FSV Gütersloh 2009

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FSV Gütersloh 2009

FSV baut stolze Punktebilanz vor über 600 Zuschauern aus

Jacqueline Baumgärtel war gegen den FC Bayern München II erneut erfolgreich. (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Im Endspurt in der 2. Frauenfußball-Bundesliga hat der FSV Gütersloh seine Lauerposition behauptet und seine stolze Punktebilanz ausgebaut. Vor 607 Zuschauern – ein neuer Saisonrekord für die Ligaspiele in der Tönnies-Arena – besiegte unser Team den FC Bayern München II mit 1:0. Vier Spieltage vor Schluss festigten die Gütersloherinnen damit ihren 3. Tabellenplatz. Weil gleichzeitig aber auch der 1. FC Nürnberg sein Heimspiel gegen Andernach mit 2:1 gewann, bleibt es bei dem Rückstand von vier Punkten auf Rang zwei, der zum Aufstieg in die Bundesliga berechtigt. Mit dem zwölften Sieg in der laufenden Spielzeit erhöhte der FSV sein Konto auf 39 Zähler – so viele hatte bisher kein Gütersloher Team in der eingleisigen 2. Liga erreicht. Bei einem Chancenverhältnis von 9:2 gab es keinen Zweifel daran, dass der Erfolg hoch verdient war. Entsprechend feierte das Team den Erfolg bei strahlendem Sonnenschein mit den vielen Fans und „Gütersloh, Gütersloh“-Sprechchören. Nach einer kurzen Ansprache von Cheftrainerin Britta Hainke auf dem Platz skandierte der Mannschaftskreis zwar „Arbeitssieg, Arbeitssieg“, doch es hätte angesichts des minimalen Resultats auch „Zittersieg“ heißen können. In der 90. Minute hatte der Talentschuppen des FC Bayern nämlich am Ausgleich geschnuppert: Zum Glück für den FSV landete der Ball nach dem von Fiona Gaißer getretenen Freistoß aber in den Armen unserer Kapitänin Sarah Rolle. Es war der einzige Torschuss des Tabellenfünften aus München, der ansonsten nur noch bei einem deutlich über die Latte fliegenden Kopfball von Gaißer in der 57. Minute torgefährlich wurde. Zu denen, die das Spel in der Tönnies-Arena verfolgten, gehörte mit Carolin Simon auch eine A-Nationalspielerin. Die aus Kassel stammende 30-Jährige, seit 2019 beim aktuellen Bundesliga-Spitzenreiter unter Vertrag, hatte es sich nicht nehmen lassen, den von Clara Schöne trainierten Bayern-Nachwuchs unter die Lupe zu nehmen. Die Hauptrolle in dieser Partie spielte eine andere aus der Nähe von Kassel stammende Fußballerin. Jacqueline Baumgärtel war final für acht der neun Gütersloher Torchancen zuständig. Immer wieder wurde die pfeilschnelle Stürmerin freigepasst und drang meist über halbrechts in den Münchner Strafraum ein. Zweimal wählte die 21-Jährige die Option eines Zuspiels in die Mitte. Doch nachdem die neu in die Anfangself gerückte Lena Strothmann mit der ersten Top-Chance an Bayern-Keeperin Veronika Litzlfelder gescheitert war (8.) und nachdem der zweite Versuch (15.) keinen Abnehmer gefunden hatte, entschied sich Baumgärtel, es auf eigene Faust zu versuchen. „Wir hätten zur Pause 3:0 führen müssen“, ging „Baumi“ selbstkritisch mit ihrer Trefferquote um. Sie scheiterte nämlich mit den meisten Versuchen an Litzlfelder und in der 29. Minute am Pfosten. Der Treffer in der 20. Minute fiel fast untypisch: Baumgärtel kam durch einen technischen Patzer von Bayerns Verteidigerin Julia Landenberg an den Ball und schoss ihn aus 17 Metern mit links flach ins rechte untere Toreck. Fast schon cool kommentierte die Torjägerin nach dem Schlusspfiff ihren neunten Saisontreffer: „Ich habe ein Tor gemacht, und wir haben 1:0 gewonnen – das zählt.“ Nun hofft sie, dass die Knöchelblessur, wegen der sie in der ersten Halbzeit minutenlang behandelt werden musste, nicht schwerwiegenderer Natur ist. Wer erwartet hatte, dass die Gastgeberinnen den Sack in der zweiten Halbzeit frühzeitig zumachen würden, sah sich getäuscht. Nach knapp einer Stunde ging von Minute zu Minute erst die Energie, dann Ordnung und Struktur des Spiels verloren. Auch die mit zahlreichen Verschiebungen verbundenen Ein- und Auswechslungen konnten den Prozess nicht stoppen. „Hinten raus ist uns die Luft ausgegangen“, stellte auch Trainer Sammy Messalkhi fest, hatte aber auch gleich eine Erklärung parat: „Weil wir einen krass offensiven Fußball spielen.“ Bis auf zwei erfolglose Lupfer von Jacqueline Baumgärtel über die Bayern-Keeperin (64.,90.+1) gab es deswegen keine Gütersloher Torchancen mehr zu notieren. Anders als zwei Wochen zuvor bei der frustrierenden 1:2-Heimniederlage gegen Ingolstadt fing sich der in Führung liegende FSV diesmal aber kein Gegentor. „Wir habe es verteidigt, und das ist positiv“, stellte Britta Hainke heraus. Weiter geht es für unser Team am Sonntag, 7. Mai, um 11 Uhr bei der U20 der TSG Hoffenheim. Ob dann die heuer wegen einer Grippe bereits zum dritten Mal hintereinander fehlende Leonie Kreil wieder mitwirken kann, ist fraglich. FSV Gütersloh: Rolle – Baum, Höfker, Reimann (63. Schuster), Deppe – Tellenbröker – Leubner (77. Manteas), Pagel (72. Wahle), Aradini (77. Gomulka) – Strothmann (63. Kappmeier), Baumgärtel. Aufgebot: Schriek, Stojan, Zitzer, Mischke (Tw). FC Bayern München II: Litzlfelder – Dehm, Keitel (80. Schwarz), Landenberger – Gloning, Schuster, Herrmann (87. Roduner), Wild – Weixler (60. Ernst), Reischmann – Gaißer. Aufgebot: Reinwald, Truntschka (Tw). Schiedsrichterin: Anne Uersfeld (Wiesbaden). Gelbe Karten: Strothmann, Leubner, Baum, Wahle – Keitel, Reichmann. Tor: 1:0 (20.) Baumgärtel.

FSV Gütersloh befindet sich im Bundesliga-Aufstiegsrennen durch 3:1-Sieg in Potsdam im Vorteil

Der FSV feiert einen erneuten Sieg in der 2. Frauen-Bundesliga. (Foto: Marina Brüning / FSV Gütersloh 2009)

Mit dem dritten Sieg in Folge, einem 3:1 beim 1. FFC Turbine Potsdam II, hat der FSV Gütersloh seine Ausgangsposition im Kampf um den Aufstieg in die Frauenfußball-Bundesliga deutlich verbessert. Dabei profitierte das Team von Britta Hainke und Sammy Messalkhi davon, dass der ärgste Konkurrent, der 1. FC Nürnberg, drei Stunden später sein Heimspiel gegen den SC Sand nach einer 2:0-Führung noch mit 2:3 verlor. Als Tabellenvierter hinter dem uneinholbaren Spitzenreiter RB Leipzig (43), dem nicht aufstiegsberechtigten FC Bayern München II (31) und dem nicht aufstiegswilligen Klub aus Andernach (30) liegt der FSV (30) neun Spieltage vor Saisonende nun zwei Punkte vor Nürnberg. Der „Club“ ist am 2. April Gastgeber für das direkte Aufeinandertreffen. „Wir haben es in der eigenen Hand“, sieht sich FSV-Trainerin Hainke umso mehr in ihrem schon zuvor geäußerten Optimismus bestätigt. Mehr als das Prädikat „Arbeitssieg“ durften sich die Gütersloherinnen für den Erfolg beim abgeschlagenen Schlusslicht allerdings nicht anheften. „Das war sehr mühsam und hat richtig Energie gekostet“, atmete Britta Hainke erleichtert auf, als Schiedsrichterin Sarah Willms die 11-Uhr-Partie abpfiff. Die FSV-Trainerin schob auch gleich einen Grund hinterher, warum sich ihr Team so schwer getan hatte: „Wir sind mit dem Platz überhaupt nicht zurechtgekommen.“ Tatsächlich machte in der ersten halben Stunde nur Turbine Dampf auf dem Rasenplatz im Sportforum Waldstadt. „Wir hätten uns nicht beschweren dürfen, wenn wir 0:3 zurückgelegen hätten“, gestand Hainke angesichts der Potsdamer Chancenfülle. Es stand aber zum Glück nur 0:1 aus Gütersloher Sicht. Während Torhüterin Sarah Rolle nämlich bei den Abschlüssen von Laura Radke (9.), Nathalie Bretschneider (11.) und erneut Radke (29.) glänzend reagierte, war sie sie in der 6. Minute chancenlos. Shpresa Aradini hatte einen Blackout-Rückpass direkt vor die Füße von Bretschneider gespielt, die sich aus 14 Metern mit dem Führungstreffer bedankte. Später (40.) musste Emilia Deppe einen Schuss von Emily Fiedler im letzten Moment blocken, sonst hätte der mit limitierten spielerischen Mitteln agierende Tabellenletzte erneut getroffen. Dass Deppe ihre Rettungsaktion mit geballter Faust feierte, zeigte eine Qualität des FSV Gütersloh, die ihn vor einer drohenden Enttäuschung bewahrte. „Moral, Mentalität und Kampfgeist haben gestimmt“, stellte Britta Hainke fest. Tatsächlich feuerten sich unsere Spielerinnen auf dem Platz von Anfang bis Ende lautstark und positiv an. Nachdem die ersten beiden Chancen von Jacqueline Baumgärtel (33., 37.) noch vergeben wurden, gelang zum bestmöglichen Zeitpunkt kurz vor der Halbzeitpause der Ausgleich. Die wie schon zuletzt beim 2:1 über Andernach als Stürmerin nominierte Lilly Stojan hatte am Potsdamer Strafraum die Balleroberung eingeleitet. Über Leonie Kreil und final Aradini kam das Leder zu Baumgärtel, die aus 15 Metern die Nerven behielt (44.). Dass sie das 1:1 aus stark abseitsverdächtiger Position erzielte, schmälerte den Jubel der 21-Jährigen über ihren achten Saisontreffer nicht. Das Gütersloher Trainerteam reagierte mit zwei Wechseln auf den dürftigen Auftritt in der ersten Halbzeit. Für Hedda Wahle besetzte nun Ronja Leubner eine Achterposition im Mittelfeld, und für Stojan stürmte Marah Tayeh. „Beide Wechsel waren Gold wert“, urteilte Britta Hainke, die nun eine spielerisch bessere Leistung ihrer Elf sah. Zweimal lag der rasche Führungstreffer in der Luft: Erst nutzte Baumgärtel den Kopfball nach einer Leubner-Flanke nicht (54.), dann verweigerte die Unparteiische dem FSV einen glasklaren Elfmeter, als Aradini eine Hereingabe von Celina Baum vor der Potsdamer Keeperin Jil Frehse erreichte und rüde umgerempelt wurde (56.). Warum sie stattdessen auf Freistoß für Turbine entschied, blieb allen schleierhaft. Bevor den immer stärker drängenden Gästen aus Gütersloh die Wende gelang, zementierten die beiden Torhüterinnen mit Top-Aktionen den Gleichstand: Sarah Rolle lenkte einen Distanzschuss von Noa Selimhodzic mit einer Hand über die Latte (61.), und Jil Frehse machte eine Top-Chance von Shpresa Aradini zunichte (70.). Eine Standardsituation musste in der 71. Minute herhalten, um den FSV das 2:1 bejubeln zu lassen. Paula Reimann schlug eine Freistoß-Hereingabe aus halbrechter Position nicht hoch, sondern flach vor das Potsdamer Tor. Kopfballspezialistin Anna Höfker lief passend ein und zeigte mit ihrem fünften Saisontreffer, dass sie es auch mit dem Fuß kann. Nur fünf Minuten später hieß es 3:1 für den FSV. Nach einer halbhohen Hereingabe von Marah Tayeh kam Turbine-Verteidigerin Amy König eine Fußspitze vor Jacqueline Baumgärtel an den Ball und bugsierte ihn ins eigene Tor. Souverän im Griff hatte unsere Defensive den Gegner aber weiterhin nicht. Sarah Rolle musste in der 83. Minute noch einmal einen Mega-Reflex zeigen, um einen Kopfball von Emily Fiedler irgendwie noch an den Pfosten zu lenken und den Anschlusstreffer zu verhindern. Schon beim Verlassen des Platzes war allen Gütersloherinnen klar, dass im nächsten Spiel eine Leistungssteigerung erfolgen muss, um den Vorteil im Aufstiegsrennen nicht wieder zu verlieren. Gast in der Tönnies-Arena ist am Sonntag, 26. März (14 Uhr) der Tabellenelfte FC Carl Zeiss Jena. 1. FFC Turbine Potsdam II: Frehse – Pranke, König, Robitsch, Brockmann (78. Enderle) – O‘Neill (67. Dommasch), Selimhodzic – Metzker, Radke, Bretschneider – Fiedler. FSV Gütersloh: Rolle – Baum (81. Manteas), Höfker, Reimann, Deppe (75. Pagel) – Tellenbröker – Wahle (46. Leubner), Aradini (81. Zitzer) – Kreil – Baumgärtel, Stojan (46. Tayeh). Aufgebot: Kappmeier, Jäger (Tw). Tore: 1:0 (6.) Bretschneider, 1:1 (44.) Baumgärtel, 1:2 (71.) Höfker, 1:3 (76.) König (Eigentor). Schiedsrichterin: Sarah Willms (Bad Zwischenahn). Zuschauer: 40

FSV Gütersloh setzt Aufwärtstrend mit 2:0-Heimsieg über den Tabellenzweiten fort

FSV-Defensivspielerin Maren Tellenbröker (Foto: Boris Kessler / FSV Gütersloh 2009)

Im Kampf um die Bundesliga-Aufstiegschance haben die Fußballerinnen des FSV Gütersloh ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Das Team von Britta Hainke und Sammy Messalkhi besiegte den Tabellenzweiten SG 99 Andernach mit 2:0 und untermauerte damit als Fünfter seine Lauerposition in der 2. Liga. Fast wäre es dem FSV sogar schon an diesem 16. Spieltag gelungen, am 1. FC Nürnberg vorbei auf Rang vier zu klettern. Doch der „Club“ – durch den Andernacher Verzicht der aktuell einzige Konkurrent im Rennen um den zweiten Aufstiegsplatz hinter dem designierten Meister RB Leipzig – erzielte bei Eintracht Frankfurt II in der Nachspielzeit per Elfmeter noch den 2:1-Siegtreffer und wahrte damit den Vorsprung von einem Punkt vor Gütersloh. „Wir haben es selber in der Hand“, verweist Hainke auf den Spielplan, der den FSV am 2. April nach Nürnberg schickt. Zu sehr auf den Motivationscharakter des großen Saisonziels „Bundesliga“ zu setzen, darf das Trainerteam in den verbleibenden Partien allerdings nicht. „Wenn man zu viel Druck macht, verkrampft man“, weiß zum Beispiel mit Leonie Kreil eine von nur drei FSV-Spielerinnen, die bereits über Erfahrungen im Oberhaus verfügen. Die 25-jährige Stürmerin war beim Erfolg über Andernach, dem erst zweiten im sechsten Aufeinandertreffen, ein entscheidender Faktor. Nachdem sie zuletzt beim 2:1-Erfolg über Freiburg II nur über die Bank gekommen war, lief sie diesmal wieder mit der Startelf auf und erinnerte mit Einsatz, Schnelligkeit und vielen gelungenen Aktionen wieder an ihre Top-Leistungen zu Saisonbeginn. „Wurde ja auch langsam wieder Zeit“, kommentierte Kreil ihren starken Auftritt, nach dem sie zahlreiche Autogrammwünsche erfüllen musste. Dass gerade sie in der 49. Minute, von einem herrlichen Deppe-Pass auf die Reise geschickt, mit einem starken Zuspiel in die Mitte zur laut rufenden Jacqueline Baumgärtel einen „Assist“ sammelte, dürfte ihr für den weiteren Saisonverlauf gut tun. Dass ausgerechnet Baumgärtel den Treffer erzielte, ihr siebter in dieser Spielzeit, hat vielleicht auch befreiende Wirkung, denn gegen Freiburg hatte sie einige Chancen ausgelassen. „Wir wollten Baumi auf jeden Fall bringen“, erklärte Britta Hainke, warum die Einwechslung der 21-jährigen Stürmerin mit Beginn der 2. Halbzeit ein fest geplanter Teil diverser Änderungen war. In der 1. Halbzeit war der leicht ersatzgeschwächte FSV Gütersloh (Leubner, Pagel und Strothmann fielen aus) nämlich gar nicht ins Spiel gekommen. Die insgesamt niveauarme Partie bestand beidseitig zu einem Großteil aus wuseligen Hin-und-Her-Ballverlusten im Mittelfeld. Die in der Offensive nicht nur mit Kreil, sondern erstmals auch mit Lilly Stojan beginnenden Gastgeberinnen versuchten alternativ mit langen Bällen hinter die Andernacher Abwehrkette zu kommen. Allerdings mangelte es meist an Präzision und Abstimmng. Lediglich ein Kreil-Abschluss (16.) und ein Stojan-Kopfball nach Ecke (33.) schafften es ins Chancenverzeichnis. Die Torhüterin der „Bäckermädchen“, die als U17-Spielerin für den FSV Gütersloh aktive Laura van der Laan (24), sah sich außerdem noch bei einem frechen 35-Meter-Freistoß von Hedda Wahle zu einer Flugparade veranlasst (32.). In die 2. Halbzeit startete der FSV mit zwei frischen Spielerinnen (Baumgärtel und Tayeh für Gomulka und Stojan) und internen Umstellungen. Rechtsverteidigerin Celina Baum stürmte und Linksverteidigerin Emilia Deppe wechselte auf die rechte Seite, während Marah Tayeh hinten links postiert wurde. Außerdem wechselte man das Spielkonzept, denn nun wurde bevorzugt mit flachen Bällen in die Tiefe agiert. Die rasche 1:0-Führung hatte für die Gütersloherinnen erstens befreiende Wirkung und zweitens den Vorteil, dass Andernach nun mit mehr Risiko angreifen musste, wodurch sich Räume für Konter ergaben. Vorentscheidend nutzen konnte der FSV das indes nicht. Bei ihrem schönen Treffer in der 62. Minute stand Shpresa Aradini im Abseits, und in der 65. Minute verspielte die nun als Rechtsaußen stürmende Marah Tayeh die 3-gegen-1-Überzahl mit einem schlechten Zuspiel in die Mitte. Zudem reichte in der 73. Minute eine Strafraumattacke von SG-Verteidigerin Vanessa Zilligen gegen die durchstoßende Leonie Kreil nicht zu einem Elfmeterpfiff. So musste der Treffer zum 2:0 in der 77. Minute nach einer Baumgärtel-Flanke durch den Einsatz und das Nachsetzen mehrerer Spielerinnen erarbeitet werden. Am Ende war es Aradini, die den Ball zurückerkämpfte und aus zwölf Metern zum ihrem vierten Saisontreffer einnetzte. Die 28-Jährige war von Anfang an als lautstarke Antreiberin auf dem Feld aktiv gewesen. „Ich spiele nicht Fußball, um Friedhofstimmung auf dem Platz zu haben“, kommentierte Aradini ihre mitreißende Anfeuerung. Deswegen sorgte es für Sorgenfalten auf der Stirn der Trainer, dass sie in der 82. Minute bei einem Spurt in den Andernacher Strafraum abbrach, sich an die Rückseite des rechten Oberschenkels fasste und ausgewechselt werden musste. „Ich hoffe, es war nur eine Verkrampfung“, sagte Aradini bangend. Für die SG 99 Andernach war es nach drei Unentschieden das vierte sieglose Spiel hintereinander. Möglicherweise setzt dem Team der Verzicht des Vereins auf einen Lizenzantrag doch zu. Dass es sich beim Tabellenzweiten nach wie vor um einen starken Zweitligisten handelt, wurde aber auch in der Tönnies-Arena klar. „Vor allem freut mich, dass wir gegen so einen Gegner nur so wenig Chancen zugelassen haben“, lautet der Stolz von Sammy Messalkhi auf die kampfstarke Defensivleistung seiner Euqipe. Tatsächlich musste der FSV (nur) dreimal den Ausgleich befürchten: Ein Schuss von Besarte Hisenaj krachte an die Latte (60.), ein Kopfball von Vanessa Zillingen ging knapp vorbei (70.) und bei einem Lupfer von Kathrin Schermuly (71.) war die auch beim Abfangen von Flanken und Eckstößen im Torraum präsente Keeperin Sarah Rolle stark zur Stelle. „Es war heute ein Teamleistung“, fasste Britta Hainke ihre Zufriedenheit zusammen. Weiter geht die Punktejagd für den Tabellenfünften am Sonntag, 19. März (11 Uhr) beim 1. FFC Turbine Potsdam II. „Das Spiel wird genauso schwer“, warnte Sammy Messalkhi vorsichtshalber schon im Schlusskreis vor der Naturrasen-Partie beim abgeschlagenen Schlusslicht. FSV Gütersloh: Rolle – Baum, Höfker, Reimann, Deppe (89. Manteas) – Telenbröker – Wahle (75. Sommer), Aradini (83. Schriek) – Kreil, Gomulka (46. Tayeh), Stojan (46. Baumgärtel). Im Aufgebot: Kappmeier, Zitzer, Jäger (Tw). SG 99 Andernach: van der Laan – Hisenaj, Engels (82. Duricek), Zilligen, Schmahl (89. Asteroth) – J. Schermuly, Wächenbach (66. Bartzen), K. Schermuly – Schüller – Schraa, Kossmann. Tore: 1:0 (49.) Baumgärtel, 2:0 (77.) Aradini. Ecken: 3:4 (1:3); Chancen: 8:4 (3:1) Zuschauer: 180. Schiedsrichterin: Julia Boike (Altenstadt, Hessen). Gelbe Karten: Aradini, Tayeh, Baumgärtel – Stein (Trainer).

FSV-Torjägerin Jacqueline Baumgärtel: „Ich stelle mich nicht so gerne in den Vordergrund“

Who the FSV is... Jacqueline Baumgärtel?

Sonntag, 11. September 2022, 14.02 Uhr: Jacqueline Baumgärtel bringt den FSV Gütersloh im DFB-Pokalspiel vor über 2.000 Zuschauern gegen den mit Nationaltorhüterin Merle Frohms angetretenen Champions-League-Sieger VfL Wolfsburg mit 1:0 in Führung – die Tönnies-Arena bebt. „Ich kriege immer noch Gänsehaut, wenn ich daran denke“, blickt die 21-Jährige auch fünf Monate danach mit speziellen Emotionen auf das Highlight ihrer bisherigen Karriere als Fußballerin zurück. Dass die Partie gegen Popp, Oberdorf und Co. später mit 2:8 verloren geht, fällt da überhaupt nicht ins Gewicht. Mit solch einem Erlebnis hatte Jacqueline Baumgärtel nicht gerechnet, als sie sich vor der Saison zum Wechsel nach Gütersloh entschloss. „Ich hatte anfangs sogar etwas Angst“, gesteht die vom Regionalligisten Spvg. Berghofen gekommene Angreiferin. Die höhere Spielklasse und die namhafte Konkurrenz im FSV-Kader („Damals wusste ich noch nicht, dass Annalena Rieke weggeht“) flößten ihr Respekt ein. Und vom Naturell her ist sie nicht der offensive Hoppla-jetzt-komme-ich-Typ, sondern eher defensiv ausgerichtet. „Früher war ich relativ schüchtern. Ich habe kaum einen Satz herausgebracht“, verrät sie. Das ist heute zwar anders, aber eine vor Selbstbewusstsein strotzende Lautsprecherin auf dem Platz ist sie deswegen noch lange nicht. Dabei hätte die pfeilschnelle Außenstürmerin durchaus Grund, tonangebend zu sein. Schließlich ist sie mit sechs Treffern die bislang beste Torschützin des FSV Gütersloh, wo sie sich trotz aller Bedenken sofort einen Stammplatz eroberte. „Das freut mich natürlich“, sagt Jacqueline Baumgärtel mit der für sie charakteristischen Zurückhaltung. Statt stolze Sprüche rauszuhauen, weist sie lieber daraufhin, dass es angesichts der vielen Chancen schon mehr Saisontreffer hätten sein können. Auch zuletzt gegen den SC Freiburg II: „Da bin ich zweimal mit hohem Tempo in den Strafraum und war dann etwas überfordert.“ Mal ehrlich: Welcher männliche Zweitligafußballer würde so offen sein? Sie selbst findet eine Aussage ihrer Berghofener Trainerin Laura Marienfeld annähernd treffend: „Laura hat gesagt: Immer wenn du aufs Tor zuläufst, hörst du klatschende Affen im Kopf.“ Gemeint ist: Sie lässt sich von der Situation ablenken und nervös machen. Mit dem Fußballspielen begonnen hat Jacqueline Baumgärtel, die aus Heiligenrode stammt, als Vierjährige bei der TSG Sandershausen, einem anderen Ortsteil der östlich von Kassel gelegenen Gemeinde Niestetal. „Mein Papa war in der G-Jugend mein Trainer und hat mir vieles beigebracht.“ Im Grunde stammt sie aus einer Fußballerfamilie, denn die Mama war früher Torhüterin und auch der fünf Jahre ältere Bruder Pascal jagte dem Leder nach. Rasch wechselte sie zum KSV Baunatal, wo sie bis zur U16 bei den Jungen in der Abwehr spielte, ab 2015 lief sie mit Zweitspielrecht für die Mädchen von Hessen Kassel als Stürmerin auf. „Ich bin dafür, so lange wie möglich bei den Jungs zu spielen“, plädiert sie rückblickend für die inzwischen vom DFB favorisierte Talentförderung. Körperliche Robustheit und Nehmerqualitäten („Man ist nicht mehr so sensibel“) habe sie in Training und Spiel mit den Jungs erworben: „Und wenn man dann zu den Frauen wechselt, ist man nicht mehr die kleine Süße.“ Das Frauen-Zeitalter begann für sie 2019 beim Regionalligisten TSV Jahn Calden. 2021 erfolgte der Wechsel nach Berghofen. Nachdem es im Erstrundenspiel des DFB-Pokals eine 0:2-Niederlage gegen den FSV gab, belegte das von der Ex-Gütersloherin Laura Marienfeld trainierte Team Rang sechs in der Regionalliga und gewann den Westfalenpokal. Obwohl sie weite Teile der Hinrunde verletzt ausfiel, steuerte Jacqueline Baumgärtel 15 Treffer zum Erfolg bei. Der Anruf von Britta Hainke ließ nicht auf sich warten. „Es war immer mein Traum, mal 2. Liga zu spielen“, gab sie der FSV-Trainerin ihre Zusage, zumal das Team in Berghofen auseinanderfiel. Der Wechsel passte auch gut zu ihrer beruflichen Situation. Jacqueline Baumgärtel absolviert im zweiten Lehrjahr in Soest eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement beim Entsorger „Remondis“, dem größten deutschen Unternehmen für Recycling, Wasserwirtschaft sowie kommunale und industrielle Dienstleistungen. Dass sie dort landete, war auch ein Stück weit Zufall, denn nach Realschulabschluss und Fachabitur in Kassel hatte sie „unzählige“ Bewerbungen geschrieben und von Remondis eine Zusage erhalten. Viel Herzblut hatte Jacqueline Baumgärtel zuvor in ein Freiwilliges Soziales Jahr gesteckt, das sie an einer Sonderschule für Schüler mit körperlichen Beeinträchtigungen absolvierte: „Das war eine mega Erfahrung, die kann ich jedem nur empfehlen.“ Nun wohnt sie in Lippstadt, arbeitet von 7 Uhr bis 15.30 Uhr und bildet anschließend zusammen mit der Lippstädterin Emilia Deppe eine Fahrgemeinschaft zum Training. Nach dem Sieg über Freiburg ist die Stimmung im Auto wieder deutlich besser. „Wir waren in einem Tief, aber sind da hoffentlich jetzt wieder raus“, sagt die Torjägerin. Womöglich hat der Gedanke an die Bundesliga doch unbewusst gestört, auch wenn Jacqueline Baumgärtel erzählt: „Das Trainerteam hat uns gesagt, das Thema sollten wir erst gar nicht in den Hinterkopf gelangen lassen.“ Wie schätzt sie die Chance auf den Bundesliga-Aufstieg ein? „Schon hoch“, sagt sie voller Ehrgeiz. Sollt es klappen, wird sich „Baumi“, wie sie auf dem Platz kurzerhand gerufen wird, nur bedingt am Rummel in den Sozialen Medien beteiligen: „Ich schaue da rein, bin selbst aber eher weniger aktiv.“ Und dann sagt sie noch einen Satz, der bei ihr nicht nur für die Medienaktivität zutrifft: „Ich stelle mich nicht so gerne in den Vordergrund.“

FSV Gütersloh und Eintracht Frankfurt trennen sich mit einem leistungsgerechten 1:1

FSV-Mittelfeldspielerin Ronja Leubner (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Der FSV Gütersloh muss im ersten Pflichtspiel des neuen Jahres 2023 ein am Ende verdientes Unentschieden hinnehmen. In einem Auswärtsspiel der 2. Frauen-Bundesliga konnte der FSV trotz zahlreicher Torchancen und Phasen mit hoher Dominanz die stark aufspielende zweite Mannschaft von Eintracht Frankfurt nicht bezwingen. Nach 90 Spielminuten endete die Partie mit einem am Ende leistungsgerechten 1:1 Unentschieden. Die Adlerträgerinnen hatten in der ersten Viertelstunde mehr Spielanteile und konnten zunächst den FSV unter Schach halten. Doch dann übernahm der FSV das Heft in die Hand und kämpfte sich in das Spiel. Leonie Kreil hatte in der 19. Spielminute die erste Torchance für den FSV. Eintracht-Torhüterin Lina Altenburg parierte den Schuss und klärte den Ball zur Ecke. Kreil und Jacqueline Baumgärtel hatten in der Folge ebenfalls einige Möglichkeiten, die Gäste aus Ostwestfalen in Führung zu bringen. Doch sie scheiterten an Altenburg, die ihren „Kasten“ gut verteidigte. Während der FSV weiter den Druck auf die Frankfurterinnen erhöhte und vieles auf eine baldige Führung hindeutete, klingelte es plötzlich auf der anderen Seite. Die Frankfurterin Sophie Nachtigall tauchte in der 31. Spielminute vor Sarah Rolle auf, umkurvte die FSV-Keeperin und schob den Ball ins leere Tor. Das Führungstor gab den Gastgeberinnen wieder mehr Selbstvertrauen, so dass die Eintracht wieder mehr Spielanteile für sich verbuchen konnte. Die Eintracht blieb auch im zweiten Durchgang weiter druckvoll und behielt nun in weiten Teilen die Oberhand. Die Partie entwickelte sich zu einer intensiven Angelegenheit, bei der sich der FSV kämpferisch gut präsentierte. Jacqueline Baumgärtel belohnte den FSV dann endlich in der 56. Spielminute. Die schnelle Angreiferin spitzelte den Ball an der Frankfurter Torhüterin vorbei ins Tor und egalisierte den Spielstand. In der Folge hatte der FSV in zwei Situationen das Glück auf seiner Seite, als der Pfosten bzw. die Latte ein weiteres Gegentor verhinderte. Am Ende der intensiven Partie trennen sich beide Mannschaften mit einem am Ende gerechten 1:1 Unentschieden voneinander. Für den FSV geht es am nächsten Sonntag, 19. Februar mit einem Nachholspiel gegen den Tabellenführer RB Leipzig weiter.

FSV Gütersloh verpasst Sprung auf Platz 2 durch 1:2-Niederlage in Wolfsburg

Eine bittere Niederlage für Lena Strothmann und den FSV Gütersloh beim VfL Wolfsburg II. (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Der Ball lag gewissermaßen auf dem Elfmeterpunkt, aber verwandeln konnte unser Zweitligateam die Chance auf die Rückeroberung des 2. Tabellenplatzes nicht. Nachdem drei Stunden zuvor die SG 99 Andernach daheim mit 0:2 gegen den FC Ingolstadt gepatzt hatte, hätte dem FSV Gütersloh ein Sieg beim abstiegsbedrohten VfL Wolfsburg II gereicht, um den Bäckermädchen den direkten Aufstiegsplatz zur Bundesliga wieder zu entreißen. Doch daraus wurde nichts. Unsere Frauen verloren mit 1:2, bleiben Tabellendritter und gehen mit acht Punkten Rückstand in das Jahresfinale am kommenden Sonntag gegen Spitzenreiter RB Leipzig. Es war die zweite Niederlage in Folge, nachdem eine Woche zuvor die TSG Hoffenheim II mit 2:0 in der Tönnies-Arena gewonnen hatte. „Uns ist ein wenig die Ballsicherheit und Handlungsschnelligkeit abhanden gekommen. Beides müssen wir uns wieder neu erkämpfen“, sagte Britta Hainke. Eine tiefgreifende Analyse, warum ihr Team in den letzten beiden Partien aus der Spur gerutscht ist, hatte die Cheftrainerin direkt nach Spielschluss noch nicht. Gegenüber dem Hoffenheim-Spiel hatten Hainke und Trainer Sammy Messalkhi die Anfangsformation dreifach geändert. Anstelle von Jacqueline Manteas, Jacqueline Baumgärtel und Lena Strothmann liefen im Wolfsburger Stadion Elsterweg Anna Höfker, Hedda Wahle und Celina Baum auf. Etwas überraschend begann der im 4-4-2 startende FSV mit Sphresa Aradini und Paula Reimann als Sturmspitzen. Einen offensiven Effekt hatten die Personalmaßnahmen allerdings nicht. „In der ersten Halbzeit haben wir diesbezüglich gar nicht stattgefunden“, monierte Britta Hainke. Tatsächlich brachten es die Gütersloherinnen auf einen einzigen (harmlosen) Torschuss von Aradini in der 41. Minute. Und die gute Möglichkeit nach einer Flanke von Rechtsverteidigerin Marah Tayeh (36.) verschenkte die unbedrängte Celina Baum durch eine schlechte Ballannahme. Allerdings ließ der FSV auch keine gegnerische Torchance zu, so dass der 0:0-Pausenstand das Spiel korrekt widerspiegelte. „Wir haben die eroberten Bälle viel zu schnell wieder verloren, es kamen überhaupt keine Ballstaffetten zustande“, bedauerte die Trainerin. Nach der Pause stellte der FSV intern um, und Aradini wechselte wieder auf die Position acht ins Mittelfeld. Doch es gab weiterhin kein systematisches Durchkommen. Die beste Chance bot sich in der 51. Minute Leonie Kreil. Bei ihrer besten Aktion zog die Stürmerin im Strafraum nach innen auf die Torhüterin zu, ließ sich den Ball aber von einer Wolfsburger Abwehrspielerin noch vom Fuß spitzeln. Die anschließende Ecke brachte ebenso wenig Torgefahr wie alle anderen Hereingaben von der Eckfahne. Auch die Freistöße, wie der aus 22 Metern von Hedda Wahle in der 68. Minute, missglückten. Mehr Zug zum Tor hatte in dieser Phase der VfL Wolfsburg. Der Schussversuch von Tessa Blumenberg in der 52. Minute, den Marah Tayeh im letzten Moment noch zur Ecke blockte, war eine Warnung. Zwei Minuten später kassierte der FSV das 0:1. Nach einem trockenen 16-Meter-Lattenschuss von Blumenberg schoss Chiara-Sophie Silberstorf den Abpraller ins Netz. Und in der 62. Minute kam die Torschützin aus halbrechts wieder frei zum Abschluss, doch Torhüterin Sarah Rolle war passend zur Stelle. Etwas mehr positive Wildheit und Lust zur Attacke kam erst durch die Einwechslung von Jacqueline Baumgärtel (64.) ins Gütersloher Spiel. Sie war es auch, die in der 82. Minute mit einem 18-Meter-Schuss spektakulär in den Winkel traf. Allerdings war dies nicht der Ausgleich, sondern nur der Anschlusstreffer zum 1:2. Wolfsburg hatte nämlich zwei Minuten zuvor durch Blumenberg mit einem Schlenzer über Rolle hinweg das 2:0 erzielt. Die risikoreiche Schlussoffensive brachte unserem Team allerdings keine Torchance mehr, sondern bescherte Jacqueline Baumgärtel in der letzten Aktion noch eine schmerzhafte Fußprellung. Manch andere Unparteiische hätte dabei auch auf Elfmeter entschieden, doch die Leipzigerin Christine Weigelt sah kein Foul an der Gütersloherin, sondern pfiff die Partie ab. FSV Gütersloh: Rolle – Tayeh (75. Manteas), Höfker, Wahle, Deppe – Baum (79. Schriek), Leubner, Tellenbröker, Kreil – Aradini (75. Strothmann), Reimann (64. Baumgärtel). Im Aufgebot: Gomulka, Pagel, Mischke (Tw), Jäger (Tw).

FSV Gütersloh verteidigt mit 2:1-Sieg beim FC Bayern München II den 2. Tabellenplatz

FSV-Torjägerin Jacqueline Baumgärtel. (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Die dreiwöchige Pause in der 2. Frauen-Bundesliga hat den FSV Gütersloh nicht aus der Erfolgsspur geworfen, in die das Team nach der ersten Saisoniederlage (1:2 in Ingolstadt) mit dem 4:0-Heimsieg über den 1. FC Köln II zurückgekehrt war. Beim FC Bayern München II gewann die Equipe von Britta Hainke und Sammy Messalkhi am Sonntag mit 2:1 und verteidigte damit den zum Aufstieg in die Bundesliga reichenden 2. Tabellenplatz hinter RB Leipzig. Der Spitzenreiter gewann zeitgleich dank eines späten Siegtreffers mit 2:1 über Eintracht Frankfurt II und hat deswegen weiter zwei Punkte Vorsprung. „Das ist spannend, wir wachsen mit den Aufgaben“, sagte eine gut gelaunte Cheftrainerin des FSV auf der Rückfahrt von München. Auch wenn vorher noch das Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim II (Sonntag, 4. Dezember) und das Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg II (11. Dezember) ansteht, freut sich Hainke bereits auf das Gipfeltreffen mit Leipzig am 18. Dezember. Diese Partie wird ausnahmsweise in Gütersloh im Ohlendorf-Stadion im Heidewald ausgetragen. Das Prädikat „Besonders wertvoll“ verdient der Erfolg in der bayrischen Landeshauptstadt auch, weil es dem FSV gelang, den Ausfall von gleich drei erkrankten Stammspielerinnen zu kompensieren. Top-Torjägerin Leonie Kreil fehlte ebenso wie Außenstürmerin Celina Baum und Innenverteidigerin Hedda Wahle. Für sie rückten Angreiferin Lena Strothmann und Abwehrspielerin Jaqueline Manteas in die Anfangself, in die außerdem die zuletzt zum U-19-Nationalteam abgestellte Linksverteidigerin Emilia Deppe zurückkehrte. Nicht zum Aufgebot gehörte Torhüterin Katharina Jäger, die sich mit dem Covid-Virus infiziert hatte, für sie saß Isabell Mischke auf der Bank. Einen weiteren „Ausfall“ verzeichnete der FSV nach Spielschluss: Innenverteidigerin Anna Höfker, die in der 1. Halbzeit bei einem Kopfballduell mit einer Gegenspielerin zusammengeprallt war aber die Partie zu Ende gespielt hatte, sackte in der Kabine zusammen, musste sich übergeben und wurde mit Verdacht auf Gehirnerschütterung in ein Krankenhaus gebracht. Nach einer Anreise mit Zwischenstopp in der Nähe von Kassel, wo das Abschlusstraining bei der SG Altenhasungen/Oelshausen/Istha absolviert wurde, und einer Hotel-Übernachtung mit früher Bettruhe in München waren die Gütersloherinnen pünktlich zum Anstoß um 11 Uhr auf dem Rasenplatz im Sportpark Aschheim hellwach. „Eigentlich hätten wir schon zur Pause führen müssen“, fand Britta Hainke angesichts der Überlegenheit in der ersten halben Stunde und guten Torchancen für Jacqueline Baumgärtel, Lena Strothmann und Shpresa Aradini. Mehrfach hatte der FSV die Münchner Pressinglinie überspielt und gefährliche Bälle hinter die Abwehrkette des FC Bayern gespielt. Allerdings kamen die Gastgeberinnen in der letzten Viertelstunde besser ins Spiel – auch weil die Gütersloherinnen in der Zweikampfintensität etwas nachließen. Es fehlte nicht viel, und der FSV wäre bei einem Schuss von Fiona Gaisser (37.) und einem Latten-Freistoß von Amelie Schuster (43.) in Rückstand geraten. Die Neu-Fokussierung in der Halbzeitpause gab unserem Team die Dominanz aber wieder zurück. Und nach der raschen 1:0-Führung durch Lena Strothmann in der 50. Minute hatte der FSV „das Spiel komplett in der Hand“, wie Britta Hainke fand. Die für Demi Pagel eingewechselte Ronja Leubner hatte die geschickt mit Jacqueline Baumgärtel kreuzende Stürmerin perfekt angespielt. Der 16- Meter-Schuss schien über das Münchner Tor zu gehen, doch der Ball senkte sich „auf kuriose Weise“ (Hainke) und landete im Netz. Es war der zweite Saisontreffer für unsere 19-jährige Angreiferin, die ein starkes Spiel machte. Entschieden schien die Partie mit dem 2:0 aus Gütersloher Sicht in der 77. Minute. Mit Wut im Bauch über die zuvor ausgelassenen Chancen veredelte Jacqueline Baumgärtel die von Shpresa Aradini eingeleitete Situation zu ihrem vierten Saisontreffer. Zwar gab es keine Nachspielzeit in WM-Dimension, doch die vier Minuten reichten, um unser Team in Bedrängnis zu bringen. Erst bekam die Abwehr nach einer Ecke den Ball nicht aus dem Strafraum, was Fiona Gaisser zum Anschlusstreffer nutzte (90.+2). Und dann musste FSV-Keeperin Sarah Rolle tatsächlich eingreifen, um nach einer erneuten Ecke den von Amelie Schuster abgefeuerten Ball zu entschärfen. Der Abpfiff von Schiedsrichterin Melissa Joos beendete anschließend das Zittern um drei verdiente Punkte. FSV Gütersloh: Rolle – Tayeh, Höfker, Manteas, Deppe (87. Deppe) – Tellenbröker – Pagel (46. Leubner), Reimann, Aradini – Strothmann (82. Jahn), Baumgärtel (87. Sommer).

FSV mit Last-Minute-Triumph gegen Nürnberg an die Tabellenspitze

Shpresa Aradini und Hedda Wahle feiern mit Torschützin Leonie Kreil die 1:0 Führung gegen den 1. FC Nürnberg. (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Der FSV Gütersloh ist neuer Tabellenführer der 2. Frauen-Bundesliga. Ein Treffer von Jacqueline Baumgärtel in der zweiten Minute der Nachspielzeit bescherte unserem Team am Sonntag einen 2:1-Heimsieg über den 1. FC Nürnberg. Dass der verdiente Erfolg im Spielverlauf auch glückliche Aspekte hatte, störte im kollektiven Jubel nach dem Schlusspfiff niemanden mehr. „Hauptsache drei Punkte“, atmete Trainer Sammy Messalkhi erleichtert auf. Zumindest bis Mittwoch darf sich der FSV an der Spitze sonnen, dann kann sich RB Leipzig die Pole-Position im Nachholspiel gegen Hoffenheim II zurückerobern. Eine „Zuschauerin“ verschlief den von 250 Zuschauern lautstark gefeierten Triumph. Unsere langjährige Spielerin Melanie Schuster war drei Wochen nach der Geburt mit ihrem Töchterchen Mavie in die Tönnies-Arena gekommen. Kapitänin Sarah Rolle überreichte ihr anschließend im Mannschaftskreis ein kleines FSV-Trikot mit Namen und Rückennummer 12. Die nach der Babypause ihrem Comeback entgegenfiebernde Mama sah eine erste Halbzeit, in der ihr Team den Gegner in allen Belangen dominierte. „Wir müssen eigentlich mit 3:0 führen“, stellte Schuster angesichts des 0:0-Pausenstands bedauernd fest. Untermauern konnte sie ihre Einschätzung mit einem Verweis auf ein Chancenverhältnis von 8:1. Der in der Defensive hellwache und zweikampfstarke FSV nutzte mit Laufstärke und Passsicherheit die Räume links und rechts der Nürnberger Dreier-Abwehrkette geschickt aus. Der Angriffswirbel startete in der 3. Minute mit einer Fehlentscheidung des Schiedsrichtergespanns. Die mehrfach unsichere Katharina Linke erkannte ein von Lena Strothmann mit einer scharfen Hereingabe auf Shpresa Aradini erzwungenes Eigentor von Franziska Mai wegen einer angeblichen Abseitsstellung nicht an. Weiter ging es mit guten bis sehr guten Möglichkeiten für Strohmann (5.), Aradini (16.), Paula Reimann (20.), Strohtmann (22.), Ronja Leubner (28.), Leonie Kreil (32.) und Anna Höker (42.). „Wir hatten das Spiel total in der Hand“, analysierte Cheftrainerin Britta Hainke. Die überfällige Führung gelang aber erst nach der Pause in der 49. Minute. Als die eingewechselte Celina Baum von Club-Verteidigerin Amelie Thöne gefoult wurde, zirkelte Leonie Kreil den fälligen Freistoß aus 17 Metern über die Mauer hinweg zum 1:0 ins Nürnberger Tor. Warum unser Team anschließend die zuvor beherzt verfolgte Marschroute schlagartig verließ und den mutiger werdenden Gästen immer mehr Spielraum überließ, konnte niemand erklären. „Wir haben im Mittelfeld überhaupt keinen Zugriff mehr gehabt“, monierte Hainke. In der 64. Minute gab es die Quittung, als Torhüterin Sarah Rolle bei einem langen Ball auf Nastassja Lein zu spät kam und die Nürnberger Torjägerin im Strafraum umrammte. Den korrekten Foulelfmeter verwandelte Lara Felix sicher zum 1:1-Ausgleich. „Ein Unentschieden wäre aufgrund der zweiten Halbzeit auch in Ordnung gewesen“, sagte Hainke und gab sogar zu: „Wir hätten uns auch nicht beschweren können, wenn wir das Spiel verloren hätten. Gleich dreimal trafen die Nürnbergerinnen in der 2. Halbzeit nämlich die Latte, und Rolle musste in der 67. Minute eine Glanzreaktion zeigen, um einen Kurzdistanz-Schuss von Lein abzuwehren. Hochkaräter hatte der FSV Gütersloh erst wieder ganz am Ende. Erst zwang Hedda Wahle die Club-Keeperin Lea Paulick mit einem indirekten Freistoß im Nürnberger Strafraum zu einer Rettungstat (90.). Dann ließ sich die frei auf Paulick zustürmende Celina Baum von Abwehrspielerin Mai aus der Ruhe bringen und schoss vorbei (90.+1). Zum Glück behielt Jacqueline Baumgärtel in der nächsten Szene die Nerven. Von Baum nach kampfstarker Balleroberung angespielt, drang sie auf halbrechts in den Strafraum ein („Ich habe kurz überlegt, den Ball noch quer zu legen“) und schoss den Ball flach ins lange Eck. Dass sie nach einem zweiwöchigem USA-Urlaub nicht sofort wieder für die Startelf nominiert worden war, hatte „Baumi“ akzeptiert. Die Einwechslung der 20-Jährigen in der 75. Minute erwies sich im Nachhinein als Glücksgriff. Hatte der FSV eine Woche zuvor in Jena im letzten Moment das 2:2 kassiert und zwei Punkte verloren, drehte er den Spieß jetzt um und holte sich im sechsten Saisonspiel den vierten Dreier. Weiter geht es für die Gütersloherinnen am Sonntag, 30.Oktober, um 11 Uhr beim Tabellendrittletzten FC Ingolstadt. Schon jetzt aber freut man sich auf das Top-Heimspiel am 18. Dezember gegen RB Leipzig. Weil die Tönnies-Arena an diesem Tag nicht zur Verfügung steht, findet die Partie im Gütersloher Heidewaldstadion statt. FSV Gütersloh: Rolle – Tayeh (75. Baumgärtel), Höfker, Wahle, Deppe (88. Manteas) – Tellenbröker – Leubner (61. Pagel), Aradini – Kreil, Reimann, Strothmann (46. Baum). Im Aufgebot: Schriek, Moses, Sommer, Mischke (Tw), Jäger (Tw). 1. FC Nürnberg: Paulick – Schneider (46. Hein), Thöle, May – Mai, Felix (76. Fournier), Kusch (85. Leske), Mühlemann, Führlein – Lein. Tore: 1:0 (49. Kreil, 1:1 (64.) Felix (FE), 2:1 (90.+2) Baumgärtel.

Fußballfest mit Gänsehaut-Momenten

Jacqueline Baumgärtel und Ronja Leubner erzielten die Tore des FSV Gütersloh gegen den VfL Wolfsburg. (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Eine halbe Stunde lang war der FSV Gütersloh auf dem Weg zu einer Sensation, denn er führte verdientermaßen mit 1:0. Nach 90 Minuten aber musste sich unser Team dem deutschen Meister VfL Wolfsburg im Zweitrundenspiel des DFB-Pokalwettbewerbs mit 2:8 geschlagen geben. Während der Titelverteidiger also auch im 41. Pokalspiel hintereinander triumphierte, blieb dem Zweitligisten als stolzer Trost, dem haushohen Favoriten lange Zeit starke Gegenwehr geleistet zu haben. Beide Teams begeisterten vor der Rekordkulisse von 2.039 Zuschauern in der Tönnies-Arena, wo der FSV ein perfektes Fußballfest organisiert hatte. Am Ende sammelten Gewinner und Verlierer mit ihren Auftritten wertvolle Sympathiepunkte für ihren Verein und für den Frauenfußball. Das Vorspiel Marina Hegering gab sich als Star zum Anfassen. Die Nationalspielerin, die sich im EM-Finale eine Fußverletzung zugezogen hatte und noch nicht wieder einsatzbereit ist, erfüllte den Einlaufkindern von Blau-Weiß Gütersloh auf der Tribüne jeden Autogrammwunsch und stand für unzählige Selfies zur Verfügung. Ralf Kellermann und Markus Graskamp,  die Sportlichen Leiter der beiden Kontrahenten, erläuterten im öffentlichen Interview auf dem Rasen die Ambitionen ihrer Klubs. Schon die Aufstellung  von VfL-Trainer Tommy Stroot zeigte, wie ernst der Bundesligist das erste Pflichtspiel der neuen Saison nahm: Er nominierte eine ausschließlich aus Nationalspielerinnen bestehende Anfangself. Von den gesunden deutschen Vize-Europameisterinnen fehlte lediglich Svenja Huth im Kader. „Das ist volle Granate“, kommentierte Graskamp, der früher mit Kellermann zusammen beim SV Lippstadt in einem Team gespielt hatte, das Personal des Gegners. Der Spielverlauf „Plötzlich geht der Puls auf 180.“ So kommentierte hinterher Lena Oberdorf den überraschenden Rückstand der Wolfsburgerinnen in der 2. Minute. Leonie Kreil nutzte eine Leichtsinnigkeit von Torhüterin Merle Frohms, luchste ihr den Ball ab und bediente Jacqueline Baumgärtel per Hacke. Die 20-Jährige belohnte ihr Team mit dem 1:0 für das mutige Anlaufen. „Da habe ich Gänsehaut gekriegt“, gestand FSV-Trainerin Britta Hainke später. Ihr Team rührte keineswegs Beton an, sondern setzte im 4-3-3 weitere Nadelstiche mit den drei Stürmerinnen Baumgärtel, Kreil und Strothmann. Glück hatte der VfL, dass Schiedsrichterin Nadine Westerhoff in der 10. Minute nicht auf Elfmeter entschied, als Kathrin Hendrich eine Flanke von Shpresa Aradini mit dem Arm abwehrte. Auch so bekam der FSV aber die Top-Chance, die Führung zu erhöhen, doch Lena Strothmann missglückte in der 22. Minute nach einem steilem Zuspiel von Kreil der erste Kontakt etwas, so dass Nationalkeeperin Frohms vor ihr an den Ball kam. Die Gäste benötigten lange, um sich auf den Zweitligisten einzustellen und zu Torchancen zu kommen. Das lag auch an dem geschickten Gütersloher Schachzug, die schnelle Angreiferin Celina Baum als Rechtsverteidigerin gegen die pfeilschnelle Jule Brandt zu stellen. Dann aber bissen die Wölfinnen doch eiskalt zu: Die Niederländerinnen Jill Roord (32.) und Dominique Janssen (34.) sowie Alexandra Popp (35.) sorgten schlagartig für einen 1:3-Halbzeitstand. Der nächste Torjubel kam wieder aus dem Gütersloher Fanblock auf der ausverkauften Westtribüne. Ronja Leubner („Genauso haben wir das im Abschlusstraining einstudiert“) lief aus dem rechten Mittelfeld perfekt ein und schob das glänzende Diagonalzuspiel von Linksverteidigerin Emilia Deppe zum 2:3 über die Torlinie. Zwei Gegentore bekommt der VfL Wolfsburg selbst in der Bundesliga nicht häufig eingeschenkt. Doch kaum hatte Stadionsprecherin Theresa Supe die Tormusik ausklingen lassen, gelang den Gästen das Re-Break: Alexandra Popp, die in der ersten Halbzeit von den FSV-Innenverteidigerinnen Anna Höfker und Hedda Wahle recht gut abgemeldete VfL-Sturmspitze, erhöhte nach einer Hereingabe von Rechtsaußen Tabea Waßmuth auf 2:4 (53.). Die Kapitänin des deutschen Nationalteams stillte ihren Torhunger dann erst wieder in der Schlussphase (83., 85.). Die Niederländerin Lynn Wilms (87.) und die Polin Ewa Pajor (90.) machten dann sogar einen Wolfsburger Kantersieg perfekt. Vorausgegangen war den recht einfach herausgespielten Treffern  ein Dreierwechsel beim FSV, denn die Trainer Britta Hainke und Sammy Messalkhi wollten möglichst vielen ihrer Spielerinnen aktive Teilhabe an diesem Highlight zukommen lassen. Bemerkbar machte sich am Ende aber auch der Kräfteverschleiß bei den aufopferungsvoll kämpfenden Gütersloherinnen. Dass Dominique Janssen in der 55. Minute einen Foulelfmeter an den Pfosten zimmerte, den Nachschuss regelwidrig direkt verwandelte und der Treffer deswegen nicht zählte, geriet angesichts des klaren Resultats zur Randnotiz. Das Nachspiel Während die Anhänger beider Lager ihre Teams feierten und die TV- und Printjournalisten mit Gesprächspartnern bedient wurden, warteten die Fans auf den Kontakt zu ihren Idolen. Und sie wurden nicht enttäuscht. Mit welcher Geduld und Freundlichkeit das „Wolfsrudel“ alle Wünsche erfüllte – allen voran Alexandra Popp und Lena Oberdorf – war beeindruckend. Und dass das gesamte Event in einer absolut positiven Stimmung und einer friedlichen Atmosphäre stattfand, versteht sich fast von selbst – schließlich handelt es sich um Frauenfußball. Nirgendwo anders wäre auch eine Szene denkbar, wie sie sich nach dem Schlusspfiff auf dem Rasen abspielte: Nachdem die FSV-Trainer ihre Spielerinnen für die Leistung gelobt hatten, trat auch noch der Gütersloher Bürgermeister Nobby Morkes in den Kreis und sprach dem gesamten Team seine Hochachtung aus. Die Statistik FSV Gütersloh: Rolle – Baum (62. Reimann), Höfker, Wahle, Deppe – Leubner (77. Gomulka), Tellenbröker (77. Moses), Aradini (77. Pagel) – Baumgärtel, Kreil, Strothmann (24. Tayeh). Im Aufgebot: Sommer, Zitzer, Manteas, Mischke (Tw). VfL Wolfsburg: Frohms – Wedemeyer, Hendrich, Janssen (61. Wilms), Rauch – Oberdorf (61. Demann), Lattwein (70. Blomqvist) – Waßmuth (70. Jonsdottir), Roord, Brand (78. Pajor) – Popp. Im Aufgebot: Wolter, Kassen (Tw). Tore: 1:0 (2.) Baumgärtel, 1:1 (32.) Roord, 1:2 (34.) Janssen, 1:3 (35.) Popp, 2:3 (50.) Leubner, 2:4 (53.) Popp, 2:5 (83.) Popp, 2:6 (85.) Popp, 2:7 (87.) Wilms, 2:8 (89.) Pajor. Gelbe Karte: – / Wedemeyer. Schiedsrichterin: Nadine Westerhoff (Castrop-Rauxel). Zuschauende: 2.039. Die Stimmen Britta Hainke (FSV-Trainerin): „Bis zur 70. Minute haben wir das wirklich super gemacht, und das, obwohl uns der frühe Ausfall von Lena Strothmann weh getan hat. Sie hat in einem Zweikampf einen Stoß abbekommen und klagte über Atemprobleme, die jetzt aber wieder behoben sind. Insgesamt muss ich sagen: So kann es weitergehen – nicht mit dem Ergebnis, sondern mit der Zuschauermenge. Ich hoffe tatsächlich, dass viele wiederkommen und uns auch in der 2. Liga sehen wollen.“ Tommy Stroot (VfL-Trainer): „Man muss die Gütersloherinnen loben für die Leistung in der 1. Halbzeit und auch für Phasen in der 2. Halbzeit. Sie haben aus ihren… Fußballfest mit Gänsehaut-Momenten weiterlesen

FSV startet mit einem fulminanten 5:1 Sieg gegen Sand in die neue 2. FBL-Saison

Doppeltorschützin Paula Reimann feiert einen ihrer Treffer gegen den SC Sand. (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Das Objekt der Begierde – die Meisterschale – war in der Tönnies-Arena „Ehrengast“ beim offiziellen Saisoneröffnungsspiel der 2. Frauenfußball-Bundesliga zwischen dem FSV Gütersloh und dem SC Sand. Nach dem Abpfiff packten die beiden Mitarbeiterinnen des DFB die schmucke Trophäe aber wieder in den dick gepolsterten schwarzen Koffer und nahmen es zurück mit nach Frankfurt. „Schade eigentlich“, fand Jacqueline Baumgärtel augenzwinkernd. Die Stürmerin hätte nichts dagegen gehabt, wenn die Schale in Gütersloh geblieben wäre. Und Baumgärtel hatte mit ihrem Team auch das denkbar beste Argument dafür geliefert: Der FSV Gütersloh besiegte den Bundesliga-Absteiger aus Süddeutschland mit 5:1 und feierte einen Traumstart in die Spielzeit 2022/2023. Bei aller Euphorie, die sich auf dem Platz und auf der Zuschauertribüne breit machte, verlor aber niemand den Blick für die Realität. „Der Sieg ist etwas zu hoch ausgefallen, Sand hat uns in der 1. Halbzeit ganz schön ins Schwimmen gebracht“, gestand Doppeltorschützin Paula Reimann. Und Trainer Sammy Messalkhi bestätigte: „Wir wissen das Ergebnis einzuordnen, keiner wird abheben.“ Der FSV schickte die gleichen elf Spielerinnen ins Rennen, die auch eine Woche zuvor beim 9:0-Pokalsieg in Rostock begonnen hatten. Und als Paula Reimann die noch unsortierten Gäste in der 5. und 6. Minute nach Vorarbeit von Ronja Leubner (1:0) und Hedda Wahle (2:0) geschockt hatte, hoffte mancher auf eine frühzeitige Entscheidung. Doch daraus wurde nichts. Erst verkürzte die Ex-Gütersloherin Michelle Klostermann gegen eine zu offene FSV-Abwehr auf 2:1 (14.), dann büßte das Offensivspiel unserer Mannschaft an Struktur ein, und die von Cindy König angetriebenen Sanderinnen gewannen Spielanteile. Erst in der 44. Minute gab es die nächste Chance für den FSV, doch Lena Strothmann scheiterte nach einem herrlichen Steilpass von Shpresa Aradini an SCS-Keeperin Inga Schuldt. Das Gütersloher Trainerteam war jedoch auf die enge Spielentwicklung vorbereitet. „Wir hatten eine Matchplan“, kommentierte Jacqueline Baumgärtel selbstbewusst den Doppelwechsel zur Pause. Neben ihr kam mit Celina Baum noch eine zweite pfeilschnelle Stürmerin in die Partie, und das stellte die Abwehrkette des SC Sand vor erhebliche Probleme. Die Vorentscheidung in der 63. Minute fiel allerdings auf andere Weise. Tabea Griß brachte Ronja Leubner im Strafraum zu Fall, und Leonie Kreil, unser Neuzugang aus Sand, verwandelte den unumstrittenen Elfmeter ganz sicher zum 3:1. Nun gewann der FSV klar Oberwasser. Die 20-jährige Zweitliga-Debütantin Baumgärtel erhöhte nach Vorarbeit von Baum auf 4:1 (76.), und die 21-jährige Baum verwertete ein Zuspiel der ebenfalls neu auf die Zweitligabühne eingewechselte Olivia Zitzer in der 84. Minute zum 5:1. „Wir haben mit dem Zeitpunkt des Elfmeters vielleicht ein wenig Glück gehabt“, überlegte Torhüterin Sarah Rolle. Die neue Kapitänin bot eine tadellose Leistung und zeigte ihre spektakulärste Aktion in der 76. Minute, als sie einen Distanzschuss von Cindy König an die Latte lenkte. „Man darf in dieser Liga keinen Gegner unterschätzen“, will auch Rolle den Ball trotz des hohen Auftaktsieges flach halten: „Unser Ziel ist immer das nächste Spiel.“ Sammy Messalkhi hatte schon das nächste Punktspiel am 18. September beim SC Freiburg II im Kopf, als er seinen Stolz über die Leistung ausdrückte: „Wir brauchen uns in der 2. Liga vor keinem Gegner zu verstecken.“ Der Trainer brachte aber auch die aktuelle Stimmung beim FSV Gütersloh auf den Punkt, als er feststellte: „Jetzt freuen sich alle auf das Wolfsburg-Spiel.“ Am 11. September gastiert der amtierende Deutsche Meister zum Zweitrundenspiel im DFB-Pokal in der Tönnies-Arena. FSV Gütersloh: Rolle – Leubner (76.Pagel), Höfker, Wahle, Deppe – Kreil (82. Zitzer), Tellenbröker, Gomulka (46. Baumgärtel), Aradini – Strothmann (46. Baum), Reimann (64. Tayeh). Im Aufgebot: Manteas, Schriek, Sommer, Jäger (Tw) SC Sand: Schuldt – Reisch, Bohnen, Perl (69. Walaschewski), Braun (46. Stulin) – Kuru (81. Bissey), Griß (81. Schneider), Evels – König, McGovern (81. Ivanova), Klostermann Schiedsrichterin: Lara Wolf (Wilhelmshaven) Zuschauer: 150 Tore: 1:0 (5.) Reimann, 2:0 (6.) Reimann, 2:1 (14.) Klostermann, 3:1 (63.) Kreil (FE), 4:1 (78.) Baumgärtel, 5:1 (84.) Baum

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