FSV Gütersloh 2009

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FSV Gütersloh 2009

Shpresa Aradini setzt ein Zeichen der Treue: Vertragsverlängerung beim FSV Gütersloh

Shpresa Aradini wird auch in Zukunft für den FSV Gütersloh auflaufen. (Foto: FSV Gütersloh 2009)

Der FSV Gütersloh freut sich bekannt zu geben, dass unsere Offensivspielerin Shpresa Aradini ihren Vertrag beim Verein verlängert hat. Die 29-jährige Fußballerin wird somit auch weiterhin das Trikot des FSV Gütersloh in der 2. Frauen-Bundesliga tragen. Aradini, deren Name untrennbar mit dem FSV Gütersloh verbunden ist, ist seit 2011 ein fester Bestandteil des Vereins. Angefangen in der zweiten Mannschaft des Clubs, rückte sie bereits ein halbes Jahr später im zarten Alter von 16 Jahren in den Kader der ersten Mannschaft auf. Dort wurde ihre Entwicklung durch drei Einsätze in der 2. Frauen-Bundesliga gekrönt, gefolgt von einem Aufstieg in die erste Bundesliga am Ende jener Saison. Seitdem hat Aradini eine eindrucksvolle Bilanz von 256 Spielen für den FSV Gütersloh in verschiedenen Wettbewerben aufgebaut. Ihre herausragenden Leistungen und ihre Loyalität haben sie nicht nur zu einer wichtigen Leistungsträgerin und Führungsspielerin gemacht, sondern auch zu einer Identifikationsfigur für den Verein. Der FSV Gütersloh ist hoch erfreut über die Verlängerung von Shpresa Aradinis Vertrag und ist überzeugt davon, dass ihre Erfahrung, Fähigkeiten und ihre Leidenschaft für den Verein auch in der kommenden Saison 2024/25 einen entscheidenden Beitrag leisten wird, um erfolgreich zu sein.

FSV Gütersloh erkämpft „Dreier“ in Mönchengladbach

Jubel FSV-Team nach dem 2:1-Auswärtssieg bei Borussia Mönchengladbach. (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Nach zwei Niederlagen gegen Spitzenteams der 2. Frauen-Bundesliga und dem Ausscheiden aus dem Kreis der Aufstiegskandidaten hat der FSV Gütersloh gezeigt, dass er die Saison keineswegs abschenken will. Am Sonntag holte sich das Team von Britta Hainke und Sammy Messalkhi beim VfL Borussia Mönchengladbach mit einem verdienten 2:1-Sieg einen umjubelten Dreier. Besonders beeindruckt war unsere Cheftrainerin, dass ihre Spielerinnen in einer durchaus harten Partie die Zweikämpfe annahmen und mit einer deutlich größeren Entschlossenheit bestritten als zuletzt beim Heim-1:4 gegen Andernach. Mit 32 Punkten festigte der FSV als Siebter seinen Platz in der oberen Tabellenhälfte. Gleichzeitig schob das Team auch die allerletzten Sorgen beiseite, was ein Abrutschen in die Nähe der gefährdeten Zone angeht. Vor 211 Zuschauern im Grenzlandstadion schickten unsere Trainer eine Anfangself aufs Feld, mit der die Gastgeberinnen nicht unbedingt rechnen konnten. Neben der angeschlagenen Melanie Schuster (Fußprobleme) nahmen mit Merle Hokamp, Marie Schröder und Finja Kappmeier drei weitere Stammspielerinnen auf der Bank Platz, wo überraschend auch Linda Preuß saß. Dafür honorierten sie die Trainings- und Einwechselleistungen von Lilly Stojan mit der Nominierung als Rechtsverteidigerin, und sie gaben Demi Pagel eine von ihr in den Übungseinheiten verdiente Chance als Angreiferin. „Wir schauen nun weniger von Spiel zu Spiel, als vielmehr von Trainingseinheit zu Trainingseinheit“, so die Strategie von Britta Hainke für die noch ausstehenden sechs Partien. Hedda Wahle fiel für das Gladbach-Spiel wegen einer Erkältung aus, so dass Nele Schmidt und Ronja Leubner die Innenverteidigung bildeten. Anstelle von Leah Blome saß U17-Nationalspielerin Janne Krumme als Ersatztorhüterin auf der Reservebank. Schon in der 16. Minute ging der FSV nach einem herrlichen Steckpass von Lea Bultmann durch Ronja Leubner mit 1:0 in Führung. „Ich war noch am Aufschreiben dieses schön herausgespielten Tores, als Gladbach postwendend den Ausgleich erzielte“, berichtete Britta Hainke. Emily Tichelkamp traf aus 14 Metern zum 1:1, nachdem die Gütersloher Defensive ein steiles Zuspiel nicht verhindert hatte. Noch vor der Pause aber jubelte wieder der FSV. Paula Reimann trat in der 38. Minute eine Ecke von der linken Seite mit viel Effet auf den kurzen Pfosten. Dort tauchte Shpresa Aradini mit zwei irritierten Gegnerinnen im Rücken ab, und beförderte den Ball mit einer entscheidenden Berührung zum 1:2 ins Tor. Zur zweiten Halbzeit unternahmen die FSV-Coaches den Versuch, mit Marie Schröder und Finja Kappmeier mehr Tempo einzuwechseln. „Das ging nicht wie geplant auf“, gestand Britta Hainke. Weil häufig der vorletzte oder letzte Pass nicht ankam, entstanden kaum torgefährliche Situationen. Und als Lea Bultmann einmal Marie Schröder mit einem Zuspiel erreichte (59.), rutschte ihr der Ball beim Abschluss über den Schlappen. Für die Gastgeberinnen verpasste die starke und immer wieder in der Spitze angespielte Tichelkamp bei zwei Großchancen (51., 58.) den Ausgleich. Gegen die zunehmend nach vorn drängenden Borussinnen konnte sich die Gütersloherinnen nur noch selten befreien. Sie zeigten sich aber in der Defensive robust, wobei sich Nele Schmidt („Sie hat viel abgeräumt“) ein Sonderlob von Britta Hainke verdiente. Am Ende wurde der Kampfgeist mit dem vierten Auswärtssieg der laufenden Saison belohnt. Rein tabellarisch geht es für den FSV Gütersloh nun um die „Goldene Ananas“, wie manche Außenstehende den Kampf um die Mittelfeldplatzierungen bezeichnen. Britta Hainke sieht das anders. Ihr geht es zum einen darum, durch ehrgeizige Auftritte für einen fairen Konkurrenzkampf in der Liga zu sorgen. Zum anderen hat sich das Team um die scheidende Cheftrainerin („Wir werden versuchen, die maximale Punktzahl zu holen“) einen internen „Belohnungskatalog“ ausgedacht, der für zusätzliche Motivation sorgen soll. Das nächste Spiel bestreitet der FSV am Sonntag, 21. April, um 11 Uhr in der Tönnies-Arena gegen den FC Ingolstadt. FSV Gütersloh: Rolle – Stojan (46. Kappmeier), Schmidt, Leubner (74. Baumgärtel), Deppe – Tellenbröker, Reimann – Bultmann (61. Hokamp) – Pagel (46. Schröder), Baum (85. Strothmann), Aradini. Im Aufgebot: Schuster, Preuß, Krumme (Tw). Tore: 0:1 Leubner (16., 1:1 Tichelkamp (17.), 1:2 Aradini (38.)

Shpresa Aradini feiert außergewöhnliches 250-Spiele-Jubiläum beim FSV Gütersloh

FSV-Geschäftsführer Michael Horstkötter und Jubilarin Shpresa Aradini. (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Diese Überraschung war gelungen. Als sie unmittelbar vor dem Anpfiff zum Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg II nach vorne gebeten wurde, wusste Shpresa Aradini überhaupt nicht, was passieren würde. „Zuerst dachte ich, die wollen mich verabschieden“, sagte die 29-Jährige. Dann aber schossen ihr Tränen in die Augen, als sie den tatsächlichen Grund realisierte. Geschäftsführer Michael Horstkötter überreichte ihr neben Blumen auch eine große Fotocollage mit der eingerahmten Zahl 250. So viele Pflichtspiele für die erste Mannschaft des FSV Gütersloh hatte Shpresa Aradini mit dem Einsatz am 3. März im Heimspiel gegen den SV Weinberg bestritten, und der Verein nutzte die nächstbeste Gelegenheit, sie dafür vor eigenem Publikum zu ehren. „Immer war sie ein Vorbild, was Leistung, Ehrgeiz und Charakter angeht“, huldigte ihr Stadionsprecherin Theresa Supe. Unter dem Applaus von Zuschauern und Mitspielerinnen war die Geehrte sichtlich gerührt: „Das ist eine Wertschätzung, die mir sehr viel bedeutet.“ Nicht vergönnt war ihr, sich mit einem Tor gegen den VfL Wolfsburg II zu bedanken. Das hätte gepasst wie die Kirsche auf dem Keks oder wie Schnürsenkel auf den Fußballschuhen. So oder ähnlich hätte es die für ihr fröhlich-originelles Geradeaus-Mundwerk und für gute Laune und Positiv-Denke bekannte Spielerin vielleicht ausgedrückt. Die Karriere von Shpresa Aradini beim FSV Gütersloh startete 2011. Fünf Jahre zuvor hatte sie heimlich beim TuS Wadersloh mit dem Fußballspielen begonnen. Entdeckerinnen und Förderinnen des Talents waren damals Alexandra Spiekermann und Rossi Kammermann, Mutter ihrer heutigen Mitspielerin Leandra Kammermann. Zwar drängten die sie, die Unterschrift für den Vereinsbeitritt einzuholen, doch die damals Elfjährige traute sich nicht. „Ich wusste nicht, wie meine Eltern reagieren würden.“ Zum vermeintlichen Verhängnis wurde ihr der Einsatz in einem Testspiel. Ein Arbeitskollege des Vaters schaute zufällig zu und schwärmte tags drauf vom Fußballtalent seiner Tochter. Die Reaktion des Vaters fiel ganz anders aus als befürchtet: Xhaver Aradini entwickelte sich zum größten Fan. Voller Stolz schmückte lange Zeit ein großdimensionales Bild von Shpresa als FSV-Fußballerin die Heckscheibe seines Autos. Auch der Rest der Familie unterstützte sie in allen Belangen. Mit Blick auf Kindheit, Jugend und Fußball sagt Shpresa Aradini: „Ich bin stolz auf meine Eltern, dass sie den ganzen Weg mit mir gegangen sind.“ Ihre sportliche Karriere verlief beeindruckend. Als 16-Jährige in die „Zweite“ des FSV Gütersloh gewechselt, holte sie Trainer Markus Graskamp schon ein halbes Jahr später in den Kader der „Ersten“. Hier kam sie zu den ersten drei Zweitligaeinsätzen und stieg mit dem Team am Saisonende in die Bundesliga auf. Auf 12 Partien im Oberhaus folgten nach dem Abstieg auf dem Weg zum Jubiläum 211 weitere Spiele in der 2. Liga sowie 24 Einsätze im DFB-Pokal. Sie selbst führt nicht Buch über ihre Statistik, aber der DFB tut das und listet folgende Bilanz auf: Aus 250 Spielen resultierten 118 Siege, 42 Unentschieden und 90 Niederlagen. Und 72 Tore weisen Shpresa Aradini eindeutig als angriffslustig und abschlussstark aus. Es wären noch mehr Spiele und Tore gewesen, wenn nicht ein Kreuzbandriss im Oktober 2015 ihren Erfolgsweg unterbrochen hätte. Mit dem ihr eigenen Willen kämpfte sich „Shpre“, wie sie auf dem Platz von allen gerufen wird, damals wieder zurück in die Spur. Klar, dass ihre Qualitäten auch anderen auffielen. 2014 wollte sie der Herforder SV für sein Bundesligateam verpflichten, doch Aradini lehnte ab, weil sie sich beim FSV Gütersloh so wohl fühlte. Stärker ins Nachdenken geriet sie, als Albanien sie wegen der familiären Abstammung für das Frauen-Nationalteam gewinnen wollte. Zusammen mit ihrem Vater reiste sie zu Gesprächen nach Albanien, spürte aber schon bei der Rückkehr ein unwohles Bauchgefühl und sagte ab. Als sich vor drei Jahren auch der kosovarische Fußballverband meldete („Die haben einfach in der Firma angerufen“), wiegelte Shpresa Aradini sofort ab. Sie konnte das in der Landessprache tun, denn sie spricht fließend albanisch. Als junger Mann hatte ihr Vater seine kosovarische Heimatstadt Peja wegen wirtschaftlicher Perspektivlosigkeit verlassen und war nach Wadersloh gegangen, wo bereits Opa und Oma lebten. Shpresa wurde 1994 als zweites von vier Kindern in Lippstadt geboren. Die vier Jahre ältere Schwester Liridona lebt inzwischen in der Schweiz, die fünf Jahre jüngere Schwester Kosovare sowie der 21-jährige Bruder Rilind wohnen in Wadersloh. Albanisch beherrschen die Kinder perfekt, weil Mama Ganimet daheim mit ihnen in ihrer Muttersprache redete. Xhafer Aradini, der unermüdlich arbeitete, um die Existenz der Familie aufzubauen, war und ist stolz und dankbar, in Deutschland zu leben. Shpresa erinnert sich an ein prägendes Erlebnis: „Als Kind stand ich mit Papa im Supermarkt in einer Schlange vor der Kasse und ich fragte ihn mehrfach etwas auf albanisch. Er antwortete nicht. Als ich ihn später im Auto fragte, ob er mich nicht gehört habe, sagte er: Wir leben in Deutschland, und ich möchte, dass ihr hier deutsch redet.“ Anders ist das natürlich bei den jährlichen, mehrwöchigen Urlaubsaufenthalten im Kosovo, wo bis auf zwei Tanten immer noch ein großer Teil der Familie lebt. Wadersloh, wo sie inzwischen nicht mehr bei den Eltern, sondern zusammen mit ihrem Freund wohnt, blieb in all den Jahren Lebensmittelpunkt von Shpresa Aradini. Hier verbrachte das junge Mädchen („Ich war keine gute Schülerin, ich hatte nur Fußball im Kopf“) ihre Schulzeit, die nach der zehnten Klasse mit dem Realschulabschluss endete. Hier arbeitet sie seit 13 Jahren im Autohaus Bockey, das ihr nach einem Praktikum eine Lehrstelle zur Bürokauffrau anbot. Die Vielfalt gefällt ihr dort: „Ich bin quasi Mädchen für alles, mache Verkauf, Büro und und Kundenbetreuung – nur in der Werkstatt bin ich nicht.“ Dass Vollzeit-Beruf und Zweitligafußball eine hohe Doppelbelastung bedeuten, streitet die 29-Jährige nicht ab. „Es ist stressig, aber es macht mir unheimlich Spaß und mein Arbeitgeber unterstützt mich.“ Eigentlich hatte sie eine andere Lebensplanung, doch die war auch mit der Fußballkarriere nicht kompatibel. „Mit 25 wollte ich verheiratet sein und zwei Kinder haben“, sagt sie und lacht: „Das hat ja gut gekappt.“ Wie lange will sie noch am Ball bleiben? Shpresa Aradini („Die biologische Uhr tickt“) will sich nicht festlegen, gesteht aber, schon zweimal überlegt zu haben. Erstmals kamen Gedanken ans Aufhören auf, als vor vier Jahren am Kreuzband-Knie ein Meniskusschaden entdeckt wurde. Vereinsarzt Dr. Andreas Elsner verschrieb ihr statt… Shpresa Aradini feiert außergewöhnliches 250-Spiele-Jubiläum beim FSV Gütersloh weiterlesen

FSV Gütersloh setzt Aufwärtstrend mit 2:0-Sieg in Hoffenheim fort

Drei Punkte nach intensiven Fight in St. Leon-Rot. (Foto: Chris Punnakkattu Daniel / FSV Gütersloh 2009)

Der FSV Gütersloh hat seinen Aufwärtstrend in der 2. Frauen-Bundesliga fortgesetzt. Eine Woche nach dem 2:1-Heimsieg über den SV 67 Weinberg gelang dem Team am Sonntag bei der TSG Hoffenheim II ein 2:0-Auswärtserfolg. Nach zuvor sechs sieglosen Spielen war der zweite „Dreier“ in Folge auch ein schönes Geschenk für Britta Hainke, die am Spieltag ihren 56. Geburtstag feierte. Beim Blick auf die Tabelle konnte unsere Cheftrainerin vor allem den auf zehn Punkte angewachsenen Vorsprung vor der Abstiegszone erleichtert registrieren. Der Rückstand auf Rang zwei, also einen Aufstiegsplatz, schrumpfte auf vier Punkten. Doch als Siebter hat der FSV sechs Konkurrenten vor sich, gegen die er im Laufe der Rückrunde noch antreten muss. Der Start in den zweiten Saisonteil war dagegen ein vergleichsweise leichteres Programm: Nach dem Gastspiel beim Tabellenachten Eintracht Frankfurt II (1:1) folgten mit Weinberg und Hoffenheim II zwei Abstiegskandidaten als Gegner, bevor am kommenden Sonntag um 14 Uhr der Tabellenvorletzte VfL Wolfsburg II in der Tönnies-Arena gastiert. Schlusslicht Hoffenheim II erwies sich auf einem holprigen Rasenplatz in St. Leon-Rot anders als im Hinspiel (6:0) keineswegs als Kanonenfutter. Die Gastgeberinnen erspielten sich sogar ein deutliches Chancenplus von 8:4, doch im Abschluss mangelte es an Zweitligaqualität. Vor allem in den Schlussminuten der ersten Halbzeit geriet der FSV mächtig unter Druck. Bei guten Möglichkeiten für Julia Hickelsberger-Füller (38.) Leonie Schetter (40.) und erneut Hickelsberger-Füller (43.) waren etwas Glück und starke Rettungsaktionen von Emilia Deppe und Maren Tellenbröker vonnöten, um ohne Gegentor zu bleiben. In die Pause ging der FSV dank eines Treffers von Shpresa Aradini aus der 25. Minute mit einer 1:0-Führung. Die 29-jährige Angreiferin, die in der 17. Minute nach einer Schröder-Flanke per Kopf noch an TSG-Keeperin Laura Johanna Dick gescheitert war, verwertete ein starkes Zuspiel von Celina Baum eiskalt zu ihrem sechsten Saisontreffer. Die etatmäßige Außenverteidigerin war diesmal als Sturmspitze eingesetzt – ein guter Schachzug. Baum hatte sich nach einem Steilpass von Maren Tellenbröker im Laufduell mit Lisa Backhaus durchgesetzt und den Ball von der Grundlinie aus gezielt auf Aradini zurückgelegt. Weil sie nicht zufrieden damit sein konnten, dass der Hoffenheimer Talentschuppen die eigenen Reihen mit schnellem Umschaltspiel mehrfach übertölpelt hatte, reagierte unser Trainerteam in der Pause mit einem Wechsel und einer Umstellung. Melanie Schuster kam für Hedda Wahle und übernahm in der Innenverteidigung den Posten von Paula Reimann. Die wiederum kümmerte sich sich im Mittelfeld unter anderem darum, mit der starken Marie Steiner den Dreh- und Angelpunkt der Hoffenheimer Offensive zu bearbeiten. Das Konzept ging auf, zumal der FSV schon rasch mit 2:0 vorne lag. Celina Baum war in der 55. Minute nach einem Einwurf im Strafraum von TSG-Verteidigerin Clara Schmidt Sanchez-Andrade nur mit einem Foul zu bremsen. Den fälligen Elfmeter verwandelte Paula Reimann sicher. In Sicherheit wiegen durften sich die Gütersloherinnen, bei denen der Ballbesitz zur Freude von Britta Hainke jetzt stabiler geworden war, aber nicht. Kurz nachdem Linksverteidigerin Emilia Deppe mit angeschwollenem Knöchel vom Platz humpelte (63.), zwang Sara Sahiti mit einem 18-Meter Schuss FSV-Torhüterin Sarah Rolle zur vollen Körperstreckung – unsere Kapitänin lenkte den Ball an den Pfosten. „Rollo“ war auch in der 83. Minute zur Stelle, als es galt, einen Distanzschuss von Marie Steiner über die Latte zu wischen. Der Ehrentreffer blieb den Kraichgauerinnen auch bei einem Eckball auf die Latte (90.+1) und einem letzten Versuch von Ann-Sophie Braun (90.+3) verwehrt. TSG Hoffenheim II: Dick – Gerber (67. Wileschek), Schmidt Sanchez-Andrade (84. Crnaveri), Backhaus, Bitzer – Hickelsberger-Füller (67. Braun), Grimm (67. Alp), Röder, Sahit – Steiner, Schetter (81. Lepper). Im Aufgebot: Bitterwolf, Goyn, Bräutigam (Tw). FSV Gütersloh: Rolle – Kappmeier (85. Stojan), Schmidt, Reimann, Deppe (64. Kammermann) – Tellenbröker, Wahle (46. Schuster) – Schröder (64. Baumgärtel), Preuß (89. Rädeker), Aradini – Baum. Im Aufgebot: Pagel, Strothmann, Blome (Tw). Schiedsrichterin: Theresa Hug (Schramberg). Gelbe Karten: – / Schmidt (5), Reimann (1). Ecken: 8:1 (3:1); Chancen: 8:4 (5:3). Tore: 0:1 (25.) Aradini, 0:2 (55.) Reimann (FE).

FSV Gütersloh fällt im engen Spitzenfeld trotz 1:1 in Jena um zwei Plätze zurück

Lilly Stojan im Zweitligaduell beim FC Carl Zeiss Jena. (Foto: Ernst Hokamp / FSV Gütersloh 2009)

Mit einem 1:1 beim FC Carl Zeiss Jena blieb der FSV Gütersloh am Sonntag zum fünften Mal hintereinander ungeschlagen. Anders als beim vorausgegangenen Heimremis gegen Meppen war das Team von Cheftrainerin Britta Hainke indes enttäuscht. „Einen Auswärtspunkt zu holen, ist im Prinzip immer gut. Aber hier war heute mehr drin“, trauerte auch Trainer Sammy Messalkhi der vergebenen Siegchance hinterher. Die Auswirkungen in der Tabelle der 2. Frauen-Bundesliga tragen nicht zur Aufheiterung bei: Der als Zweiter in den 10. Spieltag gestartete FSV musste sowohl den 1. FFC Turbine Potsdam (2:0 über Spitzenreiter Hamburger SV) als auch den SC Sand (3:2 über Bayern München II) passieren lassen und rangiert nun auf Position vier. Im Kampf um einen der beiden Aufstiegsplätze trennt die ersten sechs Klubs nun jeweils nur ein Punkt. Vor 300 Zuschauern im Jenaer Paradies – so wird die Saaleaue genannt, in der das Ernst-Abbe-Sportfeld liegt – kamen die Gütersloherinnen während der gesamten 90 Minuten nicht zu ihrem druckvollen und kombinationsstarken Spielfluss, der sie in der zweiten Halbzeit der Meppen-Partie ausgezeichnet hatte. „Wir haben es nicht gut gemacht, wenn wir den Ball hatten“, analysierte Messalkhi und kritisierte die vielen Ballverluste im vorderen Mittelfeld. Dort war Ronja Leubner nach völlig überstandener Erkältung ebenso wie Stürmerin Marie Schröder wieder in die Anfangself gerückt. Finja Kappmeier und Jacqueline Baumgärtel blieben dafür zunächst auf der Bank. Zwei interne Umstellungen ergänzten das Personalpuzzle: Merle Hokamp besetzte wieder ihren etatmäßigen Posten in der Innenverteidigung, und Hedda Wahle agierte hinter den beiden Spitzen auf der Position zehn. Das Spiel begann in der 5. Minute mit einem Jenaer Durchbruch auf der linken Verteidigungsseite des FSV, doch Torhüterin Sarah Rolle lenkte den Schuss von Hannah Mesch mit einer Glanzreaktion zur Ecke. Unsere Kapitänin hatte vier Minuten später auch gehörigen Anteil am Gütersloher Führungstreffer. Ihr gezielter langer Ball landete vor dem Jenaer Strafraum bei Shpresa Aradini, die ihn gekonnt aus 18 Metern über FCC-Keeperin Jasmin Janning zum 0:1 ins Tor lupfte. Es war der fünfte Saisontreffer der 29-Jährigen. Bis zur Pause kam der FSV aber zu keinem weiteren gefährlichen Angriff. Die spielerisch wenig attraktive Partie glich im besten Fall einem Abnutzungskampf zwischen den Sechzehnern. Wenn überhaupt gelangte der Ball nach langen Schlägen von Sarah Rolle ins letzte Drittel, wurde hier aber zu selten behauptet. Immerhin gestattete unser Team dem Gegner trotz Problemen bei der Außenverteidigung keine Großchance, sondern nur zwei Schussgelegenheiten von außerhalb des Strafraums durch Hannah Mesch (38.) und Nelly Juckel (42.). Auf der Hinreise nach Jena hatte der FSV-Tross einen Zwischenstopp in der Goethe-Stadt Weimar eingelegt. Ob Britta Hainke ihre Halbzeitansprache deswegen mit einem Goethe-Zitat aus der Faust-Tragödie beendete („Der Worte sind genug gewechselt, lasst mich auch endlich Taten sehn“), ist nicht überliefert. Zumindest das Bemühen war den Spielerinnen nicht abzusprechen, doch die Erfolgsquote blieb gering. „Wir haben viele Offensivaktionen nicht zu Ende gespielt“, lautete die Enttäuschung von Sammy Messalkhi. Typisch dafür war in der 54. Minute eine Kontermöglichkeit für Marie Schröder über den linken Flügel, der eben nicht mit dem Zuspiel auf die in der Mitte frei stehende Lilly Stojan, sondern in einem Jenaer Abwehrbein endete. Drei Minuten später hatte Schröder nach starker Vorarbeit von Ronja Leubner selbst das 0:2 auf dem Fuß, doch sie scheiterte aus dem linken Torraum an Jasmin Janning. Fast im Gegenzug kassierte unser Team dann den Ausgleich. Nach einem unpräzisen Pass im Spielaufbau marschierte Luca Birkholz unbedrängt aus dem rechten Halbfeld bis vor den Gütersloher Strafraum und bediente dann die links vergessene Bente Fischer. Gegen deren Zehn-Meter-Schuss war selbst Sarah Rolle machtlos. In der 63. Minute durfte der FC Carl Zeiss bei einem über das Tor rauschenden Juckel-Schuss sogar an der Führung schnuppern. Für den FSV Gütersloh war aber noch genügend Zeit, auf einen „Dreier“ zu gehen. Tatsächlich brachten Hainke und Messalkhi von der Bank mit Hanna Hamdi, Jacqueline Baumgärtel und Lena Strothmann das gesamte Offensiv-Potenzial aufs Spielfeld. Gleich dreimal endete ein aussichtsreifer Angriff aber ohne Torjubel. Erst hatte Marie Schröder freie Bahn in den Jenaer Strafraum, schloss aber viel zu früh aus 25 Metern und dazu noch zu flach und zu unscharf ab (72.). Dann wurde die konternde Hanna Hamdi an der Strafraumgrenze gefoult, aber die flinke Stürmerin hatte bei dem Schröder-Zuspiel offenbar knapp im Abseits gestanden (84.). Und schließlich brachte in der dreiminütigen Nachspielzeit die von halbrechts bis in den Torraum vorgedrungene Lena Strothmann denn Ball auch mit zwei Versuchen nicht zu der in der Mitte lauernden Baumgärtel. Das Urteil von Sammy Messalkhi war klar: „Wir hätten mehr aus diesen Situationen machen können und haben deswegen eher zwei Punkte liegen gelassen als einen gewonnen.“ Um „Big Points“ im Kampf um eine Spitzenplatzierung geht es für den FSV Gütersloh im nächsten Spiel. Am Samstag, 18. November, um 14 Uhr empfängt der Tabellendritte den Tabellenvierten SC Sand zum Verfolgerduell in der Tönnies-Arena. FC Carl Zeiss Jena: Janning – Metzner, Landmann, Heuschkel, Gora – Julevic – Juckel (83. Lehmann), Fischer (74. Bonsu) – ter Horst – Mesch, Birkholz (88. Seifert). Im Aufgebot: Wildner, Adam, Kiontke (Tw). FSV Gütersloh: Rolle – Baum (71. Kappmeier), Schmidt, Hokamp, Deppe – Tellenbröker – Leubner (83. Baumgärtel), Aradini – Wahle (61. Bultmann) – Stojan (61. Hamdi), Schröder (83. Strothmann). Im Aufgebot: Pagel, Schriek, Blome (Tw). Schiedsrichterin: Silke Fritz (Abtsgmünd/Württemberg). Gelbe Karten: Juckel. Chancen: 5:4 (3:2); Ecken: 3:4 (3:2); Tore: 0:1 (9.) Aradini, 1:1 (60.) Fischer.

FSV klettert mit 4:1-Topspiel-Triumph in Ingolstadt auf den zweiten Aufstiegsplatz

Jubel nach den "Big Points": Die Mannschaft des FSV Gütersloh und die mitgereisten Eltern. (Foto: FSV Gütersloh 2009)

Reifeprüfung mit Bravour bestanden: Dank der besten Saisonleistung gewann der FSV Gütersloh am Sonntagmittag das Topspiel der 2. Frauen-Bundesliga beim FC Ingolstadt. Nach dem überzeugenden 4:1-Triumph beim bisherigen Tabellenvierten setzte sich das Team von Britta Hainke und Sammy Messalkhi sogar kurzzeitig an die Tabellenspitze. Durch den 6:0-Sieg im 14-Uhr-Spiel beim VfL Wolfsburg II zog der Hamburger SV (19 Punkte) zwar wieder an den Gütersloherinnen (17) vorbei. Doch weil der SC Sand (17) in Jena nicht über ein 1:1 hinauskam und das schlechtere Torverhältnis aufweist, belegt der FSV nach acht Spieltagen als Tabellenzweiter einen Aufstiegsplatz. Nach Anreise am Samstag, Abschlusstraining bei der SpVgg Greuther Fürth und Übernachtung im Ingolstädter Mercure Hotel hatten unsere Trainer vor dem Anstoß um 11 Uhr die Anfangself gegenüber dem 4:0-Erfolg über Mönchengladbach auf einer Position verändert: Marie Schröder stürmte anstelle von Cisel Akgül. Wichtiger noch: Hainke und Messalkhi hatten ihr Team mit der Devise aufs Feld geschickt, den Gegner sofort zu pressen, was dem gar nicht schmeckte. Und nachdem Sarah Rolle den ersten Ingolstädter Schuss von Ivana Slipcevic pariert hatte (1.), ging der FSV auch früh in Führung. Die unter Druck gesetzten Schanzerinnen bekamen den Ball in der 5. Minute nach einer von Hedda Wahle getretenen Ecke nur bis an die Strafraumgrenze geklärt. Dort stand Lilly Stojan und erzielte mit einem trockenen Schuss zum 0:1 ihren ersten Saisontreffer. „Sie ist sehr vielseitig und hat eine gute Körperpräsenz“, beschrieb Britta Hainke die Vorzüge der 22-Jährigen, die erst zum zweiten Mal zur Startformation gehörte. Weil die Gütersloherinnen auch im zentralen Mittelfeld immer wieder zweikampfstarke Balleroberungen feierten (Hainke: „Wir waren richtig gierig“), rollten schnell weitere Angriffe in Richtung FCI-Tor. Beim 0:2 in der 12. Minute profitierte der FSV von einem krassen Fehler der Ingolstädter Torhüterin. Nach einer hohen Flanke von Marie Schröder vom rechten Flügel aus wollte Franziska Maier den Ball mit einer Hand über die Latte wischen. Sie touchierte ihn aber nur, so dass die hinter ihr lauernde Shpresa Aradini problemlos per Kopf ihr drittes Saisontor erzielen konnte. Fast hätte unsere auch in der Defensive stabil agierende Elf das Resultat frühzeitig in die Höhe geschraubt. Erst scheiterte jedoch Ronja Leubner mit einem starken 16-Meter-Schuss an der glänzend parierenden Maier (33.). Dann brachte die völlig frei stehende Maren Tellenbröker nach einem Zuspiel von Emilia Deppe nicht genug Druck hinter den Ball, so dass die FCI-Schlussfrau den Schuss halten konnte (34.). Der Ingolstädter Anschlusstreffer fiel in der 36. Minute aus heiterem Himmel nach einer Standardsituation. Unsere Keeperin Sarah Rolle hatte eine Freistoßhereingabe in Hüfthöhe aus dem Torraum gefaustet. Pija Reiniger zog von der Strafraumgrenze ab, der Ball schlug zum 1:2 im Gütersloher Tor ein – und nach FSV-Protesten und kurzer Diskussion mit Assistentin Sabrina Sickl erkannte Schiedsrichterin Marie-Theres Mühlbauer den Treffer an. Die aufkeimende Hoffnung der in dieser Saison erst einmal bezwungenen Ingolstädterinnen wurde jedoch rasch erstickt. In der 43. Minute war erneut unser neues „Kopfball-Ungeheuer“ Shpresa Aradini zur Stelle. Die 29-Jährige köpfte eine von Hedda Wahle aus dem linken Halbfeld in den rechten Torraum gesendete Freistoßflanke perfekt zu 1:3 ein. Die zweite Halbzeit begann mit Fallrückzieher-Versuch von Lena Strothmann (49.) und einer kleinen Drangperiode der Schanzerinnen. Die bekamen in der 55. Minute nicht den geforderten Handelfmeter, nachdem Emilia Deppe im Strafraum aus kurzer Distanz von Ivana Slipcevic angeschossen worden war. Fünf Minuten später hatte der FSV Glück, dass Pija Reiniger nach einer Hereingabe vor Sarah Rolle am Ball war, der aber auf die Latte tropfte und von dort ins Toraus sprang. „In dieser Phase haben wir nicht mehr aktiv genug verteidigt, und im Kollektiv wurden die Lücken zu groß“, stellte Hainke fest. Beeindruckend war jedoch, dass unser Team die Ordnung beibehielt, die Spielkontrolle trotz zahlreicher Wechsel zurückeroberte und den Vorsprung nicht nur absichrte, sondern weiter nach vorne spielte. Kurz vor ihrer Abreise zum tunesischen Nationalteam hätte Hanna Hamdi in der 84. Minute ihre Joker-Qualitäten unterstreichen können, doch die 27-jährige Stürmerin scheiterte nach einer Top-Hereingabe von Marie Schröder an FCI-Schlussfrau Maier. So musste ein Elfmeter in der 90. Minute herhalten, um den Schlusspunkt zu setzen. Katharina Reikersdorfer foulte Shpresa Aradini und Hedda Wahle legte sich den Ball zurecht. Nachdem zuletzt Maren Tellenbröker (gegen Leipzig) und Ronja Leubner (in Wolfsburg) vom Punkt gescheitert waren, ließ sich diesmal Hedda Wahle von der Hektik am Spielfeldrand (Gelbrot gegen die Ingolstädter Bank) nicht nervös machen und verwandelte sicher nach rechts unten zum 1:4. „Natürlich wollen wir uns oben festsetzen“, sagte Britta Hainke zur aktuellen Zwischenbilanz. Unsere Cheftrainerin verweist allerdings auf die Tatsache, das erst knapp ein Drittel der Saison absolviert ist und viele Teams noch eng zusammenliegen. Schon das nächste Spiel ist eine neue Herausforderung. Mit dem SV Meppen gastiert am 5. November (14 Uhr) ein Bundesliga-Absteiger in der Tönnies-Arena, der gerade mit einem 5:0-Sieg über den FC Bayern München II auf den 5. Tabellenplatz geklettert ist. FC Ingolstadt: Maier – Krist (76. Fohrer), Stiglmair, Böhm, Härtl (46. Petz) – Reinkersdörfer – Spielmann (63. Scheffler), Slipcevic, Vidovic – Reininger, Dengschrz (71. Zani). FSV Gütersloh: Rolle – Baum (85. Baumgärtel), Schmidt, Wahle, Deppe – Tellenbröker, Leubner (82. Bultmann), Strothmann (66. Hamdi), Aradini – Schröder (85. Akgül), Stojan (66. Kappmeier). Im Aufgebot: Blome (Tw). Schiedsrichterin: Marie-Theres Mühlbauer. Gelbe Karten: Spielmann, Petz – Stojan, Kappmeier. Tore: 0:1 (5.) Stojan, 0:2 (12.) Aradini, 1:2 (36.) Reininger, 1:3 (43.) Aradini, 1:4 (90.) Wahle (Foulelfmeter).

Verletzung von Demi Pagel trübt Freude über 4:0-Sieg in einem kuriosen Heimspiel

Die FSV Gütersloh durften gegen Borussia Mönchengladbach gleich viermal jubeln. (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Nach drei Spielen ohne Sieg ist der FSV Gütersloh in die Erfolgsspur zurückgekehrt und hat den 3. Tabellenplatz in der 2. Frauen-Bundesliga verteidigt. Die Freude über den 4:0-Heimsieg über Borussia Mönchengladbach wurde allerdings getrübt von einer möglicherweise schweren Verletzung von Demi Pagel. Die 20-Jährige war in der letzten Aktion des Spiels ohne Gegnereinwirkung im Rasen hängengeblieben und wurde mit Verdacht auf Kreuzbandriss vom Rettungsdienst ins Krankenhaus transportiert. Eine Diagnose steht noch aus. Es war der bittere Schlusspunkt einer kuriosen Partie, die in der ersten Halbzeit für 40 Minuten unterbrochen werden musste. Schiedsrichterin Monique Panetta (26) aus Bad Frankenhausen (Thüringen) hatte sich nach zehn Spielminuten eine Muskelverletzung in der Wade zugezogen und konnte nicht weitermachen. Ein Aufruf von Stadionsprecherin Theresa Supe führte bei der Suche nach einem Not-Assistenten nicht zum Erfolg, so dass sich nach diversen Telefonaten mithilfe des Kreisschiedsrichterausschusses der Gütersloher Oliver Duismann auf den Weg in die Tönnies-Arena machte. Der 37-Jährige, ansonsten für den SV Spexard in der Bezirksliga aktiv, feierte nach kurzer Einweisung seine Headset-Premiere und übernahm den Job von Assistentin Liesa Malina. Die 26-Jährige aus dem sächsischem Riesa pfeift üblicherweise in der Frauen-Regionalliga, brachte das Zweitligaspiel aber souverän über die Bühne. Zum Zeitpunkt der Unterbrechung führte der FSV bereits mit 1:0, denn Ronja Leubner hatte in der 9. Minute ihren zweiten Saisontreffer erzielt. Das Zuspiel kam (nach einem durch kollektives Pressing erzwungenen Einwurf) von Lilly Stojan. Die 21-Jährige feierte gemeinsam mit ihrer Sturmpartnerin Cisel Akgül (17) ihr Startelfdebüt in dieser Saison. „Wir wollten Gladbach etwas überraschen“, nannte Cheftrainerin Britta Hainke einen Aspekt der Nominierung, der Marie Schröder zum Opfer fiel, die zunächst auf der Bank Platz nehmen musste. In der Anfangsformation fehlte erstmals auch Innenverteidigerin Merle Hokamp, die für die EM-Qualifikation zum U17-Nationalteam abgestellt ist und sich am Samstag beim 5:0 über die Ukraine in die Torschützenliste eintrug. Der Aufsteigerinnen aus Mönchengladbach musste mit Leonie Köpp und Maresa Arici auf zwei U17-Nationalspielerinnen verzichten. Nachdem beide Teams lange in den Kabinen geblieben waren und sich erneut aufgewärmt hatten, blieben die Gastgeberinnen ihrer offensiven Zielstrebigkeit treu. In der 26. Minute war es erneut ein Einwurf von Lena Strothmann, der das 2:0 einleitete. Nachdem Stojan und Akgül den Ball weitergeleitet hatten, jagte ihn Maren Tellenbröker von der Strafraumgrenze aus fulminant unter die Latte des Gladbacher Tore. Die defensive Mittefeldspielerin erzielte bereits ihr drittes Saisontor und machte sich selbst damit das schönste Geschenk zum 23. Geburtstag. Und als Shpresa Aradini, die Spielerin mit dem höchsten Dutt in der 2. Liga, in der 32. Minute nach einer Ecke von Hedda Wahle per Kopf auf 3:0 erhöhte, war das Gütersloher Offensivfeuerwerk um einen Knalleffekt reicher. Doch mit der kombinationsschnellen Angriffslust gingen Offenheit und Unordnung in der Abwehr einher. Es war der Gladbacher Abschlussschwäche, dem Glück (40., Pfosten) und der Klasse von Keeperin Sarah Rolle zu verdanken, dass es 85 Minuten nach dem Anstoß mit einer Zu-Null-Führung in die Halbzeitpause ging. Aus der kam die Borussia mit enormem Schwung zurück. Die FSV-Hintermannschaft geriet ein ums andere Mal ins Schwimmen, und die Ballverluste im Spiel nach vorne nahmen ein besorgniserregendes Maß an. Zum Glück für das Team von Britta Hainke und Sammy Messalkhi fehlte den „Fohlen“ im Strafraum aber die Reife, um den Anschlusstreffer zu erzielen. Was Effektivität bedeutet, zeigte Marie Schröder. Nur wenige Sekunden nach ihrer Einwechslung stürmte sie auf dem linken Flügel mit dem per Kopf von Demi Pagel verlängerten Ball auf und davon, hängte die Gladbacherin Kristina Bartsch ab, drang ihn den Strafraum ein und schob den Ball eiskalt an Keeperin Luisa Palmen vorbei zum 4:0 ins Tor. Damit war der Deckel auf dem vierten Saisonsieg endgültig drauf. Dass vorne nicht sogar noch die Fünf stand, lag daran, dass die eingewechselte Jacqueline Baumgärtel mit ihrer Top-Chance in der 82. Minute nur den Pfosten traf. Dass hinten die Null stehen blieb, lag daran, dass Sarah Rolle nach einem Lattenkracher von Laura Radke zur Stelle war und die anschließende Kollision mit Sarah Schmitz nach dreiminütiger Behandlungspause wegsteckte (65.) und dass sie in der 87. Minute bei einem Kurzdistanzschuss von Radke wieder stark reagierte. Wenn nicht die letzte Szene in der Nachspielzeit gewesen wäre, hätte Feierstimmung in der Tönnies-Arena geherrscht. So aber drückte Cisel Akgül im Video-Interview mit „FSV-TV“ den Wunsch des gesamten Vereins aus: „Viel Glück, Demi.“ FSV Gütersloh: Rolle – Baum (79. Kappmeier), Schmidt (79. Bultmann), Wahle, Deppe – Tellenbröker – Aradini, Leubner – Stojan (69. Baumgärtel), Strothmann (60. Pagel), Akgül (60. Schröder). Im Aufgebot: Hamdi, Bome (Tw). Borussia Mönchengladbach: Palmen – Drissen, Klensmann (72. Rösener), Brietzke – Tichelkamp, van Rijswijck, Bartsch, Corres (76. Kato) – van der Drift (72. Kesseler), Schmitz. Im Aufgebot: Tostrams, van Leeuwe, Lingsch (Tw). Schiedsrichterin: Monique Panetta (Bad Frankenhausen); ab 11. Minute: Liesa Malina (Riesa). Gelbe Karten: Baum, Schmidt, Bultmann. Zuschauer: 247. Tore: 1:0 (9.) Leubner, 2:0 (26.) Tellenbröker, 3:0 (32.) Aradini, 4:0 (61.) Schröder.

FSV verliert Testspiel bei der Traditionsmannschaft des SC Paderborn

FSV-Angreiferin Lena Strothmann im Testspiel gegen die Traditionsmannschaft des SC Paderborn 07. (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Der FSV Gütersloh hat am heutigen Donnerstag, 6. Juli das erste Testspiel im Rahmen seiner Sommervorbereitung auf die neue Saison der 2. Frauen-Bundesliga bestritten. Das Team von Britta Hainke und Sammy Messalkhi traf dabei auf einen ganz besonderen Gegner: Die Traditionsmannschaft des SC Paderborn 07. Die Partie gegen die ehemaligen Kicker des Männer-Zweitligisten fand auf dem Gelände des Trainings- und Nachwuchsleistungszentrums des SC Paderborn statt. Die Spieldauer betrug 3 x 30 Minuten. Die Partie endete aus Sicht des FSV mit einer deutlichen 1:8 Niederlage. Doch das Ergebnis war für das Trainerteam jedoch zweitrangig. Im ersten Test nach der Sommerpause sollte sich der Kader mit zahlreichen neuen Spielerinnen gegen einen starken Gegner finden und direkt gefordert werden. In den kommenden Wochen soll Mithilfe von intensiven Einheiten und zahlreichen Testspielen die Grundlage für die bevorstehende Saison in der 2. Frauen-Bundesliga gelegt werden, so dass das Team zum Saisonauftakt bei 100% ist. Die Partie gegen den SC Paderborn war dabei ein idealer Auftakt, bei dem das Trainerteam zahlreiche Erkenntnisse sammeln konnte. Shpresa Aradini erzielte das einzige Tor für den FSV und konnte durch ihre Zweikampfhärte überzeugen. In der Defensive brachte zudem Hedda Wahle mit ihren bärenstarken Tacklings so manch einen Gegenspieler zur Verzweiflung. Im Mittelfeld stach die junge Finja Kappmeier mit einer ebenfalls großartigen Leistung heraus. Im Angriff gab die frisch verpflichtete tunesische Nationalspielerin Hanna Hamdi ihr Debüt für den FSV Gütersloh. Hamdi stürmte von Anfang an gemeinsam mit Torjägerin Jacqueline Baumgärtel und Lena Strothmann. Der FSV erspielte sich in der Begegnung diverse Torchancen, doch am Ende gelang es lediglich Aradini den Ball im Paderborner Tor unterzubringen. Hainke und Messalkhi nutzen die Partie und setzten den gesamten Kader ein, so dass alle Spielerinnen sich präsentieren konnten. Aufstellungen SC Paderborn 07: 1 Markus Stupeler; 3 Robin Aust, 7 Manuel Mückenhaupt, 10 Krzysztof Karpowicz, 11 Mahir Saglik, 16 Martin Piechota, 18 Jürgen Dieks, 22 Christoph Duda (C), 29 Alexander Schemp, 31 Marcel Menke FSV Gütersloh: 1 Sarah Rolle (C); 9 Celina Baum, 11 Jacqueline Baumgärtel, 13 Demi Pagel, 14 Hedda Wahle, 16 Lena Strothmann, 17 Shpresa Aradini, 20 Hanna Hamdi, 21 Paula Reimann, 27 Emilia Deppe, 31 Finja Kappmeier

FSV Gütersloh erledigt Hausaufgaben mit 2:0-Heimsieg über Jena

Heimsieg im Dauerregen: Demi Pagel und Team holen drei Punkte gegen den FC Carl Zeiss Jena. (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Im Kampf um den Aufstieg in die Frauenfußball-Bundesliga hat der FSV Gütersloh seine Hausaufgaben erledigt. Das Zweitligateam von Britta Hainke und Sammy Messalkhi gewann das Heimspiel gegen den FC Carl Zeiss Jena mit 2:0 und verbesserte sich acht Spieltage vor Saisonende mit 33 Punkten auf den 3. Tabellenplatz hinter dem designierten Meister RB Leipzig (46) und der nicht aufstiegswilligen SG 99 Andernach (33). Nun fiebern die Gütersloherinnen dem Duell beim 1. FC Nürnberg am kommenden Sonntag entgegen. Der Club, als Vierter mit 31 Punkten einziger Konkurrent im Rennen um den zweiten Aufstiegsplatz, gab sich am 18. Spieltag ebenfalls keine Blöße und war beim SC Freiburg II mit 2:0 erfolgreich. Weil Emilia Deppe, Lena Strothmann (beide verletzt) sowie Hedda Wahle (erkrankt) fehlten und Olivia Zitzer ans Regionalligateam abgegeben wurde, stand unseren Trainern für das Match gegen den Tabellenelften nur ein reduziertes Aufgebot zur Verfügung. Dafür rückten Demi Pagel als Linksverteidigerin sowie Ronja Leubner als Mittelfeldacht in die Startelf. Bei den Gästen aus Thüringen wog vor allem der Ausfall von Spielmacherin Julia Arnold schwer, die sich vergangene Woche einen Kreuzbandriss zugezogen hatte. Dennoch hatte Jena die ersten beiden Top-Chancen zur Führung. Erst klärte Maren Tellenbröker in höchster Not nach einem Schuss von Hannah Mesch zur Ecke (10.), dann musste Torhüterin Sarah Rolle mit einer Monsterparade einen Rückstand verhindern. Wie unsere Kapitänin in der 11. Minute einen Volleyschuss von Nelly Juckel abwehrte, hatte mindestens Bundesligaklasse. Auf der Gegenseite stresste der FSV den Gegner mit offensivem Pressing zwar immer wieder, kam aber nicht zu vergleichbaren Chancen, weil auf Balleroberungen häufig ungenaue Offensivpässe folgten. Als Lilly Stojan in der 28. Minute mit einem direkten Zuspiel auf Jacqueline Baumgärtel endlich alles richtig machte, wurde die Gütersloher Stürmerin unmittelbar vor dem Strafraum von Nelly Juckel umgerissen. Schiedsrichterin Celina Sophie Böhm (Lüneburg) konnte gar nicht anders, als der Jenaer Innenverteidigerin wegen dieser Notbremse die rote Karte zu zeigen. Für die zweite Strafe sorgte Leonie Kreil: Sie zirkelte den Freistoß aus 17 Metern über die Mauer hinweg zur 1:0-Führung ins Netz. Nach acht torlosen Spielen durfte die 25-Jährige endlich ihren fünften Saisontreffer bejubeln. Draußen jubelte auch Sammy Messalkhi mit: „Fällt nicht sofort in Überzahl das 1:0, geht die Partie 0:0 aus“, gab der Coach später eine nachträgliche Prognose ab. Der Coach hatte dabei im Blick, dass der FSV in der Folge bis zur Halbzeitpause ein paar Prozent weniger investierte und der dezimierte Gegner ein paar Prozent mehr. Mit der Hereinnahme von Marah Tayeh für Lilly Stojan traf der FSV in der Pause eine goldrichtige Entscheidung. Die 24-jährige US-Amerikanerin, von Jacqueline Baumgärtel in Szene gesetzt, lief in der 49. Minute alleine auf die Jenaer Keeperin Mailin Wichmann zu. Als auf der Tribüne alle schon ungeduldig den Torschuss forderten, legte Tayeh den Ball quer nach links zur mitgelaufenen Shpresa Aradini. Die hatte keine Mühe, aus acht Metern zum fünften Mal in dieser Saison einzunetzen. Der Favorit führte nun verdientermaßen mit 2:0. Der FSV hatte die Partie nun zwar erkennbar in der Hand, aber ein großes Manko blieb: Aus zahlreichen aussichtsreichen Überzahlsituationen gelang es nicht, Kapital zu schlagen. „Wir hätten es viel besser ausspielen und höher gewinnen müssen“, urteilte Ronja Leubner. Zwei Möglichkeiten für Tellenbröker (65., 71.) und eine für Tayeh (83.) durften als Chancen gelistet werden, weitere potenzielle Hochkaräter wurden durch unpräzise Hereingaben oder Abspielpatzer verschenkt. „Wir führen zwar 2:0, aber wenn die das Anschlusstor machen, wird es brenzlig“, stellte Sarah Rolle hinterher zurecht fest. Dass unsere Keeperin in der 67. Minute erst einen Lupfer von Luca Birkholz wegfischte und in der 71. Minute einen starken Schuss von Anna Weiß zur Ecke lenkte, war deswegen Gold wert. „Es war nicht unsere allerbeste Leistung“, gestand Sammy Messalkhi denn auch ein. Fast hätte eine 16-Jährige doch noch für die angemessene Belohnung eines engagierten Auftritts gesorgt. Finja Kappmeier war in der 73. Minute zum zweiten Mal in dieser Saison eingewechselt worden, diesmal als couragierte Angreiferin auf dem linken Flügel. „Körperlichkeit und Schnelligkeit sind deutlich höher“, nannte sie als hauptsächliche Unterschiede zur U17-Bundesliga. In der 80. Minute kullerte der Ball nach einem Duell mit der FCC-Keeperin zwar ins Jenaer Tor, doch „Kappi“ war aus leichter Abseitsposition gestartet. An Selbstbewusstsein mangelt es dem Talent nicht: „Die rote Karte hat uns zwar in die Karten gespielt, aber wir hätten es auch mit elf gegen elf geschafft.“ FSV Gütersloh: Rolle – Baum (87. Manteas), Höfker, Reimann, Pagel (73. Kappmeier) – Tellenbröker – Leubner (73. Gomulka), Aradini – Baumgärtel, Krei, Stojan (46. Tayeh). Aufgebot: Schriek, Mischke (Tw). FC Carl Zeiss Jena: Wichmann – Gora, Juckel, Landmann, Stechemesser – Weiß, Julevic, Adam (60. Reske), Bonsu (60. Lehmann) – Birkholz, Mesch (31. Breitenbach). Schiedsrichterin: Celina Sophie Böhm (Lüneburg). Rote Karte: Juckel (28., Notbremse). Gelbe Karte: Julevic (Foul). Zuschauer: 131 Ecken: 4:5 (2:2); Chancen: 5:4 (2:2). Tore: 1:0 (28.) Kreil, 2:0 (49.) Aradini.

FSV Gütersloh setzt Aufwärtstrend mit 2:0-Heimsieg über den Tabellenzweiten fort

FSV-Defensivspielerin Maren Tellenbröker (Foto: Boris Kessler / FSV Gütersloh 2009)

Im Kampf um die Bundesliga-Aufstiegschance haben die Fußballerinnen des FSV Gütersloh ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Das Team von Britta Hainke und Sammy Messalkhi besiegte den Tabellenzweiten SG 99 Andernach mit 2:0 und untermauerte damit als Fünfter seine Lauerposition in der 2. Liga. Fast wäre es dem FSV sogar schon an diesem 16. Spieltag gelungen, am 1. FC Nürnberg vorbei auf Rang vier zu klettern. Doch der „Club“ – durch den Andernacher Verzicht der aktuell einzige Konkurrent im Rennen um den zweiten Aufstiegsplatz hinter dem designierten Meister RB Leipzig – erzielte bei Eintracht Frankfurt II in der Nachspielzeit per Elfmeter noch den 2:1-Siegtreffer und wahrte damit den Vorsprung von einem Punkt vor Gütersloh. „Wir haben es selber in der Hand“, verweist Hainke auf den Spielplan, der den FSV am 2. April nach Nürnberg schickt. Zu sehr auf den Motivationscharakter des großen Saisonziels „Bundesliga“ zu setzen, darf das Trainerteam in den verbleibenden Partien allerdings nicht. „Wenn man zu viel Druck macht, verkrampft man“, weiß zum Beispiel mit Leonie Kreil eine von nur drei FSV-Spielerinnen, die bereits über Erfahrungen im Oberhaus verfügen. Die 25-jährige Stürmerin war beim Erfolg über Andernach, dem erst zweiten im sechsten Aufeinandertreffen, ein entscheidender Faktor. Nachdem sie zuletzt beim 2:1-Erfolg über Freiburg II nur über die Bank gekommen war, lief sie diesmal wieder mit der Startelf auf und erinnerte mit Einsatz, Schnelligkeit und vielen gelungenen Aktionen wieder an ihre Top-Leistungen zu Saisonbeginn. „Wurde ja auch langsam wieder Zeit“, kommentierte Kreil ihren starken Auftritt, nach dem sie zahlreiche Autogrammwünsche erfüllen musste. Dass gerade sie in der 49. Minute, von einem herrlichen Deppe-Pass auf die Reise geschickt, mit einem starken Zuspiel in die Mitte zur laut rufenden Jacqueline Baumgärtel einen „Assist“ sammelte, dürfte ihr für den weiteren Saisonverlauf gut tun. Dass ausgerechnet Baumgärtel den Treffer erzielte, ihr siebter in dieser Spielzeit, hat vielleicht auch befreiende Wirkung, denn gegen Freiburg hatte sie einige Chancen ausgelassen. „Wir wollten Baumi auf jeden Fall bringen“, erklärte Britta Hainke, warum die Einwechslung der 21-jährigen Stürmerin mit Beginn der 2. Halbzeit ein fest geplanter Teil diverser Änderungen war. In der 1. Halbzeit war der leicht ersatzgeschwächte FSV Gütersloh (Leubner, Pagel und Strothmann fielen aus) nämlich gar nicht ins Spiel gekommen. Die insgesamt niveauarme Partie bestand beidseitig zu einem Großteil aus wuseligen Hin-und-Her-Ballverlusten im Mittelfeld. Die in der Offensive nicht nur mit Kreil, sondern erstmals auch mit Lilly Stojan beginnenden Gastgeberinnen versuchten alternativ mit langen Bällen hinter die Andernacher Abwehrkette zu kommen. Allerdings mangelte es meist an Präzision und Abstimmng. Lediglich ein Kreil-Abschluss (16.) und ein Stojan-Kopfball nach Ecke (33.) schafften es ins Chancenverzeichnis. Die Torhüterin der „Bäckermädchen“, die als U17-Spielerin für den FSV Gütersloh aktive Laura van der Laan (24), sah sich außerdem noch bei einem frechen 35-Meter-Freistoß von Hedda Wahle zu einer Flugparade veranlasst (32.). In die 2. Halbzeit startete der FSV mit zwei frischen Spielerinnen (Baumgärtel und Tayeh für Gomulka und Stojan) und internen Umstellungen. Rechtsverteidigerin Celina Baum stürmte und Linksverteidigerin Emilia Deppe wechselte auf die rechte Seite, während Marah Tayeh hinten links postiert wurde. Außerdem wechselte man das Spielkonzept, denn nun wurde bevorzugt mit flachen Bällen in die Tiefe agiert. Die rasche 1:0-Führung hatte für die Gütersloherinnen erstens befreiende Wirkung und zweitens den Vorteil, dass Andernach nun mit mehr Risiko angreifen musste, wodurch sich Räume für Konter ergaben. Vorentscheidend nutzen konnte der FSV das indes nicht. Bei ihrem schönen Treffer in der 62. Minute stand Shpresa Aradini im Abseits, und in der 65. Minute verspielte die nun als Rechtsaußen stürmende Marah Tayeh die 3-gegen-1-Überzahl mit einem schlechten Zuspiel in die Mitte. Zudem reichte in der 73. Minute eine Strafraumattacke von SG-Verteidigerin Vanessa Zilligen gegen die durchstoßende Leonie Kreil nicht zu einem Elfmeterpfiff. So musste der Treffer zum 2:0 in der 77. Minute nach einer Baumgärtel-Flanke durch den Einsatz und das Nachsetzen mehrerer Spielerinnen erarbeitet werden. Am Ende war es Aradini, die den Ball zurückerkämpfte und aus zwölf Metern zum ihrem vierten Saisontreffer einnetzte. Die 28-Jährige war von Anfang an als lautstarke Antreiberin auf dem Feld aktiv gewesen. „Ich spiele nicht Fußball, um Friedhofstimmung auf dem Platz zu haben“, kommentierte Aradini ihre mitreißende Anfeuerung. Deswegen sorgte es für Sorgenfalten auf der Stirn der Trainer, dass sie in der 82. Minute bei einem Spurt in den Andernacher Strafraum abbrach, sich an die Rückseite des rechten Oberschenkels fasste und ausgewechselt werden musste. „Ich hoffe, es war nur eine Verkrampfung“, sagte Aradini bangend. Für die SG 99 Andernach war es nach drei Unentschieden das vierte sieglose Spiel hintereinander. Möglicherweise setzt dem Team der Verzicht des Vereins auf einen Lizenzantrag doch zu. Dass es sich beim Tabellenzweiten nach wie vor um einen starken Zweitligisten handelt, wurde aber auch in der Tönnies-Arena klar. „Vor allem freut mich, dass wir gegen so einen Gegner nur so wenig Chancen zugelassen haben“, lautet der Stolz von Sammy Messalkhi auf die kampfstarke Defensivleistung seiner Euqipe. Tatsächlich musste der FSV (nur) dreimal den Ausgleich befürchten: Ein Schuss von Besarte Hisenaj krachte an die Latte (60.), ein Kopfball von Vanessa Zillingen ging knapp vorbei (70.) und bei einem Lupfer von Kathrin Schermuly (71.) war die auch beim Abfangen von Flanken und Eckstößen im Torraum präsente Keeperin Sarah Rolle stark zur Stelle. „Es war heute ein Teamleistung“, fasste Britta Hainke ihre Zufriedenheit zusammen. Weiter geht die Punktejagd für den Tabellenfünften am Sonntag, 19. März (11 Uhr) beim 1. FFC Turbine Potsdam II. „Das Spiel wird genauso schwer“, warnte Sammy Messalkhi vorsichtshalber schon im Schlusskreis vor der Naturrasen-Partie beim abgeschlagenen Schlusslicht. FSV Gütersloh: Rolle – Baum, Höfker, Reimann, Deppe (89. Manteas) – Telenbröker – Wahle (75. Sommer), Aradini (83. Schriek) – Kreil, Gomulka (46. Tayeh), Stojan (46. Baumgärtel). Im Aufgebot: Kappmeier, Zitzer, Jäger (Tw). SG 99 Andernach: van der Laan – Hisenaj, Engels (82. Duricek), Zilligen, Schmahl (89. Asteroth) – J. Schermuly, Wächenbach (66. Bartzen), K. Schermuly – Schüller – Schraa, Kossmann. Tore: 1:0 (49.) Baumgärtel, 2:0 (77.) Aradini. Ecken: 3:4 (1:3); Chancen: 8:4 (3:1) Zuschauer: 180. Schiedsrichterin: Julia Boike (Altenstadt, Hessen). Gelbe Karten: Aradini, Tayeh, Baumgärtel – Stein (Trainer).