das allzu kritisch in die Analyse miteinzuflechten. Die FSV-Coaches vertrauten bei dem um 11 Uhr erfolgten Anpfiff im Prinzip der gleichen Elf, die letzte Woche beim 1:1 gegen Gladbach begonnen hatte. Einzige Ausnahme: Anstelle von Gizem Klic fungierte Linda Preuß im 4-3-3 als leicht hängende Centerin, während Jacqueline Baumgärtel und Celina Baum eher über außen angriffen. Schon nach 27 Minuten aber wurde Rainer Borgmeier zu einem Wechsel gezwungen. Celina Baum und Lilly Stojan waren im Freiburger Strafraum beim Versuch, zu einem von Melanie Schuster getretenen Eckball zu laufen, so unglücklich mit den Köpfen zusammengeprallt, dass beide mit blutenden Platzwunden zu Boden gingen. Die Partie konnte erst nach einer sechsminütigen Behandlungszeit fortgeführt werden. Während Innenverteidigerin Stojan einen Cut über dem Auge erlitt und mit einem Kopfverband weiterspielen konnte, musste die am Hinterkopf getroffene Baum ausgewechselt werden. Beide wurden im Krankenhaus untersucht, konnten die Heimfahrt aber im Mannschaftsbus antreten. Für Celina Baum kam Gizem Kilic in die Partie. Zum Zeitpunkt des blutigen Crashes führte der FSV bereits mit 1:0. Melanie Schuster hatte in der 13. Minute einen schlechten Befreiungsschlag der unter Druck gesetzten Freiburger Keeperin Rebecca Adamczyk abgefangen und aus 16 Metern flach eingenetzt. Immer wieder kamen die entschlossen und kollektiv pressenden Gütersloherinnen zu Ballgewinnen, von denen Celina Baum einen in der 17. Minute fast schon zum zweiten Treffer genutzt hätte. Es dauerte aber bis zur 45. Minute, dass Jacqueline Baumgärtel das 0:2 erzielte. Gizem Kilic und Maren Tellenbröker hatten einen Freiburger Ballverlust provoziert, und Tellenbröker passte blitzschnell in die Tiefe. Die perfekt in den Raum gestartete Baumgärtel behielt allein vor Adamczyk die Nerven und schob den Ball cool zu ihrem siebten Saisontreffer ein. Leider bewies die 22-Jährige im weiteren Spielverlauf nicht diese Nervenstärke im Abschluss. Gleich drei Mal (45.+7, 49., 81.) lief sie unbedrängt auf die Freiburger Keeperin zu, brachte den Ball aber nicht an ihr vorbei. „Macht sie allein in diesem Spiel alle ihren Chancen rein, bleibt sie bis Weihnachten unangefochten an der Spitze der Torjägerliste“, sagte Rainer Borgmeier angesichts der Chancenfülle. „Sie hat sich die Dinger für Ingolstadt aufgespart“, hofft der Co-Trainer lachend mit Verweis auf das bevorstehende Heimspiel. Aber auch andere FSV-Spielerinnen beteiligten sich am Auslassen. Gizem Kilic (38., 50., 54.) und Linda Preuß (45.+6) ließen Hochkaräter liegen, Maren Tellenbröker und Ronja Leubner (75.) scheiterten mit Pech. „Wie wir uns die Chancen herausgespielt haben, das war klasse“, schwärmte unser Co-Trainer von der Zielstrebigkeit, die ihre Basis in einer herausragenden defensiven Zweikampfquote hatte. „Ich ziehe den Hut davor, wie wir aufgetreten sind“, freute sich Borgmeier insbesondere, dass kein fußballerisches Nachlassen wie zuletzt gegen Mönchengladbach festzustellen war. Festzuhalten gilt allerdings auch, dass die Freiburger Gegenwehr begrenzt war und der FSV sie häufig auch im Keim erstickte. Warum der Drittletzte in neun Spielen erst sechs Tore erzielte, verwundert angesichts der neuerlichen Angriffsleistung nicht. Nur drei Mal wurden die Breisgauerinnen gefährlich: Einmal bereinigte Lilly Stojan die Situation im letzten Moment (23.), einmal wehrte Sarah Rolle glänzend den Lupfer von Jule Bianchi ab (51., der Nachschuss ging an den Außenpfosten), und einmal zog Nora Scherer im Clinch mit Rolle den Kürzeren (67.). Auch der Einsatz von vier Spielerinnen aus dem Bundesligakader – neben der Ex-Gütersloherin Noreen Günnewig noch Miray Cin, Nia Szenk und Maj Schneider – half nicht, die Überlegenheit des FSV einzudämmen. Ein besonderes Highlight dieser Partie war der Treffer zum 0:3 durch Merle Hokamp in der 65. Minute. Wie früh die 17-Jährige die sich anbahnende Kontersituation erkannte, wie sie sich aus der Innenverteidigung löste, während Freiburg noch im Angriffsmodus war, wie sie ins Mittelfeld vorpreschte noch bevor Gizem Kilic und Linda Preuß die beiden vorbereitenden Pässe spielten, und wie sie nach dem schönen Preuß-Zuspiel unaufhaltsam in den Freiburger Strafraum stürmte und den Ball (natürlich) eiskalt versenkte, war absolute Extraklasse. „Mit diesem Tor hat sie ihre herausragende Leistung gekrönt“, feierte Rainer Borgmeier den ersten Saisontreffer der U19-Nationalspielerin. Weiter geht es für den FSV Gütersloh am Sonntag, 17. November. Um 14 Uhr gastiert mit dem FC Ingolstadt, der am 10. Spieltag sein Heimspiel gegen den Hamburger SV mit 0:3 verlor, das Schlusslicht der 2. Frauen-Bundesliga in der Tönnies-Arena. SC Freiburg: Adamczyk – Volpert, Günnewig, Szenk (84. Heitz) – Scherer (74. Blöchlinger), Schmit (74. Traore), Schneider, Cin – Heck (84. Rummel), Bianchi, Scholle (46. Lorenz). Im Aufgebot: Rößler, Sadikou, Scharfenberg, Linsler (Tw). FSV Gütersloh: Rolle – Schmidt, Stojan (85. Zitzer), Hokamp – Schuster – Tellenbröker, Leubner – Baum (34. Kilic), Preuß (77. Bultmann), Baumgärtel (85. Wisniewski). Im Aufgebot: Bartling, Rädeker, Krumme (Tw). Schiedsrichterin: Alessia Jochum (Riegelsberg); Gelbe Karte: Blöchlinger. Zuschauer: 160. Ecken: 2:5 (1:3); Chancen: 3:14 (1:7). Tore: 0:1 Schuster (13.), 0:2 Baumgärtel (45.), 0:3 Hokamp (65.).

FSV Gütersloh verliert zwei Punkte in letzter Minute

Melanie Schuster im Zweitligaduell gegen Borussia Mönchengladbach. (Foto: Boris Kessler / FSV Gütersloh 2009)

Auf maximal schmerzliche Weise hat der FSV Gütersloh die Chance verpasst, sich mit einem glücklichen Heimsieg von der Abstiegszone zu distanzieren und sich in die obere Tabellenhälfte der 2. Frauen-Bundesliga zu hieven. Weil Borussia Mönchengladbach in der vierten Minute der Nachspielzeit noch den verdienten 1:1-Ausgleich erzielte, fiel das Team von Cheftrainer Daniel Fröhlich um eine Position auf Rang zehn zurück. Das einzig Positive an diesem 9. Spieltag für den FSV: Weil die drei Tabellenletzten allesamt verloren, wuchs der Vorsprung vor Abstiegsplatz zwölf auf drei Zähler an. „Jetzt müssen wir eben im nächsten Spiel endlich auswärts beginnen zu punkten“, richtete Co-Trainer Rainer Borgmeier den Blick in seiner spontanen Trotzreaktion sofort auf die Partie am kommenden Sonntag beim Kellerkind SC Freiburg II. Bitter war nicht nur der Zeitpunkt des späten Gladbacher Ausgleichs, nach dem Schiedsrichterin Julia Boike (Offenbach) die Partie gar nicht erst wieder anpfiff. Die Unparteiische zeigte nach dem Abpfiff dem bereits während des Spiels wegen lautstarken Protestierens verwarnten Daniel Fröhlich die Gelb-Rote Karte, womit unser Coach für das Freiburg-Spiel gesperrt ist. „Sie zeigt zwei Minuten Nachspielzeit an und lässt dann deutlich länger spielen“, nannte Fröhlich als Grund für seine gegenüber Boike klar zum Ausdruck gebrachte Verärgerung. Besonders bitter war zudem, dass der Ausgleich nur durch einen Fehler von FSV-Torhüterin Sarah Rolle fiel. Unsere nach zwei Spielen Pause zwischen die Pfosten zurückgekehrte Kapitänin, zuvor die Souveränität in Person, wollte einen hohen, aber im Prinzip harmlosen Distanzschuss der Niederländerin Suus van der Drift fangen. Sie musste sich ordentlich strecken, ließ den Ball dann jedoch durch die Hände an den Innenpfosten gleiten, von wo er über die Torlinie tropfte. Während die Gäste frenetisch jubelten und sich über den Sprung auf den 7. Tabellenplatz freuten, schlug Sarah Rolle entsetzt die Hände vors Gesicht. Der Treffer war für den FSV Gütersloh das unglückliche Ende einer 45-minütigen Verteidigungsschlacht. „Wir haben kämpferisch alles rausgehauen“, lobte Daniel Fröhlich sein Team, das mit vereinten Kräften tatsächlich fast alles wegverteidigte, was die in der zweiten Halbzeit drückend überlegenen Gladbacherinnen an Bällen in den Strafraum brachten. „Auf die Defensivarbeit insgesamt können wir stolz sein, auch wenn es sich jetzt mit nur einem Punkt vielleicht nicht so gut anfühlt“, strich der FSV-Trainer das Positive heraus. Gar nicht zufrieden war Fröhlich dagegen mit dem, was sein Team in Ballbesitz zustande brachte, denn das war nach der Pause so gut wie gar nichts. Die Bälle wurden aus der Abwehr meistens ohne Adressatin nur lang nach vorne geschlagen. Entlastung entstand fast nie, auch weil niemand von den zunehmend entkräfteten Gütersloherinnen nachrückte. So konnte sich die Gladbacher Torhüterin Luisa Palmen schon in der 70. Minute tief in der Gütersloher Hälfte am Powerplay beteiligen. Ein einziges Mal, in der 84. Minute, kam der FSV tatsächlich zu einem potenziell gefährlichen Konter, als die eingewechselte Katharina Rädeker auf halblinks in den gegnerischen Strafraum eindrang. Statt selbst abzuziehen wählte sie einen Querpass nach innen, wo die bedrängte Lea Bultmann den Ball jedoch nicht traf und die Chance dahin war. Nach so einem einseitigen Match hatte es in der ersten Halbzeit nicht ausgesehen. Daniel Fröhlich hatte im 3-4-3-Schema eine Elf ins Rennen geschickt, die auf fünf Positionen gegenüber der 1:5-Enttäuschung aus Meppen verändert war. Neben Rolle liefen auch Nele Schmidt, Melanie Schuster, Lilly Stojan und erstmals Gizem Kılıç auf, während Marie Schröder, Chiara Tappe (beide verletzt), Lea Bultmann, Linda Preuß und Janne Krumme draußen blieben. Vor hundert Zuschauern in der Tönnies-Arena untermauerte der FSV mit engagiertem Pressing seinen „Wohnzimmer“-Anspruch und kam sofort zu Chancen. Erst scheiterten Lilly Stojan, Merle Hokamp und Ronja Leubner im Gewusel nach der ersten Ecke nur knapp (4.). Nur zwei Minuten später schoss sich Jacqueline Baumgärtel mit ihrem  sechsten Saisontreffer an die Spitze der Zweitliga-Torjägerliste. Die 22-Jährige verwertete ein Zuspiel von Gizem Kılıç zum 1:0. Und in der 9. Minute kam Finja Kappmeier sogar zum nächsten ordentlichen Abschluss, der indes eine Beute von Fohlen-Keeperin Luisa Palmen wurde. „Wir haben in der ersten Halbzeit versäumt, das 2:0 nachzulegen“, bedauerte Daniel Fröhlich und hatte dabei auch den knapp gescheiterten Heber von Ronja Leubner (40.) und den abgefälschten Schuss von Jacqueline Baumgärtel (45.+2) im Blick. Unser Trainer hatte aber schon nach der starken Anfangsphase erkannt, dass sein Team an Ordnung, defensivem Zugriff im Mittelfeld sowie Klarheit und Ruhe im Nach-Vorne-Fußball eingebüßt hatte. Mit einem Wechsel zur Viererabwehrkette und verdichteter Präsenz im zentralen Mittelfeld hatte das Trainerteam ab der 30. Minute versucht, entgegenzusteuern. Zum Glück brachten die Gäste aus Mönchengladbach außer einem halben Dutzend Abseitssituationen offensiv nicht viel zustande, so dass der FSV nach einem wild-intensiven Schlagabtausch mit einer 1:0-Führung in die Pausenkabine ging. Fast hätte der Spielstand auch bis zum Ende Bestand gehabt, wobei Sarah Rolle etwas Glück hatte, dass Schiedsrichterin Boike das Tor von Emily Tichelkamp in der 73. Minute nicht anerkannte. Die Gladbacherin hatte ihr den Ball mit dem Fuß zwischen den aufnahmebereiten Händen weggespitzelt und über die Linie geschoben. So musste ein ärgerlicher Last-Minute-Treffer herhalten, um ein letztlich gerechtes Endresultat zu produzieren. Gar nicht freuen konnte sich darüber unsere starke Innenverteidigerin Merle Hokamp. FSV-Geschäftsführer Michael Horstkötter hatte der U19-Nationalspielerin vor dem Anpfiff unter dem Applaus des Publikums mit einem Poster und einem Blumenstrauß zu der vom DFB verliehenen Fritz-Walter-Medaille in Gold gratuliert. FSV Gütersloh: Rolle – Stojan, Schuster, Hokamp – Schmidt, Tellenbröker, Kappmeier, Leubner (81. Bultmann) – Baumgärtel (90.+2 Bartling), Kilic (46. Preuß), Baum (68. Rädeker). Im Aufgebot: Gärtner, Zitzer, Krumme (Tw). VfL Borussia Mönchengladbach: Palmen – Arici, Klensmann, Brietzke – Zielinski, Bartsch, van Leeuwe (59. Drissen), Corres – Scholten (88. Klinger), Radke (59. Van der Drift) – Aslanaj (59. Tichelkamp). Im Aufgebot: Kessels, Frehse (Tw). Schiedsrichterin: Julia Boike (Offenbach). Gelb-Rote Karte: Daniel Fröhlich (Trainer); Gelbe Karten: Kappmeier, Rädeker, Schmidt – Jonas Spengler (Trainer). Zuschauer: 100. Ecken: 2:5 (2:3); Chancen: 6:3 (5:3) Tore: 1:0 Baumgärtel (6.), 1:1 van der Drift (90.+4).

FSV Gütersloh landet 1:0-Befreiungsschlag gegen Andernach

FSV-Verteidigerin Chiara Tappe im Zweitligaduell gegen die SG 99 Andernach. (Foto: Boris Kessler / FSV Gütersloh 2009)

Puh, das Aufatmen war gefühlt weit über die Tönnies-Arena hinaus hörbar. Mit einem 1:0-Heimsieg über die SG 99 Andernach durchbrach der FSV Gütersloh die von drei Niederlagen in Folge gebildete Abwärtsspirale in der 2. Frauen-Bundesliga. Jacqueline Baumgärtel erzielte das Tor des Tages in der 27. Minute. Weil die Gastgeberinnen zahlreiche Chancen auf den zweiten Treffer ausließen, mussten die Spielerinnen bis zum Schluss um den verdienten „Dreier“ zittern. Cheftrainer Daniel Fröhlich war das aber relativ egal: „So ein Sieg tut nach drei Niederlagen natürlich gut.“ Und er tat dem FSV Gütersloh auch in der Tabelle gut: Beim Anpfiff um 14 Uhr belegte das Team mit Rang 12 einen Abstiegsplatz – beim Abpfiff nach 94 Spielminuten war er um vier Plätze auf Rang acht geklettert. Um die Chance auf den dritten Saisonsieg zu vergrößern, war das Trainerteam des FSV Gütersloh ein gewisses Aufstellungsrisiko eingegangen. Angesichts von 17 Gegentoren setzte Daniel Fröhlich nicht nur Kapitänin und Torhüterin Sarah Rolle auf die Bank, sondern auch Abwehrspielerin Nele Schmidt und Mittelfeldspielerin Lea Bultmann. Darüber hinaus fehlten mit Innenverteidigerin Lilly Stojan und Mittelfeldangreiferin Ronja Leubner zwei etablierte Stammkräfte wegen Verletzungen. Dass gegenüber der vorausgegangenen 2:5-Niederlage in München zudem Stürmerin Lucy Wisniewski nicht zur Anfangself gehörte, war auch der Tatsache geschuldet, dass die 16-Jährige tags zuvor im DFB-Pokalspiel die U17 verstärkt hatte. Im Zuge der Umstellungen feierte im Tor die 17-jährige Janne Krumme ihr Zweitligadebüt, und als Innenverteidigerin stand Chiara Tappe (21) ebenso erstmals in der Startformation wie Außenstürmerin Katharina Rädeker (19). „Am Ende beurteilt man solche Maßnahmen immer vom Ergebnis her“, sagte Daniel Fröhlich und attestierte allen drei eine gute Leistung. Das Lob für Chiara Tappe versah er zurecht mit einem Sternchen, den sie strahlte bei ihrem fehlerfreien Auftritt eine Ruhe und Souveränität aus, als hätte sie bislang nicht nur drei Kurzeinsätze gehabt. Und U19-Nationalkeeperin Janne Krumme half mit einigen beherzten Zugriffen, dass der FSV erstmals in dieser Saison hinten die Null hielt. Mit Lea Bartling (20) freute sich übrigens nach ihrer Einwechslung in der Schlussphase eine weitere Gütersloherin über ihren ersten Einsatz in der 2. Bundesliga. Nicht nur das personelle Konzept des Trainerteams, sondern auch das taktische Konzept ging auf. Der mit drei schnellen Stürmerinnen angreifende FSV stellte die Hintermannschaft der SG Andernach immer wieder vor große Probleme. Nachdem der erste final durchgespielte Angriff in der 25. Minute noch mit einem erfolglosen Abschluss von Marie Schröder geendet war, brachte zwei Minuten später der nächste schnelle Vorstoß die 1:0-Führung. Jacqueline Baumgärtel passte Schröder den Weg in den linken Strafraum frei, rückte nach und wurde mit einer Hereingabe bedient, bei der sie den Ball ins leere Tor schieben konnte. Es war der fünfte Saisontreffer für die 22-Jährige, die damit die Torjägerliste der 2. Liga anführt. „Wir hätten schon in der ersten Halbzeit das 2:0 nachlegen müssen“, haderte Daniel Fröhlich später etwas mit der Chancenverwertung. Tatsächlich blieb auch nach der dritten Top-Möglichkeit der Torjubel aus, weil sich in der 44. Minute irgendein Abwehrbein dem Schuss von Linda Preuß in den Weg stellte. Positiv war, dass der FSV vor der Pause hinten nichts anbrennen ließ. Unter der Führung der als Kapitänin ins Team zurückgekehrten Maren Tellenbröker begann die Defensive schon im vorderen Mittelfeld und zog sich mit energischer Zweikampfführung durchs gesamte Team durch. Die einzige gefährliche Situation bereinigte Chiara Tappe, als sie in der 38. Minute einen Schuss von Lisa Kossmann zur Ecke ablenkte. „Alle haben alles rausgehauen und kämpferisch alles gegeben“, lobte Co-Trainer Rainer Borgmeier den „Fighting-Spirit“ der Gütersloherinnen. Gleichzeitig fühlten die FSV-Frauen mit den Gästen aus Andernach mit, die in der 30. Minute ihre erfahrene Sturmspitze verloren: Ohne gefoult worden zu sein verletzte sich Antonia Hornberg (33) bei einem Zweikampf schwer am linken Fuß und musste ins Krankenhaus transportiert werden. Hatte das Spiel in den ersten 45 Minuten dank der spielerischen Stärke des FSV gutes Zweitliganiveau, entwickelte sich der zweite Durchgang zu einem von vielen technischen Fehlern und gegenseitig raschen Ballverlusten geprägten Kellerduell. Andernach kam in der 60. Minute nach einem völlig irregulären Eckstoß zur großen Ausgleichsmöglichkeit; Finja Kappmeier rettete auf der Torlinie. Zehn Minuten später war Janne Krumme im engen Clinch mit Sarah Klyta beherzt zur Stelle. „Wir mussten bangen, dass Andernach nochmal irgendwie in den Strafraum kommt“, beschrieb Daniel Fröhlich seine Sorgen am Spielfeldrand. Weil es gut ausging, konnte der Trainer darüber hinwegsehen, dass Linda Preuß in der 70. Minute (nach einem tollen Bultmann-Steilpass), Jacqueline Baumgärtel in der 84. Minute (leider mit links) und in der 88. Minute (SG-Keeperin Laura van der Laan wehrt ab) sowie Celina Baum (im Nachschuss) große Möglichkeiten ausließen, das Zittern vorzeitig zu beenden. Wahrscheinlich wäre unserem Cheftrainer dann sogar die Gelbe Karte erspart geblieben, die ihm Schiedsrichterin Sarah Willms (Oldenburg) in der 90. Minute zeigte, weil Fröhlich zu stark gegen die vierminütige Nachspielzeit protestiert hatte. Den entsprechenden Obolus in die Mannschaftskasse entrichten muss auch Rainer Borgmeier. Er hatte sich in der 74. Minute über eine höchst zweifelhafte Abseitsentscheidung aufgeregt, ohne die Baumgärtel freie Bahn auf das Andernacher Tor gehabt hätte. Zu den 150 Zuschauern, die sich über den kleinen Befreiungsschlag ihres FSV freute, gehörte auch Shpresa Aradini. Die 30-Jährige humpelte zehn Tage nach ihrer erfolgreichen Kreuzbandoperation auf Krücken in die Tönnies-Arena. Dort sah sie erstmals auch die kleine Ella, die kürzlich geborene Tochter der langjährigen Zweitligaspielerinnen Katrin und Lena Lückel. Eine Abordnung der 2. Mannschaft um Janina Sauer überreichte den Eltern nicht etwa einen kleinen Fußball, sondern eine große, aus Windeln gebildete „Torte“. FSV Gütersloh: Krumme – Kappmeier, Tappe, Hokamp, Baum – Schuster – Tellenbröker, Preuß (89. Bartling) – Schröder, Baumgärtel (90.+3 Schmidt), Rädeker (68. Bultmann). Im Aufgebot: Wisniewski, Kilic, Zitzer, Rolle (Tw). SG 99 Andernach: van der Laan – Müller, Hisenaj, Weingarz – Engels (83. Dillenburg), Reifenberg (68. Leipelt), Krump, Pfeiffer – Wäschenbach, Kossmann – Hornberg (36. Klyta). Im Aufgebot: Recht, Schulz, Krupp (Tw). Schiedsrichterin: Sarah Willms (Oldenburg) Gelbe Karte: Borgmeier, Fröhlich – Weingarz. Tor: 1:0 Baumgärtel (27.).

FSV Gütersloh kassiert unnötige 1:2-Niederlage in Weinberg

Marie Schröder in einer Zweitligapartie. (Foto: René Bünting / FSV Gütersloh 2009)

Die Berg- und Talfahrt des FSV Gütersloh in der 2. Frauen-Bundesliga geht weiter. Nach dem erfolgreichen Auftakt gegen den SC Sand (3:1), dem 0:6 in Hamburg und dem 5:1-Heimsieg über den VfL Bochum setzte es am Sonntag wieder eine Niederlage. Beim SV 67 Weinberg, dem neuen Tabellenführer, musste sich das Team von Daniel Fröhlich mit 1:2 geschlagen geben. „Das haben wir uns selbst zuzuschreiben“, lautete der enttäuschte Kommentar unseres Cheftrainers nach der völlig unnötigen Schlappe. Die personellen Voraussetzungen für den Auftritt auf dem huckeligen Rasen-Sportplatz im fränkischen Ansbach waren alles andere als gut. Mit Shpresa Aradini, Melanie Schuster, Maren Tellenbröker und Celina Baum mussten gleich vier Stammspielerinnen wegen Verletzungen und Corona-Infektionen auf die samstägliche 420-Kilometer-Anreise mit dem Bus verzichten. Erstmals zum Zweitliga-Aufgebot gehörte daher mit Julia Gärtner eine Offensivspielerin des Regionalligakaders, aus dem auch Leandra Kammermann hochgezogen wurde. Und Olivia Zitzer feierte in der Dreierabwehrkette ihr Startelfdebüt. Dass der FSV die Partie etwas verhalten anging und in der 17. Minute eine gute Weinberger Chance für Marlene Ganßer zuließ, überraschte angesichts der Ausgangslage nicht. Zunehmend aber übernahmen unsere Mädels das Kommando auf dem Platz und kamen, häufig nach Angriffen über den von Marie Schröder besetzten rechten Flügel, zu zahlreichen Tormöglichkeiten. Eine Pausenführung wäre mehr als verdient gewesen. „Es hätte 3:0 oder 3:1 für uns stehen müssen“, ärgerte sich Daniel Fröhlich. Doch sowohl Jacqueline Baumgärtel (24., 35., 39., 45.) als auch Lilly Stojan (37., Außennetz) und Linda Preuß (42.) brachten den Ball nicht im Weinberger Gehäuse unter. Auf der Gegenseite musste Torhüterin Sarah Rolle nur einmal stark reagieren, als sie in der 32. Minute einen Schuss der frei auf sie zulaufenden Solveig Schlitter glänzend zur Ecke abwehrte. In der zweiten Halbzeit schien sich das Spiel in ähnlicher Richtung fortzusetzen, denn Jacqueline Baumgärtel wurde sofort von der im zentralen Mittelfeld überzeugenden Merle Hokamp mit einem tollen Steckpass bedient. Leider riss die Schiedsrichter-Assistentin die Abseitsfahne hoch und die einschussbereite „Baumi“ musste vor dem leeren Tor abbrechen. Eine Unkonzentriertheit der Abwehr brachte die Partie dann aber in der 48. Minute zum Kippen. Ein simpler Steilpass tief aus der Weinberger Hälfte reichte, um die recht weit aufgerückte Kette zu überrumpeln. Annika Kömm lief quer an FSV-Keeperin Sarah Rolle vorbei und schob den Ball flach aus 15 Metern zum 1:0 für die Gastgeberinnen ein. Fortan trug sich der SV Weinberg stets nach schnellen Umschaltaktionen in die Chancenstatistik ein – und das obwohl unser Trainerteam genau davor gewarnt hatte. Was Lisa Wich (50.), Annika Kömm (64.) und Solveig Schittler (68.) mit ihren Möglichkeiten nicht schafften, gelang Pia Schneider in der 73. Minute: Erneut passten beim FSV das Stellungsspiel und die Absicherung bei einem langen Ball hinter die nun auf Viererkette umgestellte Abwehr nicht. Lisa Wich stürmte vor, bediente die halbrechts unbegleitet mitgelaufene Schneider, und die traf aus 14 Metern zum 2:0. Daniel Fröhlich und Co-Trainer Rainer Borgmeier hatten schon in der 60. Minute reagiert und mit Gizem Kilic für Olivia Zitzer einen offensiven Wechsel vorgenommen. Nun brachten sie mit Lucy Wisnieweski (für Lea Bultmann) noch eine weitere Stürmerin. „Wir haben offensiv zu kompliziert gespielt“, hatte Fröhlich zuvor moniert. Tatsächlich setzten in der Schlussphase wieder die Gütersloherinnen die Akzente. Erst blieb ein schönes Dribbling von Jacqueline Baumgärtel unbelohnt, weil Weinberg-Keeperin Franziska Glaser bei ihrem Schuss goldrichtig stand (80.). Dann gelang der 22-Jährigen nach einer Schröder-Hereingabe mit ihrem vierten Saisontor der 2:1-Anschlusstreffer (82.). Doch nachdem Gizem Kilic in der 88. Minute mit einem schönen Linksschuss aus 16 Metern das 2:2 haarscharf verfehlt hatte, war die Chance auf einen verdienten Punktgewinn vertan. Zurückkämpfen in die Aufstiegsränge kann sich der auf Rang sieben abgerutschte FSV Gütersloh theoretisch schon wieder am kommenden Sonntag. Gegner in der Tönnies-Arena ist um 11 Uhr das noch punkt- und torlose Schlusslicht Eintracht Frankfurt II. SV Weinberg: Glaser – Haberäcker, A. Grimm, Horwath, M. Grimm (46. Arnold) – Wiesinger, Klärle (88. Limani) – Schlitter, Ganßer (76. Hofmann), Kömm (67. Schneider) – Wich. Im Aufgebot: Wachal, Höger, Belzner, Istrefaj, Steinert (Tw). FSV Gütersloh: Rolle – Schmidt, Stojan, Zitzer (60. Kilic) – Kappmeier, Bultmann (76. Wisniewski), Hokamp, Preuß – Leubner – Schröder, Baumgärtel. Im Aufgebot: Bartling, Gärtner, Rädeker, Kammermann, Krumme (Tw). Schiedsrichterin: Daniela Kottmann (Neu-Ulm). Gelbe Karten: Schlitter – Schmidt, Preuß. Zuschauer: 210. Ecken: 3:7 (1:4); Chancen: 8:8 (2:5). Tore: 1:0 (49.) Kömm, 2:0 (71.) Schneider, 2:1 (82.) Baumgärtel.

Da war Musik drin: FSV Gütersloh feiert 3:1-Sieg im Saisonfinale vor großer Kulisse

Maren Tellenbroeker im Zweitligaduell gegen den FC Bayern München II. (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Gemeinsam mit seinen Fans hat der FSV Gütersloh zum Abschluss der Heimspielsaison ein stimmungsvolles Fest gefeiert. Vor etwas mehr als tausend Zuschauern besiegten die Zweitligafußballerinnen den FC Bayern München II mit 3:1 und kletterten in der Tabelle damit auf Rang sechs. Dem Publikum in der Tönnies-Arena wurde dabei mit einem anfänglichen Offensivfeuerwerk, einer verdienten 2:0-Pausenführung, einer zweiten Halbzeit mit dem Münchner Anschlusstreffer, einem von FSV-Keeperin Sarah Rolle abgewehrten Elfmeter sowie dem erlösenden 3:1-Tor in der Nachspielzeit durch Demi Pagel die ganze Palette von gutklassigem und spannendem Frauenfußball geboten. Zu denen, die den Erfolg auf der Tribüne beklatschten, gehörte auch eine prominent besetzte Delegation des Männer-Regionalligisten FC Gütersloh sowie das von der TV-Show „The Voice Kids“ bekannte Gesangstalent Rosalie. Die zwölfjährige Halbfinalistin aus Essen gab in der Halbzeitpause mit zwei Songs eine Kostprobe ihres erstaunlichen Könnens. „Da war Musik drin“, lautete die Zusammenfassung des vom FSV mit viel Aufwand und dank der Unterstützung der Volksbank Bielefeld-Gütersloh als Goldpartner organisierten Events am Sonntagvormittag. Bevor der Ball rollte, verabschiedete der Verein sechs seiner Spielerinnen und nahezu das gesamte Trainerteam. Josefine Neß (21) und Paula Reimann (22) beenden ihrer Karriere aus persönlichen und gesundheitlichen Gründen, Lena Strothmann (20) legt zunächst eine Pause ein. Emilia Deppe (19), Demi Pagel (21) und Cisel Akgül (18) setzen ihre Laufbahn als Fußball-Stipendiatinnen an Universitäten in den USA fort. Trainer Sammy Mesalkhi (43), Torwarttrainer Michael Weise und Teambetreuer Marcell Rosa (49) führt der Weg zur Frauenabteilung des FC Schalke 04, wo sie Aufgaben als Sportkoordinator bzw. als Trainer der 2. Mannschaft übernehmen. Noch offen ist, ob, wann und wo unsere auf eigenen Wunsch ausscheidende Cheftrainerin Britta Hainke künftig tätig wird. „Ich bin Christin, und freue mich zunächst einmal darauf, die Sonntage in meiner Gemeinde verbringen zu können“, erklärte die 56-Jährige. Mit einer kurzen Unterbrechung stand Britta Hainke fast zehn Jahre als Co-Trainerin und Trainerin beim FSV Gütersloh auf dem Platz. „Wir wünschen Dir auf Deinem weiteren Weg in- und außerhalb des Fußballs viel Glück, Geschick, Erfolg und Erfüllung“, schrieb FSV-Geschäftsführer Michael Horstkötter im Vorwort des Stadionheftes. Großes Geschick bewies das von Hainke und Messalkhi gegenüber dem 0:0 in Sand auf zwei Positionen veränderte Team (Schmidt und Baumgärtel für Bultmann und Strothmann) vor allem in der ersten Halbzeit. Angesichts der Chancenfülle hätte in der ersten Halbzeit mehr als der verdiente Zwei-Tore-Vorsprung herausspringen können. Jacqueline Baumgärtel traf in der 11. Minute aus dem rechten Strafraum via Innenpfosten zum 1:0, nachdem sie von Marie Schröder bedient worden war. Es war ihr erster Saisontreffer. Schröder selbst besorgte in der 35. Minute das 2:0, indem sie sich bis fast zur linken Torauslinie durchtankte und dann aus spitzem Winkel vollendete. Maren Tellenbröker (3.), Jacqueline Baumgärtel (5.) und Emilia Deppe (43.) scheiterten mit ihren Möglichkeiten knapp. Auf der Gegenseite musste Merle Hokamp in der 8. Minute ein starkes Tackling im Strafraum riskieren, um Bayern-Stürmerin Sophia Weixler zu stoppen. Nach der Pause wurde der von Clara Schöne trainierte Talentschuppen des deutschen Meisters stärker. Erst vereitelte FSV-Torhüterin Sarah Rolle gegen die frei auf sie zulaufende Alara Sehitler den Anschlusstreffer (48.), dann schoss Laura Gloning in ähnlicher Situation vorbei (52.). Der Kopfball von Elira Terakaj nach einer Ecke aber saß (54.) und es stand nur noch 2:1. Weil Marie Schröder und Lena Strothmann bei einer Doppelchance in der 61. Minute die Riesenchance zum 3:1 ausließen, drohte nach 70 Minuten der Münchner Ausgleich. Emilia Deppe war der Ball bei einer Hereingabe der Gäste im Strafraum an die Hand gesprungen, und Schiedsrichterin Celina Sophie Böhm zeigte regelkonform auf den Elfmeterpunkt. Sarah Rolle bewies aber erneut ihre Extraklasse, als sie den von Sarah Ernst gar nicht einmal schlecht geschossenen Ball abwehrte. „Das war der Knackpunkt“, analysierte mit Lars Beuckmann später der erfahrene Top-Verteidiger des FC Gütersloh. Tatsächlich kam anschließend nur noch der FSV zu gefährlichen Abschlüssen durch Marie Schröder (73.), Demi Pagel (75.) und Lea Bultmann (78., Pfosten). Gezittert werden musste trotzdem, denn die um den Klassenerhalt fightenden Münchnerinnen rannten weiter dem Ausgleichstreffer hinterher. Ein in der vierten Minute der Nachspielzeit genial ausgespielter Konter beendete dann die Partie: Lea Bultmann schickte Marie Schröder in den freien Raum im rechten Halbfeld. Die herausragende Stürmerin hätte auch selbst abschließen können, legte aber nochmal quer auf den langen Pfosten, wo Demi Pagel mit dem 3:1 ihr zweites Saisontor erzielte. „Sweet Caroline“ und diverse Erinnerungsfotos vor großer Kulisse leiteten dann die Gütersloher Jubelfeier ein. Nach der obligatorischen „Siegprämie“, dem freien Montag, geht der FSV Gütersloh in seine letzte Trainingswoche. Am Sonntag findet das letzte Saisonspiel beim Hamburger SV statt. Der Tabellenvierte hat trotz seines 4:0-Sieges in Andernach keine Chance mehr auf den Bundesliga-Aufstieg. Den machen Spitzenreiter Turbine Potsdam (52 Punkte, in Ingolstadt), der FC Carl Zeiss Jena (51, gegen Hoffenheim II) und der SV Meppen (50, gegen Wolfsburg II) am letzten Spieltag unter sich aus. FSV Gütersloh: Rolle – Schmidt (46. Pagel), Reimann, Hokamp, Deppe (74. Kappmeier) – Tellenbröker, Schuster – Leubner (74. Stojan) – Schröder, Aradini (46. Strothmann), Baumgärtel (58. Bultmann). Im Aufgebot: Wahle, Preuß, Akgül, Blome (Tw). FC Bayern München II: Schmid – Gloning, Keitel, Kappes, Reszler (46. Terakaj) – Ernst, Sehitler (89. Raduner) – Hünten, Reischmann (83. Senftl), Schwoerer (66. Karl) – Weixler (46. Hoffmann). Im Aufgebot: Timmermann, Litzlfelder (Tw). Schiedsrichterin: Celina Sophie Böhm (Hamburg). Gelbe Karte: Gloning. Zuschauer: 1.004. Chancenverhältnis: 12:6 (5:1); Eckenverhältnis: 5:6 (4:1). Tore: 1:0 (11.) Baumgärtel, 2:0 (35.) Schröder, 2:1 (54.) Terakaj, 3:1 (90.+4) Pagel.

FSV Gütersloh verlängert Vertrag mit Torjägerin Jacqueline Baumgärtel

FSV-Torjägerin Jacqueline Baumgärtel (Foto: Marina Brüning / FSV Gütersloh 2009)

Der FSV Gütersloh freut sich bekanntzugeben, dass Torjägerin Jacqueline Baumgärtel ihren Vertrag mit dem Verein verlängert hat. Die talentierte 21-jährige Angreiferin bleibt dem FSV somit erhalten und wird weiterhin für unsere erste Mannschaft auflaufen. Seit ihrem Wechsel zum FSV Gütersloh im Sommer 2022 hat sich Baumgärtel zu einer wahren Leistungsträgerin entwickelt. In der aktuellen Saison 2022/23 erzielte sie bereits beeindruckende 14 Tore in der 2. Frauen-Bundesliga und dem DFB-Pokal. Insbesondere ihr 1:0 Führungstreffer im DFB-Pokalspiel gegen den amtierenden Deutschen Meister und Pokalsieger VfL Wolfsburg bleibt unvergessen. Dieser Treffer brachte die Tönnies Arena zum Beben und unterstrich Baumgärtels außergewöhnliches Können. Auch am vergangenen Spieltag der 2. Frauen-Bundesliga sorgte Jacqueline Baumgärtel für Aufsehen, als sie ihren ersten Hattrick für den FSV erzielte – ausgerechnet gegen die 2. Mannschaft des VfL Wolfsburg. Mit ihrem herausragenden Torinstinkt und ihrer Schnelligkeit ist Baumgärtel zu einer wichtigen Stütze des Teams geworden und hat sich den Respekt ihrer Mitspielerinnen und Fans verdient. „Ich freue mich sehr über die Vertragsverlängerung um ein Jahr beim FSV. Die Mannschaft hat mich super aufgenommen und ich habe mich direkt sehr wohl gefühlt“, sagt Baumgärtel zur Vertragsverlängerung. „Ich freue mich, jedes Mal, mit dem Team auf dem Platz zu stehen und eine gute Leistung zu erbringen. Ziel ist es, mit dem Team kommendes Jahr eine genauso erfolgreiche Saison zu spielen“, ergänzt die FSV-Angreiferin. Die Vertragsverlängerung mit Jacqueline Baumgärtel ist für den FSV Gütersloh von großer Bedeutung. Der Verein kann damit eine wichtige Spielerin weiterhin an sich binden und von ihrem außerordentlichen Talent profitieren. Baumgärtels Fähigkeiten und ihre ehrgeizige Einstellung werden zweifellos dazu beitragen, dass der FSV Gütersloh weiterhin erfolgreich auf dem Spielfeld agiert. Der FSV Gütersloh und seine Fans freuen sich auf die weitere Zusammenarbeit mit Jacqueline Baumgärtel und sind gespannt auf die kommenden sportlichen Höhepunkte, die sie mit dem Team erreichen wird.

Schwere Verletzung von Melanie Schuster überschattet Heimsieg gegen VfL Wolfsburg II

Maren Tellenbröker in der Zweitligapartie gegen den VfL Wolfsburg II. (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Natürlich freuten sich alle beim FSV Gütersloh über den 3:1-Heimsieg gegen den VfL Wolfsburg II und den Dreierpack von Jacqueline Baumgärtel. Vor allem aber ist der Frauenfußball-Zweitligist geschockt von der schweren Verletzung, die sich Melanie Schuster in dieser Partie zuzog. Die 26-jährige Innenverteidigerin, nach ihrer sechsmonatigen Babypause erst zum zweiten Mal wieder mit der Anfangself aufgelaufen, war in der 25. Minute ohne Fremdeinwirkung plötzlich zu Boden gegangen. Nach minutenlanger Behandlung auf dem Platz und in der Tönnies-Arena wurde Schuster mit dem Krankenwagen ins Städtische Klinikum nach Gütersloh transportiert, wo sich der schlimme Verdacht auf einen Riss der Achillessehne am rechten Fuß leider bestätigte. Das Ergebnis der Untersuchungen stand noch nicht fest, als die Mannschaft mit den Fans den 14. Saisonsieg und den vierten Erfolg hintereinander feierte. Gleichzeitig wahrte das Team von Britta Hainke und Sammy Messalkhi damit die theoretische Chance, den 1. FC Nürnberg im Kampf um den zweiten Aufstiegsplatz hinter Meister RB Leipzig noch abzufangen. Für die Trainerin wäre es allerdings ein „Wunder“, wenn es gelänge, den Vier-Punkte-Rückstand auf den „Club“ in den letzten beiden Saisonspielen noch wettzumachen. „Nürnberg hat die leichteren Spiele“, verweist Stürmerin Baumgärtel zudem auf das Restprogramm. Das beschert den Nürnbergerinnen, die am 24. Spieltag ihren Lauf mit einem 6:2-Triumph gegen den 1. FC Köln II fortsetzten, die Aufgabe beim Tabellenfünften Bayern München II und das Heimspiel gegen den Tabellenachten TSG Hoffenheim U20. Die Gütersloherinnen müssen noch in Leipzig antreten und empfangen zum Abschluss den Tabellenneunten Eintracht Frankfurt II. Klar ist aber schon jetzt, dass der FSV Gütersloh nicht nur die beste Punkteausbeute in der eingleisigen 2. Liga erreicht, sondern auch den besten Tabellenplatz. Rang drei ist dem Team, das bereits 45 Punkte gesammelt hat, nämlich sicher. Für Britta Hainke zählt zudem der Fortschritt in einer „internen Tabelle“, die das Team vor der Rückrunde aufgestellt hat: „Gegen Hoffenheim, Wolfsburg, Leipzig und Frankfurt haben wir in der Hinrunde nur einen Punkt geholt – jetzt sind es schon sechs.“ Den Bärenanteil am heutigen Dreier hatte ohne Zweifel Jacqueline Baumgärtel. „Sie haben mich gedoppelt“, merkte die ebenso rasante wie giftige FSV-Stürmerin, dass die Wölfinnen ihre Schnelligkeit sehr wohl auf der Rechnung hatten. Trotzdem gelang es ihr ein ums andere Mal, gegnerischen Abwehrspielerinnen mit entschlossenem Pressing und Nachsetzen den Ball abzuluchsen. Vor dem 1:0 in der 10. Minute überraschte sie bei einem Rückpass VfL-Innenverteidigerin Antonia Haase mit ihrer Fußspitze, drang in den Strafraum ein und schob aus kurzer Distanz mit rechts ein. Vor dem 2:0 (54.) erzwang sie nach einem Wolfsburger Einwurf einen Pressschlag mit Lilian Zamorano, erlief den Ball und lupfte ihn über Julia Kassen hinweg via Innenpfosten ins VfL-Tor. Und beim 3:1 (90.+4) war es die mit der Spieleröffnung zögerliche Wolfsburger Keeperin selbst, die das Tempo von „Baumi“ unterschätzte. Die Gütersloherin ersprintete den Ball und lief mit ihm unter dem erleichterten Jubel des Publikums über die Torlinie. Es war der 13. Saisontreffer der 20-Jährigen, die nun die zweitbeste Torjägerin der 2. Liga hinter der 20 Mal erfolgreichen Leipzigerin Vanessa Fudalla ist. Spannend geworden war die Partie in der 73. Minute, weil Aleksandra Sergeeva nach einer Ecke im Fünfmeterraum frei stand und auf 2:1 verkürzt hatte. Spielerisch vermochte der FSV nicht durchgehend zu überzeugen. „Wir haben nachgelassen, uns etwas auf dem 1:0 ausgeruht, statt nachzusetzen“, vermutete Jacqueline Baumgärtel als Ursache. Sie selbst hatte in der 19. Minute mit einem Heber aus 28 Metern nur die Latte getroffen, nachdem sie Zamorano in bewährter Manier den Ball geklaut hatte. „Es waren drei schwer erarbeitete Punkte“, urteilte Britta Hainke, und Sammy Messalkhi ergänzte das Lob unter Hinweis auf die Wolfsburger Klasse: „Kämpferisch war das eine sehr starke Leistung.“ Immerhin schaffte es der FSV auch, schon vor der Schuster-Verletzung einige personelle Lücken zu kompensieren. Weil Hedda Wahle, Lisa Gomulka und Lilly Stojan ausgefallen waren, saßen nur vier Feldspielerinnen auf der Ersatzbank. Ein Hoffnungsschimmer für die letzten beiden Spiele: Auch Leonie Kreil, die vier Wochen wegen eines hartnäckigen Infekts gefehlt hatte, konnte wieder dort Platz nehmen. Die 25-jährige Angreiferin wurde in der 60. Minute eingewechselt und war in der 76. Minute Zielpunkt des spektakulärsten, über acht Stationen führenden Gütersloher Angriffszugs, dem nur knapp die Belohnung fehlte. FSV Gütersloh: Rolle – Baum, Höfker, Schuster (27. Reimann), Deppe – Tellenbröker – Leubner (78. Manteas), Aradini – Pagel – (60. Kappmeier) – Strothmann (60. Kreil), Baumgärtel. VfL Wolfsburg II: Kassen – Brinkmann, Haase, Zamorano – Arouna (61. Libske), Klensmann, Scheidel, Wöhrn – Blumenberg (50. König), Silberstorff (61. Sergeeva), Baraniak. Tore: 1:0 (10.) Baumgärtel, 2:0 (54.) Baumärtel, 2:1 (73.) Sergeeva, 3:1 (90.+4) Baumgärtel. Schiedsrichterin: Levke Scholz (Lüneburg) Gelbe Karten: Schuster – Silberstorff. Zuschauer: 266

Willensstarker FSV Gütersloh feiert Last-Minute-Triumph in Hoffenheim

Ein emotionaler und aufreibender Auswärtssieg für den FSV bei der TSG Hoffenheim II. (Foto: Markus Graskamp / FSV Gütersloh 2009)

Der FSV Gütersloh tut alles dafür, um die Chance auf den Aufstieg zur Bundesliga aufrechtzuerhalten. Die Nerven der Verantwortlichen und die eigene körperliche Belastung schonen die Zweitligafußballerinnen dabei aber nicht. Der 4:2-Erfolg bei der U20 der TSG Hoffenheim geriet am viertletzten Spieltag jedenfalls zu einem spannenden Krimi, dessen Happyend erst in den Schlussminuten perfekt gemacht wurde. Jacqueline Baumgärtel (90.) und Lilly Stojan (90.+3) schossen letztlich einen Triumph der Willensstärke heraus. Weil drei Stunden später der 1. FC Nürnberg mit einem 2:0-Sieg in Ingolstadt nachzog, bleibt es für unser Team als Tabellendritter bei einem Vier-Punkte-Rückstand auf den zweitplatzierten Club aus Franken. Die Samstag-Anreise mit einem Trainingsstopp in Windhagen (Westerwald) und einem kurzen Sightseeing-Trip in Heidelberg schien unser Team beim Tabellensiebten beflügelt zu haben. Als es am Sonntag um 11 Uhr in St.Leon-Rot losging, waren die Mädels sofort auf dem Platz. Der bestand aus ungewohntem Naturrasen, worauf sich das Team indes mit Training auf gleichem Geläuf im Gütersloher Sportzentrum Ost vorbereitet hatte. Schon nach 13 Minuten ging der FSV in Führung. Lena Strothmann hatte die Hoffenheimer Torhüterin Lena Locher giftig angelaufen, ihr tatsächlich den Ball abgeluchst und mit dem dritten Saisontreffer das 0:1 erzielt. Die Gütersloherinnen diktierten das Geschehen und verpassten einen zweiten Treffer nur knapp. Ronja Leubner nahm ein tolles Zuspiel von Maren Tellenbröker mit vollem Risiko, wurde aber nicht belohnt. Auf der Gegenseite geriet das von Sarah Rolle gehütete Tor bei einem harmlosen Schussversuch der TSG nicht in Bedrängnis. Dass mit Paula Reimann eine etatmäßige Innenverteidigerin wegen muskulärer Probleme ausgefallen war und nur für den absoluten Notfall auf der Bank saß, fiel nicht ins Gewicht. Melanie Schuster erfüllte diesen Part bei ihrem Startelf-Debüt nach der Babypause zunächst souverän. In der zweiten Halbzeit waren nach dem Anstoß durch den FSV aber gerade 16 Sekunden gespielt, da stand es völlig überraschend 1:1. Ausgerechnet Schuster hatte den Ball unmittelbar vor dem Strafraum verstolpert, was Mathilde Janzen eiskalt ausnutzte. Und es kam noch schlimmer. Nachdem Anna Höfker (60.) und die zur Pause eingewechselte Jacqueline Baumgärtel (68.) zwei gute Möglichkeiten ausgelassen hatten, nutzte Janzen eine Konfusion in der Gütersloher Abwehrkette zum Hoffenheimer Führungstreffer (69.). „Da lagen wir gefühlt am Boden“, spürte Britta Hainke auf der Trainerbank die niederschlagende Wirkung des 1:2-Rückstands. Doch der FSV gab sich nicht geschlagen. „Sekt oder Selters“ (Hainke) war nun die von draußen ausgegebene Parole. Zwei weitere Wechsel symbolisierten den Siegeswillen – und tatsächlich zündete einer. Die für Hedda Wahle gekommene Jacqueline Manteas natzte die Hoffenheimer Abwehr in der 80. Minute bei einem von Melanie Schuster getretenen Eckstoß mit einem starken Laufweg und köpfte den Ball zum 2:2 in die Maschen. Und als alle schon mit einem gleichwohl enttäuschenden Remis rechneten, zeigten sich die laufstarken Gütersloherinnen bei zwei finalen Attacken plötzlich kombinationssicher und im Abschluss eiskalt. Erst jagte Jacqueline Baumgärtel den Ball noch einem herrlichen Zuspiel von Maren Tellenbröker aus 15 Metern mit rechts zum 2:3 in die Maschen (90.) – Saisontreffer Nummer zehn. Dann vollendete Lilly Stojan eine Balleroberung der unermüdlich fightenden Baumgärtel im Zusammenspiel mit der längst zur Angreiferin gewordenen Celina Baum zum 2:4 in den Winkel. Es war der erste Saisontreffer der 22-Jährigen. Der Rest war Abpfiff, Jubel und Vorfreude auf die stimmungsvolle Heimreise im Bus. „Es war eine super Mentalität von der gesamten Mannschaft“, schwärmte Britta Hainke von dem Spirit in ihren Reihen. Sie stellte nicht einzelne Spielerinnen heraus, sondern sprach von einer „Teamleistung“ und ergänzte: „Wir brauchten die Energie von allen, auch von denen auf der Bank.“ So wird es sich auch in den letzten drei Saisonspielen verhalten. Die nächste Partie bestreitet der FSV Gütersloh am Sonntag, 14. Mai, um 14 Uhr in der heimischen Tönnies-Arena gegen den VfL Wolfsburg II. FSV Gütersloh: Rolle – Baum, Höfker, Schuster, Deppe – Tellenbröker – Leubner (46. Baumgärtel), Pagel (68. Stojan), Wahle (76. Manteas), Aradini – Strothmann (76. Kappmeier). Im Aufgebot: Gomulka, Reimann, Mischke (Tw). Tore: 0:1 (13.) Strothmann, 1:1 (46.) Janzen, 2:1 (69.) Janzen, 2:2 (80.) Manteas, 2:3 (90.) Baumgärtel, 2:4 (90.+3) Stojan.

Skip to content