FSV Gütersloh 2009

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FSV Gütersloh 2009

FSV Gütersloh macht den Traumstart perfekt

FSV-Angreiferin Marie Schröder im Spiel gegen die TSG Hoffenheim II. (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Fußballfest in der Tönnies-Arena: Mit einem 6:0-Triumph über die TSG Hoffenheim II machte der FSV Gütersloh den Traumstart in die neue Saison der 2. Frauen-Bundesliga perfekt. Nach dem dritten Sieg im dritten Spiel liegt das zuvor schon gegen Frankfurt II (2:0) und in Weinberg (4:2) erfolgreiche Team von Britta Hainke und Sammy Messalkhi sogar an der Tabellenspitze. Der SC Sand und der FC Carl Zeiss Jena folgen mit der ebenfalls maximalen Ausbeute von neun Punkten auf den Plätzen dahinter. „Wir dürfen uns nicht darauf ausruhen, aber jetzt dürft ihr es erst mal genießen“, gratulierte Cheftrainerin Hainke den Spielerinnen zu ihrer starken Leistung. Das Team jubelte erst über das Geschenk der Coaches („Morgen ist trainingsfrei“) und feierte den Kantersieg dann zu Sirtaki-Klängen mit „La Ola“ vor den begeisterten 276 Zuschauer*innen auf der Tribüne. Die nächste gemeinsame „Party“ soll schon am Samstag, 9. September, 17.30 Uhr, steigen, wenn Bundesligist RB Leipzig zum DFB-Pokalspiel in der Tönnies-Arena antritt Zur Überraschung des Publikums musste der FSV gegen den Talentschuppen des Bundesligisten aus Sinsheim ohne Jacqueline Baumgärtel antreten. Die beste Torjägerin der vergangenen Saison pausiert wegen noch nicht abschließend diagnostizierter gesundheitlicher Probleme. Trotzdem setzte das Team die Strategie, den Gegner früh anzulaufen, die Hoffenheimer Spieleröffnung möglichst schon im Ansatz zu stören und mit aufmerksamer und entschlossener Zweikampfführung spätestens in der eigenen Hälfte die Bälle zu erobern, erfolgreich um. Und in Ballbesitz drückten die Gütersloherinnen dem Spiel mit zahlreichen gelungenen Stafetten und Pässen auf die schnelle Marie Schröder sowie die quirlige Lena Strothmann ihren Stempel auf. Und bei etwas mehr Fortune im Abschluss – vor allem bei der starken Schröder – wäre der Sieg sogar noch höher ausgefallen. Jetzt hofft man beim FSV nur, dass die Fußverletzung, wegen der Linksverteidigerin Emilia Deppe zur Halbzeitpause ausgewechselt werden musste, nicht schwerwiegender Natur ist. „Ein sehr souveräner Auftritt mit vielen guten Kombinationen. Die Mannschaft war sowohl defensiv als auch offensiv sehr gut eingestellt.“ So lautete das Kompliment von U20-Nationaltrainerin Kathrin Peter, die das Spiel auf der Tribüne zusammen mit Lena Lotzen, Assistenztrainerin des U17-Nationalteams aufmerksam verfolgte. Lotzen hatte dabei vom FSV Gütersloh vor allem die 16-jährige Merle Hokamp im Visier, die in der Innenverteidigung nicht sonderlich gefordert wurde. „Natürlich wird es interessant sein, sie mal unter größerem Gegnerdruck zu erleben, wie vielleicht dann gegen Leipzig. Aber auch so sieht man schon, wie sie sich in der 2. Frauen-Bundesliga behauptet.“ Lotzen mochte natürlich nichts vorwegnehmen, aber sie bezeichnete die Chancen Hokamps, für den nächsten, am 18. September beginnenden und mit zwei Länderspielen in England verbundenen DFB-Lehrgang nominiert zu werden, als gut. Das Gütersloher Torefestival begann schon in der 2. Minute mit dem 1:0 durch Lena Strothmann. Die 20-jährige spitzelte den Ball nach einer Kopfball-Vorlage der diesmal auf der Position zehn sehr offensiv ausgerichteten Hedda Wahle an Hoffenheims Keeperin Lena Locher vorbei. Bei der bereits neunten FSV-Torchance in der 32. Minute behielt Strothmann im Anschluss an ein Diagonalzuspiel von Marie („Curly“) Schröder die Nerven und vollstreckte zum 2:0. Kurz vor dem Pausenpfiff staubte Maren Tellenbröker zum 3:0 ab, nachdem TSG-Keeperin Locher bei einem hohen Distanzversuch von Celina Baum schlecht ausgesehen hatte. Dem 4:0 durch die zur zweiten Halbzeit eingewechselte Demi Pagel (55.) gingen eine kurz ausgeführte Ecke und zwei Rückzieher von Ronja Leubner und Shpresa Aradini voraus. Nachdem zwischendurch auch mal FSV-Torhüterin Sarah Rolle bei einem Fernschuss ihre Klasse zeigen durfte (68.), schraubte die für die Schlussphase eingewechselte Hanna Hamdi das Ergebnis mit einem Doppelschlag in die Höhe. Erst stand sie am langen Pfosten goldrichtig, als Ronja Leubner eine Hereingabe von Lilly Stojan verlängerte (84.). Dann erlief die flinke Tunesierin einen tollen Steilpass von Maren Tellenbröker, umkurvte die TSG-Keeperin und schob den Ball zum 6:0 ins leere Tor (87.). „Geiles Spiel, zwei Tore – und ich freue mich auf Samstag“, sagte die von Borussia Bocholt gekommene 27-Jährige nach ihren ersten Treffern für den FSV Gütersloh. Die von ihrem Team schwer beeindruckte Cheftrainerin Britta Hainke („Herz, Leidenschaft, Miteinander – das war heute ein Statement, wie es besser nicht sein konnte“) hatte nicht unbedingt das kommende Pokalspiel, sondern den weiteren Verlauf der Ligasaison im Blick, als sie sich verbal vor der Mannschaft verneigte: „Mit so einer Leistung wird es für jeden schwer, uns zu schlagen.“ Weiter geht es für den FSV Gütersloh in der Meisterschaft am 17. September mit der Partie beim VfL Wolfsburg II. Für Sarah Rolle beginnt dort eine neue Rechnung: „Ich hatte mir von den ersten drei Spielen vier Punkte versprochen, und es sind neun geworden. Für die nächsten drei Spiele muss ich mir jetzt wohl ein anderes Ziel setzen.“ Die Kapitänin des aktuellen Spitzenreiters ändert aber trotz des Traumstarts nicht ihre grundsätzliche Zurückhaltung: „Wir müssen erst mal Punkte holen, ohne auf einen Tabellenplatz schauen. Jeder Punkt, den wir holen, ist ein Punkt für den Klassenerhalt.“ FSV Gütersloh: Rolle – Baum, Schmidt, Hokamp, Deppe (46. Kappmeier) – Tellenbröker – Leubner, Wahle (65. Stojan), Aradini (65. Bultmann) – Strothmann (46. Pagel), Schröder (77. Hamdi). Im Aufgebot: Blome (Tw). TSG Hoffenheim II: Locher – Schmidt (64. Graumann), Crnaveri, Gerber, Gebert (46. Lepper) – Wileschek, Grimm, Röder (74. Goyn), Bitterwolf – Sahiti, Wagner (68. Steiner). Im Aufgebot: Kourdi (Tw). Schiedsrichterin: Sina Diekmann (Essen); Gelbe Karte: Strothmann. Zuschauer: 276. Tore: 1:0 (2.) Strothmann, 2:0 (32.) Strothmann, 3:0 (44.) Tellenbröker, 4:0 (55.) Pagel, 5:0 (84.) Hamdi, 6:0 (87.) Hamdi.

TSG Hoffenheim II setzt auf viele altbewährte Talente

FSV-Mittelfeldspielerin Paula Reimann im Zweikampf gegen die TSG Hoffenheim II in einer Zweitligapartie der Saison 2022/23. (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Bei der TSG 1899 Hoffenheim II endete vor dieser Saison eine Ära. Nach elf Jahren als Cheftrainer schied Siegfried Becker (51) beim Bundesligisten als Verantwortlicher für das U20-Team aus. Die Liste seiner Erfolge ist lang. Nach dem Aufstieg im Jahre 2014 holte Becker mit seinem Team zwischen 2016 und 2018 drei Mal den Meistertitel in der Südstaffel der 2. Frauen-Bundesliga. Und im eingleisigen Unterhaus schaffte er stets den Klassenerhalt – zuletzt als Tabellenzehnter mit 33 Punkten. Seine Nachfolge trat mit Rico Weber ein junger Kollege an. Der 28-Jährige war seit Januar 2021 Co-Trainer der U20 und trainierte zuvor die U15 und die U17 der TSG. Die personelle Zäsur umfasste aber noch vier weitere Positionen: Robin Wenzel und Marc Wiesbeck sind neue Co-Trainer, Julian Braun fungiert als neuer Athletiktrainer, und die 18-jährige Nadja Schneider nimmt als neue Betreuerin regelmäßig am Trainingsbetrieb teil. Als Saisonziel hat Rico Weber den Platz acht ausgegeben – wohl wissend, dass dies ambitioniert ist: „Natürlich steht die Entwicklung der Mannschaft immer im Vordergrund, aber wir wollten uns auch ein tabellarisches Ziel setzen, um einen Anreiz zu haben.“ Der Saisonstart verlief allerdings nicht nach Wunsch. Im Derby beim SC Sand gab es eine 2:3-Niederlage, und bei der Heimpremiere kassierte die TSG eine 0:2-Niederlage gegen die „Zweite“ des FC Bayern München. Mit Ann-Sophie Braun, Marie Philipzen (beide Kreuzbandriss), Charlotte Waibel, Marie Steiner (beide Syndesmosebandriss), Melina Goyn (Sprunggelenksverletzung) und Lina Backhaus (Schulterverletzung) fehlten allerdings zahlreiche verletzte Spielerinnen. U17-Nationalspielerin Steiner, mit neun Treffern in der Vorsaison beste Hoffenheimer Torschützin, könnte gegen den FSV Gütersloh aber vielleicht wieder im Aufgebot stehen. In der Sommerpause gab es keine übermäßig große Fluktuation im U20-Kader. Mara Alber und Mathilde Janzen schafften den Sprung in das Bundesliga-Team. Mit Anouk Blaschka (1. FC Union Berlin), Chiara Jahn (Kickers Offenbach) und Eltina Bozhdaraj (SV Elversberg) verzeichnete die TSG zudem drei externe Abgänge. „Es ist natürlich sehr positiv, dass wir den Großteil der Mannschaft zusammenhalten konnten“, freut sich Rico Weber: „Zudem haben sich die Neuzugänge sehr schnell eingefunden, sowohl sportlich als auch in der Mannschaft.“ Mit Cora Lepper und Valentina Bitterwolf (beide Eintracht Frankfurt) sowie U17-Nationalspielerin Milena Röder (SV Bardenbach/ JSG Saarschleife) kamen drei Talente von außerhalb. Außerdem rückten Sara Sahiti, Melina Goyn und Charlotte Waibel aus der eigenen U17 in das Zweitligateam auf.

Hedda Wahle im Porträt: Erfolgreiche Punktejägerin auf allen Ebenen

DFB-Pokal der Frauen 2022/23: Hedda Wahle im Zweikampf mit Wolfsburg-Kapitänin Alexandra Popp. (Foto: Alexander Neß / FSV Gütersloh 20029)

Da dürfte sich manch einer die Augen gerieben haben: Als im September 2022 das Star-Ensemble des VfL Wolfsburg zum Zweitrundenspiel im DFB-Pokal beim FSV Gütersloh auflief, trat mit Hedda Wahle ein 17-jähriger Youngster in der Innenverteidigung des FSV gegen die damals 31-jährige Ikone Alexandra Popp im Wolfsburger Angriff an. Mit respektvoller Unbekümmertheit und einer erstaunlichen Coolness trug Wahle – gerade erst aus der U17 ins Gütersloher Zweitligateam aufgerückt – dazu bei, dass der Underdog bei einer 1:0-Führung und beim 2:3-Anschlusstreffer leicht von einer Sensation träumen durfte, bevor sich der Top-Favorit am Ende mit 8:2 durchsetzte. Zur eigenen Überraschung war Wahle („Damit hatte ich zu null Prozent gerechnet“) schon beim Ligastart zwei Wochen zuvor an der Seite von Anna Höfker für die verantwortungsvolle Position in der Abwehrkette nominiert worden. Und sie rechtfertigte das Vertrauen des Trainerteams auch in den weiteren Meisterschaftspartien, bis sie Ende November am 9. Spieltag in München erstmals fehlte. Später wurde Pfeiffersches Drüsenfieber diagnostiziert, doch trotz Schonung hielt ihre relative Schlappheit länger an als die zwei bis drei Wochen bei normalem Krankheitsverlauf. „Ich habe mich in der Wintervorbereitung lange nicht so fit gefühlt wie im Sommer. Und selbst im April habe ich gemerkt, dass mein Körper noch geschwächt ist.“ So fehlte sie auch Anfang dieses Monats beim direkten Aufstiegsduell in Nürnberg, das der FSV mit 0:2 verlor. Dennoch standen am Saisonende 21 Zweitligaspiele für Hedda Wahle zu Buche. Ihren ersten Treffer hatte sie am 30. Oktober bei der 1:2-Niederlage in Ingolstadt erzielt. Auch wenn ihrer Fußballsaison mit Platz drei hinter den Aufsteigern Leipzig und Nürnberg das erhoffte Happyend fehlte, endete für Hedda Wahle im Sommer ein anderer Abschnitt mit maximalem Erfolg. Sie schloss die Schulzeit am Mindener Ratsgymnasium mit der bestmöglichen Abiturnote ab, also 1,0. „Das war mein Ziel, denn ich habe schon seit langem vor, Medizin zu studieren.“ Weil sie in der Prüfung in den Leistungskursen Biologie und Englisch, dem dritten Fach Deutsch und dem mündlichen Fach Geschichte nahezu die optimale Punktzahl holte, kam sie insgesamt auf unglaubliche 868 Punkte, was nach alter Rechnung sogar einer Abiturnote von 0,8 entspricht. Ist sie eine Streberin? „Eigentlich nicht“, sagt Hedda Wahle und verweist darauf, dass sie wegen ihres Fußball-Engagements eher wenig Zeit zum Lernen hatte. Sie hat aber in anderer Hinsicht vom Leistungssport profitiert: „Man lernt, sich zeitlich zu organisieren und mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel zu erreichen.“ Der Aufwand, den sie für ihren geliebten Fußballsport betrieb, der letztlich gegenüber dem ebenfalls aussichtsreich betriebenen Tennis die Oberhand gewann, war beträchtlich. Als sie 2018 als 13-Jährige vom SV Kutenhausen-Todtenhausen zum FSV Gütersloh wechselte, war das „auch wegen der Fahrerei eine schwierige Entscheidung.“ In zwei U16-Spielzeiten legte sie die Strecke von Minden bis Rheda mit dem Zug zurück. In den beiden U17-Jahren, die von Corona geprägt waren, und bis zu ihrem 18. Geburtstag im Februar 2023 fungierte ihre Mutter Sandra mehrmals pro Woche als Chauffeurin. Interessant, dass sich Hedda Wahle bei den Juniorinnen jeweils erst im zweiten Jahr so richtig durchsetzte. Ein Angebot vom Mädchenfußball-Internat des FLVW in Kaiserau kam ebenso wenig wie eine Berufung in ein DFB-Nachwuchsteam. „Ich war eher im unteren Drittel und eine unauffällige Spielerin“, beurteilt sie ihren früheren Status. Beim FSV aber fiel das Talent sehr wohl auf. Unter Trainer Christian Franz-Pohlmann bestritt sie im zweiten U17-Jahr als zweite Kapitänin alle 22 Bundesligaspiele, wurde mit dem Team Meister der Staffel West/Südwest und verpasste nur knapp den Einzug ins DM-Finale. Folgerichtig feierte sie schon vorher, im April 2022, beim 0:4 gegen Ingolstadt als Einwechselspielerin ihr Debüt im Frauen-Zweitligateam. Dort ist sie, deren Stärken die Schusstechnik und ihre Pässe sind („Manchmal könnte ich allerdings noch ruhiger spielen“) auch in der aktuellen Saison gesetzt. „Ich bin auf vielen Positionen einsetzbar“, kennt sie ihren Wert, will den Trainern aber natürlich nicht vorschreiben, welche Aufgabe ihr übertragen wird. Beim 2:0-Auftaktsieg über Frankfurt, den wie immer auch ihr Vater Thomas und ihr Opa in der Tönnies-Arena verfolgte, fand sie sich auf der Position 8 wieder, was ihr gefiel: „Ich bin ja eine gelernte Offensivspielerin, und im Mittelfeld habe ich mehr Freiheiten.“ Beim folgenden 4:2-Erfolg in Weinberg, wo sie wie immer mit Ronja Leubner das Zimmer teilte, rutschte sie im Spielverlauf wieder in die Innenverteidigung, bevor sie ausgewechselt wurde. Dass Hedda Wahle weiter beim FSV Gütersloh spielt, hat auch mit ihren Studienplänen zu tun. Trotz des herausragenden Abiturs, das sie im Juni zusammen mit ihrer Mutter mit einem 6-Tage-Trip nach New York feierte, erhielt sie keinen Medizin-Studienplatz in Münster. Zwar gab es andere Möglichkeiten, etwa an der Charité in Berlin oder in Erlangen, doch so weit weg von daheim und vom FSV Gütersloh („Der Verein ist für mich auch Familie“) wollte sie zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. Geplant ist nun, zunächst das obligatorische 90-Tage-Pflegepraktikum am Innenstadt-Klinikum in Minden zu absolvieren und dann 2024 mit dem Studium zu beginnen. „Der menschliche Körper hat mich immer fasziniert“, sagt sie. Ihr besonderes Interesse gilt der Neurochirurgie, also etwa Operationen am Gehirn: „Ich könnte mir auch vorstellen, in die Forschung zu gehen.“ Auf ambitionierten Fußball zu verzichten, kommt trotz der Herausforderungen eines anspruchsvollen Studiums vorerst nicht in Frage: „Fußball hat mich mein Leben lang begleitet, und meine besten Freundschaften sind über den Fußball entstanden. Ich will beides bestmöglich kombinieren.“ Ist die Bundesliga ein Ziel für Hedda Wahle? Ausschließen will sie das nicht, aber sie ist bei allem Ehrgeiz rational genug, dem nicht alles unterzuordnen. Nachdenklich gemacht hat sie auch die Erkrankung in der letzten Saison: „Da habe ich gemerkt, wie schnell einem alles genommen werden kann.“

Ab sofort als 3D-Flipbook abrufbar: Unser FSV-Kabinengeflüster Ausgabe 2

Kabinengeflüster - Saison 2023/24 - Ausgabe 2

Unser Stadionmagazin „Kabinengeflüster“ ist ein MUSS für jeden Besucher unserer Heimspiele. Spannende Hintergrundstorys und Interviews, wichtige Infos zu den Gastmannschaften, Berichte über das Abschneiden unserer diversen Mannschaften und vieles mehr gehören zum Lesestoff des „Kabinengeflüsters“. Wir wünschen euch viel Spaß beim Durchstöbern des neusten „Kabinengeflüsters“. Die gedruckte Ausgabe erhaltet ihr selbstverständlich weiterhin bei unserem Heimspiel am kommenden Sonntag. „Kabinengeflüster“ | Ausgabe 2 – Saison 2023/24

Torhüterin Josefine Osigus wechselt mit sofortiger Wirkung zum Erstligisten 1. FC Köln

Josefine Osigus in der Saisonvorbereitung mit dem FSV Gütersloh. (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Der FSV Gütersloh gibt den sofortigen Wechsel von Josefine Osigus zum 1. FC Köln bekannt. Die 18-jährige Torhüterin war erst in diesen Sommer von Borussia Bocholt zum FSV Gütersloh in die 2. Frauen-Bundesliga gewechselt. Nun erfolgt der kurzfristige Transfer in die Google Pixel Frauen-Bundesliga. Über die Transfermodalitäten haben beiden Vereine Stillschweigen vereinbart. Osigus hat im Rahmen der Sommervorbereitung diverse Testspiele für den FSV Gütersloh bestritten und war gemeinsam mit Sarah Rolle und Leah Blome eine von insgesamt drei Torhüterinnen unseres Zweitligakaders. Der FSV Gütersloh bedauert den überraschenden Transfer nach Beginn der Zweitligasaison. Jedoch haben wir dem Wunsch der Spielerin entsprochen, die Chance auf einen Wechsel in die höchste Spielklasse des deutschen Frauenfußballs wahrnehmen zu können. Wir wünschen Josefine Osigus viel Erfolg beim 1. FC Köln und in der Google Pixel Frauen-Bundesliga.

FSV Gütersloh triumphiert mit 4:2 beim Aufsteiger SV Weinberg

Torrreiches Duell zwischen dem SV 67 Weinberg und dem FSV Gütersloh. (Foto: Chris Punnakkattu Daniel / FSV Gütersloh 2009)

Eine Woche nach dem 2:0-Heimsieg über Eintracht Frankfurt II ist der FSV Gütersloh auch erfolgreich in die neue Auswärtssaison der 2. Frauenfußball-Bundesliga gestartet. Beim Aufsteiger SV 67 Weinberg feierte das Team von Britta Hainke und Sammy Messalkhi einen verdienten 4:2-Triumph. Nach zwei Spieltagen ist der FSV als Tabellenzweiter neben SC Sand, FC Carl Zeiss Jena und SV Meppen eines von vier Teams mit optimaler Punkteausbeute. „Alle freuen sich riesig, denn wir wussten, wie schwer es hier werden wird“, schilderte die Cheftrainerin eine gelöste Stimmung auf der Rückfahrt ins Ostwestfälische. Auf der 420 Kilometer langen Samstag-Hinfahrt zum Dorfklub im mittelfränkischen Landkreis Ansbach, unterbrochen von einem Zwischenstopp in Rothenburg ob der Tauber, hatte sich das Trainerteam entschlossen, am Sonntag um 11 Uhr eine gegenüber dem Frankfurt-Spiel unveränderte Anfangself ins Rennen zu schicken. Und die Partie auf dem gut bespielbaren Naturrasenplatz am Erlbachweg begann wie gemalt für den FSV. Während sich die Gastgeberinnen in der 5. Minute noch ärgerten, dass ihr vermeintlicher Führungstreffer, ein Kopfball nach Freistoßflanke, wegen klarerer Abseitsposition nicht gegeben wurde, schaltete Torhüterin Sarah Rolle mit der Ausführung des Freistoßes blitzschnell. Den langen Ball der Torhüterin erlief Marie Schröder und lupfte ihn dann aus 28 Metern in Klassemanier über Keeperin Sandra Klug hinweg zum 1:0 für unser Team ins Weinberger Tor. Auch am 0:2 in der 35. Minute war Schröder beteiligt. Ihre scharfe Hereingabe vom rechten Flügel aus bugsierte Verteidigerin Nina Hasenfuß vor der hinter ihr lauernden Lena Strothmann ins eigene Tor. Trotz der Zwei-Tore-Führung nahmen die FSV-Coaches in der Halbzeitpause eine Umstellung vor. Um vorne mehr Tempo aufzubieten, wechselte Rechtsverteidigerin Celina Baum auf den linken Angriffsflügel. Ihren Part übernahm Nele Schmidt, deren Platz in der Innenverteidigung durch die aus dem Mittelfeld zurückgezogene Hedda Wahle gefüllt wurde. „Wir wollten mehr Stabilität in der Abwehr bekommen“, lautete die Begründung Hainkes für diese Maßnahmen. Sie hatte schon damit gerechnet, dass der mit einem stolzen 1:1 gegen Bayern München II gestartete SV Weinberg sich vehement gegen die drohende Niederlage wehren würde und sah sich gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit bestätigt. Nachdem Nele Schmidt mit einer Top-Chance an Sandra Klug gescheitert war (50.), schaffte der Aufsteiger durch eine Doppelschlag von Lisa Wich (59.) und Maren Haberäcker (62.) innerhalb von vier Minuten den 2:2-Ausgleich. Das psychologische Momentum lag damit klar auf Seiten der nun auch vom Publikum frenetisch nach vorn getriebenen Gastgeberinnen. „Na klar, wir hatten unsere Schwächephase“, gestand Britta Hainke. Doch die FSV-Trainerin war beeindruckt davon, mit welcher mentalen Stärke ihr von einem weiteren Doppelwechsel ermutigtes Team sich dem Trend widersetzte und die Partie wieder in die Hand nahm. Auch was das Ausnutzen der Torchancen anging, waren die Gütersloherinnen dominant. Nach einer Ecke von Demi Pagel brachte Merle Hokamp ihre Farben in der 66. Minute per Kopf wieder mit 3:2 in Führung. Und Shpresa Aradini machte in der 72. Minute mit einem cleveren Linksschuss aus 25 Metern über die Torhüterin hinweg zum 4:2 den Deckel drauf. Von dem erneuten Zwei-Tore-Rückstand erholten sich die wackeren Weinbergerinnen nicht mehr, zumal die Innenverteidigung des FSV inzwischen von Maren Tellenbröker und Lilly Stojan gebildet wurde. „Hier muss man erst mal punkten“, ordnet Britta Hainke den Triumph hoch ein – und sie glaubt, vom spannenden Spielverlauf auch perspektivisch zu profitieren: „Für die Entwicklung des Teams war das heute ganz wichtig.“ Weiter geht es für die Gütersloherinnen mit zwei Heimspielen in Folge. Erst geht es am 3. September (11 Uhr) gegen die TSG Hoffenheim II um Zweitligapunkte, dann kommt am 9. September (17.30 Uhr) Bundesligist RB Leipzig zum DFB-Pokalspiel in die Tönnies-Arena. SV Weinberg: Klug – A. Grimm, Hasenfuß (81. Wachal), M. Grimm (46. Schlitter), Arnold – Wiesinger – L. Haberäcker, M. Haberäcker, Brückner, Istrefaj (88. Ganßer) – Wich. Im Aufgebot: Heid, Glaser (Tw). FSV Gütersloh: Rolle – Baum (66. Baumgärtel), Schmidt (59. Kappmeier), Hokamp (71. Stojan), Deppe – Tellenbröker – Leubner (59. Pagel), Aradini, Wahle (66. Bultmann) – Schröder, Strothmann. Im Aufgebot: Blome (Tw). Tore: 0:1 (6.) Schröder, 0:2 (35.) Hasenfuß (Eigentor), 1:2 (59.) Wich, 2:2 (62.) M. Haberäcker, 2:3 (66.) Hokamp, 2:4 (72.) Aradini. Schiedsrichterin: Marina Bachmann (Ottobrunn); Gelbe Karten: Hasenfuß; Zuschauer: 165

Drei Ligaspiele und ein Testspiel: Das FSV-Wochenende im Überblick

Shpresa Aradini im Zweitligaspiel gegen Eintracht Frankfurt II. (Foto: Boris Kessler / FSV Gütersloh 2009)

Das bevorstehende Wochenende verspricht sportlich attraktive Partien für die Fans des FSV Gütersloh. Auf dem Programm stehen zwei Heimspiele und zwei Auswärtsspiele. In der 2. Frauen-Bundesliga reist das Team von Britta Hainke und Sammy Messalkhi zum Aufsteiger SV 67 Weinberg. Der Liganeuling aus der mittelfränkischen Gemeinde Aurach konnte am ersten Spieltag ein respektables 1:1-Unentschieden beim FC Bayern München II erzielen. Der FSV Gütersloh konnte in seiner Auftaktpartie gegen Eintracht Frankfurt II einen 2:0-Heimsieg einfahren. Der FSV rechnet mit einer unangenehm zu bespielenden und kämpferisch starken Mannschaft des SV Weinberg. Die Partie wird am Sonntag, 27. August um 11:00 Uhr auf der Sportanlage am Erlbachweg in Sachsen b. Ansbach stattfinden. Das Perspektivteam des FSV Gütersloh wird am Sonntag in die neue Saison der Regionalliga West starten. Das Team des neuen Cheftrainers Noah Henneböhle wird es dabei in der heimischen Tönnies Arena mit der U20 der SGS Essen zu tun bekommen. Im Duell der Zweitvertretungen dürfen die Fans ein packendes Duell erwarten und sich auf viele neue Talente freuen, die sich auf beiden Seiten beweisen möchten. Ein Heimsieg zum Saisonauftakt würde der zweiten Mannschaft des FSV einen Rückenwind geben. Dies kann jedoch nur mit der Unterstützung der heimischen gelingen: Die Partie zwischen dem FSV Gütersloh II und der SGS Essen II wird um 13:00 Uhr angepfiffen. Am morgigen Samstag, 26. August werden auch die beiden Nachwuchsmannschaften des FSV Gütersloh aktiv sein. Unsere U17-Mannschaft wird sich mit einem Testspiel gegen den SV Werder Bremen weiter auf die neue Spielzeit der B-Juniorinnen-Bundesliga West/Südwest vorbereiten. Das Duell gegen die Gäste aus der B-Juniorinnen-Bundesliga Nord / Nordost wird morgen um 14:00 Uhr in der Tönnies Arena ausgespielt. Die U16-Mannschaft des FSV Gütersloh konnte am vergangenen Wochenende mit einem 2:0-Heimsieg gegen Alemannia Aachen einen erfolgreichen Saisonauftakt in der B-Juniorinnen-Regionalliga West feiern. Am morgigen zweiten Spieltag erwartet das Team nun eine kniffelige Aufgabe bei der U16 von Borussia Mönchengladbach. Der Anstoß dieser Partie wird um 11:30 Uhr auf der Sportanlage Am Haus Lütz erfolgen.

DFB-Pokalkracher gegen RB Leipzig: Ticketvorverkauf beginnt am morgigen Dienstag

DFB-Pokal Frauen (© DFB)

Der FSV Gütersloh wird in der zweiten Hauptrunde des DFB-Pokals den Erstligisten RB Leipzig in der Tönnies Arena empfangen. Die Partie wird am Samstag, 9. September um 17:30 Uhr stattfinden. Die Ansetzung des DFB-Pokalspiels zu einer familienfreundlichen Uhrzeit und an einem Wochenende ohne Spielbetrieb in den Männerligen (Länderspielpause) stößt bereits jetzt auf ein vielversprechendes Interesse bei Fußballfans in der Region. Das an dem Wochenende stattfindende „Altstadtfest“ in Rheda-Wiedenbrück animiert zu einem kurzweiligen Sommerausflug mit einem abwechslungsreichen Unterhaltungsprogramm, das mit einer spannenden DFB-Pokalpartie abgerundet werden kann. Der Ticketvorverkauf für den DFB-Pokalkracher wird am morgigen Dienstag, 22. August um 6:00 Uhr über den Onlineticketshop auf www.fsvguetersloh.de starten. Tickets sind in den folgenden Kategorien erhältlich: Tageskarte Normal, Tageskarte Normal (ermäßigt), Tageskarte Loge und Tageskarte VIP. Darüber hinaus bietet der FSV attraktive Gruppentickets für Schulklassen und Vereine an. Der FSV Gütersloh ist am gestrigen Sonntag, 20. August erfolgreich in die neue Saison der 2. Frauen-Bundesliga gestartet. Gegen Eintracht Frankfurt II konnte das Team von Britta Hainke und Sammy Messalkhi einen 2:0-Heimsieg feiern. Vor dem DFB-Pokalduell gegen RB Leipzig gilt der sportliche Fokus den Zweitligapartien gegen den SV 67 Weinberg und die TSG 1899 Hoffenheim II.

DFB-Pokalkracher am Samstagabend: FSV Gütersloh empfängt RB Leipzig am 9. September

FSV-Mittelfeldspielerin Emilia Deppe (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Die Auslosung für die zweite Hauptrunde im DFB-Pokal der Frauen hat dem FSV Gütersloh ein hochbrisantes Duell beschert. Mit RB Leipzig wird ein ambitionierter Erstligaaufsteiger in der Dalkestadt zu Gast sein. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat nun die die Zweitrundenpartien zeitgenau angesetzt. Das Duell zwischen dem FSV Gütersloh und RB Leipzig wird am Samstag, 9. September um 17:30 Uhr in der Tönnies Arena stattfinden. Aufgrund einer Länderspielpause werden an dem Wochenende die Männerligen pausieren, so dass die DFB-Pokalpartie des FSV Gütersloh zu einem echten Highlight für alle Fußballfans in Ostwestfalen-Lippe wird. Der FSV Gütersloh hat bereits nach der DFB-Pokalauslosung zahlreiche Ticketanfragen erhalten und rechnet mit einer guten Zuschauerresonanz zu der Partie. Fußballfans haben die Möglichkeit Einzeltickets zu erwerben, während Schulklassen, Mannschaften und Co. attraktive Gruppentickets erwerben können. Der Ticketvorverkauf für die DFB-Pokalpartie in der Tönnies Arena wird in Kürze über den Onlineticketshop auf www.fsvguetersloh.de beginnen.

FSV Gütersloh feiert mit 2:0-Sieg über Frankfurt gelungenen Saisonstart

Jubel bei den Spielerinnen nach der 1:0-Führung durch Maren Tellenbröker. (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Na, wenn das kein gelungener Saisonstart ist. Mit 2:0 gewann der FSV Gütersloh sein Auftaktspiel in der 2. Frauenfußball-Bundesliga gegen die U20 von Eintracht Frankfurt und feierte damit den ersten „Dreier“ der neuen Spielzeit. Zur Stadionhymne „Sweet Caroline“ applaudierten die 207 Zuschauer*innen in der Tönnies-Arena den Siegerinnen, die sich im Mai mit einem Erfolg in gleicher Höhe über den gleichen Gegner als Tabellendritter aus der alten Saison verabschiedet hatten. Diesmal erzielten Maren Tellenbröker (10.) und Hedda Wahle (16.) die Treffer zu einem verdienten Zu-Null-Triumph, um den die Gütersloherinnen am Ende allerdings beherzt kämpfen mussten. „Es war hinten heraus etwas glücklich“, gab Cheftrainerin Britta Hainke zu. „Wir sind gut gestartet, das ist die Hauptsache“, kommentierte Trainer Sammy Messalkhi das Endergebnis. Die FSV-Coaches sahen sich durch den Spielverlauf und das Resultat vor allem auch in ihrer Personalentscheidung für die Innenverteidigung bestätigt. Mit der erst 16-jährigen Merle Hokamp (SC Wiedenbrück) und der 22-jährigen Nele Schmidt (VfL Bochum) bildeten zwei Neuzugänge das Pärchen in der Viererkette vor Torhüterin Sarah Rolle. Beide gestatteten der Eintracht in der ersten Halbzeit nur eine einzige Torchance (7.), hatten ansonsten aber alles mit beeindruckender Souveränität und Laufstärke im Griff. „Sie hat gespielt, als ob sie nie etwas anders gemacht hätte“, konstatierte auch die Frankfurter Trainerin Fritzy Kromp ihrem früheren DFB-Schützling Hokamp eine großartige Leistung bei ihrem Zweitligadebüt. „Sie ist halt ein Top-Talent“, schwärmte Kromp fast schon von der U16-Nationalspielerin. Die gab zu, nicht mit ihrer Aufstellung gerechnet zu haben und daher mit großer innerer Nervosität in die Partie gestartet zu sein. Zu sehen war davon nach außen nichts. Auch Nele Schmidt hätte nicht unbedingt auf ihren Einsatz in der Startelf gewettet, freute sich aber umso mehr über die gelungene Premiere. „In der ersten Halbzeit waren wir klar die bessere Mannschaft“, bezeichnete sie den Sieg als „nicht unverdient“, gestand aber ein: „Am Ende sind wir in der Defensive etwas unter Druck geraten.“ Sie selbst hielt trotz Krämpfen in der Schlussphase eisern durch. Bei schwüler 27-Grad-Hitze, die Schiedsrichterin Celina Sophie Böhm (Barendorf) zu zwei Trinkpausen veranlasste, war die Offensive des FSV Gütersloh sofort auf Betriebstemperatur. Die unerhört spielfreudige Stürmerin Lena Strothmann war an beiden Toren beteiligt. Erst leitete sie mit einem weiten Einwurf, den Shpresa Aradini und Ronja Leubner mit gewonnenen Kopfballduellen verlängerten, das 1:0 ein, das Maren Tellenbröker mit einem unhaltbaren Schuss aus zehn Metern erzielte. Vor dem 2:0 öffnete Strothmann das Spiel mit einem klugen Querpass in den freien Raum auf den rechten Flügel. Celina Baum leitete den Ball auf Ronja Leubner weiter, die im Strafraum erst Eintracht-Verteidigerin Emily Wallrabenstein tunnelte, dann aber mit ihrem Linksschuss an Keeperin Lina Altenburg scheiterte. Beim Abpraller schaltete Hedda Wahle am schnellsten und schob das Leder aus fünf Metern in die Maschen. Es ging mit dieser ungefährdeten Führung in die Halbzeitpause, weil eine Bogenlampe von Emilia Deppe von Altenburg noch knapp über die Latte gelenkt wurde (29.) und der anschließende Eckball von Wahle um Zentimeter am langen Pfosten vorbei segelte. Zur zweiten Halbzeit lief die Eintracht ohne die Ex-Gütersloherin Nina Neumann auf. Die am Spieltag 25 Jahre alt gewordene Angreiferin blieb in der Kabine. Zwar musste FSV-Kapitänin Rolle anfänglich einen Distanzschuss von Katharina Rust sicher entschärfen (50.), doch dann drängten die Gastgeberinnen mit Macht auf die vorzeitige Entscheidung. Von Erfolg gekrönt war das allerdings nicht. Erst wurde ein Hokamp-Kopfball ganz knapp zur Ecke abgefälscht (51.), dann prallte der Ball nach einem Linksschuss von Celina Baum vom linken Innenpfosten vor der Torlinie her, um neben dem rechten Pfosten ins Aus zu kullern (53.). Schließlich sprang auch bei zwei Top-Möglichkeiten von Marie Schröder nichts Zählbares heraus. Frei vor Lina Altenburg scheiterte die 24-Jährige in der 66. Minute aus acht Metern an der Eintracht Keeperin. Zwei Angriffe später schloss der Neuzugang aus der eigenen „Zweiten“ zu überhastet ab, statt im Laufduell mit Cecile Carneiro nach innen zu ziehen. Gegen eine zunehmend ins Schwimmen geratene und von Wechseln unorganisierter gewordene Hintermannschaft des FSV konnte das nie aufgebende Eintracht-Team mit wachsender Zweikampfstärke bis zum Abpfiff auf den Anschlusstreffer hoffen. „Wir haben uns nicht belohnt“, bedauerte Fritzy Kromp. Die Frankfurter Trainerin war „sehr, sehr zufrieden damit, wie meine Spielerinnen den Schock des frühen 0:2-Rückstands aufgenommen haben.“ Insgesamt bezeichnete die 38-Jährige Fußball-Lehrerin („Wir mussten uns hier bei großer Hitze auf Kunstrasen gegen eine gestandene Frauenmannschaft behaupten“) die Partie für den Talentschuppen des Champions-League-Klubs als „lehrreich“. Auch Britta Hainke wird ihre Lehren aus dem Verlauf der Begegnung ziehen: „Ich hätte nach der ersten Halbzeit nie gedacht, dass wir am Ende so in Schwierigkeiten kommen könnten.“ Es überwog aber klar der Stolz und die Freude über den Erfolg: „Erstes Spiel, drei Punkte – das ist erstmal das, was zählt.“ Fast mit einem Schmunzeln nahm die 55-Jährige aber sofort wieder das Verbesserungspotenzial in den Blick: „Es wäre ja komisch, wenn wir nichts mehr zu arbeiten hätten.“ FSV Gütersloh: Rolle – Baum, Schmidt, Hokamp, Deppe – Tellenbröker – Leubner (80. Kappmeier), Wahle (71. Bultmann) – Aradini (61. Baumgärtel) – Schröder (80. Pagel), Strothmann (80. Hamdi). Im Aufgebot: Stojan, Osigus (Tw), Blome (Tw). Eintracht Frankfurt II: Altenburg – Wiesner, Rust, E. Wallrabenstein, Carneiro – Platner (78. Khalifa) – Zimmermann, Limani (63. Rueckert) – Neumann (46. Stanti), Berg, Wild. Im Aufgebot: Grund, Voth, Janek (Tw). Schiedsrichterin: Celina Sophie Böhm (Barendorf). Zuschauer: 207. Ecken: 5:4 (1:1); Chancen: 7:5 (4:1). Tore: 1:0 (10.) Maren Tellenbröker, 2:0 (16.) Hedda Wahle.

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