FSV Gütersloh 2009

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FSV Gütersloh 2009

U17 landet „Sieg der Mentalität und der Moral“

FSV-Nachwuchsspielerin Merle Rohden (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Die U17 des FSV Gütersloh scheint in der Regionalliga die Kurve gekriegt zu haben. Eine Woche nach dem 5:0-Heimsieg über den Tabellenelften DJK Arminia Ibbenbüren gelang am 9. Spieltag erstmals in dieser Saison ein Sieg über eines der Spitzenteams – und das auch noch auswärts. Beim bisherigen Tabellenzweiten SSV Rhade gewann der FSV am Samstag mit 1:0. „Ein Sieg der Mentalität und der Moral“, lobte Trainer Lukas Jäschke sein Team für einen starken Auftritt gegen die körperlich robusten und athletisch auftrumpfenden Gastgeberinnen. „Jede hat für jede gekämpft“, beschrieb unser Coach die Grundlage für den Erfolg. Mit diesem Dreier – es war der vierte in dieser Spielzeit – untermauerten die Gütersloherinnen ihren 8. Tabellenplatz. Der Vorsprung vor der Abstiegszone wuchs auf fünf Zähler an. Vor dem entscheidenden Tor bewies Lukas Jäschke ein glückliches Händchen, als er in der 61. Minute Greta Siebers einwechselte. Zwölf Minuten später machte die Angreiferin alles richtig, als sie ein Zuspiel von Pauline Pfeiffer glänzend zum 0:1 vollendete. Pfeiffer wiederum hatte den Ball nach einem Tiefenpass hervorragend behauptet, sich befreiend gedreht und Siebers bedient. Weil der FSV, bei dem Mirja Kropp als Torhüterin wieder souverän agierte und Merle Rohden die Abwehr gekonnt dirigierte, in der letzten Viertelstunde defensiv nichts Gefährliches mehr zuließ, reichte das eine Tor zum Sieg. „Entscheidend war auch, dass sich bei uns mit den Wechseln kein Qualitätsverlust ergab“, sprach der Trainer von einer überzeugenden Teamleistung. Viele Torchancen ergaben sich auf beiden Seiten nicht. Der im Ballbesitz dominante FSV schnupperte in der ersten Halbzeit bei einer gefährlichen Ecke von Anna-Sophie Schindler am Führungstreffer. Zudem scheiterte Schindler mit einem Distanzschuss an der Rhadener Torhüterin, und Pauline Pfeiffer brachte auch den Nachschuss nicht im Netz unter. Die Gastgeberinnen haderten am meisten damit, dass im ersten Durchgang ein 20-Meter-Freistoß nur an die Latte klatschte. Für die U17 geht der Kampf um Punkte in der Regionalliga am Samstag um 12 Uhr in der Tönnies-Arena gegen den abstiegsgefährdeten MSV Duisburg weiter. FSV Gütersloh U17: Kropp – Mehn, Rohden, Mainka – Koerdt (80. +1 Daake) – Ladage, Schindler, Haag (41. Wesseler), Peters (41. Stockmann) – Pfeiffer (80.+1 Braune), Dragaj (61. Siebers).

U16 des FSV Gütersloh schießt 5:1-Heimsieg heraus

Heimsieg in der B-Juniorinnen-Westfalenliga: Die U16 des FSV holt drei Punkte gegen SuS Scheidingen. (Foto: Boris Kessler / FSV Gütersloh 2009)

Zwei Monate nach dem 2:0-Auftakterfolg über den TuS Recke hat die U16 des FSV Gütersloh am 8. Spieltag der B-Juniorinnen-Westfalenliga endlich den zweiten Saisonsieg geschafft. Gegen Schlusslicht SuS Scheidingen schoss das Team von Steffen Willmann am Sonntag einen ungefährdeten 5:1-Triumph heraus. „Es hätten noch deutlich mehr Tore sein können“, sagte der Trainer angesichts der Chancenfülle seines Teams in der Tönnies-Arena. Aber auch so festigte der FSV, der zuletzt schon beim 0:0 in Herford gepunktet hatte, den 9. Tabellenplatz. Eröffnet wurde der Torreigen nach einer Eckballserie in der 14. Minute. Jolie Trömpert löffelte den von Ella Combrink stark nach innen getretenen Ball mit links zum 1:0 ins Netz. Nur drei Minuten später erhöhte Hannah Schwarz auf 2:0, als sie einen feinen Schnittstellenpass der starken Alara Bayhan erlief und cool vollendete. Die zweite Halbzeit begann mit einem knappen Abseitstor und einem Feuerwerk von Chancen für den FSV. Zweimal verpasste  Combrink den dritten Treffer, einmal schoss Trömpert aus kurzer Distanz über das Scheidinger Tor. In der 48. Minute war es dann schließlich Ella Combrink, die die SuS-Keeperin zum 3:0 überwinden konnte. Trotz weiterer Möglichkeiten dauerte es bis zur 67. Minute, dass Hannah Schwarz das 4:0 erzielte. Die Stürmerin staubte ab, nachdem die auf dem linken Flügel zunehmend auffällige Clea Fleiter an den langen Pfosten abgeschlossen hatte. Nach weiteren Top-Chancen für Schwarz (Pfosten) und Fleiter (Außennetz) feierten die Gäste in der 78. Minute beinahe frenetisch ihren Ehrentreffer zum 4:1. FSV-Torhüterin Kim Fahrmeyer, die zehn Minuten zuvor schon stark gegen SuS-Kapitänin Lola Günther gerettet hatte, wehrte einen erneuten Günther-Schuss zwar ab. Doch Alessia Marten nutzte den Abpraller zum insgesamt erst fünften Saisontreffer der Gäste aus dem Kreis Soest. Postwendend stellte Hannah Schwarz mit ihrem dritten Treffer in dieser Partie den alten Abstand wieder her und markierte damit den Endstand. Steffen Willmann war trotz des Chancenwuchers mit dem Auftritt seines Teams zufrieden: „Das Mindset hat gestimmt, die Mädels wollten jeden Zweikampf gewinnen und jeden Ball erobern.“ Der FSV-Coach mahnte aber gleichzeitig: „Man darf den Sieg nicht überbewerten. Nächste Woche in Mecklenbeck wird es schwieriger.“ Tatsächlich aber haben die Gütersloherinnen die Chance, mit einem Erfolg beim Tabellenvorletzten am Sonntag, 10. November, ihr Punktekonto weiter aufzustocken. FSV Gütersloh U16: Fahrmeyer – Rödel, Trömpert, Rehpöhler – Öcal (64. Uluyol), Hölter (56. Junk), Bayhan, Fleiter – Micic, Schwarz, Combrink.

FSV Gütersloh II feiert 4:0-Triumph beim SSV Rhade

Jubel bei den Spielerinnen des FSV Gütersloh II. (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Nach drei am grünen Tisch erhaltenen Zählern hat der FSV Gütersloh II endlich auch die ersten Auswärtspunkte auf dem Platz geholt. Beim SSV Rhade gewann das Team von Trainer Mark Oliver Stricker am Sonntag mit 4:0. „Ein hochverdienter Erfolg“, schwärmte Teammanager Matthias Kaiser von einem konzentrierten Auftritt und einer sehr guten kämpferischen Leistung. In der Tabelle festigte unsere „Zweite“ mit nunmehr 15 Punkten den 8. Platz. Der Vorsprung vor dem potenziell gefährdeten Rang zwölf beträgt drei Punkte – vor den beiden sicheren Abstiegsplätzen sind es schon neun Zähler. Wichtig für den mit dem Ziel „Klassenerhalt“ in die Saison gestarteten FSV: Mit dem SSV Rhade (12 Punkte) fiel ein direkter Konkurrent auf Rang zehn zurück. Eine Woche nach dem 1:0-Last-Minute-Heimsieg über Alemannia Aachen waren die Gütersloherinnen in Rhade von der ersten Minute an präsent. „Jede hat sich für die andere ins Zeug gelegt“, stellte Matthias Kaiser in der Partie gegen äußert körperbetont agierende Gastgeberinnen fest. Allerdings bedurfte es einer taktischen Anpassung von Mark Oliver Stricker, um entscheidend die Oberhand zu gewinnen. Weil der Zugriff im Mittelfeld nicht wirkungsvoll genug erfolgte, wechselte unser Coach schon nach einer Viertelstunde vom 3-4-3 auf ein 4-4-2. Nach 34 Minuten gab es die offensive Belohnung. Eine Ecke von Leandra Kammermann, eine von nur zwei Abstellungen von „oben“, landete am zweiten Pfosten bei Kapitänin Tina Rother, und die Verteidigerin stocherte den Ball zum 1:0 über die Linie. „Dann ging nochmal ein Ruck durch die Mannschaft“, beobachtete Kaiser.  Leah Blome, die zweite Zugabe aus dem Zweitligakader, verlebte als Torhüterin einen relativ ruhigen, unspektakulären Tag. „Sie war aber bei Standards souverän zur Stelle und hat auch bei langen Bällen sehr gut mitgespielt“, lobte Mark-Oliver Stricker die Zu-Null-Garantin. Die Pausenansprache des Cheftrainers, in der er trotz Führung ein unverändert starkes Zweikampfverhalten einforderte, setzte das Team mit Wiederanpfiff hervorragend um. In der 53. Minute agierte Clara Koepke am schnellsten, als eine Hereingabe aus dem rechten Halbfeld in Torraumnähe erreichbar wurde, und vollendete zum 2:0 für den FSV. Verständlich, dass die Freude über ihr erstes Regionalligator bei der vom Bezirksligameister Spvg. Steinhagen gekommenen Stürmerin besonders groß war. Nur wenig später durfte dann auch Pauline Berning ihren Treffer feiern. Sowohl in der ersten Halbzeit als auch zu Beginn des zweiten Durchgangs hatte sie große Chancen ausgelassen, doch als ihr Marlene Menzel den Ball in der 64. Minute nach einer schlecht abgewehrten Ecke auflegte, traf sie mit einem satten 16-Meter-Schuss unhaltbar zum 3:0 in die Maschen. Damit war der Deckel drauf. Der finale Treffer zum 4:0-Erfolg (75.) resultierte aus einem Eigentor von Rhades Keeperin Jennifer Radüchel, die eine Flanke von Anna-Lena Meier unglücklich ins eigene Netz wischte. „Diesen verdienten Sieg haben wir uns hart erarbeitet“, würdigte „M.O.“ Stricker den entschlossenen Einsatz seiner Mädels. Den erhofft er sich auch für die Partie am kommenden Sonntag bei Vorwärts Spoho Köln. „Das nächste Sechs-Punkte-Spiel“, heizt Stricker die Stimmung für das Duell beim nur zwei Punkte schlechter dotierten Tabellennachbarn an. FSV Gütersloh II: Blome – T. Rother, Schmücker, Büttner (81. Bendix) – Kammermann (65. Schmidt), Meynert (75. Schön), Weinhold, Koepke (81. Walters) – Menzel, Berning (75. Nitsch), Meier. Im Aufgebot: Sauer (Tw). Tore: 0:1 T. Rother (34.), 0:2 Koepke (53.), 0:3 Berning (64.), 0:4 Radüchel (75., Eigentor).

FSV Gütersloh verliert zwei Punkte in letzter Minute

Melanie Schuster im Zweitligaduell gegen Borussia Mönchengladbach. (Foto: Boris Kessler / FSV Gütersloh 2009)

Auf maximal schmerzliche Weise hat der FSV Gütersloh die Chance verpasst, sich mit einem glücklichen Heimsieg von der Abstiegszone zu distanzieren und sich in die obere Tabellenhälfte der 2. Frauen-Bundesliga zu hieven. Weil Borussia Mönchengladbach in der vierten Minute der Nachspielzeit noch den verdienten 1:1-Ausgleich erzielte, fiel das Team von Cheftrainer Daniel Fröhlich um eine Position auf Rang zehn zurück. Das einzig Positive an diesem 9. Spieltag für den FSV: Weil die drei Tabellenletzten allesamt verloren, wuchs der Vorsprung vor Abstiegsplatz zwölf auf drei Zähler an. „Jetzt müssen wir eben im nächsten Spiel endlich auswärts beginnen zu punkten“, richtete Co-Trainer Rainer Borgmeier den Blick in seiner spontanen Trotzreaktion sofort auf die Partie am kommenden Sonntag beim Kellerkind SC Freiburg II. Bitter war nicht nur der Zeitpunkt des späten Gladbacher Ausgleichs, nach dem Schiedsrichterin Julia Boike (Offenbach) die Partie gar nicht erst wieder anpfiff. Die Unparteiische zeigte nach dem Abpfiff dem bereits während des Spiels wegen lautstarken Protestierens verwarnten Daniel Fröhlich die Gelb-Rote Karte, womit unser Coach für das Freiburg-Spiel gesperrt ist. „Sie zeigt zwei Minuten Nachspielzeit an und lässt dann deutlich länger spielen“, nannte Fröhlich als Grund für seine gegenüber Boike klar zum Ausdruck gebrachte Verärgerung. Besonders bitter war zudem, dass der Ausgleich nur durch einen Fehler von FSV-Torhüterin Sarah Rolle fiel. Unsere nach zwei Spielen Pause zwischen die Pfosten zurückgekehrte Kapitänin, zuvor die Souveränität in Person, wollte einen hohen, aber im Prinzip harmlosen Distanzschuss der Niederländerin Suus van der Drift fangen. Sie musste sich ordentlich strecken, ließ den Ball dann jedoch durch die Hände an den Innenpfosten gleiten, von wo er über die Torlinie tropfte. Während die Gäste frenetisch jubelten und sich über den Sprung auf den 7. Tabellenplatz freuten, schlug Sarah Rolle entsetzt die Hände vors Gesicht. Der Treffer war für den FSV Gütersloh das unglückliche Ende einer 45-minütigen Verteidigungsschlacht. „Wir haben kämpferisch alles rausgehauen“, lobte Daniel Fröhlich sein Team, das mit vereinten Kräften tatsächlich fast alles wegverteidigte, was die in der zweiten Halbzeit drückend überlegenen Gladbacherinnen an Bällen in den Strafraum brachten. „Auf die Defensivarbeit insgesamt können wir stolz sein, auch wenn es sich jetzt mit nur einem Punkt vielleicht nicht so gut anfühlt“, strich der FSV-Trainer das Positive heraus. Gar nicht zufrieden war Fröhlich dagegen mit dem, was sein Team in Ballbesitz zustande brachte, denn das war nach der Pause so gut wie gar nichts. Die Bälle wurden aus der Abwehr meistens ohne Adressatin nur lang nach vorne geschlagen. Entlastung entstand fast nie, auch weil niemand von den zunehmend entkräfteten Gütersloherinnen nachrückte. So konnte sich die Gladbacher Torhüterin Luisa Palmen schon in der 70. Minute tief in der Gütersloher Hälfte am Powerplay beteiligen. Ein einziges Mal, in der 84. Minute, kam der FSV tatsächlich zu einem potenziell gefährlichen Konter, als die eingewechselte Katharina Rädeker auf halblinks in den gegnerischen Strafraum eindrang. Statt selbst abzuziehen wählte sie einen Querpass nach innen, wo die bedrängte Lea Bultmann den Ball jedoch nicht traf und die Chance dahin war. Nach so einem einseitigen Match hatte es in der ersten Halbzeit nicht ausgesehen. Daniel Fröhlich hatte im 3-4-3-Schema eine Elf ins Rennen geschickt, die auf fünf Positionen gegenüber der 1:5-Enttäuschung aus Meppen verändert war. Neben Rolle liefen auch Nele Schmidt, Melanie Schuster, Lilly Stojan und erstmals Gizem Kılıç auf, während Marie Schröder, Chiara Tappe (beide verletzt), Lea Bultmann, Linda Preuß und Janne Krumme draußen blieben. Vor hundert Zuschauern in der Tönnies-Arena untermauerte der FSV mit engagiertem Pressing seinen „Wohnzimmer“-Anspruch und kam sofort zu Chancen. Erst scheiterten Lilly Stojan, Merle Hokamp und Ronja Leubner im Gewusel nach der ersten Ecke nur knapp (4.). Nur zwei Minuten später schoss sich Jacqueline Baumgärtel mit ihrem  sechsten Saisontreffer an die Spitze der Zweitliga-Torjägerliste. Die 22-Jährige verwertete ein Zuspiel von Gizem Kılıç zum 1:0. Und in der 9. Minute kam Finja Kappmeier sogar zum nächsten ordentlichen Abschluss, der indes eine Beute von Fohlen-Keeperin Luisa Palmen wurde. „Wir haben in der ersten Halbzeit versäumt, das 2:0 nachzulegen“, bedauerte Daniel Fröhlich und hatte dabei auch den knapp gescheiterten Heber von Ronja Leubner (40.) und den abgefälschten Schuss von Jacqueline Baumgärtel (45.+2) im Blick. Unser Trainer hatte aber schon nach der starken Anfangsphase erkannt, dass sein Team an Ordnung, defensivem Zugriff im Mittelfeld sowie Klarheit und Ruhe im Nach-Vorne-Fußball eingebüßt hatte. Mit einem Wechsel zur Viererabwehrkette und verdichteter Präsenz im zentralen Mittelfeld hatte das Trainerteam ab der 30. Minute versucht, entgegenzusteuern. Zum Glück brachten die Gäste aus Mönchengladbach außer einem halben Dutzend Abseitssituationen offensiv nicht viel zustande, so dass der FSV nach einem wild-intensiven Schlagabtausch mit einer 1:0-Führung in die Pausenkabine ging. Fast hätte der Spielstand auch bis zum Ende Bestand gehabt, wobei Sarah Rolle etwas Glück hatte, dass Schiedsrichterin Boike das Tor von Emily Tichelkamp in der 73. Minute nicht anerkannte. Die Gladbacherin hatte ihr den Ball mit dem Fuß zwischen den aufnahmebereiten Händen weggespitzelt und über die Linie geschoben. So musste ein ärgerlicher Last-Minute-Treffer herhalten, um ein letztlich gerechtes Endresultat zu produzieren. Gar nicht freuen konnte sich darüber unsere starke Innenverteidigerin Merle Hokamp. FSV-Geschäftsführer Michael Horstkötter hatte der U19-Nationalspielerin vor dem Anpfiff unter dem Applaus des Publikums mit einem Poster und einem Blumenstrauß zu der vom DFB verliehenen Fritz-Walter-Medaille in Gold gratuliert. FSV Gütersloh: Rolle – Stojan, Schuster, Hokamp – Schmidt, Tellenbröker, Kappmeier, Leubner (81. Bultmann) – Baumgärtel (90.+2 Bartling), Kilic (46. Preuß), Baum (68. Rädeker). Im Aufgebot: Gärtner, Zitzer, Krumme (Tw). VfL Borussia Mönchengladbach: Palmen – Arici, Klensmann, Brietzke – Zielinski, Bartsch, van Leeuwe (59. Drissen), Corres – Scholten (88. Klinger), Radke (59. Van der Drift) – Aslanaj (59. Tichelkamp). Im Aufgebot: Kessels, Frehse (Tw). Schiedsrichterin: Julia Boike (Offenbach). Gelb-Rote Karte: Daniel Fröhlich (Trainer); Gelbe Karten: Kappmeier, Rädeker, Schmidt – Jonas Spengler (Trainer). Zuschauer: 100. Ecken: 2:5 (2:3); Chancen: 6:3 (5:3) Tore: 1:0 Baumgärtel (6.), 1:1 van der Drift (90.+4).

U17 verlässt mit vereinten Kräften die Abstiegszone

FSV-Nachwuchsspielerin Friederike Ladage (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)

Der FSV Gütersloh hat im Kampf um den Klassenerhalt der U17 in der Regionalliga die Kräfte gebündelt und gleich einen wichtigen Erfolg gefeiert. Unter der Führung des aus Lukas Jäschke, Daniel Schiewe und Elina Büttner bestehenden Trainerteams gewann die mit Verstärkung aus der U19 ins Rennen geschickte Auswahl am Samstag das Heimspiel gegen Arminia Ibbenbüren mit 5:0. Der dritte Saisonsieg sorgte dafür, dass der FSV mit neun Punkten aus der Abstiegszone heraus über den Strich kletterte und nun mit einem ausgeglichenen Torverhältnis (21:21) den 8. Tabellenplatz belegt. In der ersten Halbzeit taten sich die Gütersloherinnen etwas schwer, um ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden. In der Anfangsphase hatte der FSV sogar Glück, dass der zuvor punktgleiche Viertletzte aus Ibbenbüren die Unsicherheiten in der Defensive nicht zum Führungstreffer nutzte. Schon bei Chancen für Anna-Sophie Schindler (8.), Greta Siebers (10.) und Greta Hohensee (19.) machte sich jedoch das bessere Offensivspiel unseres Teams bemerkbar. Um in der 23. Minute das fällige 1:0 zu erzielen, benötigte man aber die Mithilfe der Ibbenbürener Torhüterin Marisol Behrendt. Nach einem an Pauline Pfeiffer adressierten Steilpass von Greta Hohensee, die sich zuvor stark im Mittelfeld frei gedreht hatte, trat Behrendt am Ball vorbei. Pfeiffer startete durch und schob aus spitzem Winkel ein. Drei Minuten später besorgte Anna-Sophie Schindler mit einer schönen Einzelleistung das 2:0. Die schnelle und spielintelligente Mittelfeldakteurin schloss ein Dribbling mit einem Linksschuss aus 18 Metern ab, der hoch im Gästetor einschlug. Deutlich zufriedener war Lukas Jäschke aber mit dem Auftritt in der zweiten Halbzeit. Egal ob es an den drei in der Pause vorgenommenen Wechseln lag oder an den Räumen, die Ibbenbüren nun anbot: Der FSV manifestierte mit starkem läuferischen Einsatz und zahlreichen Vorwärts-Kombinationen nun einen Klassenunterschied. Zwar musste Anna-Sophie Schindler einmal in höchster Not gegen Johanna von Oy zur Ecke klären (43.), und Torhüterin Mirja Kropp musste in der 51. Minute mit einer starken Parade einen Treffer von Sophie Thalmann verhindern. Aber ansonsten ließ die Hintermannschaft, in der die zentrale Innenverteidigerin Merle Rohden beeindruckend Regie führte, nichts anbrennen. Und vorne kreierten die Gütersloherinnen eine Torchance nach der anderen. Drei davon nutzten sie. In der 46. Minute staubte die quirlige Pauline Pfeiffer zum 3:0 ab, nachdem Ibbenbürens Keeperin einen Flachschuss der eingewechselten Luljeta Dragaj genau vor ihre Füße abgewehrt hatte. In der 71. Minute vollendete Dragaj eine sehenswerte Kombination über die linke Seite selbst zum 4:0. Fünf Minuten später krönte die nach einer Verletzungspause erstmals wieder eingewechselte Anna Stockmann ein Solo über den rechten Flügel mit einem Linksschuss ins lange Eck zum 5:0. Hätten Pauline Pfeiffer, Greta Hohensee, Theresa Peters, Juliane Mainka und vor allem Mia Wesseler etwas mehr Fortune bei ihren Chancen gehabt, wäre sogar ein Kantersieg herausgesprungen. Das Gesamtlob von Lukas Jäschke („Glückwunsch zu drei Punkten“) hatte sich das Team aber auch so verdient. „Den Schwung wollen wir mitnehmen in die nächsten Wochen“, hofft der Coach – wohlwissend, dass seinem Team ein schweres Programm bevorsteht. Unterbrochen vom Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten MSV Duisburg (16. November) geht es gegen Spitzenreiter SSV Rhade (9. November), den Tabellendritten SGS Essen (23. November) und den Tabellenvierten Borussia Mönchengladbach (1. Dezember). FSV Gütersloh U17: Kropp – Ludwig (41. Stockmann), Rohden, Mainka – Schindler – Ladage, Winter (41. Koerdt), Hohensee, Peters (60. Mehn) – Siebers (41. Dragaj), Pfeiffer (60. Wesseler). Im Aufgebot: Wisznewski (Tw). Tore: 1:0 (23.) Pfeiffer, 2:0 (26.) Schindler, 3:0 (46.) Pfeiffer, 4:0 (71.) Dragaj, 5:0 (76.) Stockmann.

FSV will mit verändertem Personal gegen Borussia Mönchengladbach gewinnen

FSV-Mittelfeldspielerin Maren Tellenbröker (Foto: Boris Kessler / FSV Gütersloh 2009)

Die Erinnerung an die beiden Duelle der vergangenen Saison ist vollkommen positiv: Vor dem 2:1-Sieg im Rückspiel am 14. April 2024 gewann der FSV Gütersloh auch das Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach: 4:0 hieß es am 15. Oktober 2023 in der Tönnies-Arena. Am Sonntag kommt die Fohlenelf erneut in unser „Wohnzimmer“, wo der FSV bisher drei seiner vier Spiele gewonnen hat. Um 14 Uhr pfeift Schiedsrichterin Julia Boike (Altenstadt/Hessen) die Partie der 2. Frauen-Bundesliga zwischen den beiden Tabellennachbarn an. Die von Jonas Spengler trainierten Gäste belegen nach zwei Niederlagen in Folge mit zehn Punkten den 8. Platz. Das Team von Daniel Fröhlich rangiert mit neun Punkten eine Position dahinter. Für beide geht es zuvorderst darum, ein weiteres Abrutschen in Richtung Abstiegszone zu verhindern. Im letzten Heimspiel gelang dem FSV mit dem 1:0 über Andernach das erste Zu-Null-Spiel der laufenden Saison, danach aber schepperte es in Meppen gleich wieder fünf Mal in unserem Kasten. Die Zahl 22 steht nach acht Partien auf der negativen Seite des Torverhältnisses. Wie also soll gegen Gladbach das 23. Gegentor vermieden werden? „So lange wir eins mehr schießen als der Gegner, können wir gerne eins kassieren“, kontert Daniel Fröhlich locker. Aber natürlich hat sich unser Trainerteam in den zwei Wochen nach dem Meppen-Spiel Gedanken gemacht, wie der Laden hinten dichtgemacht werden kann. Neben Trainingsinhalten und Taktikschulung überlegte Fröhlich zusammen mit seinem „Co“ Rainer Borgmeier und Torwarttrainer Melvin Wulff auch, ob eine erneute personelle Rotation angebracht ist. Zu einem Wechsel in der Innenverteidigung ist der FSV gezwungen, weil Chiara Tappe, die zuletzt zweimal anspielte, wegen Blutergüssen in der Wade pausieren muss. Dafür stehen mit Nele Schmidt und Lilly Stojan aber zwei Alternativen zur Verfügung, die in Meppen wegen Urlaub und Verletzung fehlten. Und mit Melanie Schuster hat eine weitere Spielerin mit wertvollem Defensivpotenzial nach ihren muskulären Problemen grünes Licht gegeben. Froh ist unser Cheftrainer, dass Merle Hokamp ohne Blessuren aus den beiden Spielen des U19-Nationalteams in Portugal gegen Norwegen (1:2) und die Niederlande (2:2) hervorging. Für die 17-Jährige gibt es am Sonntag ein spezielles Wiedersehen, denn auf Gladbacher Seite stehen mit Maresa Arici eine Mitspielerin aus dem deutschen und mit Kiki Scholten ein Talent aus dem niederländischen Team auf dem Platz. Nicht zu ihrem ersten U19-Länderspiel kam in Portugal Janne Krumme, die in den letzten beiden Zweitligapartien das Tor des FSV Gütersloh hütete. Gut möglich, dass Daniel Fröhlich gegen Borussia Mönchengladbach wieder Kapitänin Sarah Rolle zwischen die Pfosten schickt. Offen ließ er bis zuletzt auch, ob vielleicht Julia Gärtner ihren ersten Zweitligaauftrag erhält. Die 23-Jährige kommt wegen ihrer Schnelligkeit und ihrer Linksfüßigkeit für die linke defensive Außenbahn in Frage, von wo die vom Naturell her offensiver ausgerichtete Celina Baum zuletzt schon während der Partie in Meppen in die Mittelstürmerposition wechselte. Im Angriff gilt es, Marie Schröder zu ersetzen, die sich vor einer Woche im Testspiel gegen PEC Zwolle eine Knieverletzung zuzog und mindestens drei Wochen ausfallen wird. Mit Gizem Kilic, die sowohl beim 1:5 in Meppen als auch beim 3:5 gegen Zwolle traf, steht eine Strafraum-Alternative bereit. Apropos Torschützinnen: Von den vier Gütersloher Spielerinnen, die letzte Saison gegen Mönchengladbach trafen – Shpresa Aradini (3), Marie Schröder, Ronja Leubner und Maren Tellenbröker – fehlen die beiden Erstgenannten. Aber auch unsere Gäste sind ersatzgeschwächt. Neben der im April erfolgreichen Emily Tichelkamp (Infekt) fehlen auch die Langzeitverletzten Britt van Rijswijck, Lea Egbers und Mia Eickmann. Die Partie zwischen dem FSV Gütersloh und Borussia Mönchengladbach wird am morgigen Sonntag, den 3. November um 14:00 Uhr in der Tönnies-Arena stattfinden. Tickets für die Begegnung sind weiterhin über unseren Onlineticketshop sowie an der Tageskasse erhältlich.

Jetzt online: Kabinengeflüster 2024/25 – Die Ausgabe 5

Kabinengeflüster - Saison 2024/25 - Ausgabe 5

Ehrgeizige „Fohlenelf“ vom Niederrhein zu Gast in der Tönnies-Arena

Duell zwischen dem FSV Gütersloh und Borussia Mönchengladbach in der Saison 2023/24. (Foto: Boris Kessler / FSV Gütersloh 2009)

Wenn auf ein Zweitligateam der Begriff „Fahrstuhlmannschaft“ zutrifft, dann auf Borussia Mönchengladbach. Seit dem erstmaligen Einzug ins Unterhaus im Jahre 2011 wechselten die „Fohlen“ mehrfach die Spielklassen. Sie stiegen zweimal in die Bundesliga auf (2016 und 2018), stiegen jeweils als Tabellenletzter aber sofort wieder in die 2. Liga ab und mussten zweimal sogar runter in die Drittklassigkeit. Seit 2023 ist der Traditionsklub vom Niederrhein, der 1995 in den Frauenfußball einstieg, wieder zweitklassig. In der vergangenen Saison erreichte das Team mit Rang neun (31 Punkte) souverän das mit „Klassenerhalt“ bewusst niedrig angesetzte Saisonziel. Der FSV Gütersloh leistete dazu keinen Beitrag, denn er gewann das Hinspiel in der Tönnies-Arena mit 4:0 und das Rückspiel in Gladbach mit 2:1. Für die Saison 2024/2025 hat Trainer Jonas Spengler (30), der im Sommer 2022 nach Mönchengladbach wechselte und dort bis zum 30. Juni 2026 unter Vertrag steht, ein etwas ehrgeizigeres Ziel ausgegeben: „Wir wollen wieder einstellig bleiben und unsere Vorjahresplatzierung verbessern.“ Dazu verschlankte er in Zusammenarbeit mit der seit einem Jahr hauptamtlich als Koordinatorin tätigen Tanja Baumann den Kader, indem einige Spielerinnen an die zweite Mannschaft, die mit dem FSV Gütersloh II in der Regionalliga West spielt, abgetreten wurden. Zudem verließen Selma Fohrer (SC Fortuna Köln), Leonie Köpp (SGS Essen), Sarah Schmitz (vereinslos), Mizuho Kato (Schalke 04) und Tina Lingsch (1. FFC Recklinghausen) den Verein. Im Gegenzug stießen aus der eigenen U17, die 2024 den deutschen Meistertitel gewann, Alina Abdii und Torhüterin Lea Egbers fest zum Kader hinzu. Gleiches gilt für Maresa Arici und Kiki Scholten, die bereits in der Vorsaison einige Einsätze in der 2. Frauen-Bundesliga verzeichneten. Zweimal bedienten sich die Gladbacherinnen beim aus der Bundesliga abgestiegenen und in die Landesliga zurückgestuften MSV Duisburg: Während die 20-jährige Torhüterin Jil Frehse erst ein Spiel absolvierte, avancierte die 34-jährige Mittelfeldspielerin Yvonne Zielinski (290 Spiele in Bundesliga, 2. Liga und DFB-Pokal) sofort zur Führungskraft. Zielinski gehörte auch zu denen, die im DFB-Pokal für Furore sorgten. Nach einem 5:0-Auftaktsieg beim Landesligisten SV Eintracht Leipzig-Süd warf der VfL in der 2. Runde den Bundesligisten 1. FC Köln mit 9:8 nach Elfmeterschießen aus dem Wettbewerb. Im Achtelfinale am 23. November kommt nun mit der SGS Essen der nächste Erstligist ins Rheydter Grenzlandstadion. In der Liga erwiesen sich die Gladbacherinnen mit Siegen über Andernach (2:1), Meppen (1:0) und Freiburg II als ebenso heimstark wie der FSV Gütersloh. Zuletzt gab es mit dem 2:4 gegen den VfL Bochum die erste Schlappe auf eigenem Platz. Auswärts gelang aber – auch das eine Parallele zu unserem Team – noch kein Erfolg. Immerhin gab es außer Niederlagen in Sand (2:6), Nürnberg (1:1) und Hamburg (0:2) ein 0:0-Unentschieden in Ingolstadt. Mit zehn Punkten und einem Torverhältnis von 12:15 belegt der VfL den 10. Tabellenplatz. Die Partie zwischen dem FSV Gütersloh und Borussia Mönchengladbach wird am kommenden Sonntag, den 3. November um 14:00 Uhr in der Tönnies-Arena stattfinden. Tickets für die Begegnung sind weiterhin über unseren Onlineticketshop sowie an der Tageskasse erhältlich.

Gizem Kılıç im Porträt: Ballverliebte Angreiferin mit sozialem Engagement

FSV-Angreiferin Gizem Kılıç (Foto: Boris Kessler / FSV Gütersloh 2009)

Das hätten nicht viele so gemacht: Als der FSV Gütersloh in Meppen mit 0:5 zurücklag und in der 86. Minute ein langer Ball bei Gizem Kılıç landete, zog die 24-Jährige für alle überraschend vom linken Strafraumeck aus mit links ab. Tatsächlich senkte sich der gut getroffene Ball zum 1:5 im langen Eck und der Neuzugang bejubelte (angesichts des Spielstands natürlich etwas zurückhaltend) ihren ersten Treffer in der 2. Frauen-Bundesliga. „Das tat gut, vor allem, weil ich noch nicht viel Spielzeit hatte“, sagt die Stürmerin. In acht Partien wurde sie bisher viermal eingewechselt und stand insgesamt 111 Minuten auf dem Platz. Vor einem halben Jahr spielte Gizem Kılıç noch für den FC Iserlohn in der Westfalenliga. In den zwölf Spielen, die sie seit Ende Februar für den Vizemeister absolvierte, traf sie neun Mal. Schon vorher aber stand sie im Fokus des letztjährigen FSV-Trainers Sammy Messalkhi, der ihr einen Wechsel nach Gütersloh schmackhaft machte. Sie wagte den Sprung über zwei Klassen und hat ihn nicht bereut: „Anfangs hatte ich mit mir selbst zu kämpfen, weil mir das Selbstvertrauen fehlte. Aber dank der Mannschaft habe ich das in den Griff bekommen.“ Geholfen habe ihr die offene Aufnahme im Team: „Hier kann ich so sein, wie ich bin.“ Dass das nicht selbstverständlich ist, weiß sie: „Ich bin ein bisschen verrückt, leicht durch den Wind, laut und verpeilt“, lacht sie. Und gibt gleich noch ein emotionales Statement über ihre Mitspielerinnen beim FSV ab: „Ich liebe die Mädels über alles.“ Ihr wahres Herz aber gehört dem Fußball. „Fußball ist meine Leidenschaft, meine Liebe“, sagte sie im März in einem der zahlreichen Interviews, Studiobesuche und Beiträge, die der Westdeutsche Rundfunk (WDR) im Zusammenhang mit der Euro 2024 mit ihr produziert hat. Die Deutsch-Türkin ist in ihrer Heimatstadt Dortmund so etwas wie eine Vorzeigefußballerin. Schon 2017, als 16-Jährige, stand sie im Rampenlicht. In einer Aktion des Portals „fussball.de“ erhielt sie sowohl von der Öffentlichkeit als auch von einer Fachjury (unter anderem mit Stefan Kuntz) die meisten Stimmen und wurde zu Deutschlands Amateurfußballerin des Jahres 2016 gewählt. Warum? „Vielleicht weil ich in einer Saison 148 Tore geschossen hatte“, erinnert sie sich. Der Gütersloher Hermann Korfmacher, damals noch Präsident des Westdeutschen Fußballverbandes (WDFV), und der seinerzeitige DFB-Vize Rainer Koch überreichten ihr den Preis. Aktiv war Gizem Kılıç seinerzeit noch für das in der Kreisliga B spielende Frauenteam des Stadtteilvereins SF Ay Yildiz Derne. Die Leidenschaft für ihren Sport war schon früh entbrannt. „Ich hatte immer den Ball am Fuß, und sei es auf dem Weg zum Supermarkt“, schildert sie ihre Kindheitserinnerungen: „Und noch bevor ich in einen Verein gegangen bin, konnte ich den Ball bis zu 256 Mal hochhalten.“ Ihr Talent war spätestens mit der Preisverleihung 2017 jedem bekannt. Die Nominierung für die U18-Westfalenauswahl folgte rasch, und beim Länderpokalwettbewerb in Duisburg spielte sie zusammen mit Lena Oberdorf, Sjoeke Nüsken und Sophia Kleinherne für das FLVW-Team. Verbandssportlehrerin Kathrin Peter hätte sie gerne auch in eine DFB-Auswahl weitergereicht. „Dafür hätte ich im Winter den Verein wechseln müssen, weil der DFB keine Kreisligaspielerin nominieren wollte. Aber das hat mir mein Verein leider nicht weitergeleitet.“ So erfolgte der Wechsel zum Regionalligisten VfL Bochum erst im Sommer 2018 und ohne eine Berufung in ein nationales U-Team. Mit 22 Treffern wurde sie in Bochum auf Anhieb Top-Scorerin, und der Traum, später einmal in der Bundesliga zu spielen, schien gar nicht so unrealistisch, zumal sie auch in der folgenden Saison 2019/2020 treffsicher war. „Und dann kam Corona“, beschreibt Gizem Kılıç rückblickend das „Break“ in ihrer Karriere. Immer wieder (und bis heute) machte ihr auch eine Innenbandverletzung im linken Knie zu schaffen, die sie häufig zu längeren Pausen zwang. Es folgten bis zum Juni 2023 drei weitere Jahre beim VfL in der Regionalliga und in der Westfalenligareserve, unterbrochen von ein paar Monaten beim Regionalligisten 1. FFC Recklinghausen. Als sich dann die Möglichkeit ergab, in die Türkei zu gehen und für Galatasaray Istanbul zu spielen, wagte Gizem Kılıç den Schritt. Nach vier Monaten und ein paar Freundschaftsspielen schlug sie das Vertragsangebot von Galatasaray aus und brach das Abenteuer ab. „Ich wollte in Dortmund ein Studium der Erziehungswissenschaften beginnen und konnte das nicht online machen. Und wenn ich in der Türkei studiert hätte, wäre es mit der Anerkennung in Deutschland schwer geworden, weil die Türkei nicht in der EU ist. Das Risiko war mir zu hoch.“ Nach der Rückkehr heuerte sie in der Winterpause beim FC Iserlohn an. Vielleicht war es das Glück des FSV Gütersloh, dass die Mannschaft trotz der neun Kılıç-Tore den angestrebten Aufstieg in die Regionalliga knapp verpasste. So war der Wechsel in die Tönnies-Arena noch ein Stück weit verlockender. Fußball findet für Gizem Kılıç aber nicht nur bei ihren Ligaspielen im gegnerischen Strafraum statt. Vor Aufnahme ihres Studiums arbeitete sie vier Jahre lang als Helferin an einer Dortmunder Schule und brachte Fünft- und Sechstklässlern neben Deutsch auch Fußball bei. Seit acht Jahren ist sie zudem als Schiedsrichterin im Einsatz, die höchste Spielklassenebene war bisher die C-Junioren Regionalliga. „Weil wir selbst sonntags spielen, kann ich leider nur an Samstagen pfeifen“, bedauert sie. Der Job als Spielleiterin hat zu einer interessanten Selbstbeobachtung geführt: „Wenn ich pfeife, bin ich eine ganz andere Persönlichkeit. Dann kann ich die Kommentare der Trainer viel besser wegstecken.“ Eine Herzensangelegenheit ist ihr das Engagement in der Nordstadtliga, einem offenen Trainings- und Spielangebot für Kinder und Jugendliche in dem Bezirk nördlich der Dortmunder City. Auch der Borsigplatz gehört zu diesem Viertel, ein multikultureller Schmelztigel mit vielen Problemlagen. Die Nordstadtliga ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Jugendamt Dortmund, der AWO Streetwork sowie dem Fan Projekt Dortmund e.V. und ist ein Leuchtturmprojekt der BVB-Stiftung „Leuchte auf“. Die gebürtige Dortmunderin Gizem Kılıç ist mit ihrem Vater Erdogan, ihrer Mutter Perihan sowie einem älteren Bruder und einer älteren Schwester selbst in der Nordstadt aufgewachsen und kennt die schwierigen Verhältnisse in dem sozialen Brennpunkt. So weit es sich nicht mit Terminen beim FSV überschneidet, engagiert sie sich ehrenamtlich als Betreuerin bei den freien Trainingsangeboten und spielt manchmal noch in einem der Nordstadtliga-Teams mit. „Durch den Fußball wollen wir den Jugendlichen… Gizem Kılıç im Porträt: Ballverliebte Angreiferin mit sozialem Engagement weiterlesen

DFB nominiert FSV-Torhüterin Mirja Kropp für Italien-Länderspiele

FSV-Nachwuchstorhüterin Mirja Kropp (Foto: Boris Kessler / FSV Gütersloh 2009)

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat ein 23-köpfiges Aufgebot der deutschen U16-Nationalmannschaft bekanntgegeben. Zu den nominierten Spielerinnen gehört auch FSV-Nachwuchstorhüterin Mirja Kropp. Das DFB-Team von U16-Nationaltrainerin Sabine Loderer wird sich am 10. November in Frankfurt am Main versammeln und am Tag darauf in das toskanischen Tirrenia reisen. Die deutsche U16-Nationalmannschaft wird im Rahmen der Reise zwei Länderspiele gegen die U16-Auswahl Italiens bestreiten. Die Partien werden am 13. November und 16. November im Olympic Center Tirrenia stattfinden. Der FSV Gütersloh gratuliert Mirja Kropp zur DFB-Nominierung und wünscht ihr sowie den DFB-Juniorinnen eine erfolgreiche Länderspielreise.

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