FSV Gütersloh 2009

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FSV Gütersloh 2009

Fröhlich sieht im Highlight-Spiel Chance auf Punkte

FSV-Allrounderin Celina Baum im Zweitligaduell gegen Borussia Mönchengladbach. (Foto: Boris Kessler / FSV Gütersloh 2009)

Viel hochkarätiger und attraktiver könnte das Hinrundenfinale in der 2. Frauen-Bundesliga für den FSV Gütersloh nicht sein: Mit dem 1. FC Union Berlin gastiert am Sonntag um 14 Uhr der Tabellenzweite in der Tönnies-Arena. Und mit dem Aufsteiger aus Köpenick, der mit professionellen und Strukturen und einem profihaften Etat den Durchmarsch in die Bundesliga anstrebt, hat der FSV noch ein Hühnchen zu rupfen: Am 20. August verlor er das Erstrundenspiel im DFB-Pokal nach einer begeisternden 120-Minuten-Partie unter Flutlicht im Heidewaldstadion (2:2) per Elfmeterschießen mit 4:6. Begegneten sich beide Teams damals auf Augenhöhe, entwickelte sich die Bilanz in der 2. Liga unterschiedlich. Während die Berlinerinnen ihrer Favoritenrolle gerecht wurden, nur eine von zwölf Partien verloren (1:2 gegen Frankfurt II) und mit 25 Punkten bei 22:7 Toren einen Aufstiegsplatz innehaben, muss der FSV Gütersloh als Tabellenzehnter (13 Punkte, 19:31 Tore) gegen den Abstieg kämpfen. Und trotzdem sagt Daniel Fröhlich: „Ich sehe eine Chance, gegen Berlin Punkte zu holen.“ Unser Cheftrainer hat für dieses selbstbewusste Statement zwei Gründe. Zum einen scheint die Formkurve von Union etwas abgeflacht: Aus den letzten sechs Spielen holte das Team von Trainerin Ailien Poese „nur“ elf Punkte; vergangenen Sonntag musste es sich daheim vor 5.478 Zuschauern im Stadion An der Alten Försterei mit einem 1:1 gegen den VfL Bochum zufrieden geben. Zum anderen zeigte die Ergebnis- und vor allem die teaminterne Stimmungskurve der Gütersloherinnen letzten Sonntag mit dem knappen 1:2 beim Tabellenführer 1. FC Nürnberg eindeutig nach oben. Aufgrund der wechselhaften Leistungen in dieser Saison bleibt Daniel Fröhlich allerdings leicht skeptisch: „Wir sind ja eine kleine Wundertüte.“ Aber er setzt darauf, dass diesmal der abermals guten Trainingswoche ein kämpferisch starker Auftritt folgt. Wenn es seinem Team dann gelingt, längere Ballbesitzphasen zu haben als in Nürnberg, ist alles drin. Klar ist auch, dass die Gütersloherinnen die gegnerischen Standards besser verteidigen müssen als im Max-Morlock-Stadion. Denn alle erinnern sich: Im Pokalspiel fielen beide Berliner Treffer direkt oder indirekt durch Freistöße. Was das Personal angeht, sind beide Teams ersatzgeschwächt. Bei Union fehlen vier Spielerinnen, darunter mit der griechischen Nationalspielerin Eleni Markou eine Torschützin vom August. Der FSV Gütersloh muss neben den Langzeitverletzten Shpresa Aradini und Marie Schröder (1:0-Führungskraft im Pokalspiel)  auch auf Mittelfeldspielerin Ronja Leubner (instabile Kniescheibe) und Verteidigerin Lilly Stojan (Urlaub) verzichten. Letztere hatte seinerzeit mit dem 2:2-Ausgleich in der 89. Minute die torlose Verlängerung erzwungen. Für sie könnte entweder die in Nürnberg gelbgesperrte Nele Schmidt oder Chiara Tappe in die Abwehrkette rutschen. Keinen Zweifel lässt Daniel Fröhlich daran, dass Stürmerin Pauline Berning nach ihrem erfolgreichen Comeback wieder von Anfang an spielen soll. Die ebenfalls aus dem Kader der „Zweiten“ hochgezogene Charlotte Weinhold wird erstmals ins Zweitligaufgebot berufen. Der Rückblick auf das Pokalspiel lehrt übrigens, das der Ausfall von Leistungsträgerinnen kompensiert werden kann. Damals fehlten mit Merle Hokamp und Jacqueline Baumgärtel die herausragende Abwehrspielerin und die erfolgreichste Torjägerin des FSV Gütersloh.

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Linda Preuß im Porträt: „Die zweite Liga ist deutlich unterbezahlt“

FSV-Offensivspielerin Linda Preuß im DFB-Pokalspiel gegen den 1. FC Union Berlin. (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Transfers quer durch die Republik sind im Männerfußball an der Tagesordnung. Bei den Frauen sieht das anders aus, zumal in der 2. Frauen-Bundesliga. Hier sind die meisten Spielerinnen in der regionalen Umgebung oder heimatnah aktiv. Dass jemand über mehr als 500 Kilometer den Verein wechselt und dann noch einmal über 190 Kilometer weiterzieht, ist eher eine Seltenheit. Linda Preuß ist diesen Weg über drei Bundesländer gegangen. Von Jena aus führte sie die Karriere nach Meppen und von dort nach Rheda zum FSV Gütersloh. Seit knapp einem Jahr trägt die 26-Jährige das Trikot unseres Zweitligateams, am vergangenen Sonntag in Nürnberg verzeichnete sie ihren 22. Einsatz für den FSV. Nebenbei feierte sie ein kleines Jubiläum, denn es war ihr 100. Spiel in der zweithöchsten deutschen Spielklasse. Hinzu kommen 36 Partien in der Frauen-Bundesliga, acht im DFB-Pokal und 41 in der B-Juniorinnen-Bundesliga. Eine stolze Bilanz für die Fußballerin. Linda Preuß stammt aus Rudolstadt, einer südöstlich von Erfurt gelegen 25.000-Einwohner-Stadt in Thüringen. „Ich vermisse das sehr“, schwärmt sie von der hügeligen Landschaft rund um den im Saale-Tal eingebetteten Ort und seiner Nähe zum Thüringer Wald. Und auch touristisch habe Rudolstadt mit dem auf dem Schlossberg über der Altstadt thronenden Residenzschloss Heidecksburg einiges zu bieten. Historische Bedeutung hat das Schillerhaus, in dem am 7. September 1788 das erste Treffen zwischen den beiden berühmtesten deutschen Dichtern, Friedrich Schiller und Johann Wolfgang von Goethe, stattfand. Hat sie vielleicht wegen dieses heimatlichen Bezugs Deutsch als Lehramtsstudienfach gewählt? Fußballerisch war der FC Einheit Rudolstadt ihre Heimat. Hier begann sie als Achtjährige, und schnell stach ihr Talent heraus. Die Trainerin der thüringischen Mädchenauswahl, gleichzeitig Trainerin beim FF USV Jena, entdeckte sie und leitete sehr früh den nächsten Schritt ein. Schon im Alter von zwölf Jahren wechselte Linda Preuß ins Internat des Bundesligaklubs. „Meine Eltern fanden das nicht ganz so gut, aber ich wollte unbedingt“, erinnert sie sich. Die anfängliche Schüchternheit („Aber Heimweh hatte ich nicht“) überwand sie als Siebtklässlerin des Staatlichen Sportgymnasiums Johann Christoph Friedrich GutsMuths rasch. „Da muss man schnell reifen“, beschreibt sie die Herausforderung, die gewagt zu haben sie nie bereute: „Es war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte, ich hatte dort eine tolle Zeit.“ Dass nicht allzu häufig die Gelegenheit bestand, ins nur 40 Kilometer aber doch eine Stunde Fahrtzeit entfernte Rudolstadt zu reisen, wurde kompensiert von den optimalen Gegebenheiten in Jena, um Schule und Fußball miteinander zu vereinbaren. So waren neben perfekten Trainingsbedingungen auch die ärztliche und physiotherapeutische Betreuung an das Internat angebunden. „Ich konnte viel Fußball spielen“, war die Hauptsache für Linda Preuß, deren Mitschülerinnen Lina Hausicke (Werder Bremen) und Luca Graf (RB Leipzig) es ebenfalls in die Frauen-Bundesliga schafften. Ihre Schule brachte mit Thomas Röhler aber auch den Olympiasieger von 2016 im Speerwurf hervor. Parallel zu den Landesligaspielen mit den USV-Mädchen („Da haben wir immer hoch gewonnen“) kickte sie noch in einer Jungenmannschaft auf Bezirksebene. Sie gehörte zu den ausgewählten C-Juniorinnen, die mit den Gleichaltrigen des „großen“ FC Carl Zeiss Jena trainieren und spielen durften: „Das war cool und eine tolle Erfahrung.“  Als jüngste Spielerin wurde Linda Preuß im Jahr 2012 während der Saison in den Kader des FF USV Jena für die neu geschaffene B-Juniorinnen-Bundesliga hochgezogen. In neun Spielen gelangen dem „Küken“ acht Treffer, und auch in den beiden folgenden Spielzeiten gehörte sie mit insgesamt 16 Treffern zu den Top-Scorerinnen des Jenaer Talentschuppens. Dass sie schon mit 16 Jahren regelmäßig am Training der „Ersten“ teilnehmen durfte, war nur folgerichtig. Die steile Karrierekurve flachte indes mit dem Wechsel zu den Frauen ab: „Ich hatte mehrere Bänderrisse und wollte lieber in der Zweiten spielen.“ Als Stammspielerin des Regionalligateams erzielte sie in zwei Jahren 14 Tore und stieg 2017 in die 2. Bundesliga Nord auf. Linda Preuß hatte das Internat inzwischen verlassen und war in eine private Wohnung umgezogen, wo sie zusammen mit der vom FSV Gütersloh nach Jena gewechselten Annalena Rieke lebte. Das kurze Intermezzo von Christian Franz-Pohlmann als Trainer des Jenaer Bundesligateams (Juli bis November 2016) bekam sie nur am Rande mit. Neben dem Abitur, das sie zusammen mit der heutigen Nationaltorhüterin Stina Johannes machte,  bestritt sie in der Saison 2017/2018 für den FF USV Jena II 20 Zweitligaspiele und empfahl sich dabei mit guten Leistungen für einen Aufstieg in die „Erste“. Dass es anders kam, hatte zwei Gründe: Der FF USV Jena stieg aus der Bundesliga ab, und der SV Meppen hatte Linda Preuß ein Angebot unterbreitet. Sie entschied sich für einen Wechsel über 500 Kilometer ins Niedersächsische und schrieb sich an der Universität Münster für ein gymnasiales Lehramtsstudium mit den Fächern Sport und Deutsch ein. Fünfeinhalb Jahre lang fuhr sie von Münster aus mehrmals wöchentlich und teilweise täglich die 125 Kilometer zum Klub und wieder zurück. Ein Umzug kam ernsthaft nicht in Frage: „Ich lebe gerne in einer schönen Stadt“, sagt die Studentin. Sportlich erlebte sie im Emsland eine überaus erfolgreiche Zeit, denn sowohl 2020 als auch 2022 gelang der Aufstieg in die Bundesliga. Fußballerisch war der SV Meppen vielleicht nicht herausragend: „Aber wir hatten eine Mannschaft mit einem riesigen Zusammenhalt. Das war der Grund, warum wir zweimal aufgestiegen sind.“ Dass zweimal der sofortige Abstieg folgte, konnte an ihrer grundsätzlichen Zufriedenheit nichts ändern: „Das war meine Familie, meine Freunde.“ Eingetrübt wurde die gute Laune, als auf Roger Müller und Theodores Dedis im Sommer 2022 mit Carina Bakhuis eine Trainerin folgte, mit der die Chemie nicht so recht passte, zumal mit Maria Reisinger eine Managerin als starke Frau im Verein regierte, an der man sich ebenfalls reiben konnte. Linda Preuß war also empfänglich für andere Angebote geworden. Und als der seinerzeitige Gütersloher Trainer Sammy Messalkhi sie anschrieb, war der Wechsel zum FSV angebahnt. „Ich hatte das Gefühl, dass sehr viel Perspektive im Team steckt. Außerdem haben mir das familiäre Umfeld und der menschliche Umgang zugesagt“, begründet sie den Wechsel im Januar 2024. Ein Vorteil dieser rein geographisch naheliegenden Entscheidung: „Ich konnte mein Studium problemlos fortsetzen und weiter professionell Fußball spielen.“ Gelegen kam ihr auch, dass sich damit die Distanz zum Elternhaus in Rudolstadt sowie zu ihrem in Magdeburg lebenden älteren Bruder… Linda Preuß im Porträt: „Die zweite Liga ist deutlich unterbezahlt“ weiterlesen

FSV Gütersloh bleibt in Nürnberg ohne Belohnung für starke kämpferische Leistung

FSV-Mittelfeldspielerin Maren Tellenbröker in der Zweitligapartie beim 1. FC Nürnberg. (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Im Kampf um „Bonuspunkte“ für den Klassenerhalt schrammte der FSV Gütersloh nur ganz knapp an einer Überraschung vorbei. Beim Zweitliga-Spitzenreiter 1. FC Nürnberg brachten die Gütersloherinnen ihre frühe Führung nicht ins Ziel, sondern verloren durch einen Treffer in der 82. Minute mit 1:2. „Kämpferisch hätten wir definitiv einen Punkt verdient gehabt“, urteilte Cheftrainer Daniel Fröhlich, nach einer Partie, in der sein Team eine ganz andere läuferische Bereitschaft und ein ganz anderes Zweikampfverhalten an den Tag legte, als vor drei Wochen beim 0:6-Heimdebakel gegen den FC Ingolstadt. Die Belohnung blieb leider aus, aber die befürchtete Bestrafung zum Glück auch: Weil die drei Tabellenletzten allesamt verloren, wahrte der FSV als Tabellenzehnter den Vorsprung von vier Punkten vor einem Abstiegsplatz. Vergrößern kann er ihn möglicherweise, wenn ihm im Hinrundenfinale am Sonntag, 15. Dezember, in der heimischen Tönnies-Arena ein (Teil-)Erfolg über den Tabellenzweiten 1. FC Union Berlin gelingt. Dass die Stimmung in der FSV-Delegation trotz der prekären Tabellensituation schon auf der Hinreise am Samstag prächtig war, lag auch an einer Überraschung. Ohne dass die Spielerinnen und der Trainerstab davon wussten, war die verletzte Shpresa Aradini in den Bröskamp-Bus „geschmuggelt“ worden. Als sie nach ein paar Autobahn-Kilometern plötzlich aus dem WC trat, wurde es laut. Mit der 30-Jährigen, deren motivierender Teamspirit auf und neben dem Platz fehlt, war das Abschlusstraining beim Zwischenstopp im nordhessischen Guxhagen trotz ernsthafter Arbeitshaltung ein Vergnügen. Für manchen war auch überraschend, mit welcher Anfangself der FSV am Sonntag in Nürnberg auf den Max-Morlock-Platz auflief. Anstelle von Nele Schmidt (gelbgesperrt), Linda Preuß und Gizem Kilic waren diesmal Lea Bultmann und Celina Baum nominiert – und auch die aus der „Zweiten“ hochgezogene Pauline Berning. „Die Qualität sprach für sie“, erklärte Daniel Fröhlich, warum er die 23-Jährige, die ihr letztes von 44 Zweitligaspielen vor drei Jahren bestritten und danach ihre Karriere wegen mehrerer Ermüdungsbrüche im Fuß lange unterbrochen hatte, als hängende Sturmspitze neben Jacqueline Baumgärtel ins Rennen schickte. Die Partie lief gerade mal 28 Sekunden und acht Ballkontakte, da schockte der FSV Gütersloh die Gastgeberinnen mit dem 1:0-Führungstreffer. Finja Kappmeier hatte aus der eigenen Hälfte heraus einen flachen Steilpass mit perfektem Timing in den halblinken Raum hinter die Nürnberger Abwehrkette gespielt. Jacqueline Baumgärtel war schneller als FCN-Verteidigerin Annelie Thöle und schob den Ball eiskalt an Keeperin Hannah Etzold vorbei ins lange Eck – ihr achter Saisontreffer. Diese Führung hielt bis zur 64. Minute an, obwohl der Spitzenreiter schon vorher mehrere Möglichkeiten zum Ausgleich hatte. Erst vergab Nastassja Lein einen Hochkaräter (9.), dann zeigte Torhüterin Sarah Rolle ihre Klasse bei Kopfbällen von Klara Svensson Senelius (19.) und Medina Desic (35.). Aus dem Spiel heraus ließ der kompakt verteidigende FSV kaum gegnerische Chancen zu, aber bei Ecken und Freistoß-Hereingaben wurde Nürnberg immer gefährlich. „Leider haben wir es nicht geschafft, ein zweites Tor nachzulegen“, bedauerte Daniel Fröhlich. Dabei hatte der Coach vor allem die Szene aus der 32. Minute im Blick, als Pauline Berning nach einer Flanke von Celina Baum aus 14 Metern mit links stark abschloss, FCN-Keeperin Etzold aber glänzend reagierte. Direkt anschließend hatte nach der von Merle Hokamp getretenen Ecke auch Lilly Stojan noch eine Kopfballchance – auch hier war Etzold zur Stelle. In der zweiten Halbzeit musste der FSV erst wieder zwei Nürnberger Ecken überstehen (Stojan klärt auf der Linie, Thöle köpft auf die Latte), bevor ihm in der 48. Minute eine Chance geraubt wurde. Der sauber ausschauende Ballklau von Pauline Berning gegen Thöle an der Strafraumgrenze wurde von Schiedsrichterin Theresa Hug umstritten als Foul gewertet. Mit der in der 55. Minute erfolgten Auswechslung von Jacqueline Baumgärtel, die nach fast dreiwöchiger verletzungsbedingter Trainingspause keine Kraft mehr hatte, war dem FSV seine schärfste Konteroption genommen. Deswegen ging es nach dem 1:1-Ausgleich durch Medina Desic (64.), natürlich nach einer Ecke, fast nur noch darum, den einen Remis-Punkt zu verteidigen. Außer einem 18-Meter-Versuch von Lea Bultmann (67.), der das Tor weit verfehlte, kam der FSV zu keinem Abschluss mit Aussicht auf eine erneute Führung. Und als die montenegrinische Nationalspielerin Desic in der 82. Minute eine Flanke von Nastasja Lein zum 2:1 für Nürnberg einköpfte, ahnte man schon, dass die Gütersloherinnen leer ausgehen würden. Daniel Fröhlich gab danach zwar Innenverteidigerin Merle Hokamp fürs Mittelfeld frei, und mit Gizem Kilic kam die einzige auf der Bank noch verfügbare Stürmerin in die Partie. Doch mehr als ein problemlos gehaltener 22-Meter-Schuss war für die Gäste nicht drin. Immerhin – und auch das ist ein Fortschritt – brach der FSV nach dem Rückstand nicht auseinander. Weil Chiara Tappe (87.) und Sarah Rolle (88.) noch zweimal beherzt einschritten, kassierte man in der Schlussphase keinen weiteren Gegentreffer mehr. 1. FC Nürnberg: Etzold – Svensson Senelius, Thöle, Steck – Meroni, Guttenberger, Brengel (87. Brunmair), Salfelder (41. Scholz) – Mai (73. Bauereisen) – Desic, Lein (90.+2 Mailbeck). Im Aufgebot: Felix, Kerim-Lindland, Krammer (Tw). FSV Gütersloh: Rolle – Baum, Stojan, Hokamp, Kappmeier (84. Tappe) – Leubner (77. Preuß), Tellenbröker, Schuster, Bultmann (84. Kilic) – Berning, Baumgärtel (55. Rädeker). Im Aufgebot: Zitzer, Krumme (Tw). Schiedsrichterin: Theresa Hug (Schramberg). Gelbe Karten: Lein, Steck, Ostendorp (Trainer) – Baum. Zuschauer: 654. Ecken: 9:2 (4:2); Chancen: 8:3 (4:3). Tore: 0:1 (1.) Baumgärtel, 1:1 (64.) Desic, 2:1 (82.) Desic.

FSV Gütersloh will Chance zur Rehabilitation in Nürnberg nutzen

Die Mannschaft des FSV Gütersloh. (Foto: Boris Kessler / FSV Gütersloh 2009)

Drei Wochen nach der 0:6-Heimniederlage gegen Abstiegskandidat FC Ingolstadt haben die Fußballerinnen des FSV Gütersloh an diesem Sonntag die bestmögliche Gelegenheit, sich zu rehabilitieren und ihr wahres Gesicht zu zeigen. Das Zweitligateam von Daniel Fröhlich tritt um 13 Uhr beim Tabellenführer 1. FC Nürnberg an. „In dieser Liga kann jeder jeden schlagen“, ist der Cheftrainer überzeugt, dass der natürlich als Außenseiter auflaufende FSV eine realistische Chance hat, für den Klassenerhalt zu punkten. „Wir wissen, wie Nürnberg spielt“, hat er sich zusammen mit Co-Trainer Rainer Borgmeier ein personelles und taktisches Konzept überlegt, wie die mit 26 Punkten und 24:6 Toren auf Platz eins thronenden Fränkinnen in Bedrängnis zu bringen sind. Bislang hat der Bundesligaabsteiger von elf Spielen acht gewonnen und nur eines verloren – das mit 0:1 gegen Andernach allerdings auf dem eigenen Max-Morlock-Platz, wo die Bilanz mit zehn Punkten aus fünf Partien nicht makellos ist. Nach dem Schock des Ingolstadt-Spiels ist man beim FSV auf allen Ebenen erneut selbsthinterfragend auf die Suche nach den Gründen für die zumeist hoch ausgefallenen sechs Saisonniederlagen gegangen. „Wir haben intern einige Dinge angesprochen und geändert“, sagt Daniel Fröhlich. Er glaubt, dass vieles eine „Kopfsache“ ist: „Wenn wir das 0:1 kassieren, gehen die Köpfe häufig nach unten.“ Das Team stark zu reden und an den 5:1-Heimsieg über den Tabellendritten VfL Bochum sowie die Top-Leistung beim jüngsten 3:0-Auswärtssieg in Freiburg zu erinnern, reicht allein für eine Einstellungsänderung nicht aus. Auch Trainings- und Spielformen haben Fröhlich und Borgmeier zuletzt darauf ausgerichtet, positiv auf Rückstände zu reagieren. Zur speziellen Vorbereitung auf das Geläuf in Nürnberg fand das Training in der Woche auf dem Rasen im Gütersloher Sportzentrum Ost statt. Dass mit den verletzten Shpresa Aradini und Marie Schröder zwei Leistungsträgerinnen fehlen, ist keine neue Situation mehr. Hinzu kommt am Sonntag, dass Verteidigerin Nele Schmidt gelbgesperrt ist. Ansonsten steht der komplette Zweitligakader zur Verfügung, wobei einigen Spielerinnen die Pokal- und Länderspielpause nutzten, um Verletzungen, Blessuren und Erkältungen auszukurieren. Es hat aber auch Zuwachs gegeben: Mit Pauline Berning (23) steht erstmals wieder eine Stürmerin im 17-köpfigen Aufgebot, die zuletzt zum starken Auftreten des Regionalligateams beigetragen hat. Die frühere U19-Nationalspielerin, die ihr letztes von 44 Zweitligaspielen im April 2021 bestritt, hatte ihre Karriere nach mehreren Ermüdungsbrüchen im Fuß auf ärztlichen Rat hin beenden müssen. Erst im Mai 2024 feierte sie nach behutsamem Aufbau ein Comeback in der „Zweiten“, bestand alle Belastungstests und könnte mit ihrer fußballerischen Klasse nun wieder der „Ersten“ helfen.

Merle Hokamp feiert mit U19-Nationalteam den Gruppensieg in der EM-Qualifikation

Support aus der Heimat beim U19-EM-Qualispiel: FSV-Verteidigerin Merle Hokamp erhielt Unterstützung von ihren Freundinnen. (Foto: Wolfgang Temme / FSV Gütersloh 2009)

Merle Hokamp, Fußballerin des Zweitligisten FSV Gütersloh, hat ihre internationale Erfolgsbilanz ausgebaut. Mit dem deutschen U19-Nationalteam gewann die 17-Jährige am Dienstag in Duisburg auch das dritte Spiel der ersten EM-Qualifikationsrunde. Nach Siegen über den Kosovo (5:0) und Griechenland (3:0) sicherte sich die DFB-Auswahl mit einem 5:1-Triumph über Dänemark den Gruppensieg. Um sich für die im Juni in Polen stattfindende Endrunde der U19-Europameisterschaft zu qualifizieren, muss sich Deutschland Anfang April noch in der zweiten Qualifikationsphase gegen drei andere Nationen durchsetzen. Merle Hokamp war neben Torhüterin Thea Farwick (SV Meppen) und Emma Memminger (Eintracht Frankfurt) eine von nur drei Spielerinnen, die in jeder Partie über 90 Minuten auf dem Platz standen. Am Dienstag trug sie als Innenverteidigerin mit großer Übersicht, einer makellosen Zweikampfbilanz und einer herausragenden Passquote zur besten deutschen Leistung des Turniers in Duisburg bei. Einige Male imponierte sie auch mit ihren unaufhaltsamen offensiven Antritten. „Das war eine überragende erste Halbzeit von uns, dort haben wir dem Gegner defensiv kaum Luft zum Atmen gelassen. Danach haben wir es souverän runtergespielt“, schwärmte DFB-Trainer Michael Urbansky. Vor 187 Zuschauern im Waldstadion, darunter DFB-Sportdirektorin Nia Künzer und die Assistenztrainerinnen der A-Nationalmannschaft Maren Meinert und Saskia Bartusiak, lag das deutsche Team schon zur Pause mit 4:0 vorne. Estrella Merino Gonzalez von Bayer Leverkusen (7., 39.), Marina Scholz vom 1. FC Nürnberg (24.) und Melina Krüger vom Hamburger SV (32.) hatten die Treffer erzielt. Zwei Minuten nach dem Anschlusstreffer von Dänemark (51.) stellte Delice Boboy (Bayer Leverkusen) per Foulelfmeter den alten Abstand wieder her. Coach Urbansky zeigte sich sehr angetan von dem Auftritt: „Mir gefällt insbesondere die Art und Weise, wie wir Fußball spielen – wir haben einen erneuten Schritt in der Entwicklung gemacht.“ Für Merle Hokamp, die während des Turniers als angehende Abiturientin des Städtischen Gymnasiums Gütersloh noch zwei Klausuren schreiben musste, war es bereits das neunte U19-Länderspiel. „Ja, es hat sich gut angefühlt“, lautete ihre Zufriedenheit mit der eigenen und der mannschaftlichen Leistung. Die ebenfalls zum deutschen U19-Aufgebot gehörende Janne Krumme, 17-jährige Torhüterin des FSV Gütersloh, kam nicht zum Einsatz und feuerte das Team von der Tribüne aus an. Für beide Zweitligaspielerinnen geht das Fußballprogramm bereits am Sonntag weiter, wenn sie mit dem FSV beim Tabellenführer 1. FC Nürnberg gastieren.

Zweiter Sieg in der EM-Qualifikation: DFB-Nachwuchs lässt Griechenland keine Chance

Starker Auftritt für die U19-Nationalmannschaft: FSV-Verteidigerin Merle Hokamp. (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Die U19-Nationalmannschaft der Frauen bleibt in der ersten Qualifikationsrunde zur UEFA U19-Europameisterschaft auf Kurs. Nach dem überzeugenden 5:0-Auftaktsieg gegen den Kosovo am Mittwoch feierte das Team von Trainer Michael Urbansky am Samstag einen weiteren Erfolg. Mit einem verdienten 3:0 gegen Griechenland sicherten sich die DFB-Juniorinnen die nächsten drei Punkte und gehen gestärkt in das letzte Spiel gegen Dänemark. FSV-Talent Merle Hokamp überzeugt erneut In der Startelf der deutschen Auswahl stand erneut Merle Hokamp vom FSV Gütersloh, die ihre starken Leistung aus dem ersten Spiel bestätigte. Die Verteidigerin spielte über die vollen 90 Minuten und trug mit einer souveränen Defensivarbeit maßgeblich zum Erfolg bei. Auch in der Offensive sorgte Hokamp für Aufsehen: Nach einem kraftvollen Kopfball nach einer Ecke hatte sie Pech, als der Ball vom Querbalken zurück ins Spielfeld prallte. Es wäre ihr erstes Tor im Trikot der U19-Nationalmannschaft gewesen. Die zweite FSV-Spielerin im DFB-Kader, Torhüterin Janne Krumme, kam leider nicht zum Einsatz. Krüger und Rückert sorgen für die Tore Vor 257 Zuschauern in der Sportschule Wedau übernahm das deutsche Team von Beginn an die Kontrolle. In der 22. Minute belohnte sich die Mannschaft für ihren engagierten Auftritt: Melina Krüger (Hamburger SV) erzielte die 1:0-Führung mit einem platzierten Schuss. Auch nach der Halbzeit blieb die deutsche Elf spielbestimmend. Krüger war es erneut, die in der 50. Minute mit ihrem zweiten Treffer für die beruhigende 2:0-Führung sorgte. Den Schlusspunkt setzte Rosa Rückert (Eintracht Frankfurt II) in der 75. Minute. Abschluss gegen Dänemark Nach zwei Siegen aus zwei Spielen blickt die deutsche U19-Nationalmannschaft nun auf das abschließende Qualifikationsspiel am kommenden Dienstag gegen Dänemark. Mit einem weiteren Erfolg könnte das Team den Gruppensieg perfekt machen.

Testspiel zwischen dem FSV Gütersloh und der SpVg Aurich fällt aus

adidas Spielball der 2. Frauen-Bundesliga. (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Das für Sonntag, den 1. Dezember, angesetzte Testspiel zwischen dem Zweitligateam des FSV Gütersloh und dem niedersächsischen Oberligisten SpVg Aurich muss leider abgesagt werden. Aufgrund einer witterungsbedingten Platzsperre ist die Austragung des Spiels nicht möglich.

Merle Hokamp feiert 5:0-Sieg mit dem deutschen U19-Nationalteam

Merle Hokamp im Einsatz für den FSV Gütersloh. (Foto: Boris Kessler / FSV Gütersloh 2009)

Mit Merle Hokamp vom FSV Gütersloh ist dem deutschen U19-Nationalteam ein perfekter Start in die erste Qualifikationsrunde für die U19-Europameisterschaft gelungen. Die von Michael Urbansky trainierte DFB-Auswahl besiegte die U19-Frauen aus dem Kosovo in Duisburg mit 5:0. Die 17-jährige Hokamp gehörte als Innenverteidigerin zur deutschen Startelf und blieb bis zum Schlusspfiff auf dem Platz. Vor 166 Zuschauern im Waldstadion neben dem „Bettenturm“ des Westdeutschen Fußball-Verbandes in Wedau gehörte sie zu den stärksten Spielerinnen auf dem Platz. Defensiv war das Nationalteam nur in der ersten Halbzeit einige Mal gefordert, wobei Merle Hokamp als Teil der Viererabwehrkette äußerst umsichtig agierte. Die Spieleröffnung der sehr offensiv ausgerichteten Deutschen lief häufig über die mit der Nummer 4 aufgelaufenen Gütersloherin. Dabei stieß sie oft mit dem Ball am Fuß bis in die gegnerische Hälfte vor, spielte kluge Pässe in die Angriffszone und beeindruckte mehrfach mit flachen Anspielen auf die Flügel sowie Chipbällen hinter die Abwehrkette der Kosovarinnen. Zu denen, die auf der Tribüne von der Leistung der FSV-Zweitligaspielerin sehr angetan waren, gehörte mit Lena Goeßling auch eine Ex-Nationalspielerin mit Gütersloher Vergangenheit. Die Treffer für das DFB-Team erzielten die Leverkusenerin Estrella Merino Gonzalez (18.), Laila Portella vom FC Bayern München (26.), Maj Schneider vom SC Freiburg (67.), Leonie Schetter von der TSG Hoffenheim (89.) und erneut Schneider (90.+2). Trainer Michael Urbansky zeigte sich hocherfreut: „Es war eine sehr ordentliche Leistung und wir sind zufrieden, denn es ist nicht selbstverständlich mit einem 5:0 zu starten. Bei einem Pflichtspiel ist schließlich immer etwas Druck dabei.“ Im weiteren Verlauf des Qualifikationsturniers in Duisburg trifft Deutschland noch auf Griechenland (Samstag, 30. November, 14.30 Uhr) und Dänemark (Dienstag, 3. Dezember, 14.30 Uhr). Die ersten drei Teams jeder Gruppe schaffen es in die zweite Qualifikationsrunde, die EM-Endrunde findet im Juni 2025 in Polen statt. Ihr siebtes Länderspiel für die U19-Auswahl markierte für Merle Hokamp ein kleines Jubiläum, denn es war nach Einsätzen für die jüngeren U-Teams bereits der 25. Auftritt im deutschen Nationaltrikot. Mit Torhüterin Janne Krumme gehört eine weitere 17-jährige Gütersloherin zum DFB-Kader, doch nach sechs U17-Länderspielen kam sie diesmal noch nicht zu ihrem U19-Debüt. Coach Michael Urbansky hatte für das Tor Thea Farwick vom SV Meppen nominiert.

FSV Gütersloh erlebt 0:6-Heimdebakel gegen Schlusslicht Ingolstadt

FSV-Cheftrainer Daniel Fröhlich bespricht sich mit seinen Spielerinnen. (Foto: Marina Brüning / FSV Gütersloh 2009)

Drumherumreden ist sinnlos und unglaubwürdig: Beim FSV Gütersloh schrillen die Alarmglocken. Die Fußballerinnen befinden sich im Abstiegskampf der 2. Frauen-Bundesliga. Wer das vergessen hatte und das Team nach dem jüngsten 3:0-Sieg in Freiburg im Aufwind wähnte, wurde am Sonntag auf schmerzlichste Weise in die Realität zurückgeholt. Der FSV kassierte mit dem 0:6 gegen den als Schlusslicht angereisten FC Ingolstadt die höchste Heimniederlage im 15. Jahr der Zugehörigkeit zum deutschen Unterhaus. Damit egalisierte das Team gleichzeitig den Gütersloher Negativrekord für ein Meisterschaftsspiel in der 2. Liga, den das Team am 1. September mit der 0:6-Klatsche beim Hamburger SV aufgestellt hatte. Angesichts des zunehmend wehrlosen Auftritts war Cheftrainer Daniel Fröhlich genauso wie das enttäuschte Publikum in der Tönnies-Arena konsterniert und flüchtete sich mit Verweis auf die vielen hohen Niederlagen in dieser Saison in bissige Übertreibung: „Ich verstehe das überhaupt nicht, wir kassieren 50.000 Gegentore. Irgendwann ist mal Schicht im Schacht.“ Tatsächlich summiert sich die Zahl der Gegentreffer in elf Spielen auf 29. Selbst die drei Teams, die aktuell auf den Abstiegsplätzen liegen, kommen nicht annähernd auf einen derart schlechten Wert. Statt den erhofften „Dreier“ gegen den Tabellenletzten einzufahren und sich damit auf Rang sechs zu verbessern, fiel der FSV auf Position zehn zurück und hat nur noch vier Punkte Vorsprung vor einem Abstiegsplatz. „Wir haben die gute Ausgangsposition verschenkt“, grantelte der Coach. Und die letzten beiden Hinrundenspiele verheißen nichts Gutes, denn es geht gegen Tabellenführer 1. FC Nürnberg und den Tabellenzweiten 1. FC Union Berlin. Eine halbe Stunde lang hielten die Gütersloherinnen hinten die Null – wenn auch nur durch eine Glanzblockade von Torhüterin Sarah Rolle im Eins-gegen-Eins-Duell mit der steil freigepassten Ingolstädterin Magdalena Schwarz (11.). Während der FSV vorwiegend bedächtig aufbaute, aber immer mal wieder mit Tempo angriff und vor allem ins Pressing ging, beschränkten sich die abwartenden Gäste auf seltene Umschaltsituationen. Ein 18-Meter-Flachschuss von Linda Preuß (9.) und eine Top-Kopfballchance für Gizem Kılıç (24.) machten Hoffnung auf baldigen Torjubel: Die wie erwartet im Sturm anspielende Kilic traf den Ball bei einer Flanke von Nele Schmidt freistehend nicht voll, und er landete neben dem Ingolstädter Tor. Die 1:0-Führung für die Gäste in der 30. Minute hatte sich nicht wirklich angedeutet: Nach einem unklaren Gütersloher Abwehrgewusel an der Strafraumgrenze kam der Ball zu Emma Kusch, die aus 14 Metern ins lange Eck vollendete. Vielleicht wäre es mit diesem knappen Rückstand in die Pause gegangen, wenn nicht Monique Panetta in der 39. Minute eine folgenschwere Fehlentscheidung getroffen hätte. Als FCI-Angreiferin Nadja Burkard im Dribbling vor dem rechten Gütersloher Strafraumeck auf dem Ball ausrutschte, entschied die Schiedsrichterin völlig überraschend auf Foul. Katharina Krist trat den Freistoß, und der Ball flog an der recht spät reagierenden Sarah Rolle vorbei, prallte an den langen Innenpfosten und von da zum 0:2 ins Netz. So viel Glück war Merle Hokamp in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit nicht beschieden – ihr 20-Meter-Freistoß ging knapp am langen Pfosten vorbei. Einen Rückstand aufzuholen war dem FSV Gütersloh in dieser Saison noch nicht vergönnt, und es sollte auch diesmal nicht gelingen. Schlimmer noch: Schon in der 49. Minute fing sich das abwehrschwache Team das 0:3 durch Stefanie Reischmann, die nach einem einfachen Zuspiel von der Torauslinie mit der Fußspitze schneller am Ball war als die Verteidigerinnen. Die Partie schien entschieden, und doch roch es kurz nach Aufholjagd, als Monique Panetta in der 59. Minute auf den Elfmeterpunkt zeigte. Maren Tellenbröker war beim Versuch, ein Dribbling von Ivana Slipcevic aus dem Strafraum heraus zu unterbinden, zu Fall gekommen. Lilly Stojan schoss mit dem flach und fast mittig getretenen Foulelfmeter aber die Ingolstädter Torhüterin Franziska Maier an – und die Köpfe beim FSV gingen noch mehr nach unten. Alle Versuche, irgendwie Torgefahr zu produzieren, schlugen schon im Ansatz fehl. Und in der Gegenrichtung fehlten die Mittel und die Leidenschaft, um das sich anbahnende Debakel zu verhindern. „Das ist absolut eine Sache der Einstellung“, ärgerte sich Daniel Fröhlich deutlich über die fehlende Gegenwehr und die Führungslosigkeit in seinem Team. Nahezu jeder Tiefenball der Schanzerinnen, die zuvor in der gesamten Saison erst sechs Treffer erzielt hatten, führte zu weiteren Gegentoren. Die Stimme des diesmal als Stadionsprecher eingesprungenen Sportlichen Leiters Markus Graskamp wurde von Tor zu Tor immer trauriger und leiser. Erst musste er in der 68. Minute das 0:4 von Nadja Burkard durchsagen. Nele Schmidt hatte den Ball beim Rettungsversuch an den Pfosten gelupft, dann hatten aber weder sie noch Lilly Stojan entschlossen reagiert und Burkard konnte abstauben. Dann „flüsterte“ Graskamp die beiden Tore zum 0:5 (74.) und 0:6 (90+1.) von Pija Reininger ins Stadionmikrofon. Während die nach 65 Minuten auf den Platz gekommene Stürmerin das Ingolstädter Spiel noch einmal richtig belebte, verpufften sämtliche Gütersloher Wechsel wirkungslos. Einmal mehr wurden die Langzeitverletzten Shpresa Aradini und Marie Schröder vermisst, und mit Celina Baum saß nach ihrer in Freiburg erlittenen Kopfverletzung eine weitere Stammspielerin auf der Zuschauertribüne. Zu allem Überfluss humpelte Jacqueline Baumgärtel eine Viertelstunde vor Schluss vom Platz; die mit sieben Treffern beste Torjägerin der Liga hatte sich bei einem mit Gelb bestraften Einsteigen gegen Emma Kusch selber am Fuß verletzt. Bevor es für den FSV in der 2. Frauen-Bundesliga mit der Partie in Nürnberg weitergeht (8.Dezember) bestreitet er noch ein Freundschaftsspiel. Am Sonntag, 1. Dezember, empfängt er um 14 Uhr im Sportzentrum Ost mit der SpVg. Aurich den Tabellenführer der Oberliga Niedersachsen. FSV Gütersloh: Rolle – Schmidt, Stojan, Hokamp, Kappmeier (87. Zitzer) – Leubner (87. Tappe), Schuster, Tellenbröker, Preuß (87. Bartling) – Baumgärtel (75. Bultmann), Kılıç (65. Wisniewski). Im Aufgebot: Krumme (Tw). FC Ingolstadt: Maier – Timmermann (83. Wolski), Krist (75. Penzkofer), Fritz, Härtl – Schwarz (75. Vidovic), Slipcevic (83. Galvez Estrada), Reischmann, Kusch (65. Reininger) – Ebert, Burkard. Im Aufgebot: Schmittmann, Bogenschütz, Winter, Daum (Tw). Schiedsrichterin: Monique Panetta (Bad Frankenhausen); Gelbe Karten: Leubner, Schmidt, Baumgärtel – Krist. Ecken: 2:4 (1:3); Chancen: 2:9 (1:4). Tore: 0:1 (30.) Kusch, 0:2 (39.) Krist, 0:3 (49.) Reischmann, 0:4 (68.) Burkard, 0:5 (74.) Reininger, 0:6 (90.+1) Reininger.  

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