FSV Gütersloh 2009

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FSV Gütersloh 2009

„Dorfclub“ mit Ambitionen: Der SC Sand zu Gast in der Tönnies-Arena

Duell der Zweitligisten: FSV Gütersloh gg. SC Sand im Finale um den STEKA-Cup 2024. (Foto: Aleks Czapla / FSV Gütersloh 2009)

Der Sportclub aus dem Willstätter Ortsteil Sand (2.000 Einwohner) im baden-württembergischen Ortenaukreis ist einer von nur noch vier Vereinen der 2. Liga, die kein professionelles Männerteam stellen. Und er ist aktuell der Zweitligist mit der längsten Vergangenheit in der Frauenfußball-Bundesliga. In der Saison 1996/1997 spielte der SC Sand in der Bundesliga Süd, und von 2014 bis 2022 gehörte er dem eingleisigen Oberhaus an. Auch im DFB-Pokalwettbewerb war der Sportclub mit dem Erreichen des Halbfinales 2014 (0:2 gegen 1. FFC Frankfurt) und des Finales 2016 (1:2-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg) sehr erfolgreich. Eine Fortsetzung dieser Erfolgsgeschichte ist möglich, denn am vergangenen Sonntag setzte sich das Team in der ersten Pokalrunde mit 2:1 beim Ligakonkurrenten SG 99 Andernach durch. Rio Takizawa (16.) und Tabea Griß (34.) sorgten für eine 2:0-Führung. Mehr als den Anschlusstreffer durch Alina Wagner (54.) ließ der SC Sand aber nicht zu. Erklärtes Ziel des Vereins, der sich selbst als „Dorfclub“ bezeichnet, ist die Rückkehr ins Oberhaus. „Ich will den Verein dahin führen, wo er hingehört – in die 1. Liga“, sagte Alexander Fischinger im April in einem Beitrag des SWR-Fernsehens. Der inzwischen 60-Jährige kehrte 2021 als Trainer zu dem Klub zurück, den er bereits in der Saison 2015/2016 gecoacht hatte. Die ersten beiden Versuche führten noch nicht zum gewünschten Erfolg. Nach den Plätzen sieben (2023) und sechs (2024) soll es nun aber im dritten Anlauf klappen – und das trotz „bescheidener Mittel“, wie Fischinger zugibt. „Wir besitzen aber einen Reichtum – die Gemeinschaft“, schwärmt er: „Es gibt ganz viel Herzblut im Verein. Das sagt man von vielen, aber hier wird‘s gelebt. Diese Emotionen müssen raus auf den Platz, das ist unser großes Plus.“ Der Trainer geht dabei mit gutem Beispiel voran: „Der SC Sand ist eine Anhäufung von Unikaten im Frauenfußball-Business“, sagt der Sportliche Leiter Sascha Reiß mit Blick auf Alexander Fischinger. Die letztjährige Kapitänin Emily Evels bezeichnet ihn als „Motivationsmonster“. In seinem privaten Leben hat Fischinger allerdings schon einmal einen schlimmen Absturz verkraften müssen: Bei seinem Polterabend 1995 zogen ihn Freunde aus Spaß an einem Seil hoch, das in acht Metern Höhe riss. Fischinger erlitt einen dreifachen Beckenbruch sowie Verletzungen an beiden Handgelenken und einem Knie und musste seine aktive Karriere als Fußballer beenden. Personell untermauerte der SC Sand seine Aufstiegsambitionen mit einem Kaderumbau, der acht Abgänge und fünf Neuverpflichtungen umfasste. Cindy König (Karriereende), Emily Evels (Racing Straßburg), Amelie Bohnen (1. FC Köln), Michelle Klostermann (VfL Bochum), Andrea Mosher, Jenna Zuniga, Nadezhda Ivanova und Fabienne Walaschewski (alle Ziele unbekannt) gingen. Neu in den Ortenaukreis wechselten die Österreicherin Sarah Kotz (Tromsö IL), die Kanadierin Cecilia Way (Mainz 05), Gina Ebels (MSV Duisburg), Sarah Wiesner (Eintracht Frankfurt II) und Denise Landmann (FC Carl Zeiss Jena). Nach wie vor eine der Leistungsträgerinnen ist Leonie Kreil (26), die in der Saison 2022/2023 ein Gastspiel beim FSV Gütersloh gegeben hatte. Bekannteste Akteurin ist Julia Matuschewski. Die 16-malige polnische Nationalspielerin wurde in der Saison 2018/2019 im Trikot des 1. FC Saarbrücken mit 20 Treffern Torschützenkönigin der 2. Liga und war im Vorjahr für den SC Sand zwölf Mal erfolgreich. Die Bilanz des FSV Gütersloh gegen den Sportclub Sand ist statistisch gesehen negativ. Vergangene Saison gab es eine 0:4-Heimniederlage und ein 0:0 im Rückspiel. Im Jahr zuvor hatte der FSV die Saison mit einem 5:1-Triumph eröffnet, das Rückspiel aber mit 0:2 verloren.

Neustart mit zwölf Neuzugängen: SC Sand zu Gast in der Tönnies Arena

Leonie Kreil (rechts) war in der vergangenen Saison noch für den FSV Gütersloh am Ball. (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Der 1980 gegründete Verein aus dem Willstätter Ortsteil Sand (2.000 Einwohner) im baden-württembergischen Ortenaukreis ist nach Turbine Potsdam und FC Carl Zeiss Jena der Zweitligist mit der längsten Vergangenheit in der Frauenfußball-Bundesliga. In der Saison 1996/1997 spielte der SC Sand in der Bundesliga Süd, und von 2014 bis 2022 gehörte er dem eingleisigen Oberhaus an. Auch im DFB-Pokalwettbewerb war der Sportclub mit dem Erreichen des Halbfinales 2014 und des Finales 2016 (1:2-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg) sehr erfolgreich. Nach dem Abstieg im Jahr 2022 musste der Verein einen großen personellen Aderlass verkraften; eine von 19 Abgängen war Leonie Kreil, die zum FSV Gütersloh wechselte. Dass zunächst Neuaufbau und Konsolidierung in der 2. Liga angesagt waren, versteht sich von selbst. Mit Rang sieben erreichte das Team von Trainer Alexander Fischinger nach zwischenzeitlichen Sorgen einen gesicherten Mittelfeldplatz. Während der FSV im Rückspiel in Willstätt eine durchaus bittere 0:2-Niederlage einsteckte, hat er an das Hinspiel allerbeste Erinnerungen: Am 27. August 2022 feierte er zum Saisonauftakt einen 5:1-Triumph. Paula Reimann (2), Leonie Kreil, Jacqueline Baumgärtel und Celina Baum erzielten die Tore bei einem Gegentreffer durch die frühere Gütersloherin Michelle Klostermann. In dieser Saison hat der SC Sand höhere Ansprüche: Er will um die Rückkehr in die Bundesliga kämpfen. Dafür gab es erneut umfangreiche Veränderungen im Kader. Neun Spielerinnen verließen den Verein, zwölf neue kamen – darunter auch Rückkehrerin Leonie Kreil (25). Vor allem aber lockte der Verein Spielerinnen aus dem rund 75 Kilometer entfernten Freiburg an. Mit Torhüterin Jule Baum (23) und Mittelfeldspielerin Alina Bantle (23) wechselten sogar zwei Mitglieder des Bundesligakaders zum SC Sand. Und mit Antonia Thoma (19), Leni Fischer (17), Giulina Kimmig (17) sowie Ronja Schaer (16) wagten vier Talente aus der Freiburger Regionalliga-Reserve den Sprung zum Zweitligisten. Der SC Sand holte aber auch routinierte Kräfte. So wurde die zuvor in Nagano aktive Japanerin Rio Takizawa (26) ebenso verpflichtet wie die 16-fache polnische Nationalspielerin Julia Matuschewski. Die 26-Jährige, hierzulande aus ihrer Zeit beim 1. FFC Frankfurt und beim 1. FC Saarbrücken recht gut bekannt, war zuletzt in der Schweiz für den FC Basel und in Österreich bei Sturm Graz aktiv. Sie ist mit sieben Treffern die bislang erfolgreichste Torschützin des SC Sand. Mit fünf Siegen in Folge startete das Fischinger-Team furios in diese Spielzeit, und auch beim 1:2-Pokal-Aus gegen den SC Freiburg stimmte die Leistung. Es folgte eine Durststrecke mit vier Spielen ohne Sieg, inklusive zwei Niederlagen gegen Meppen (1:2) und in Hamburg (0:2). Der jüngste 3:2-Erfolg über den FC Bayern München II wurde daher besonders gefeiert, auch wenn er nach zweimaligem Rückstand dank eines Elfmetertores von Julia Matuschewski erst in der vierten Minute der Nachspielzeit zustande kam. Mit 20 Punkten und einem Torverhältnis von 22:13 liegt der SC Sand vor dem direkten Duell als Tabellendritter einen Punkt und einen Platz vor dem FSV Gütersloh.

FSV Gütersloh erledigt Hausaufgaben mit 2:0-Heimsieg über Jena

Heimsieg im Dauerregen: Demi Pagel und Team holen drei Punkte gegen den FC Carl Zeiss Jena. (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Im Kampf um den Aufstieg in die Frauenfußball-Bundesliga hat der FSV Gütersloh seine Hausaufgaben erledigt. Das Zweitligateam von Britta Hainke und Sammy Messalkhi gewann das Heimspiel gegen den FC Carl Zeiss Jena mit 2:0 und verbesserte sich acht Spieltage vor Saisonende mit 33 Punkten auf den 3. Tabellenplatz hinter dem designierten Meister RB Leipzig (46) und der nicht aufstiegswilligen SG 99 Andernach (33). Nun fiebern die Gütersloherinnen dem Duell beim 1. FC Nürnberg am kommenden Sonntag entgegen. Der Club, als Vierter mit 31 Punkten einziger Konkurrent im Rennen um den zweiten Aufstiegsplatz, gab sich am 18. Spieltag ebenfalls keine Blöße und war beim SC Freiburg II mit 2:0 erfolgreich. Weil Emilia Deppe, Lena Strothmann (beide verletzt) sowie Hedda Wahle (erkrankt) fehlten und Olivia Zitzer ans Regionalligateam abgegeben wurde, stand unseren Trainern für das Match gegen den Tabellenelften nur ein reduziertes Aufgebot zur Verfügung. Dafür rückten Demi Pagel als Linksverteidigerin sowie Ronja Leubner als Mittelfeldacht in die Startelf. Bei den Gästen aus Thüringen wog vor allem der Ausfall von Spielmacherin Julia Arnold schwer, die sich vergangene Woche einen Kreuzbandriss zugezogen hatte. Dennoch hatte Jena die ersten beiden Top-Chancen zur Führung. Erst klärte Maren Tellenbröker in höchster Not nach einem Schuss von Hannah Mesch zur Ecke (10.), dann musste Torhüterin Sarah Rolle mit einer Monsterparade einen Rückstand verhindern. Wie unsere Kapitänin in der 11. Minute einen Volleyschuss von Nelly Juckel abwehrte, hatte mindestens Bundesligaklasse. Auf der Gegenseite stresste der FSV den Gegner mit offensivem Pressing zwar immer wieder, kam aber nicht zu vergleichbaren Chancen, weil auf Balleroberungen häufig ungenaue Offensivpässe folgten. Als Lilly Stojan in der 28. Minute mit einem direkten Zuspiel auf Jacqueline Baumgärtel endlich alles richtig machte, wurde die Gütersloher Stürmerin unmittelbar vor dem Strafraum von Nelly Juckel umgerissen. Schiedsrichterin Celina Sophie Böhm (Lüneburg) konnte gar nicht anders, als der Jenaer Innenverteidigerin wegen dieser Notbremse die rote Karte zu zeigen. Für die zweite Strafe sorgte Leonie Kreil: Sie zirkelte den Freistoß aus 17 Metern über die Mauer hinweg zur 1:0-Führung ins Netz. Nach acht torlosen Spielen durfte die 25-Jährige endlich ihren fünften Saisontreffer bejubeln. Draußen jubelte auch Sammy Messalkhi mit: „Fällt nicht sofort in Überzahl das 1:0, geht die Partie 0:0 aus“, gab der Coach später eine nachträgliche Prognose ab. Der Coach hatte dabei im Blick, dass der FSV in der Folge bis zur Halbzeitpause ein paar Prozent weniger investierte und der dezimierte Gegner ein paar Prozent mehr. Mit der Hereinnahme von Marah Tayeh für Lilly Stojan traf der FSV in der Pause eine goldrichtige Entscheidung. Die 24-jährige US-Amerikanerin, von Jacqueline Baumgärtel in Szene gesetzt, lief in der 49. Minute alleine auf die Jenaer Keeperin Mailin Wichmann zu. Als auf der Tribüne alle schon ungeduldig den Torschuss forderten, legte Tayeh den Ball quer nach links zur mitgelaufenen Shpresa Aradini. Die hatte keine Mühe, aus acht Metern zum fünften Mal in dieser Saison einzunetzen. Der Favorit führte nun verdientermaßen mit 2:0. Der FSV hatte die Partie nun zwar erkennbar in der Hand, aber ein großes Manko blieb: Aus zahlreichen aussichtsreichen Überzahlsituationen gelang es nicht, Kapital zu schlagen. „Wir hätten es viel besser ausspielen und höher gewinnen müssen“, urteilte Ronja Leubner. Zwei Möglichkeiten für Tellenbröker (65., 71.) und eine für Tayeh (83.) durften als Chancen gelistet werden, weitere potenzielle Hochkaräter wurden durch unpräzise Hereingaben oder Abspielpatzer verschenkt. „Wir führen zwar 2:0, aber wenn die das Anschlusstor machen, wird es brenzlig“, stellte Sarah Rolle hinterher zurecht fest. Dass unsere Keeperin in der 67. Minute erst einen Lupfer von Luca Birkholz wegfischte und in der 71. Minute einen starken Schuss von Anna Weiß zur Ecke lenkte, war deswegen Gold wert. „Es war nicht unsere allerbeste Leistung“, gestand Sammy Messalkhi denn auch ein. Fast hätte eine 16-Jährige doch noch für die angemessene Belohnung eines engagierten Auftritts gesorgt. Finja Kappmeier war in der 73. Minute zum zweiten Mal in dieser Saison eingewechselt worden, diesmal als couragierte Angreiferin auf dem linken Flügel. „Körperlichkeit und Schnelligkeit sind deutlich höher“, nannte sie als hauptsächliche Unterschiede zur U17-Bundesliga. In der 80. Minute kullerte der Ball nach einem Duell mit der FCC-Keeperin zwar ins Jenaer Tor, doch „Kappi“ war aus leichter Abseitsposition gestartet. An Selbstbewusstsein mangelt es dem Talent nicht: „Die rote Karte hat uns zwar in die Karten gespielt, aber wir hätten es auch mit elf gegen elf geschafft.“ FSV Gütersloh: Rolle – Baum (87. Manteas), Höfker, Reimann, Pagel (73. Kappmeier) – Tellenbröker – Leubner (73. Gomulka), Aradini – Baumgärtel, Krei, Stojan (46. Tayeh). Aufgebot: Schriek, Mischke (Tw). FC Carl Zeiss Jena: Wichmann – Gora, Juckel, Landmann, Stechemesser – Weiß, Julevic, Adam (60. Reske), Bonsu (60. Lehmann) – Birkholz, Mesch (31. Breitenbach). Schiedsrichterin: Celina Sophie Böhm (Lüneburg). Rote Karte: Juckel (28., Notbremse). Gelbe Karte: Julevic (Foul). Zuschauer: 131 Ecken: 4:5 (2:2); Chancen: 5:4 (2:2). Tore: 1:0 (28.) Kreil, 2:0 (49.) Aradini.

FSV Gütersloh springt mit 4:0-Sieg auf Platz zwei

Shpresa Aradini im Spiel gegen den 1. FC Köln II (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Die Tönnies-Arena bleibt für den FSV Gütersloh eine Punktegrube. Mit dem 4:0-Erfolg über den 1. FC Köln II landete unser Team im vierten Heimspiel der Saison den vierten Sieg. Damit erhöhte der FSV sein Punktekonto auf 17 Zähler und kletterte in der Tabelle der 2. Bundesliga auf Rang zwei, einen direkten Aufstiegsplatz. Der Rückstand auf RB Leipzig schmolz auf zwei Punkte, weil der Spitzenreiter am 8. Spieltag auf eigenem Platz eine 2:3-Niederlage gegen den Tabellendritten SG 99 Andernach kassierte. Keinen Zweifel gab es daran, dass der Sieg verdient war. Allerdings fiel er höher aus, als es die Kölnerinnen verdient hatten. Die Geißböcke spielten nämlich ganz und gar nicht wie ein Tabellenletzter, sondern stellten die Gütersloherinnen mit ihrem Tempo und ihrer Spielfreude durchaus vor Probleme. Vor allem in der ersten Halbzeit lief bei unserem Team, bei dem Ronja Leubner wegen Corona und Emilia Deppe wegen ihrer Abstellung zur U19-Nationalequipe fehlten, nicht viel zusammen. Manche fühlten sich an den Auftritt eine Woche zuvor bei der 1:2-Niederlage in Ingolstadt erinnert. Immer wieder leisteten sich die Spielerinnen fahrige Ballverluste in der eigenen Hälfte. Sie hatten im Mittelfeld keinen Zugriff und konnten wegen fehlender Ballkontrolle die schnellen Außen Celina Baum und Jacqueline Baumgärtel kaum wie geplant einsetzen. „Am meisten hat mich gewurmt, dass wir nicht aktiv nach vorne verteidigt haben“, vermisste Britta Hainke auch Wachheit und Gier in den Zweikämpfen. Das Beste an der 1. Halbzeit war aus Gütersloher Sicht der Pausenstand, denn unser Team führte mit 1:0. Shpresa Aradini hatte in der 9. Minute nach einem Zuspiel von Paula Reimann die Nerven behalten, die Kölner Keeperin Kristin Krammer überlaufen und den Ball mit links eingenetzt. Während die Gäste gegen eine gelegentlich unsortierte FSV-Abwehr gleich zu vier guten Möglichkeiten kamen, offenbarte der FSV eine weitere Schwäche: Er spielte die sich bietenden Konter nicht präzise genug aus. Und wenn sich doch die Chance zum erfolgreichen Abschluss ergab, scheiterten Baum (21.) und Leone Kreil (22., 42.). Das Trainerteam korrigierte mit Beginn der 2. Halbzeit die Aufstellung und die taktische Formation: Anstelle von Marah Tayeh rückte Celina Baum auf die Linksverteidigerposition, Innenverteidigerin Hedda Wahle rückte ins zentrale Mittelfeld, und Jacqueline Manteas wurde als neue Innenverteidigerin eingewechselt. Die Maßnahmen griffen, und die Belohnung folgte rasch: Nach einer Freistoß-Hereingabe von Leonie Kreil wehrte FC-Torhüterin Krammer den Ball genau vor die Füße von Manteas ab, die sichtlich überrascht nur den Pfosten traf. Den Abpraller bugsierte Anna Höfker dann zum 2:0 über die Linie (48.). Weniger Pingpong, sondern sehenswert herausgespielt fiel in der 62. Minute dann das 3:0. Demi Pagel schickte Jacqueline Baumgärtel mit einem Long-Line-Ball auf dem rechten Flügel auf die Reise. Die sprintete Gegenspielerin Charleen Niesler davon, stieß bis zum Torraumeck vor und passte dann flach in die Mitte. Dort musste die perfekt mitgelaufene Leonie Kreil nur noch den Fuß hinhalten. Das 4:0 in der 75. Minute ähnelte frappierend dem 2:0. Erst scheiterte die eingewechselte Finnja Schriek nach einem Zuspiel der ebenfalls neu ins Spiel gekommenen Lena Strothmann an Krammer, dann jagte Paula Reimann den Ball an die Latte, und diesen Abpraller köpfte Strothmann aus fünf Metern ins Tor – ihr erster Saisontreffer. Die 19-jährige Stürmerin hätte sich auch in der 71. Minute und in der 90. Minute in die Torschützenliste eintragen können, scheiterte aber am Pfosten und der Kölner Keeperin. Die eher schwache Abwehrarbeit des Tabellenschlusslichts offenbarte, warum man in acht Spielen mit 28 Treffern die meisten Gegentore der 2. Bundesliga kassiert hat. Auf der Gegenseite kam der 1. FC Köln II in der 2. Halbzeit durch einen Lattenschuss von Maja Fiona Weber (71.) nur noch zu einer Torchance. Den Nachschuss von Meike Meßmer klärte Anja Höfker kurz vor der Torlinie und sicherte dem FSV Gütersloh damit zum dritten Mal in dieser Saison hinten die Null. In der Liga geht es für unsere Frauen erst nach drei Wochen am 27. November mit der Partie beim FC Bayern München II weiter. Am Samstag, 19. November, 16.30 Uhr, empfängt der FSV den Regionalligisten Bayer Leverkusen II zu einem Freundschaftsspiel in der Tönnes-Arena. FSV Gütersloh: Rolle – Pagel (81. Moses), Höfker (81. Stojan), Wahle (68. Schriek), Tayeh (46. Manteas) – Tellenbröker – Reimann, Aradini – Baumgärtel, Kreil (68. Strothmann), Baum. Im Aufgebot: Gomulka, Jäger (Tw). 1. FC Köln II: Krammer – Profé (68. Collas), Weber, Niesler (68. Elsen), Walbeck (68. Palm) – Krump, Vogt (85. Merten) – Lattus, Meßmer, Imping (85. Pelzer) – Arslan. Im Aufgebot: Demiri (Tw). Tore: 1:0 (9.) Aradini, 2:0 (48.) Höfker, 3:0 (62.) Kreil, 4:0 (75.) Strothmann.

FSV mit Last-Minute-Triumph gegen Nürnberg an die Tabellenspitze

Shpresa Aradini und Hedda Wahle feiern mit Torschützin Leonie Kreil die 1:0 Führung gegen den 1. FC Nürnberg. (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Der FSV Gütersloh ist neuer Tabellenführer der 2. Frauen-Bundesliga. Ein Treffer von Jacqueline Baumgärtel in der zweiten Minute der Nachspielzeit bescherte unserem Team am Sonntag einen 2:1-Heimsieg über den 1. FC Nürnberg. Dass der verdiente Erfolg im Spielverlauf auch glückliche Aspekte hatte, störte im kollektiven Jubel nach dem Schlusspfiff niemanden mehr. „Hauptsache drei Punkte“, atmete Trainer Sammy Messalkhi erleichtert auf. Zumindest bis Mittwoch darf sich der FSV an der Spitze sonnen, dann kann sich RB Leipzig die Pole-Position im Nachholspiel gegen Hoffenheim II zurückerobern. Eine „Zuschauerin“ verschlief den von 250 Zuschauern lautstark gefeierten Triumph. Unsere langjährige Spielerin Melanie Schuster war drei Wochen nach der Geburt mit ihrem Töchterchen Mavie in die Tönnies-Arena gekommen. Kapitänin Sarah Rolle überreichte ihr anschließend im Mannschaftskreis ein kleines FSV-Trikot mit Namen und Rückennummer 12. Die nach der Babypause ihrem Comeback entgegenfiebernde Mama sah eine erste Halbzeit, in der ihr Team den Gegner in allen Belangen dominierte. „Wir müssen eigentlich mit 3:0 führen“, stellte Schuster angesichts des 0:0-Pausenstands bedauernd fest. Untermauern konnte sie ihre Einschätzung mit einem Verweis auf ein Chancenverhältnis von 8:1. Der in der Defensive hellwache und zweikampfstarke FSV nutzte mit Laufstärke und Passsicherheit die Räume links und rechts der Nürnberger Dreier-Abwehrkette geschickt aus. Der Angriffswirbel startete in der 3. Minute mit einer Fehlentscheidung des Schiedsrichtergespanns. Die mehrfach unsichere Katharina Linke erkannte ein von Lena Strothmann mit einer scharfen Hereingabe auf Shpresa Aradini erzwungenes Eigentor von Franziska Mai wegen einer angeblichen Abseitsstellung nicht an. Weiter ging es mit guten bis sehr guten Möglichkeiten für Strohmann (5.), Aradini (16.), Paula Reimann (20.), Strohtmann (22.), Ronja Leubner (28.), Leonie Kreil (32.) und Anna Höker (42.). „Wir hatten das Spiel total in der Hand“, analysierte Cheftrainerin Britta Hainke. Die überfällige Führung gelang aber erst nach der Pause in der 49. Minute. Als die eingewechselte Celina Baum von Club-Verteidigerin Amelie Thöne gefoult wurde, zirkelte Leonie Kreil den fälligen Freistoß aus 17 Metern über die Mauer hinweg zum 1:0 ins Nürnberger Tor. Warum unser Team anschließend die zuvor beherzt verfolgte Marschroute schlagartig verließ und den mutiger werdenden Gästen immer mehr Spielraum überließ, konnte niemand erklären. „Wir haben im Mittelfeld überhaupt keinen Zugriff mehr gehabt“, monierte Hainke. In der 64. Minute gab es die Quittung, als Torhüterin Sarah Rolle bei einem langen Ball auf Nastassja Lein zu spät kam und die Nürnberger Torjägerin im Strafraum umrammte. Den korrekten Foulelfmeter verwandelte Lara Felix sicher zum 1:1-Ausgleich. „Ein Unentschieden wäre aufgrund der zweiten Halbzeit auch in Ordnung gewesen“, sagte Hainke und gab sogar zu: „Wir hätten uns auch nicht beschweren können, wenn wir das Spiel verloren hätten. Gleich dreimal trafen die Nürnbergerinnen in der 2. Halbzeit nämlich die Latte, und Rolle musste in der 67. Minute eine Glanzreaktion zeigen, um einen Kurzdistanz-Schuss von Lein abzuwehren. Hochkaräter hatte der FSV Gütersloh erst wieder ganz am Ende. Erst zwang Hedda Wahle die Club-Keeperin Lea Paulick mit einem indirekten Freistoß im Nürnberger Strafraum zu einer Rettungstat (90.). Dann ließ sich die frei auf Paulick zustürmende Celina Baum von Abwehrspielerin Mai aus der Ruhe bringen und schoss vorbei (90.+1). Zum Glück behielt Jacqueline Baumgärtel in der nächsten Szene die Nerven. Von Baum nach kampfstarker Balleroberung angespielt, drang sie auf halbrechts in den Strafraum ein („Ich habe kurz überlegt, den Ball noch quer zu legen“) und schoss den Ball flach ins lange Eck. Dass sie nach einem zweiwöchigem USA-Urlaub nicht sofort wieder für die Startelf nominiert worden war, hatte „Baumi“ akzeptiert. Die Einwechslung der 20-Jährigen in der 75. Minute erwies sich im Nachhinein als Glücksgriff. Hatte der FSV eine Woche zuvor in Jena im letzten Moment das 2:2 kassiert und zwei Punkte verloren, drehte er den Spieß jetzt um und holte sich im sechsten Saisonspiel den vierten Dreier. Weiter geht es für die Gütersloherinnen am Sonntag, 30.Oktober, um 11 Uhr beim Tabellendrittletzten FC Ingolstadt. Schon jetzt aber freut man sich auf das Top-Heimspiel am 18. Dezember gegen RB Leipzig. Weil die Tönnies-Arena an diesem Tag nicht zur Verfügung steht, findet die Partie im Gütersloher Heidewaldstadion statt. FSV Gütersloh: Rolle – Tayeh (75. Baumgärtel), Höfker, Wahle, Deppe (88. Manteas) – Tellenbröker – Leubner (61. Pagel), Aradini – Kreil, Reimann, Strothmann (46. Baum). Im Aufgebot: Schriek, Moses, Sommer, Mischke (Tw), Jäger (Tw). 1. FC Nürnberg: Paulick – Schneider (46. Hein), Thöle, May – Mai, Felix (76. Fournier), Kusch (85. Leske), Mühlemann, Führlein – Lein. Tore: 1:0 (49. Kreil, 1:1 (64.) Felix (FE), 2:1 (90.+2) Baumgärtel.

Schock in der ersten und letzten Minute führt zu gerechtem Remis

FSV-Mittelfeldspielerin Ronja Leubner (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Bis in die Nachspielzeit hinein war der FSV Gütersloh am 5. Spieltag neuer Spitzenreiter der 2. Frauen-Bundesliga, denn er führte beim FC Carl Zeiss Jena mit 2:1. Mit der letzten Aktion musste unser Team aber noch den 2:2-Ausgleich hinnehmen und sich mit Rang drei hinter der SG 99 Andernach und RB Leipzig zufrieden geben. „Insgesamt geht das Unentschieden in Ordnung“, kommentierte Britta Hainke den Ausgang der Partie: „Ich habe vor dem Spiel gesagt, dass wir mit einem Punkt zufrieden wären, und das sage ich jetzt auch.“ Die FSV-Trainerin ließ in ihre Bewertung mit einfließen, dass ihre Mannschaft in einer hoch-intensiven Partie einen frühen 0:1-Rückstand in eine 2:1-Führung gedreht hatte und am Ende gegen die körperlich starken Gastgeberinnen den Kräfteverschleiß deutlich spürte. Wegzustecken galt es im Ernst-Abbe-Sportfeld auch die nicht optimale personelle Ausgangslage. Neben Stammkeeperin Sarah Rolle und Stürmerin Jacqueline Baumgärtel, die beide wegen eines länger geplanten Urlaubs fehlten, fiel kurzfristig auch noch Celina Baum aus. Die schnelle Angreiferin musste wegen eines positiven Corona-Befunds pausieren. Anstelle von Rolle führte Maren Tellenbröker, die von 2016 bis 2020 selbst in Jena gespielt hatte, das Team als Kapitänin auf den Rasenplatz. Zwischen den Pfosten feierte die 17-jährige Katharina Jäger ihr gelungenes Zweitligadebüt. Den ersten Schock mussten die Gütersloherinnen nach 30 Sekunden hinnehmen. Auf der rechten Außenverteidigerseite wurde eine Flanke nicht entschlossen genug verhindert, und Luca Birkholz köpfte den Ball zur Jenaer Führung ins Tor. „Dann waren auf jeden Fall wach“, kommentierte Britta Hainke die anfängliche Nachlässigkeit sarkastisch. Unser Team kämpfte sich fortan in die Partie. Lena Strothmann scheiterte in der 8. Minute mit der ersten guten Chance an Keeperin Mailin Wichmann, und auch die von Leonie Kreil in Szene gesetzte Shpresa Aradini verpasste in der 29. Minute den Ausgleich – ihr Schuss ging knapp am Tor vorbei. Mit der Einwechslung von Emilia Deppe als Linksverteidigerin setzten Britta Hainke und Sammy Messalkhi mit Beginn der 2. Halbzeit einen Akzent, der dem Spiel unserer Mannschaft gut tat. Nun war es der FSV, der früh traf: Paula Reimann erzielte in der 47. Minute mit einem Lupfer über Wichmann hinweg das verdiente 1:1. „Jetzt gingen die Köpfe bei uns hoch“, bemerkte Hainke und registrierte, dass die Gütersloherinnen das Kommando in Thüringen übernahmen. Die Führung lag bereits in der Luft, als Lena Strothmann an Wichmann scheiterte (60.) und einem Treffer von Leonie Kreil wegen einer fragwürdigen Abseitsentscheidung die Anerkennung versagt wurde (62.). In der 69. Minute aber bejubelte die Ex-Jenaerin ein unumstrittenes Tor. Nach einem Zuspiel von Paula Reimann brachte Kreil den FSV mit 2:1 nach vorne. Zwar erkämpfte sich unser Team mit großem Einsatz aussichtsreiche Pressing-Situationen, konnte die vorzeitige Entschidung aber nicht erzwingen. Auf der anderen Seite gab sich der mit drei Punkten aus vier Spielen schlecht in die Saison gestartete Ex-Bundesligist nicht geschlagen. „Unser Spiel hatte viel Körner gekostet, und hinten heraus sind uns die Kräfte etwas ausgegangen“, stellte Britta Hainke fest. Mit vier Wechseln in der Schlussphase versuchte der immer stärker unter Druck geratene FSV Zeit von der Uhr zu nehmen und den „Dreier“ ins Ziel zu bringen. Nachdem Katharina Jäger in der 85. Minute mit einer starken Parade den Ausgleich noch verhindern konnte, musste sie sich ganz am Ende der zweiminütigen Nachspielzeit geschlagen geben: Im Anschluss an eine Ecke klärte unsere Abwehr den Ball nicht weit genug. Als er wieder in den Strafraum geschlagen wurde, stand Luca Birkholz frei und schoss aus 14 Metern das von den Gastgeberinnen umjubelte 2:2. Weiter geht es für unsere Frauen mit einem Heimspiel am Sonntag, 23. Oktober. Um 11 Uhr stellt sich der 1. FC Nürnberg in der Tönnies-Arena vor. FSV Gütersloh: Jäger – Pagel (46. Deppe), Höfker, Wahle, Tayeh (90. Sommer) – Kreil, Tellenbröker, Leubner (80. Manteas), Aradini – Reimann (90. Jahn), Strothmann (83. Schriek). Aufgebot: Mischke (Tw). Tore: 1:0 (1.) Birkholz, 1:1 (47.) Reimann, 1:2 (69.) Kreil, 2:2 (90.+2) Birkholz.

Testspiel beim Erstligisten Meppen: 1:2 Niederlage nach einem starken Spiel

FSV-Angreiferin Leonie Kreil ist weiterhin treffsicher. (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Der FSV Gütersloh hat das freie Länderspiel-Wochenende für ein Testspiel gegen den SV Meppen genutzt. Die Partie am Ahlder Damm in Salzbergen endete nach einer starken Leistung des FSV Gütersloh mit 2:1 zugunsten des Erstligisten. Lisa-Marie Weiss brachte die Meppenerinnen in der 20. Spielminute mit 1:0 in Führung. Mai Hirata konnte dann 18 Minuten später auf 2:0 erhöhen. In der zweiten Halbzeit verkürzte Leonie Kreil mit ihrem Treffer in der 62. Spielminute auf 2:1. Doch am Ende blieb es bei dem Anschlusstreffer. Der FSV geht trotz der Niederlage positiv aus dem Testspiel raus. Die Mannschaft konnte über weite Teile kämpferisch und spielerisch an die gute Leistung aus dem Eröffnungsspiel der 2. Frauen-Bundesliga anknüpfen. Am kommenden Sonntag wartet nun mit dem VfL Wolfsburg ein echter Brocken in der 2. Hauptrunde des DFB-Pokals auf uns. Die Vorfreude ist bei allen Beteiligten sehr groß und Fußballfans können sich auf echtes Highlight freuen.

FSV startet mit einem fulminanten 5:1 Sieg gegen Sand in die neue 2. FBL-Saison

Doppeltorschützin Paula Reimann feiert einen ihrer Treffer gegen den SC Sand. (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Das Objekt der Begierde – die Meisterschale – war in der Tönnies-Arena „Ehrengast“ beim offiziellen Saisoneröffnungsspiel der 2. Frauenfußball-Bundesliga zwischen dem FSV Gütersloh und dem SC Sand. Nach dem Abpfiff packten die beiden Mitarbeiterinnen des DFB die schmucke Trophäe aber wieder in den dick gepolsterten schwarzen Koffer und nahmen es zurück mit nach Frankfurt. „Schade eigentlich“, fand Jacqueline Baumgärtel augenzwinkernd. Die Stürmerin hätte nichts dagegen gehabt, wenn die Schale in Gütersloh geblieben wäre. Und Baumgärtel hatte mit ihrem Team auch das denkbar beste Argument dafür geliefert: Der FSV Gütersloh besiegte den Bundesliga-Absteiger aus Süddeutschland mit 5:1 und feierte einen Traumstart in die Spielzeit 2022/2023. Bei aller Euphorie, die sich auf dem Platz und auf der Zuschauertribüne breit machte, verlor aber niemand den Blick für die Realität. „Der Sieg ist etwas zu hoch ausgefallen, Sand hat uns in der 1. Halbzeit ganz schön ins Schwimmen gebracht“, gestand Doppeltorschützin Paula Reimann. Und Trainer Sammy Messalkhi bestätigte: „Wir wissen das Ergebnis einzuordnen, keiner wird abheben.“ Der FSV schickte die gleichen elf Spielerinnen ins Rennen, die auch eine Woche zuvor beim 9:0-Pokalsieg in Rostock begonnen hatten. Und als Paula Reimann die noch unsortierten Gäste in der 5. und 6. Minute nach Vorarbeit von Ronja Leubner (1:0) und Hedda Wahle (2:0) geschockt hatte, hoffte mancher auf eine frühzeitige Entscheidung. Doch daraus wurde nichts. Erst verkürzte die Ex-Gütersloherin Michelle Klostermann gegen eine zu offene FSV-Abwehr auf 2:1 (14.), dann büßte das Offensivspiel unserer Mannschaft an Struktur ein, und die von Cindy König angetriebenen Sanderinnen gewannen Spielanteile. Erst in der 44. Minute gab es die nächste Chance für den FSV, doch Lena Strothmann scheiterte nach einem herrlichen Steilpass von Shpresa Aradini an SCS-Keeperin Inga Schuldt. Das Gütersloher Trainerteam war jedoch auf die enge Spielentwicklung vorbereitet. „Wir hatten eine Matchplan“, kommentierte Jacqueline Baumgärtel selbstbewusst den Doppelwechsel zur Pause. Neben ihr kam mit Celina Baum noch eine zweite pfeilschnelle Stürmerin in die Partie, und das stellte die Abwehrkette des SC Sand vor erhebliche Probleme. Die Vorentscheidung in der 63. Minute fiel allerdings auf andere Weise. Tabea Griß brachte Ronja Leubner im Strafraum zu Fall, und Leonie Kreil, unser Neuzugang aus Sand, verwandelte den unumstrittenen Elfmeter ganz sicher zum 3:1. Nun gewann der FSV klar Oberwasser. Die 20-jährige Zweitliga-Debütantin Baumgärtel erhöhte nach Vorarbeit von Baum auf 4:1 (76.), und die 21-jährige Baum verwertete ein Zuspiel der ebenfalls neu auf die Zweitligabühne eingewechselte Olivia Zitzer in der 84. Minute zum 5:1. „Wir haben mit dem Zeitpunkt des Elfmeters vielleicht ein wenig Glück gehabt“, überlegte Torhüterin Sarah Rolle. Die neue Kapitänin bot eine tadellose Leistung und zeigte ihre spektakulärste Aktion in der 76. Minute, als sie einen Distanzschuss von Cindy König an die Latte lenkte. „Man darf in dieser Liga keinen Gegner unterschätzen“, will auch Rolle den Ball trotz des hohen Auftaktsieges flach halten: „Unser Ziel ist immer das nächste Spiel.“ Sammy Messalkhi hatte schon das nächste Punktspiel am 18. September beim SC Freiburg II im Kopf, als er seinen Stolz über die Leistung ausdrückte: „Wir brauchen uns in der 2. Liga vor keinem Gegner zu verstecken.“ Der Trainer brachte aber auch die aktuelle Stimmung beim FSV Gütersloh auf den Punkt, als er feststellte: „Jetzt freuen sich alle auf das Wolfsburg-Spiel.“ Am 11. September gastiert der amtierende Deutsche Meister zum Zweitrundenspiel im DFB-Pokal in der Tönnies-Arena. FSV Gütersloh: Rolle – Leubner (76.Pagel), Höfker, Wahle, Deppe – Kreil (82. Zitzer), Tellenbröker, Gomulka (46. Baumgärtel), Aradini – Strothmann (46. Baum), Reimann (64. Tayeh). Im Aufgebot: Manteas, Schriek, Sommer, Jäger (Tw) SC Sand: Schuldt – Reisch, Bohnen, Perl (69. Walaschewski), Braun (46. Stulin) – Kuru (81. Bissey), Griß (81. Schneider), Evels – König, McGovern (81. Ivanova), Klostermann Schiedsrichterin: Lara Wolf (Wilhelmshaven) Zuschauer: 150 Tore: 1:0 (5.) Reimann, 2:0 (6.) Reimann, 2:1 (14.) Klostermann, 3:1 (63.) Kreil (FE), 4:1 (78.) Baumgärtel, 5:1 (84.) Baum

Leonie Kreil: „Ich will mit meiner Erfahrung vorangehen“

You'll never walk alone: FSV-Neuzugang Leonie Kreil möchte vorangehen. (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Leonie Kreil ist der Königstransfer des FSV Gütersloh in dieser Saison. Die 24-Jährige, geboren im bayrischen Amberg, kommt vom SC Sand, für den sie in zwei Jahren 28 Bundesligaspiele bestritt. Zuvor stand sie zwei Spielzeiten beim FF USV Jena unter Vertrag, mit dem sie in die Bundesliga aufstieg und dort 25 Partien absolvierte. Ihre Jugendzeit verbrachte sie beim FC Bayern München, mit dem sie 2013 (im Endspiel gegen den FSV Gütersloh) und 2014 den deutschen Meistertitel gewann. Es folgten zwei Jahre beim Zweitligisten ETSV Würzburg und ein zweijähriger Studienaufenthalt in den USA, wo sie für das Collegeteam West Florida Argonauts aktiv war. Interview mit Leonie Kreil Hallo Leonie, du scheinst ja gute Kontakte zum DFB zu haben… Inwiefern? Na, es kann doch kein Zufall sein, dass du gleich in deinem ersten Zweitligaspiel für den FSV Gütersloh auf deinen ehemaligen Verein triffst und der DFB damit die Saison sogar offiziell eröffnet. Da hast du doch bestimmt jemanden angerufen. Nein, nein. Anscheinend wollte es das Schicksal so… Passt dir dieser Zufall? Mir ist das relativ egal. Hauptsache wir gewinnen jedes Spiel, die Reihenfolge ist mir dann schnuppe. Warum ist der Wechsel von Sand nach Gütersloh erfolgt? Das hat verschiedene Gründe gehabt. Ich habe eine Veränderung angestrebt, und es haben sich auch private Dinge geändert. Ich hatte verschiedene Angebote, sowohl von der Bundesliga und der 2. Liga als auch aus dem Ausland. Ich habe lange überlegt, und letztendlich ist es auf Gütersloh hinausgelaufen. Die Gespräche mit den Verantwortlichen waren sehr gut, und ich fühle mich auch sehr wohl hier. Es war eine gute Entscheidung, hierhin zu wechseln. Kannst du die Veränderungen konkretisieren? Bei mir war es immer so, dass ich auf einen Bereich verzichten musste – Studium, Fußball, Privatleben. In Sand hatte ich keine Universität vor Ort, das ist hier in Bielefeld mit der Bibliothek viel einfacher. Mein Freund ist auch hierher gezogen und wir können jetzt zusammen wohnen – das vereinfacht alles. Was studierst du? Sportmanagement und Wirtschaftswissenschaften im Nebenfach. Hättest du auch den Verein gewechselt, wenn der SC Sand in der Bundesiga geblieben wäre? Ja, ich denke schon. Ich war zwei Jahre dort, und mir war wichtig, auch mal nicht nur gegen den Abstieg zu spielen. Gütersloh war in der 2. Liga immer gut dabei und von daher war es eine gute Option, auch mal mit dem Ball zu spielen und nicht nur zu 70 Prozent dem Ball hinterherzulaufen. Gab es bereits Berührungspunkte zum FSV Gütersloh oder Kontakte zu Spielerinnen? In der U-17 habe ich mit Bayern München den deutschen Meistertitel im Endspiel gegen den FSV Gütersloh gewonnen, und mit Jena haben wir auch gegen Gütersloh gespielt. Kontakt hatte ich zu Maren Tellenbröker, mit der ich in Jena zusammen gespielt habe. Wie siehst du deine Rolle beim FSV Gütersloh? Ich strebe schon an, mit meiner Erfahrung voranzugehen angesichts der vielen jungen Spielerinnen. Was heißt es konkret, Führungsspielerin zu sein? Musst du besonders laut sein, musst du Einzelgespräche führen? Einzelgespräche zu führen ist nicht meine Aufgabe, dass sollen die Trainer machen. Ich finde, man ist als Führungskraft vor allem in schlechten Phasen gefordert, dass man dann vorangeht und die Mitspielerinnen pusht und das Positive sieht. Und ich kann aufgrund der Erfahrungen in meiner Karriere, in der es ja auch Höhen und Tiefen gab, Tipps geben, wie man mit schwierigen Situationen umgeht. Bist du ein Typ, der den Mund aufmacht? Ich denke schon, ich habe da auf jeden Fall keine Scheu. Aber ich finde, niemand sollte diese Scheu haben, denn alle anderen kochen auch nur mit Wasser. Was erwartest du vom ersten Saisonspiel? Wer ist Favorit? Das ist sehr schwer einzuschätzen. Wir sind eine neue Truppe, ein neu zusammengewürfelter Haufen. Aber Sand steckt in einer ähnlichen Situation: Es sind viele Spielerinnen gegangen und viele neue sind dazugekommen. Die müssen sich auch erstmal finden – sowohl auf als auch neben dem Platz. Ich habe das Gefühl, dass wir die Vorbereitung und jedes einzelne Testspiel genutzt haben, um als Team zusammenzuwachsen, damit wir gegen Sand brillieren können. Hast du noch Insiderwissen? Immerhin ist ja mit Alexander Fischinger der Trainer immer noch der gleiche wie letzte Saison. Ob er immer noch mit dem gleichen System spielt, weiß ich nicht. Er ist eine Art Freigeist, der gerne auch mal etwas ausprobiert. Was man sagen muss: Er kann die Mannschaft immer sehr gut pushen, so dass jeder über sein Limit geht. Deswegen geht es bei ihm manchmal auch nicht wirklich über Taktik, sondern über Kampf. Auf welcher Position siehst du dich beim FSV? Du wirst überall als Stürmerin „verkauft“, hast in Sand aber nicht in der Offensive gespielt. Wir haben vieles ausprobiert, und jede Position hat ihre Vor- und Nachteile. Aber ich sehe mich schon im Offensivbereich, als Bälleverteilerin im Mittelfeld, also vielleicht auf der Position zehn. Aber ich kann auch auf dem Flügel spielen. Nach der Europameisterschaft ist „Equal Pay“ ein großes Thema. Wie ist deine Meinung zur Gleichbezahlung von Männern und Frauen im Fußball? Es wird noch seine Zeit brauchen, bis das durchgesetzt werden kann. Aber die EM hat ja schon gezeigt, dass wir im Frauenfußball auf dem komplett richtigen Weg sind und Menschen begeistern können, die sich bislang gar nicht so recht für den Frauenfußball interessiert haben. Das war ein sehr wichtiger Schritt und sehr gute Werbung. Ich hoffe dass jetzt auch wir im Ligabetrieb oder im DFB-Pokal Leute davon proftieren können, dass wir Leute ins Stadion locken, dadurch Einnahmen und Einschaltquoten generieren können. Bei Wolfsburg oder Bayern geht es schneller, weil sie die Profiklubs im Hintergrund haben. Kleinere Vereine, wie zum Beispiel der SC Sand, zeigen zwar gute Leistungen, kommen aber irgendwann nicht mehr hinterher, weil ihnen die Wirtschaftskraft des Männer-Profifußballs im Verein fehlt. Wir müssen eine größere Breite in der Bundesliga schaffen, damit auch die kleineren Klubs konkurrenzfähig werden und Spiele wie Wolfsburg gegen Sand nicht immer 5:0 oder ähnlich ausgehen. Aber das ist ein langer Weg.

IG Metall wird neuer „Silber Partner“ des FSV Gütersloh

Von links nach rechts: Chris Punnakkattu Daniel (Strategischer Berater, FSV), Tobias Neumann (stellv. Geschäftsführer & Leiter Marketing / Sponsoring, FSV), Thomas Wamsler (1. Bevollmächtigter, IG Metall Gütersloh-Oelde), sowie die Spielerinnen Jacqueline Manteas, Hedda Wahle und Leonie Kreil freuen sich auf die Partnerschaft (Foto: Boris Kessler / FSV Gütersloh 2009)

Der FSV Gütersloh 2009 kann mit der IG Metall Gütersloh-Oelde einen neuen „Silber Partner“ präsentieren und freut sich sehr auf die bevorstehende Partnerschaft. Mit dem Sponsoring des FSV Gütersloh bekennt sich die IG Metall zum bundesweit anerkannten Mädchen- und Frauenfußball aus Ostwestfalen-Lippe. „Die Unterstützung des Frauenfußballs ist für uns ein Beitrag zur tatsächlichen Gleichstellung der Geschlechter in unserer Gesellschaft. Der Frauenfußball entwickelt sich rasant. Das geht nur mit Sponsoring. Wir wünschen dem FSV Gütersloh eine erfolgreiche Saison!“, sagt Thomas Wamsler, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Gütersloh-Oelde. „Wir danken der IG Metall Gütersloh-Oelde recht herzlich für ihr Engagement und das Sponsoring des FSV Gütersloh. Die IG Metall setzt sich seit Jahrzehnten für die Belange der Menschen in unserer Region ein und das Sponsoring des FSV Gütersloh zeugt von dem großen Interesse, den Standort OWL für talentierte Mädchen- und Frauen langfristig zu sichern. Wir freuen uns daher umso mehr, dass wir mit der IG Metall Gütersloh-Oelde einen neuen starken Partner an unserer Seite haben und gemeinsam den Frauenfußball fördern können“, sagt Tobias Neumann, stellv. Geschäftsführer & Leiter Marketing / Sponsoring des FSV Gütersloh. Die Industriegewerkschaft Metall ist mit 2,26 Millionen Mitgliedern die größte Einzelgewerkschaft in der Bundesrepublik Deutschland und ebenfalls die weltweit größte organisierte Arbeitnehmervertretung. In unserer Region vertritt die Geschäftsstelle Gütersloh-Oelde mit Sitz in Rheda-Wiedenbrück knapp 16.000 Mitglieder. Die IG Metall vertritt die in ihr organisierten ArbeitnehmerInnen der Branchen Metall/Elektro, Stahl, Textil/Bekleidung, Holz/Kunststoff und Informations- und Kommunikationstechnologiebranche.